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Wie die FSW-Planung Fortschritte beim ÖPNV-Ausbau verhindert
geschrieben von HansL 
Zitat
Daniel Vielberth
OK, wenn meine Annahme stimmt, dann hieße das ja zuende gedacht: Egal ob ich in den MIV oder den ÖPNV investiere, solange ich nur kontinuierlich am Bauen bin, erreiche ich immer eine Verschiebung von Leuten hin zum ÖPNV. Im Falle des MIV-Ausbau durch dessen Verlangsamung, im Falle des ÖPNV-Ausbau (wobei da ja die Paradoxen besagten, das dies nur für solchen ÖPNV gilt, der nicht die Straße mitbenutzt) durch attraktivere Reisezeiten. Erst wenn ich nichts mehr baue, zementiert sich das Verhältnis derer die öffentlich fahren und derer die dies nicht tun auf bestimmten definitiven Werten. Umgekehrt, wenn ich beides mache, also Straßen und Öffis ausbaue müsste ich den Verlagerungseffekt hin zum ÖPNV eigentlich sogar steigern

Nicht ganz, weil irgendwann der ÖPNV nicht mehr aufnahmefähig ist. Ab dem Moment kommt es zu einer Abweichung vom Fahrzeitgleichgewicht. Du musst also gleichmäßig ausbauen.

Zitat
Daniel Vielberth
Stell sich allerdings die Frage: Wenn ich Straßen beliebig ausbaue, komme ich dann irgendwann an den Punkt wo die Reisezeit gegen unendlich läuft, die Fahrzeuggeschwindigkeit dadurch gen 0 läuft (indirekt proportional), und Autos zu Immobilien werden? Falls ja, ab wieviel Fahrspuren tritt dieser Effekt ein?

Ich glaube nicht, dass es dazu kommt. Aber ich war in Allokationstheorie auch nicht besonders gut und hab das Modul später durch etwas anderes ersetzt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.12.2024 23:43 von Axel25.
Ich habe mir übrigens mal die Mühe gemacht, grob das Gebiet am Flughafen, auf dem ~10'000 Parkplätze sowohl in Häusern als auch auf der Freifläche zu finden sind, zu vermessen.

Das Gebiet ist grob rechteckig und etwa 1000 m × 150 m groß. Man hat also eine Fläche von etwa 150'000 m² oder 15 ha auf der etwa 10'000 Parkplätze angeboten werden. Das sind also etwa 15 m² Flächenverbrauch pro Parkplatz trotz Parkhäusern. Die Kosten des jüngsten Parkhauses, P4 wurden mit 36 Millionen Euro für 3'600 Parkplätze angegeben also etwa 10'000€ pro Parkplatz...

____________
Selbstverständlich sollten wir mehr Schienen bauen!


Zitat
Nemo
Und auf welcher Straße sollen die Insassen der Züge mit dem Auto in die Stadt fahren, wenn man die Bahn endlich abgeschafft hat?

Und was hast du geraucht um anhand meiner Aussagen auf diese Aussage zu kommen?
Zitat
Marktkauf
Der durchgängige Ausbau wird mehr Verkehr magisch anziehen.

Ja natürlich würde auf dem FSW mehr Verkehr sein!

Zum Beispiel dadurch, dass der Stauvermeidungsverkehr sich von der Fürther auf den FSW verlagert.
Oder das der Verteilerverkehr nicht mehr in den Stadteilen vor den Haustüren, wie z.B. in der Hessestraße stattfindet, sondern auf den neuen Deckel.

Für den einen mag das Magie sein, für vernünftige Menschen ist es Stadtplanung. Autoverkehr wird von Straßen die sehr nah an Wohnbebauungen sind, umgeleitet und gebündelt auf eine Straße die gegenüber Siedlungen abgeschottet ist.

Verengung der Fürther Str. durch Radwege sorgt auch dafür, dass er auch nicht wirklich zurückkommt.

In einem anderen Thread hat jemand behauptet, dass der Deckel niemandem Vorteile bringt. Die Verlagerung bringt den angrenzenden Vierteln enorme Vorteile, wenn der Verkehr auf dem FSW stattfindet, statt vor ihrer Haustür.

