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Neuigkeiten zur U4
geschrieben von LevHAM 
Re: Neuigkeiten zur U4
10.08.2012 09:12
Zitat
LevHAM
Also generell: MÖGLICH ist ja wohl alles! Ich gehöre zu denen die überzeugt sind das Elbbrücken auf keinen Fall das ewige ende der U4 ist. Auch wenn es nicht schnell geht, der Weiterbau kommt.

Hamburg war nicht bereit, die im Vergleich zu einer U-Bahn nach Harburg, überschaubaren Kosten für eine Stadtbahn aufzubringen. Selbst wenn man die diversen Schlenker weg lässt und auf kürzest möglichen Weg (Ohne den Bogen über S-Bahn Wilhelmsburg und Kirchdorf Süd) fährt, reden wir hier von 10 - 12 Kilometern U-Bahn-Tunnel, komplett im Schildvortrieb, unter Bebauung und breiten Wasserstraßen unter durch - Wir reden hier von locker 1,5 Milliarden €, eher mehr und das ganze mit eher überschaubaren Passagierzahlen und einem somit mehr als zweifelhaften Nutzen und vermutlich nur wenigen bis keinen Bundeszuschüssen. Sollte man sich in Hamburg überhaupt noch mal zu einem größeren U-Bahn-Projekt durchringen, dürfte es eher die M5-Trasse zum Siemersplatz sein, da tummeln sich heute schon mehr Passagiere als Wilhelmsburg Einwohner hat.
Re: Neuigkeiten zur U4
10.08.2012 10:57
Zitat
Asimov
Hamburg war nicht bereit, die im Vergleich zu einer U-Bahn nach Harburg, überschaubaren Kosten für eine Stadtbahn aufzubringen. Selbst wenn man die diversen Schlenker weg lässt und auf kürzest möglichen Weg (Ohne den Bogen über S-Bahn Wilhelmsburg und Kirchdorf Süd) fährt, reden wir hier von 10 - 12 Kilometern U-Bahn-Tunnel, komplett im Schildvortrieb, unter Bebauung und breiten Wasserstraßen unter durch - Wir reden hier von locker 1,5 Milliarden €, eher mehr und das ganze mit eher überschaubaren Passagierzahlen und einem somit mehr als zweifelhaften Nutzen und vermutlich nur wenigen bis keinen Bundeszuschüssen. Sollte man sich in Hamburg überhaupt noch mal zu einem größeren U-Bahn-Projekt durchringen, dürfte es eher die M5-Trasse zum Siemersplatz sein, da tummeln sich heute schon mehr Passagiere als Wilhelmsburg Einwohner hat.

Danke für diesen Einwurf. Man traut sich ja schon gar nicht mehr, nach der Sinnhaftigkeit mancher Projekte zu fragen und v.a. die Frage zu stellen: Wo hat Hamburg momentan die drängensten Verkehrsprobleme und welches Projekt kann für die Mehrheit zu finanzierbaren Preisen zum größten Mehrnutzen führen?

Bei Lichte betrachtet, käme man bestimmt nicht darauf, dass jetzt ganz dringend neben der Pfeilerbahn 180 Mio. € in den Boden versenkt werden müssen, während andernorts - für Fahrgast und VU - schreiend uneffiziente Buslinien täglich Nerven kosten und nichts am Verkehrsmittelmix geändert wird.

Auch wenn es ein Nogo ist, nur darüber nachzudenken, wäre eine Stadtbahn ab Rathausmarkt über Speicherstadt, HafenCity, Baakenhafenquartier, Elbbrückenzentrum (meinetwegen mit S-Bahnhof), Veddel Zentrum, Linienweg M13 das beste und v.a. günstigste Projekt gewesen. Die HC hätte endlich Leben, wäre stadträumlich eingebunden und flächenmäßig perfekt erschlossen. Gleiches gilt für die Elbinsel, die endlich eine adäquate Anbindung an die City für Tausende Einwohner hätte. Aber für solche Hirngespinste haben wir ja kein Geld. Ich vergaß ...
Re: Neuigkeiten zur U4
10.08.2012 12:24
Seit wann ist in Hamburg irgendwas so wie in anderen Städten? ;-)

Die Hochbahn wurde vor 100 Jahren gebaut wegen dem Hafenverkehr des es heute nicht mehr gibt. Die Walddörferbahn weil ganz dringend die Wildgänse von Beimoor einen U-Bahnanschluss brauchte. Irgendeiner glaubte an Rothenburgsort und es wurde eine Linie wo der T220 dann solo pendelte. Billstedt hatten die Planer seit den 1920er Jahren auf dem Zettel und 1968 kam man dann mal an. So ist die Hamburger Politik. Fahren auf Sicht.

