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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
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Neue Studie zum Verkehr: So viel Zeit verlieren Berlins Autofahrer im Stau

Es nervt: Wer mit dem Auto durch Berlin fährt, muss mit Verzögerungen rechnen. Doch im Vergleich zu anderen Metropolen leben Berliner im Paradies, so eine Studie.

[...] Peter Neumann
.

https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/neue-studie-zum-verkehr-so-viel-zeit-verlieren-berlins-autofahrer-im-stau-li.2228112

- Zeitverlust für Autofahrende durch Stau in Berlin: 55h pro Jahr (New York 101h, London 99h, Pairs 97h, Stuttgart 53h)
- Fahrten ins Berliner Zentrum: -17% (vgl. mit 2022)
- Einziger Straßenzug Berlins in Top 10 deutscher Stauschwerpunkte: Wilhelmstraße - Mehringdamm - Tempelhofer Damm mit 6 (!) Minuten Verzögerung
- als erfolgreiche angesehene Maßnahmen: Radverkehrsförderung Paris, Deutschlandticket, City-Maut London


Zitat
Peter Neumann
Aber was bringen solche Analysen überhaupt? Gehen sie von unrealistischen Annahmen aus? Zumindest tagsüber sind Straßen nie so leer, dass dort niemand unterwegs ist. Wer zu dem Schluss kommt, dass ein massiver Ausbau des Straßennetzes die Probleme lösen würde, wird durch die Inrix-Studie widerlegt. Die Liste der Stauschwerpunkte in den USA umfasst Autobahnen, die bereits mehrmals verbreitert worden sind – ohne dass es dort nun flüssiger vorangeht. „One more lane will fix it“ (ein Fahrstreifen mehr, und der Verkehr fließt wieder): Diese Hoffnung erfüllt sich auch im Autoland USA meist nicht.

Die Erfahrung zeigt: Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten. Richtig ist, dass das Berliner Straßennetz überlastet ist. Doch solange nichts anderes gefunden wird, bietet sich nur diese Alternative an: weniger Autos, dafür mehr Platz für Fortbewegungsarten, die den knappen Raum in der Stadt effizienter nutzen – Bahnen, Busse, Fahrräder, eigene Füße.
Mich wundert, dass das Ereignis gestern in Stuttgart hier noch nicht Eingang in die Diskussion gefunden hat. Da wird ein Motorrad-Polizist getötet und ein weiterer schwer verletzt, weil eine Autofahrerin nicht nur die Absperrung ignoriert hat, sondern auch mit einem Motorrad kollidiert und die Polizei verwendet trotzdem das verharmlosende "hat wohl übersehen".

Manche rechtsdrehenden Subjekte phantasieren gar schon einen Terorranschlag gegen ihr Idol Orban herbei, dessen Kolonne der getötete Polizist begleitete.

Um den Schwenk zu Berlin zurück zu führen: Mit der Unfallkomission gibt es ja eigentlich das 'richtige' Instrument. Dort werden Unfälle analysiert und Maßnahmen vorgeschlagen. Da ginge sicher noch mehr und die Analysen könnten sicher auch schneller erfolgen, aber das eigentlich Problem liegt in der Umsetzung. Wenn überhaupt etwas von den Vorschlägen umgesetzt wird, dann dauert es meist Jahre und erfolgt in den meisten Fällen nur teilweise & minimalinvasiv. Trotzdem hagelt es dann oft breite Kritik.

Erinnert sei hier an den Doppelknoten Greifswalder/Prenzlauer Berg/Friedenstr./Am Friedrichshain, wo (wie immer) die größte Frage war, ob das nicht den Autoverkehr behindert. Real läuft er so gut oder schlecht wie zuvor. Für Rad Fahrende wurde die Infrastruktur nur halbherzig angepasst und Fußgänger haben nun länger rot/weniger grün, ohne dass die Entflechtung der Verkehrsströme vollständig umgesetzt worden wäre.

Und da sind wir dann wieder bei den Grünen angekommen. Anstatt ehrlich zu sagen, dass das noch nicht optimal ist, wurde der Umbau in den höchsten Tönen als "sichere Kreuzung" mit Phasentrennung verkauft, obwohl letztere eben nur für einen Teil der Verkehrsströme geschaffen wurde. Ähnlich übrigens lief es am Knoten Alexanderstr./KMA/Otto-Braun-Str., wie die einzige neue Phasentrennung die Rechtsabbieger vor dem Haus des Lehrers betraf, aber so getan wurde, als wäre nun die komplette Kreuzung auf getrennte Phasen umgestellt, was durchaus möglich gewesen wäre.

