Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 09:35 |
Zitat
Neue Studie zum Verkehr: So viel Zeit verlieren Berlins Autofahrer im Stau
Es nervt: Wer mit dem Auto durch Berlin fährt, muss mit Verzögerungen rechnen. Doch im Vergleich zu anderen Metropolen leben Berliner im Paradies, so eine Studie.
[...] Peter Neumann
.
Zitat
Peter Neumann
Aber was bringen solche Analysen überhaupt? Gehen sie von unrealistischen Annahmen aus? Zumindest tagsüber sind Straßen nie so leer, dass dort niemand unterwegs ist. Wer zu dem Schluss kommt, dass ein massiver Ausbau des Straßennetzes die Probleme lösen würde, wird durch die Inrix-Studie widerlegt. Die Liste der Stauschwerpunkte in den USA umfasst Autobahnen, die bereits mehrmals verbreitert worden sind – ohne dass es dort nun flüssiger vorangeht. „One more lane will fix it“ (ein Fahrstreifen mehr, und der Verkehr fließt wieder): Diese Hoffnung erfüllt sich auch im Autoland USA meist nicht.
Die Erfahrung zeigt: Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten. Richtig ist, dass das Berliner Straßennetz überlastet ist. Doch solange nichts anderes gefunden wird, bietet sich nur diese Alternative an: weniger Autos, dafür mehr Platz für Fortbewegungsarten, die den knappen Raum in der Stadt effizienter nutzen – Bahnen, Busse, Fahrräder, eigene Füße.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 10:54 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 11:03 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 11:06 |
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Jay
Mich wundert, dass das Ereignis gestern in Stuttgart hier noch nicht Eingang in die Diskussion gefunden hat. Da wird ein Motorrad-Polizist getötet und ein weiterer schwer verletzt, weil eine Autofahrerin nicht nur die Absperrung ignoriert hat, sondern auch mit einem Motorrad kollidiert und die Polizei verwendet trotzdem das verharmlosende "hat wohl übersehen".
Zitat
Jay
Und da sind wir dann wieder bei den Grünen angekommen. Anstatt ehrlich zu sagen, dass das noch nicht optimal ist, wurde der Umbau in den höchsten Tönen als "sichere Kreuzung" mit Phasentrennung verkauft, obwohl letztere eben nur für einen Teil der Verkehrsströme geschaffen wurde. Ähnlich übrigens lief es am Knoten Alexanderstr./KMA/Otto-Braun-Str., wie die einzige neue Phasentrennung die Rechtsabbieger vor dem Haus des Lehrers betraf, aber so getan wurde, als wäre nun die komplette Kreuzung auf getrennte Phasen umgestellt, was durchaus möglich gewesen wäre.
Aber klar, Kritik an den Grünen (bzw. deren handelnden Akteuren) wird ja gerne als Majestätsbeleidigung aufgefasst, weil alle anderen demokratischen Parteien verkehrspolitisch rückständig oder unbedeutend sind. Wer ab so auftritt, als hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen, braucht sich nicht wundern, wenn diese Arroganz bei potenziellen Wählern abschreckend wirkt und dann im Hinblick auf das gesamte Wahlprogramm eben anderen Parteien der Vorzug gegeben wird.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 11:17 |
Zitat
Marienfelde
Zum Beitrag von marc-j überlege ich gerade, ob es so eine Statistik auch für Straßenbahnfahrgäste geben könnte, also etwa so:
Zeitverlust für Straßenbahnfahrgäste an roten Ampeln in Berlin:
Zeitverlust für Straßenfahrgäste wegen Staus in Berlin:
Dazu dann Vergleichswerte aus Zürich, Melbourne, St. Petersburg usw.
War nur so ein Gedanke,
Marienfelde.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 11:41 |
Zitat
Marienfelde
Zum Beitrag von marc-j überlege ich gerade, ob es so eine Statistik auch für Straßenbahnfahrgäste geben könnte, also etwa so:
Zeitverlust für Straßenbahnfahrgäste an roten Ampeln in Berlin:
Zeitverlust für Straßenfahrgäste wegen Staus in Berlin:
Dazu dann Vergleichswerte aus Zürich, Melbourne, St. Petersburg usw.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 12:58 |
Zitat
marc-j
Zitat
Marienfelde
Zum Beitrag von marc-j überlege ich gerade, ob es so eine Statistik auch für Straßenbahnfahrgäste geben könnte, also etwa so:
Zeitverlust für Straßenbahnfahrgäste an roten Ampeln in Berlin:
Zeitverlust für Straßenfahrgäste wegen Staus in Berlin:
Dazu dann Vergleichswerte aus Zürich, Melbourne, St. Petersburg usw.
War nur so ein Gedanke,
Marienfelde.
Man könnte ja vllt. zumindest die Durchschnittsgeschwindigkeiten vergleichen, oder?