Das drängendste Verkehrsproblem Hamburgs ist heute der Hafenverkehr und der Wohnungsbau. Wohin mit 200.000 neuen Einwohnern die dann auch die Straßen verstopfen? Kann sein dass in fünf Jahren sich alles in Luft auflöst und das Wachstum wieder negativ wird. Aber heute sieht es so aus als ob das wächst. Würde der Senat nichts machen würde er dafür noch mehr kritisiert als heute. Der Zusammenhang von U4 und Wohnungsbau ist eindeutig weil Wilhelmsburg als Wohnstandort ausgebaut werden soll. Mir fallen keine anderen Flächen ein die so gut gelegen sind und soviel Platz für Wohnungen bieten. Über die Hafencity kann man geteilter Meinung sein. Die Architektur ist daneben wie Kossagk gerade kritisiert hat. Kann sein dass sie floppt aber wenn man als Senat nichts dafür tut indem man z.B. die beste Verkehrsanbindung schafft dann heisst es hinterher der Senat hat Schuld weil keine gute Bahnanbindung gebaut wurde. Ich finde die Stadt kümmert sich viel mehr um den Verkehr als in den 1980er Jahren. Aber das Geld wird auf den Hafenverkehr und die S-Bahn verteilt weil da in Zukunft Wachstum zu erwarten ist und nicht dort wo es in der Stadt klemmt.

Eine um die Stadtbahn geplante Hafencity wäre es gewesen. Am besten gleich weiter auf die M5 und man hätte die Unistandorte miteinander verbunden. Aber Rot-Grün hatte nach intensiver Prüfung das Gleisdreieck zum Nabel der Welt gemacht und schon damit den Beginn auf der M5 oder in der Hafencity versiebt. Stadtbahn in der Hafencity hätte man den Hamburgern gut verkaufen können und ich glaube das hätte sogar die FDP geduldet. Oberirdisch durch den Musterstadtteil... aber für die Betriebshofanbindung musste man dank Wagners Planung erst durch halb Hamburg bauen bis man an dieser Musterstrecke war. Ich meine dass es mit einem Betriebshof in Lokstedt auf der U-Bahnfläche vielleicht noch geklappt hätte aber nicht mit Gleisdreieck. Am besten wäre ein Betriebshof im Industriegebiet im Süden gewesen. realistisch hatten Beust und Mettbach nur das Straßenbahnnetz von Wagner auf dem Tisch mit einer Festlegung auf Gleisdreieck. Beust und Mettbach brauchten eine schnelle und unproblematische Lösung für die Erschließung. Bei der Stadtbahn hätte außerdem man die Grundsatzdiskussion über das System gehabt und das hätte die Koalition nicht überlebt.

Für mich bleibt der Betriebshofstandort ein großer Fehler der viel verhindert hat und ich glaube da nicht an Zufall. Aber das ist gelaufen und die U4 ist nun da. Damit erübrigt sich leider auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Was will man heute noch ändern? Wilhelmsburg und Kirchdorf einstampfen und nach Vierlanden verlagern? ;-) Der erste Senat Beust hat die U4 beschlossen so wie der Senat Mönckeberg den Ring mit der gefloppten Zweigstrecke nach Rothenburgsort und dem Knick an der Osterstraße beschlossen hat. Es ist nicht mehr zu ändern.