Aber klar, Kritik an den Grünen (bzw. deren handelnden Akteuren) wird ja gerne als Majestätsbeleidigung aufgefasst, weil alle anderen demokratischen Parteien verkehrspolitisch rückständig oder unbedeutend sind. Wer ab so auftritt, als hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen, braucht sich nicht wundern, wenn diese Arroganz bei potenziellen Wählern abschreckend wirkt und dann im Hinblick auf das gesamte Wahlprogramm eben anderen Parteien der Vorzug gegeben wird.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zum Beitrag von marc-j überlege ich gerade, ob es so eine Statistik auch für Straßenbahnfahrgäste geben könnte, also etwa so:

Zeitverlust für Straßenbahnfahrgäste an roten Ampeln in Berlin:
Zeitverlust für Straßenfahrgäste wegen Staus in Berlin:

Dazu dann Vergleichswerte aus Zürich, Melbourne, St. Petersburg usw.


War nur so ein Gedanke,
Marienfelde.
Zitat
Jay
Mich wundert, dass das Ereignis gestern in Stuttgart hier noch nicht Eingang in die Diskussion gefunden hat. Da wird ein Motorrad-Polizist getötet und ein weiterer schwer verletzt, weil eine Autofahrerin nicht nur die Absperrung ignoriert hat, sondern auch mit einem Motorrad kollidiert und die Polizei verwendet trotzdem das verharmlosende "hat wohl übersehen".

Ich war kurz davor, zumal dann wieder die erwartbaren Reaktionen von der Politprominenz kamen ("schrecklicher Unfall", "furchtbare Nachricht", "Trauer"), die aber trotzdem weiterhin nichts tut.

Zitat
Jay
Und da sind wir dann wieder bei den Grünen angekommen. Anstatt ehrlich zu sagen, dass das noch nicht optimal ist, wurde der Umbau in den höchsten Tönen als "sichere Kreuzung" mit Phasentrennung verkauft, obwohl letztere eben nur für einen Teil der Verkehrsströme geschaffen wurde. Ähnlich übrigens lief es am Knoten Alexanderstr./KMA/Otto-Braun-Str., wie die einzige neue Phasentrennung die Rechtsabbieger vor dem Haus des Lehrers betraf, aber so getan wurde, als wäre nun die komplette Kreuzung auf getrennte Phasen umgestellt, was durchaus möglich gewesen wäre.

Aber klar, Kritik an den Grünen (bzw. deren handelnden Akteuren) wird ja gerne als Majestätsbeleidigung aufgefasst, weil alle anderen demokratischen Parteien verkehrspolitisch rückständig oder unbedeutend sind. Wer ab so auftritt, als hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen, braucht sich nicht wundern, wenn diese Arroganz bei potenziellen Wählern abschreckend wirkt und dann im Hinblick auf das gesamte Wahlprogramm eben anderen Parteien der Vorzug gegeben wird.

Wer genau fasst Kritik an den Grünen als Majestätsbeleidigung auf, also hier im Forum? Selbst diejenigen, die den Grünen eher offen gegenüberstehen, halten die Grünen doch tendenziell für zu wenig mutig (weshalb dann so ein Murks wie an der genannten Kreuzung rauskommt); andere halten schon das bisschen, was sie durchsetzen bzw. durchgesetzt haben, für radikal.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.06.2024 11:22 von def.
Zitat
Marienfelde
Zum Beitrag von marc-j überlege ich gerade, ob es so eine Statistik auch für Straßenbahnfahrgäste geben könnte, also etwa so:

Zeitverlust für Straßenbahnfahrgäste an roten Ampeln in Berlin:
Zeitverlust für Straßenfahrgäste wegen Staus in Berlin:

Dazu dann Vergleichswerte aus Zürich, Melbourne, St. Petersburg usw.


War nur so ein Gedanke,
Marienfelde.