Hier wurden deutschlandweit U- & Tram-Linien untersucht: [www.betrugstest.com]
Die schnellste Tram Frankreichs ist laut Wikipedia die in Bordeaux mit durchschnittlich 21 km/h, wobei die schnellste Linie in Berlin M6 mit 19,4 km/h ist. Vielleicht gibt es da auch Werte für alle Tramlinien Berlins kombiniert?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 13:13 |
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TomB
Zitat
Marienfelde
Zum Beitrag von marc-j überlege ich gerade, ob es so eine Statistik auch für Straßenbahnfahrgäste geben könnte, also etwa so:
Zeitverlust für Straßenbahnfahrgäste an roten Ampeln in Berlin:
Zeitverlust für Straßenfahrgäste wegen Staus in Berlin:
Dazu dann Vergleichswerte aus Zürich, Melbourne, St. Petersburg usw.
Muss man gar nicht so weit reisen: Hannover und Dresden reichen schon als Extrembeispiele mit funktionierender Vorrangschaltung, tw. Null-Wartezeit-LSA. :)
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 18:23 |
Zitat
Marienfelde
Zitat
marc-j
Zitat
Marienfelde
Zum Beitrag von marc-j überlege ich gerade, ob es so eine Statistik auch für Straßenbahnfahrgäste geben könnte, also etwa so:
Zeitverlust für Straßenbahnfahrgäste an roten Ampeln in Berlin:
Zeitverlust für Straßenfahrgäste wegen Staus in Berlin:
Dazu dann Vergleichswerte aus Zürich, Melbourne, St. Petersburg usw.
War nur so ein Gedanke,
Marienfelde.
Man könnte ja vllt. zumindest die Durchschnittsgeschwindigkeiten vergleichen, oder?
Hier wurden deutschlandweit U- & Tram-Linien untersucht: [www.betrugstest.com]
Die schnellste Tram Frankreichs ist laut Wikipedia die in Bordeaux mit durchschnittlich 21 km/h, wobei die schnellste Linie in Berlin M6 mit 19,4 km/h ist. Vielleicht gibt es da auch Werte für alle Tramlinien Berlins kombiniert?
Könnte man auch, wobei ich die Idee der "Betrugstest-Leute", doch recht unterschiedliche Systeme wie die Voll-U-Bahnen in Berlin, Hamburg usw. mit Stadtbahnsystemen wie in Stuttgart und konventionellen Straßenbahnen wie in Leipzig oder Dresden (oh - diese Städte tauchen ja gar nicht auf!) zu vergleichen, auch nur für begrenzt zielführend halten würde.
Eigentlich ging es mir um den folgenden Gedanken: Es sind nicht nur Autofahrer/innen, die verkehrsbedingte Zeitverluste erleiden, sondern eben auch Tramfahrgäste, Radfahrer/innen und Fußgänger/innen z.B. vor roten Ampeln.
55 Stunden jährlicher Zeitverlust für Autofahrende durch Staus entsprechen etwa 9 Minuten Zeitverlust pro Tag.
Vielleicht noch einmal ein Link zu diesem Videofilm von Sven Okas: [www.youtube.com]
Mit den hier zu besichtigenden Verlustzeiten auf einer Streckenlänge von wohl nicht viel mehr als zwei Kilometern sollten Berliner Tramfahrgäste mit den Verlustzeiten der Autofahrenden gut mithalten können.
Die Verminderung von Verlustzeiten der Tram vor roten Ampeln wäre auch vergleichsweise einfacher, als die Reduzierung der ja von den Autofahrenden selbst verursachten Stauverlustzeiten,
Marienfelde.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 18:23 |
Zitat
marc-j
Zitat
Marienfelde
Zitat
marc-j
Zitat
Marienfelde
Zum Beitrag von marc-j überlege ich gerade, ob es so eine Statistik auch für Straßenbahnfahrgäste geben könnte, also etwa so:
Zeitverlust für Straßenbahnfahrgäste an roten Ampeln in Berlin:
Zeitverlust für Straßenfahrgäste wegen Staus in Berlin:
Dazu dann Vergleichswerte aus Zürich, Melbourne, St. Petersburg usw.
War nur so ein Gedanke,
Marienfelde.
Man könnte ja vllt. zumindest die Durchschnittsgeschwindigkeiten vergleichen, oder?
Hier wurden deutschlandweit U- & Tram-Linien untersucht: [www.betrugstest.com]
Die schnellste Tram Frankreichs ist laut Wikipedia die in Bordeaux mit durchschnittlich 21 km/h, wobei die schnellste Linie in Berlin M6 mit 19,4 km/h ist. Vielleicht gibt es da auch Werte für alle Tramlinien Berlins kombiniert?
Könnte man auch, wobei ich die Idee der "Betrugstest-Leute", doch recht unterschiedliche Systeme wie die Voll-U-Bahnen in Berlin, Hamburg usw. mit Stadtbahnsystemen wie in Stuttgart und konventionellen Straßenbahnen wie in Leipzig oder Dresden (oh - diese Städte tauchen ja gar nicht auf!) zu vergleichen, auch nur für begrenzt zielführend halten würde.