Die U4 soll auf den Hafenzubringern den Verkehr entlasten. Die Prognosen sagen dass der Hafenumschlag sehr stark steigt und niemand wird in Hamburg ernsthaft die Priorität des Hafens in Frage stellen. Wo die ganzen Lkw fahren sollen weiss ich nicht. So ganz ohne Grund wurde diese Güter-U-Bahn bestimmt nicht vorgeschlagen. Wenn da noch täglich 30.000 Pkw dazukommen von den neuen Einwohnern Wilhelmsburg dann steht der Hafen und die Transportkonzerne suchen sich andere Wege über Rotterdam oder Genua. Die Stadt setzt mit Hafenverkehr eine standortpolitische Priorität auch wenn das heisst das in anderen Stadtteilen ein Schienenbau leider unterbleibt. Wenn man das in Frage stellen will muss man für den Hafenverkehr und den Wohnungsbau auf der Elbinsel bessere Lösungen haben.

Wenn die Hafencity doch so attraktiv wird wie die Docklands in London dann ist die Entscheidung für die U4 auch nicht falsch. Die Docklands Light Rail musste zweimal ausgebaut werden weil sie völlig überlaufen wurde und das hat am Ende wohl nicht weniger gekostet als die alte Jubilee Planung der U-Bahn. Ein Trost ist dass die U4 wird bestimmt auch nicht so eine Fehlplanung wie die U-Bahn von Palma.

Uli



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.08.2012 12:30 von Glinder.
Re: Neuigkeiten zur U4
10.08.2012 13:18
Zitat
Glinder
Eine um die Stadtbahn geplante Hafencity wäre es gewesen. Am besten gleich weiter auf die M5 und man hätte die Unistandorte miteinander verbunden. Aber Rot-Grün hatte nach intensiver Prüfung das Gleisdreieck zum Nabel der Welt gemacht und schon damit den Beginn auf der M5 oder in der Hafencity versiebt. Stadtbahn in der Hafencity hätte man den Hamburgern gut verkaufen können und ich glaube das hätte sogar die FDP geduldet. Oberirdisch durch den Musterstadtteil... aber für die Betriebshofanbindung musste man dank Wagners Planung erst durch halb Hamburg bauen bis man an dieser Musterstrecke war. Ich meine dass es mit einem Betriebshof in Lokstedt auf der U-Bahnfläche vielleicht noch geklappt hätte aber nicht mit Gleisdreieck. Am besten wäre ein Betriebshof im Industriegebiet im Süden gewesen. realistisch hatten Beust und Mettbach nur das Straßenbahnnetz von Wagner auf dem Tisch mit einer Festlegung auf Gleisdreieck. Beust und Mettbach brauchten eine schnelle und unproblematische Lösung für die Erschließung. Bei der Stadtbahn hätte außerdem man die Grundsatzdiskussion über das System gehabt und das hätte die Koalition nicht überlebt.

Scheint plausibel: Das Paket HC und M5 hätte jedem eingeleuchtet, außer dass die böse Stadtbahn von Beginn an in der innersten Innenstadt aufgetaucht wäre. Der Untergang der Läden hätte kurz bevor gestanden ;-).

Zitat
Glinder
Für mich bleibt der Betriebshofstandort ein großer Fehler der viel verhindert hat und ich glaube da nicht an Zufall. Aber das ist gelaufen und die U4 ist nun da. Damit erübrigt sich leider auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Was will man heute noch ändern? Wilhelmsburg und Kirchdorf einstampfen und nach Vierlanden verlagern? ;-) Der erste Senat Beust hat die U4 beschlossen so wie der Senat Mönckeberg den Ring mit der gefloppten Zweigstrecke nach Rothenburgsort und dem Knick an der Osterstraße beschlossen hat. Es ist nicht mehr zu ändern.

Leider hast du damit absolut recht. Der Zug ist abgefahren. Daher ja mein Vorschlag, dass jetzt ein sinnvolles Ende der U4 auf der Elbinsel gefunden werden sollte, damit sie wenigstens einen gewissen Sinn ergibt. Ein jahrzehntelanges Ende an den Elbbrücken nützt niemandem.

Zitat
Glinder
Die U4 soll auf den Hafenzubringern den Verkehr entlasten.

... und das schafft sie nach den derzeitigen Planungen mittelfristig m.E. nicht. Die Kapazität auf Schiene und Straße aus Hafensicht fehlt doch Richtung Süden, so dass eigentlich nach dieser Argumentation eine 2. S3-Verlängerung - nach dem Vorbild Stade - ins Umland her muss, um die südlichen Elbbrücken vom Autoverkehr zu entlasten. Die Einwohner der neuen Wohnbebauung auf der Elbinsel können sich ja in den Stau Richtung City einreihen, da stören sie den Güterverkehr zum Hafen ja kaum ;-).