Man könnte ja vllt. zumindest die Durchschnittsgeschwindigkeiten vergleichen, oder?
Hier wurden deutschlandweit U- & Tram-Linien untersucht: [www.betrugstest.com]
Die schnellste Tram Frankreichs ist laut Wikipedia die in Bordeaux mit durchschnittlich 21 km/h, wobei die schnellste Linie in Berlin M6 mit 19,4 km/h ist. Vielleicht gibt es da auch Werte für alle Tramlinien Berlins kombiniert?
Zitat
Marienfelde
Zum Beitrag von marc-j überlege ich gerade, ob es so eine Statistik auch für Straßenbahnfahrgäste geben könnte, also etwa so:

Zeitverlust für Straßenbahnfahrgäste an roten Ampeln in Berlin:
Zeitverlust für Straßenfahrgäste wegen Staus in Berlin:

Dazu dann Vergleichswerte aus Zürich, Melbourne, St. Petersburg usw.

Muss man gar nicht so weit reisen: Hannover und Dresden reichen schon als Extrembeispiele mit funktionierender Vorrangschaltung, tw. Null-Wartezeit-LSA. :)
Zitat
marc-j
Zitat
Marienfelde
Zum Beitrag von marc-j überlege ich gerade, ob es so eine Statistik auch für Straßenbahnfahrgäste geben könnte, also etwa so:

Zeitverlust für Straßenbahnfahrgäste an roten Ampeln in Berlin:
Zeitverlust für Straßenfahrgäste wegen Staus in Berlin:

Dazu dann Vergleichswerte aus Zürich, Melbourne, St. Petersburg usw.


War nur so ein Gedanke,
Marienfelde.

Man könnte ja vllt. zumindest die Durchschnittsgeschwindigkeiten vergleichen, oder?
Hier wurden deutschlandweit U- & Tram-Linien untersucht: [www.betrugstest.com]
Die schnellste Tram Frankreichs ist laut Wikipedia die in Bordeaux mit durchschnittlich 21 km/h, wobei die schnellste Linie in Berlin M6 mit 19,4 km/h ist. Vielleicht gibt es da auch Werte für alle Tramlinien Berlins kombiniert?

Könnte man auch, wobei ich die Idee der "Betrugstest-Leute", doch recht unterschiedliche Systeme wie die Voll-U-Bahnen in Berlin, Hamburg usw. mit Stadtbahnsystemen wie in Stuttgart und konventionellen Straßenbahnen wie in Leipzig oder Dresden (oh - diese Städte tauchen ja gar nicht auf!) zu vergleichen, auch nur für begrenzt zielführend halten würde.

Eigentlich ging es mir um den folgenden Gedanken: Es sind nicht nur Autofahrer/innen, die verkehrsbedingte Zeitverluste erleiden, sondern eben auch Tramfahrgäste, Radfahrer/innen und Fußgänger/innen z.B. vor roten Ampeln.

55 Stunden jährlicher Zeitverlust für Autofahrende durch Staus entsprechen etwa 9 Minuten Zeitverlust pro Tag.
Vielleicht noch einmal ein Link zu diesem Videofilm von Sven Okas: [www.youtube.com]

Mit den hier zu besichtigenden Verlustzeiten auf einer Streckenlänge von wohl nicht viel mehr als zwei Kilometern sollten Berliner Tramfahrgäste mit den Verlustzeiten der Autofahrenden gut mithalten können.

Die Verminderung von Verlustzeiten der Tram vor roten Ampeln wäre auch vergleichsweise einfacher, als die Reduzierung der ja von den Autofahrenden selbst verursachten Stauverlustzeiten,

Marienfelde.
Zitat
TomB
Zitat
Marienfelde
Zum Beitrag von marc-j überlege ich gerade, ob es so eine Statistik auch für Straßenbahnfahrgäste geben könnte, also etwa so:

Zeitverlust für Straßenbahnfahrgäste an roten Ampeln in Berlin:
Zeitverlust für Straßenfahrgäste wegen Staus in Berlin:

Dazu dann Vergleichswerte aus Zürich, Melbourne, St. Petersburg usw.