Eigentlich ging es mir um den folgenden Gedanken: Es sind nicht nur Autofahrer/innen, die verkehrsbedingte Zeitverluste erleiden, sondern eben auch Tramfahrgäste, Radfahrer/innen und Fußgänger/innen z.B. vor roten Ampeln.
55 Stunden jährlicher Zeitverlust für Autofahrende durch Staus entsprechen etwa 9 Minuten Zeitverlust pro Tag.
Vielleicht noch einmal ein Link zu diesem Videofilm von Sven Okas: [www.youtube.com]
Mit den hier zu besichtigenden Verlustzeiten auf einer Streckenlänge von wohl nicht viel mehr als zwei Kilometern sollten Berliner Tramfahrgäste mit den Verlustzeiten der Autofahrenden gut mithalten können.
Die Verminderung von Verlustzeiten der Tram vor roten Ampeln wäre auch vergleichsweise einfacher, als die Reduzierung der ja von den Autofahrenden selbst verursachten Stauverlustzeiten,
Marienfelde.
Das stimmt natürlich, jedes Jahr wird das große Leid der Autofahrenden verkündet, aber über die anderen Wartezeiten im Verkehr hört man so großflächig nichts. Und neun Minuten pro Tag sind ja eigentlich auch total vernachlässigbar. Selbst wenn man das auf die 260 Werktage aufteilt, sind das nur 12 Minuten pro Tag.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 21:04 |
Zitat
marc-j
Zitat
Peter Neumann
Doch solange nichts anderes gefunden wird, bietet sich nur diese Alternative an: weniger Autos, dafür mehr Platz für Fortbewegungsarten, die den knappen Raum in der Stadt effizienter nutzen – Bahnen, Busse, Fahrräder, eigene Füße.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 21:50 |
Man hört in den Medien (Print, TV, Internet) nichts über Verspätungen, Ausfälle etc. etc? Das heißt, nach Deinem Wehklagen über den Autoverkehr ziehst Du zuhause für mehrere Monate alle Stecker und bekommst von der Außenwelt nichts mit?Zitat
marc-j
Das stimmt natürlich, jedes Jahr wird das große Leid der Autofahrenden verkündet, aber über die anderen Wartezeiten im Verkehr hört man nichts. Und neun Minuten pro Tag sind ja eigentlich auch total vernachlässigbar. Selbst wenn man das auf die 260 Werktage aufteilt, sind das nur 12 Minuten pro Tag.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 22:04 |
Zitat
GraphXBerlin
Man hört in den Medien (Print, TV, Internet) nichts über Verspätungen, Ausfälle etc. etc? Das heißt, nach Deinem Wehklagen über den Autoverkehr ziehst Du zuhause für mehrere Monate alle Stecker und bekommst von der Außenwelt nichts mit?Zitat
marc-j
Das stimmt natürlich, jedes Jahr wird das große Leid der Autofahrenden verkündet, aber über die anderen Wartezeiten im Verkehr hört man nichts. Und neun Minuten pro Tag sind ja eigentlich auch total vernachlässigbar. Selbst wenn man das auf die 260 Werktage aufteilt, sind das nur 12 Minuten pro Tag.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 22:47 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 23:01 |
Zitat
Stichbahn
Ein Berufungsverfahren im Fall eines Autofahrers, der bei für ihn bereits bestehender Rotphase von 23(!) Sekunden ein 11jähriges Mädchen überfuhr. Sie starb an den Unfallfolgen. Der Fahrer betont weiterhin, "er sei kein Raser" und "vor seinem geistigen Auge, sei die Ampel grün gewesen" wie die heutige Abendschau berichtet: [www.rbb-online.de]
Hintergrund von Nov. 2022: [www.berliner-zeitung.de]
Edit: Geschwindigkeitsangabe angepasst, Beitrag angepasst. Damals war dort wohl noch Tempo 60 erlaubt.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 23:03 |
Zitat
GraphXBerlin
Man hört in den Medien (Print, TV, Internet) nichts über Verspätungen, Ausfälle etc. etc? Das heißt, nach Deinem Wehklagen über den Autoverkehr ziehst Du zuhause für mehrere Monate alle Stecker und bekommst von der Außenwelt nichts mit?Zitat
marc-j
Das stimmt natürlich, jedes Jahr wird das große Leid der Autofahrenden verkündet, aber über die anderen Wartezeiten im Verkehr hört man nichts. Und neun Minuten pro Tag sind ja eigentlich auch total vernachlässigbar. Selbst wenn man das auf die 260 Werktage aufteilt, sind das nur 12 Minuten pro Tag.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 25.06.2024 23:12 |
Zitat
marc-j
Darf eigentlich jemand der 23 Sekunden lang eine rote Ampel für grün hält ohne medizinische Untersuchung in zwei Jahren dann wieder Auto fahren?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 26.06.2024 00:04 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 26.06.2024 06:13 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 26.06.2024 07:01 |