Zitat
Glinder
Wenn die Hafencity doch so attraktiv wird wie die Docklands in London dann ist die Entscheidung für die U4 auch nicht falsch. Die Docklands Light Rail musste zweimal ausgebaut werden weil sie völlig überlaufen wurde und das hat am Ende wohl nicht weniger gekostet als die alte Jubilee Planung der U-Bahn.

Die Jubilee-Line hat man ja trotzdem parallel als Express-Linie Richtung Docklands ausgebaut (S3) während die Lightrail nach Stadtbahnparametern die Naherschließung übernimmt. Die Stationsabstände der DLR haben ja absolut Straßenbahnstandard und mit den jetzt für 3-Wagenzüge (etwa 80m Zuglänge) verlängerten Bahnsteigen schafft man die Kapazität, die eine moderne Straßenbahn schon immer anbieten konnte (75m Zuglänge im Straßenverkehr zulässig, mit Ausnahmen (Hannover) sogar etwas mehr). Eine "nur"-Erschließung der DLR durch die Tube wäre nicht billiger gewesen und hätte nicht die verkehrliche Qualität gebracht, die heute dort erreicht wird.
Re: Neuigkeiten zur U4
10.08.2012 13:56
Da wären wir wieder in London! Ich finde sowieso das die Londoner und die Hamburger U-Bahn unglaublich viele parallelen aufweisen.
Re: Neuigkeiten zur U4
10.08.2012 15:25
Zitat
Glinder
Seit wann ist in Hamburg irgendwas so wie in anderen Städten? ;-)

Die Hochbahn wurde vor 100 Jahren gebaut wegen dem Hafenverkehr des es heute nicht mehr gibt. Die Walddörferbahn weil ganz dringend die Wildgänse von Beimoor einen U-Bahnanschluss brauchte. Irgendeiner glaubte an Rothenburgsort und es wurde eine Linie wo der T220 dann solo pendelte. Billstedt hatten die Planer seit den 1920er Jahren auf dem Zettel und 1968 kam man dann mal an. So ist die Hamburger Politik. Fahren auf Sicht.

Das ist wohl wahr! Langfristiges Denken war da schon immer verpönt. So wie beim Bau des Rings darauf geachtet wurde, möglichst wenig Umsteigemöglichkeiten zur Straßenbahn zu bieten - war ja Konkurrenz. Und besonders Prachtstück dann die Linie nach Rothenburgsort, die parallel zur Straßenbahn fuhr - Konsequenz war die mangelnde Auslastung, denn die Fahrgäste fuhren lieber Straßenbahn als U-Bahn. Bessere Erreichbarkeit schlägt halt meistens die kürzere Fahrzeit...

Zitat

Das drängendste Verkehrsproblem Hamburgs ist heute der Hafenverkehr und der Wohnungsbau. Wohin mit 200.000 neuen Einwohnern die dann auch die Straßen verstopfen?

Das Nachdenken über dieses Problem ist in der SPD explizit verboten - Nachfragen dazu werden totgeschwiegen. Kein Wunder, was sollen sie auch dazu sagen?

Zitat

Eine um die Stadtbahn geplante Hafencity wäre es gewesen. Am besten gleich weiter auf die M5 und man hätte die Unistandorte miteinander verbunden. Aber Rot-Grün hatte nach intensiver Prüfung das Gleisdreieck zum Nabel der Welt gemacht und schon damit den Beginn auf der M5 oder in der Hafencity versiebt. Stadtbahn in der Hafencity hätte man den Hamburgern gut verkaufen können und ich glaube das hätte sogar die FDP geduldet. Oberirdisch durch den Musterstadtteil... aber für die Betriebshofanbindung musste man dank Wagners Planung erst durch halb Hamburg bauen bis man an dieser Musterstrecke war. Ich meine dass es mit einem Betriebshof in Lokstedt auf der U-Bahnfläche vielleicht noch geklappt hätte aber nicht mit Gleisdreieck. Am besten wäre ein Betriebshof im Industriegebiet im Süden gewesen. realistisch hatten Beust und Mettbach nur das Straßenbahnnetz von Wagner auf dem Tisch mit einer Festlegung auf Gleisdreieck. Beust und Mettbach brauchten eine schnelle und unproblematische Lösung für die Erschließung. Bei der Stadtbahn hätte außerdem man die Grundsatzdiskussion über das System gehabt und das hätte die Koalition nicht überlebt.