Muss man gar nicht so weit reisen: Hannover und Dresden reichen schon als Extrembeispiele mit funktionierender Vorrangschaltung, tw. Null-Wartezeit-LSA. :)

Ja, besonders bei den Pförtner-Ampeln in Dresden wird man neidisch. Die zeigen der Bahn nur "Grün" (oder eben garnichts) an und versperren nicht die Einfahrt in die Haltestelle.
Bsp: Ackermannstraße

Auch in Potsdam geht es schneller voran. Zumindest für 2019 meldetete der Tagesspiegel noch eine Durschnittsgeschwindigkeit von 20,4 km/h [www.tagesspiegel.de]
Das Netz und die Verkehrsdichte ist sicher nicht mit ganz Berlin vergleichbar, aber mit dem Köpenicker Teil durchaus.
Zitat
Marienfelde
Zitat
marc-j
Zitat
Marienfelde
Zum Beitrag von marc-j überlege ich gerade, ob es so eine Statistik auch für Straßenbahnfahrgäste geben könnte, also etwa so:

Zeitverlust für Straßenbahnfahrgäste an roten Ampeln in Berlin:
Zeitverlust für Straßenfahrgäste wegen Staus in Berlin:

Dazu dann Vergleichswerte aus Zürich, Melbourne, St. Petersburg usw.


War nur so ein Gedanke,
Marienfelde.

Man könnte ja vllt. zumindest die Durchschnittsgeschwindigkeiten vergleichen, oder?
Hier wurden deutschlandweit U- & Tram-Linien untersucht: [www.betrugstest.com]
Die schnellste Tram Frankreichs ist laut Wikipedia die in Bordeaux mit durchschnittlich 21 km/h, wobei die schnellste Linie in Berlin M6 mit 19,4 km/h ist. Vielleicht gibt es da auch Werte für alle Tramlinien Berlins kombiniert?

Könnte man auch, wobei ich die Idee der "Betrugstest-Leute", doch recht unterschiedliche Systeme wie die Voll-U-Bahnen in Berlin, Hamburg usw. mit Stadtbahnsystemen wie in Stuttgart und konventionellen Straßenbahnen wie in Leipzig oder Dresden (oh - diese Städte tauchen ja gar nicht auf!) zu vergleichen, auch nur für begrenzt zielführend halten würde.

Eigentlich ging es mir um den folgenden Gedanken: Es sind nicht nur Autofahrer/innen, die verkehrsbedingte Zeitverluste erleiden, sondern eben auch Tramfahrgäste, Radfahrer/innen und Fußgänger/innen z.B. vor roten Ampeln.

55 Stunden jährlicher Zeitverlust für Autofahrende durch Staus entsprechen etwa 9 Minuten Zeitverlust pro Tag.
Vielleicht noch einmal ein Link zu diesem Videofilm von Sven Okas: [www.youtube.com]

Mit den hier zu besichtigenden Verlustzeiten auf einer Streckenlänge von wohl nicht viel mehr als zwei Kilometern sollten Berliner Tramfahrgäste mit den Verlustzeiten der Autofahrenden gut mithalten können.

Die Verminderung von Verlustzeiten der Tram vor roten Ampeln wäre auch vergleichsweise einfacher, als die Reduzierung der ja von den Autofahrenden selbst verursachten Stauverlustzeiten,

Marienfelde.

Das stimmt natürlich, jedes Jahr wird das große Leid der Autofahrenden verkündet, aber über die anderen Wartezeiten im Verkehr hört man nichts. Und neun Minuten pro Tag sind ja eigentlich auch total vernachlässigbar. Selbst wenn man das auf die 260 Werktage aufteilt, sind das nur 12 Minuten pro Tag.
Zitat
marc-j
Zitat
Marienfelde
Zitat
marc-j
Zitat
Marienfelde
Zum Beitrag von marc-j überlege ich gerade, ob es so eine Statistik auch für Straßenbahnfahrgäste geben könnte, also etwa so:

Zeitverlust für Straßenbahnfahrgäste an roten Ampeln in Berlin:
Zeitverlust für Straßenfahrgäste wegen Staus in Berlin:

Dazu dann Vergleichswerte aus Zürich, Melbourne, St. Petersburg usw.


War nur so ein Gedanke,
Marienfelde.

Man könnte ja vllt. zumindest die Durchschnittsgeschwindigkeiten vergleichen, oder?
Hier wurden deutschlandweit U- & Tram-Linien untersucht: [www.betrugstest.com]
Die schnellste Tram Frankreichs ist laut Wikipedia die in Bordeaux mit durchschnittlich 21 km/h, wobei die schnellste Linie in Berlin M6 mit 19,4 km/h ist. Vielleicht gibt es da auch Werte für alle Tramlinien Berlins kombiniert?