Du überschätzt den Faktor Betriebshof. Mettbach hat von Anfang an klargemacht, daß er keine Stadtbahn haben will, komme was da wolle (originalzitat: "Ich nehme jede Lösung, solange sie nicht Stadtbahn heißt"). Verkehrspolitische Vernunft hat da nie eine Rolle gespielt, genauso wie in der FDP, die niemals eine Stadtbahn akzeptiert - außer vielleicht in der Lüneburger Heide...

Zitat

Für mich bleibt der Betriebshofstandort ein großer Fehler der viel verhindert hat und ich glaube da nicht an Zufall.

Da interpretierst Du zuviel hinein, der Betriebshof ist nur ein Nebenkriegsschauplatz. Hier geht es immer um den Grundsatz.
Re: Neuigkeiten zur U4
10.08.2012 18:12
Die Jubilee Line hat heute ein andere Führung als vor 40 Jahren geplant war. In London ist die Feinerschließung mit der Tube generell schlecht weil die Bahnhöfe weit auseinander liegen. Da man keine Straßenbahn wollte wurde die nachträgliche Erweiterung der Tram-Hochbahnstrecke sehr teuer.

Ich glaub die Suche nach dem sinnvollen Endpunkt läuft im Zusammenhang mit der Wohnungsbauplanung. Sagte schon jemand. Bevor für Grasbrook und Wilhelmsburg keine Pläne da sind kann man aber keine U4 planen. Leuchtet ein. Außerdem wird die U4 zur Förderung erst wieder aus der Tasche gezogen wenn die S4 beschlossen ist. Ich bin mir sicher dass Scholz vor der nächsten Wahl für Wilhelmsburg eine Bebauung mit U4 vorschlägt. Anders kann er das Wohnungsversprechen nicht halten und ich denke dass die U4 nahtlos weitergebaut wird sowie jetzt auch. Der Sprung über die Elbe ist das große Zukunftsprojekt des Senats. Ich schätze dass in zehn Jahren schon bis Reiherstieg gefahren wird.

Wer auf die Elbinsel zieht arbeitet eher in der Stadt. Wer in Harburg arbeite findet im Süden günstigere und schönere Wohnmöglichkeiten. Ich glaube dass es auch nur darum geht überhaupt weniger zusätzliche Autos auf die Straße zu bekommen beim Neubau.

Mettbach und die FDP hätten ihre Ablehnung viel schlechter durchhalten können wenn es eine Stadtbildprägende Planung einer Stadtbahn für die Hafencity gegeben hätte die man für unter 100 Millionen umsetzen konnte. Im direkten Vergleich mit einen Tunnel ohne Blick auf die Häuser wäre eine sehr gute Präsentation nicht aussichtslos gewesen. Wenigstens hätte man es dann probiert. Aber mit Gleisdreieck musste die FDP auch die Strecke zum Borgweg schlucken und das ist politisch undenkbar. Da eine gute Planung für die Hafencity auch fehlte hatte Mettbach sehr leichtes Spiel. Chance vorbei.

Uli



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.08.2012 18:13 von Glinder.
Beitrag gelöscht!
11.08.2012 01:34
Hallo,

zwar nicht aus den gleichen Gründen wie der vorherige Eingriff, aber wir bitten auch hier themengerecht zu diskutieren. Es bringt allen Beteiligten nichts, wenn hier innerhalb eines konkreten Threads wieder eine völlig neue Baustelle aufgerissen wird, die in der Vergangenheit bereits zum Erbrechen in diversen Threads diskutiert wurde. Von daher bitten wir um Verständnis, dass wir auf themengerechte Diskussion bestehen müssen.

Viele Grüße,

Euer Forummasterteam Hamburg
Re: Neuigkeiten zur U4
11.08.2012 17:17
Ich finde die Diskussion im Vergleich zu früher sehr sachlich und ich glaube zur Alternative Stadtbahn war sowieso alles gesagt.

Ich hab im Netz noch dieses Dokument gefunden dass auch für die Diskussion über Bramfeld interessant ist. War mir neu dass auch die Stadtbahn "geprüft" wurde. Ich glaube da steht deutlich genug drin warum nur eine U-Bahn in Frage kam: "Investorenakzeptanz". Aber es geht auch schon daraus hervor dass die Stadt langfristig Großes auf der Elbinsel plant.

Bürgerschaftsdrucksache

Über die Weiterführung U4 nach Süden hab ich noch diese interessante Diskussion gefunden:

Architekturforum

Wenn ich Midas richtig verstehe wäre in der Georg-Wilhelm-Straße eine Hochbahn möglich.

U4 Entwurf Midas

Ist das zwischen Vogelhüttendeich und Mannesallee nicht zu eng? Passt mit den Varianten der Hochbahn über Grasbrook zusammen. Haltestellen auf dem Grasbrook, Veddeler Damm, Hafenrandstraße und Georg-Wilhelm-Straße. Nachteil ist das eigentliche Zentrum 200 bis 400 Meter von der Station weg. Aber Kellinghusenstraße und Hudtwalckerstraße funktioniert das auch. Oberirdische Bauweise mit Brücken. So teuer wird das nicht. Wenn man gut plant kommt man oberirdisch sogar bis S-Wilhelmsburg. Was meint ihr?

Uli



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.08.2012 17:18 von Glinder.
Re: Neuigkeiten zur U4
11.08.2012 17:49
Zitat
Glinder
Ich hab im Netz noch dieses Dokument gefunden dass auch für die Diskussion über Bramfeld interessant ist. War mir neu dass auch die Stadtbahn "geprüft" wurde. Ich glaube da steht deutlich genug drin warum nur eine U-Bahn in Frage kam: "Investorenakzeptanz". Aber es geht auch schon daraus hervor dass die Stadt langfristig Großes auf der Elbinsel plant.

Meiner Ansicht nach gibt es so langfristige Planungen (als feste Vorhaben) überhaupt nicht - weil sie durch die regelmäßigen Wechsel der politischen Führung unmöglich gemacht werden. Man muß isch nur mal anschauen, wie viele ÖPNV-Ideen in den letzten Zehn Jahren von den verschiedenen Beteiligten vorgestellt wurden. Nachdenken kann man über viel, angeschoben werden aber immer nur ganz kleine Schritte. Das kann man ja auch daran erkennen, wie viel von dieser fast zehn jahr alten Drucksache heute noch wirklich vorangetrieben wird.

Priorität hat derzeit die HafenCity die vermutlich noch bis 2020 braucht, um vollständig ausgebaut zu sein. Die Elbinsel steht noch bis 2013 aufgrund der Ausstellungen im Fokus, danach werden auch dort die Karten neu gemischt. Ob der "Sprung über die Elbe" (ohnehin mehr Marketing) wirklich fortgesetzt wird, ist derzeit IMHO völlig offen. Die meisten Wohnungsprojekte werden jedenfalls derzeit in Nord und Altona, nicht im Süden angeschoben.


Zitat
Glinder
Über die Weiterführung U4 nach Süden hab ich noch diese interessante Diskussion gefunden:

Architekturforum

Wenn ich Midas richtig verstehe wäre in der Georg-Wilhelm-Straße eine Hochbahn möglich.

Möglich vielleicht, aber ohne Änderung in der "Volksgesetzgebung" IMHO nicht mehr umsetzbar. Eine Hochbahn über der Georg-Wilhelm-Straße würde zum Teil nur wenige Meter an Wohnungsfestern vorbeilaufen - so etwas konnte man vor 100 Jahren problemlos bauen, heute hätte man damit aber meiner Ansicht nach keine Chance mehr. Das könnte nur dann funktionieren, wenn man die Hochbahn höher als die Häuser baut.

Midas' Idee, das Werkcentrum Elbinsel teilweise in Wohnungen umzuwandeln, um dort einen Haltepunkt zu rechtfertigen, kann ich nicht beurteilen, da ich nicht weiß, wie dort die Eigentums- und Mietvertragsverhältnisse sind.