Könnte man auch, wobei ich die Idee der "Betrugstest-Leute", doch recht unterschiedliche Systeme wie die Voll-U-Bahnen in Berlin, Hamburg usw. mit Stadtbahnsystemen wie in Stuttgart und konventionellen Straßenbahnen wie in Leipzig oder Dresden (oh - diese Städte tauchen ja gar nicht auf!) zu vergleichen, auch nur für begrenzt zielführend halten würde.

Eigentlich ging es mir um den folgenden Gedanken: Es sind nicht nur Autofahrer/innen, die verkehrsbedingte Zeitverluste erleiden, sondern eben auch Tramfahrgäste, Radfahrer/innen und Fußgänger/innen z.B. vor roten Ampeln.

55 Stunden jährlicher Zeitverlust für Autofahrende durch Staus entsprechen etwa 9 Minuten Zeitverlust pro Tag.
Vielleicht noch einmal ein Link zu diesem Videofilm von Sven Okas: [www.youtube.com]

Mit den hier zu besichtigenden Verlustzeiten auf einer Streckenlänge von wohl nicht viel mehr als zwei Kilometern sollten Berliner Tramfahrgäste mit den Verlustzeiten der Autofahrenden gut mithalten können.

Die Verminderung von Verlustzeiten der Tram vor roten Ampeln wäre auch vergleichsweise einfacher, als die Reduzierung der ja von den Autofahrenden selbst verursachten Stauverlustzeiten,

Marienfelde.

Das stimmt natürlich, jedes Jahr wird das große Leid der Autofahrenden verkündet, aber über die anderen Wartezeiten im Verkehr hört man so großflächig nichts. Und neun Minuten pro Tag sind ja eigentlich auch total vernachlässigbar. Selbst wenn man das auf die 260 Werktage aufteilt, sind das nur 12 Minuten pro Tag.
Zitat
marc-j

Zitat
Peter Neumann
Doch solange nichts anderes gefunden wird, bietet sich nur diese Alternative an: weniger Autos, dafür mehr Platz für Fortbewegungsarten, die den knappen Raum in der Stadt effizienter nutzen – Bahnen, Busse, Fahrräder, eigene Füße.

Als ich heute morgen im Bus saß, der im Stau stand, kam mir mal wieder die Leichtigkeit und vor allem die Flüssigkeit des Verkehrs in den Sinn. Ich fragte mich, ob es nicht erforderlich sein muß, die Zahl der Verkehrsteilnehmer, vor allem der Pkw, zu begrenzen, um diese Ziele (Leichtigkeit und Flüssigkeit) zu erreichen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
marc-j
Das stimmt natürlich, jedes Jahr wird das große Leid der Autofahrenden verkündet, aber über die anderen Wartezeiten im Verkehr hört man nichts. Und neun Minuten pro Tag sind ja eigentlich auch total vernachlässigbar. Selbst wenn man das auf die 260 Werktage aufteilt, sind das nur 12 Minuten pro Tag.
Man hört in den Medien (Print, TV, Internet) nichts über Verspätungen, Ausfälle etc. etc? Das heißt, nach Deinem Wehklagen über den Autoverkehr ziehst Du zuhause für mehrere Monate alle Stecker und bekommst von der Außenwelt nichts mit?
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
marc-j
Das stimmt natürlich, jedes Jahr wird das große Leid der Autofahrenden verkündet, aber über die anderen Wartezeiten im Verkehr hört man nichts. Und neun Minuten pro Tag sind ja eigentlich auch total vernachlässigbar. Selbst wenn man das auf die 260 Werktage aufteilt, sind das nur 12 Minuten pro Tag.
Man hört in den Medien (Print, TV, Internet) nichts über Verspätungen, Ausfälle etc. etc? Das heißt, nach Deinem Wehklagen über den Autoverkehr ziehst Du zuhause für mehrere Monate alle Stecker und bekommst von der Außenwelt nichts mit?

Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Über Stellwerksausfälle o. ä. gibt es natürlich Berichte, genauso wie über größere Straßensperrungen/Unfällen o. ä. ("führte zu 10 km Stau").

Ich habe normale Onlinemedien aber noch nie von einem ausgefallenen RE/einer ausgefallenen S-Bahn bei einem Außenast (Pendler!) berichten hören ("planen sie 1 Stunde/20 Minuten mehr Zeit ein"). Aber das ist ein anderes Thema.