Ach ja, und da das hier anderorts erwähnt wurde - einer Trassenführungs der U4 die statt über den dichts besiedelten Sübosten der Elbinsel über den unterentwickelten Südwesten führt, nur um weitere Kreuzungen mit der S-Bahn zu vermeiden, ergibt meiner Ansicht nach noch weniger Sinn als vier Umsteigepunkte zwischen U4 und S3. Dann könnte man die U-Bahn IMHO auch gleich diagonal von Nordosten nach Südwesten über die Insel ziehen - da wäre nämlich viel Platz. :-)

Gruß
Kasi Mir
Re: Neuigkeiten zur U4
11.08.2012 19:22
Die letzte Äußerung der Hochbahn ist eine Trasse über Georg-Wilhelm-Straße.

Sieg


Offiziell gab es wohl mal drei Varianten für Wilhelmsburg. Zu sehen in der Anlage 7 in dieser Webseite. Querschnitte und Text steht auf Seite 11.

Stadtumbauwest


Uli



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.08.2012 19:25 von Glinder.
Re: Neuigkeiten zur U4
12.08.2012 19:46
Insgesamt ist der Plan so nicht schlecht. Interessant finde ich vor allem den Ansatz, den halbgaren S-Bahnhof Elbbrücken wegzulassen und stattdessen die U-Bahn gleich zur Veddel weiterzuführen. Die Idee einer Hochtrasse (Gemeint ist wohl am ehesten etwas, das mit der "Elevated" in der Innenstadt von Chicago vergleichbar ist) durch ein bestehendes Wohnviertel sehe ich auch sehr skeptisch. Bei aller Bahnbegeisterung: Ich würde auch keine Hochbahn 10 Meter vor meinem Wohnzimmer haben wollen. Man kann es drehen und wenden, wie man will, aber südlich des Ernst-August-Kanals wird es ohne Tunnel nicht gehen. Und dann sind wir wieder beim Punkt Kosten und vor allem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Wie viele Wohnungen müssten dort geschaffen werden, damit die U-Bahn nicht hauptsächlich heiße Luft durch die Gegend transportiert? Und irgendwie habe ich doch erhebliche Zweifel, ob die Hamburger Politik einen derartigen Kraftakt über die Bühne bringen kann/will.
Re: Neuigkeiten zur U4
12.08.2012 21:37
Zitat
Asimov
Insgesamt ist der Plan so nicht schlecht. Interessant finde ich vor allem den Ansatz, den halbgaren S-Bahnhof Elbbrücken wegzulassen und stattdessen die U-Bahn gleich zur Veddel weiterzuführen. Die Idee einer Hochtrasse (Gemeint ist wohl am ehesten etwas, das mit der "Elevated" in der Innenstadt von Chicago vergleichbar ist) durch ein bestehendes Wohnviertel sehe ich auch sehr skeptisch. Bei aller Bahnbegeisterung: Ich würde auch keine Hochbahn 10 Meter vor meinem Wohnzimmer haben wollen. Man kann es drehen und wenden, wie man will, aber südlich des Ernst-August-Kanals wird es ohne Tunnel nicht gehen. Und dann sind wir wieder beim Punkt Kosten und vor allem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Wie viele Wohnungen müssten dort geschaffen werden, damit die U-Bahn nicht hauptsächlich heiße Luft durch die Gegend transportiert? Und irgendwie habe ich doch erhebliche Zweifel, ob die Hamburger Politik einen derartigen Kraftakt über die Bühne bringen kann/will.

Also heisse Luft würd ich nicht sagen, ich habe genug ehemalige Arbeitskollegen die im Harburger Raum/ Moorburger Raum arbeiten die aus dem Norden kommen, und Harburg Rathaus aussteigen.
Diese Leute müssen morgens die erste oder zweite S3 nach Harburg nehmen, weil sie es sonst nicht rechtzeitig zur Arbeit schaffen.
Das heisst, die U4 bis Harburg Rathaus zu bauen wäre richtig, denn für einige die z.B. vom Billstedter Ast kommen wäre es dann flexibler, da die U2 schon ab Billstedt im 10min Takt fährt und nicht so wie die S3 im 20min Takt, zu so früher Stunde.