Die aufsummierten Verspätungen beim ÖPNV (z. B. als M10-Benutzer*in) gibt es eben nicht irgendwo jährlich berichtet. Dann würde ja klar werden, dass die volkswirtschaftlichen Verluste im ÖPNV extrem sind. Eine schlechtere Qualitätsstufe einer LSA für MIV könnte bei einer besseren Qualitätsstufe für ÖPNV (Bus/Tram) nach Modal Split und Effektivität der Beförderungsleistung (Edit: pro) Stunde im Berufsverkehr völlig okay sein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.06.2024 22:05 von TomB.
Ein Berufungsverfahren im Fall eines Autofahrers, der bei für ihn bereits bestehender Rotphase von 23(!) Sekunden ein 11jähriges Mädchen überfuhr. Sie starb an den Unfallfolgen. Der Fahrer betont weiterhin, "er sei kein Raser" und "vor seinem geistigen Auge, sei die Ampel grün gewesen" wie die heutige Abendschau berichtet: [www.rbb-online.de]


Hintergrund von Nov. 2022: [www.berliner-zeitung.de]


Edit: Geschwindigkeitsangabe angepasst, Beitrag angepasst. Damals war dort wohl noch Tempo 60 erlaubt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.06.2024 22:57 von Stichbahn.
Zitat
Stichbahn
Ein Berufungsverfahren im Fall eines Autofahrers, der bei für ihn bereits bestehender Rotphase von 23(!) Sekunden ein 11jähriges Mädchen überfuhr. Sie starb an den Unfallfolgen. Der Fahrer betont weiterhin, "er sei kein Raser" und "vor seinem geistigen Auge, sei die Ampel grün gewesen" wie die heutige Abendschau berichtet: [www.rbb-online.de]


Hintergrund von Nov. 2022: [www.berliner-zeitung.de]


Edit: Geschwindigkeitsangabe angepasst, Beitrag angepasst. Damals war dort wohl noch Tempo 60 erlaubt.

Darf eigentlich jemand der 23 Sekunden lang eine rote Ampel für grün hält ohne medizinische Untersuchung in zwei Jahren dann wieder Auto fahren?
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
marc-j
Das stimmt natürlich, jedes Jahr wird das große Leid der Autofahrenden verkündet, aber über die anderen Wartezeiten im Verkehr hört man nichts. Und neun Minuten pro Tag sind ja eigentlich auch total vernachlässigbar. Selbst wenn man das auf die 260 Werktage aufteilt, sind das nur 12 Minuten pro Tag.
Man hört in den Medien (Print, TV, Internet) nichts über Verspätungen, Ausfälle etc. etc? Das heißt, nach Deinem Wehklagen über den Autoverkehr ziehst Du zuhause für mehrere Monate alle Stecker und bekommst von der Außenwelt nichts mit?

Zeig mir gerne Artikel, wie viele Stunden deutsche Fahrgäste wegen Verspätungen/Ausfällen im Jahr länger unterwegs sind.
Zitat
marc-j
Darf eigentlich jemand der 23 Sekunden lang eine rote Ampel für grün hält ohne medizinische Untersuchung in zwei Jahren dann wieder Auto fahren?

Wo denkst Du hin? Nach aktuellem Stand (siehe Abendschaubeitrag) darf genau dieser Unfallverursacher nach sechs(!) Monaten seinen Führerschein neu beantragen...
Reduzieren ja, aber es wird nie bei einer Null raus kommen. Es gibt eben Jahre, da sind es mehr, und dann wieder weniger. Jedes Jahr fallende Zahlen wird es nicht geben.
Also lass uns Tempo 100 innerorts erlauben, weil Unfälle ja sowieso passieren?
Kannst du faktisch doch ohnehin auf vielen Straßen fahren, weil die Polizei weder das Personal, noch den Willen hat, die Einhaltung von Tempo 50 durchzusetzen. Wir haben doch gerade erst erfahren, dass ein Raser auf der Radspur, der ein kleines Kind und seine Mutter tötet, selbst in einem ÖPNV-Forum zu Victim blaming führt, und eher überlegt wird, wie man die Fußgänger daran hindert, einen kurzen Weg durch stehenden Verkehr zu nutzen, als dass man Raser auf dem Radweg mit baulichen Maßnahmen verhindert.

Eher setzt du ein Verkaufsverbot von Schusswaffen in Texas durch, als die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen in Deutschland.
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