Gruß Maik
Mal ne kurze Zwischenfrage für Nichteingeweihte:

Warum gibt es zwischen Überseequartier und Jungfernstieg keinen Zwischenhalt? Ging das baulich nicht oder war das politisch nicht gewollt?
@ Bahnfreund Schranke
Soviel mir bekannt ist, liegt der Tunnel zwischen Überseequartier und Jungfernstieg in einer Tiefe bis 40 m. Von daher war eine Station nicht möglich.
INW
Re: Neuigkeiten zur U4
02.09.2012 00:54
Zitat
Günter Wolter
@ Bahnfreund Schranke
Soviel mir bekannt ist, liegt der Tunnel zwischen Überseequartier und Jungfernstieg in einer Tiefe bis 40 m. Von daher war eine Station nicht möglich.

Das Argument mag zwar für deutsche Verhältnisse richtig sein -- aber es gibt auf der Welt tiefer liegende Stationen, m.W. u.a. in Moskau.

Gruß Ingo
Gibt es da nicht irgendwo einen Notausgang?
Re: Neuigkeiten zur U4
02.09.2012 17:57
Also mein Informationsstand ist der, dass eine Zwischenhaltestelle sehr wohl hätte gebaut werden können
aber das liebe Geld dafür nicht gereicht hat. Stattdessen müssen jetzt die Fahrgäste aus dem Westen den
Umweg über Jungfernstieg nehmen anstatt an der Stadthausbrücke von der S1-S2-S3 in die U4 umzusteigen.

Gleiches (kein Geld) war übrigens auch der Grund warum die S1 zwischen Ohlsdorf und Flughafen keine
Zwischenhaltestelle bekommen hat obwohl das dicht besiedelte Gebiet rund um den Erdkampsweg geradezu
prädestiniert gewesen wäre für eine S-Bahn Haltestelle
Re: Neuigkeiten zur U4
02.09.2012 18:13
Mist da war wohl einer schneller als ich :(

Jau so ist es.... Da man hier keine Namen nennen darf, muss ich sagen dass mir mal ein "Hochbahnmitarbeiter" ähnliches angedeutet hat... Das wenn es nach Planungen und Wunsch der Planer gegangen wäre, eine Ausfädelung an der U1 "Meßberg" gegeben hätte, welche dann an den beiden trögen am HBF (U2) gestartet wäre....

Diese Planung war eine der ich glaube mehr als 30 Varianten und war Hochbahn intern in den 2000ern der Favaroit neben der Ausfädelung am Rathaus. Es sei übrigens mal angemerkt, dass die Ausfädlung im Rathaus günstiger (!!!!) gewesen wäre als über den Jungernstieg! Wegen Anwohnerprotesten hat man sich dann gegen eine Ausfädelung am Rathaus entschieden. Die Variante 2 Hbfbahnhof / Kreuzung Meßberg, Elfi, Überseequartier, HCU wurde dann geprüft und anscheinend schnell wieder verworfen.
Schlussendlich sind dann in die beiden U2 Schächte Aufzüge gekommen... ganz toll... :S

Eine Nachträgliche Baunung der Station "Elfi" ist möglich aber ich denke mal zu teuer und planerischer Selbstmord..... Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es vielleicht einen Bus Shuttle bei Großveranstaltungen gibt?
Umweg über Jungfernstieg nehmen anstatt an der Stadthausbrücke von der S1-S2-S3 in die U4 umzusteigen

Also ihr habt echt Luxusprobleme... ^^
Stadthausbrücke ist neben Königstraße wohl die am wenigsten genutzte Station der City S-Bahn und da wollt ihr die schier ungeheuerlich großen Fahrgastmassen die mit der S1-S3 von Westen kommend in die HafenCity wollen umsteigen lassen? Eine 40m tiefe Baugrube, die teilweise vmtl. unterhalb des Alsterfleets liegt? Mal abgesehen davon, dass der Umweg über Jungfernstieg lächerliche fünf Minuten mehr dauert und das sowieso eine sinnfreie Debatte ist, weil die U4 praktisch fertig ist: Wer hätte sowas bezahlen sollen?
Dieses Thema wurde beendet.