Ps.: das der Durchgangsverkehr eher nicht zunimmt habe ich hier ausgeführt:
[www.bahninfo-forum.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2025 01:52 von Stanze.
Am AK Fürth/Erlangen und bei Feucht zeigt jedes blaue Schild auf die kürzere A73 hin. Warum einen Bogen östlich um Nürnberg fahren?
Nun geht es auf der kürzeren A73 mitten durch Nürnberg und Fürth.

Der A73 Ausbau wird zum Fluch.
Zitat
Marktkauf
Am AK Fürth/Erlangen und bei Feucht zeigt jedes blaue Schild auf die kürzere A73 hin.

Sicher zeigen da Schilder auf die A73. Die existiert ja schließlich auch. Warum also sollte die A73 verschwiegen werden? Die ist doch nicht streng Geheim.

Der Durchgangsverkehr wird aber via A3 ausgeschildert. Am AK Fürth/Erlangen ist Richtung Süden die A73 mit Nürnberg-West/Fürth ausgeschildert. Regensburg, München, Berlin und auch Nürnberg an sich selbst ist via A3 ausgeschildert. Alles leicht überprüfbar auf Google Maps Street view.

Zitat
Marktkauf
Warum einen Bogen östlich um Nürnberg fahren?
Nun geht es auf der kürzeren A73 mitten durch Nürnberg und Fürth.

Die Beschilderung sagt eindeutig was anderes, nämlich via A3. Und das das auch trotz Umweg für den Durchgangsverkehr schneller geht wurde auch schon dargelegt.
Ich rede gegen eine Wand

Am AK Fürth/Erlangen steht doch A73 Nürnberg, Fürth.
Oder???
Zitat
Marktkauf
Ich rede gegen eine Wand

Am AK Fürth/Erlangen steht doch A73 Nürnberg, Fürth.
Oder???

Und das ist ja auch gut so. Weil wenn ich nach Nürnberg oder Fürth will, bin ich hier genau richtig. Warum sollte ich erst mit der Kirche ums Dorf fahren...
Google Maps Street View

Aber wenn du doch das Auto verteufelst, woher willst du dann eigentlich so genau wissen was da auf den Schildern steht?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2025 16:07 von marco2206.
Ich ziehe das mal wieder hierher um:
Zitat
Nukebro
Zitat
Daniel Vielberth
an Stanze

> Warum der halbe Verkehr?

Ich bin mal davon ausgegangen, das Abbieger und Durchgangsverkehr im künftigen Tunnelbereich sich halbwegs die Waage halten (werden), zumal man auch etwa gleich viele Fahrspuren ansetzt, sollte nur einseitig der Durchgangsverkehr zunehmen, ist der Nutzen für die Anwohner sogar noch höher. Ich habe nur den Minimalnutzen angenommen. Und selbst der wäre mir, wenn ich dort Anwohner wäre Grund genug, dafür zu stimmen. Wobei es mir auch weniger darum ging, hier ein FWS-Thema draus zu machen, sondern, die Fragestellung die sich ergeben hat, war ja, warum geht im Verkehrsbereich nie richtig was vorwärts, und die Gründe sind da bei der Straßenbahn die selben wie beim Frankenschnellweg. Wenn die Stadt dann endlich mal in die Gänge gekommen ist, kommt immer irgendwer und schießt quer, sodass an sich schon lange verschlafene Projekte dann eben noch länger brauchen.

Werden denn Straßen an der Oberfläche zurück gebaut? Denn wenn an der Oberfläche gleich viel Platz für Autos ist, dann wird auch nicht weniger Auto gefahren...

Sorry @Daniel, da solltest Du Dir doch mal die offiziellen Unterlagen zur Planung anschauen. Und nicht nur aus dem hohlen Bauch argumentieren:

Offiziell: 80 % ist Ziel- und Quellverkehr, der nach wie vor auf der Verteilerebene ankommt. Und wo die Einpendler nach optimistischen Voraussagen täglich 10 Minuten sparen könnten. 20 % ist dann unter Vermeidung der Ampeln im Tunnel. Und der kommt zusätzlich! Es wird also mehr Verkehr auf dem FSW geben, bis sich alles wieder soweit staut, dass es sich nicht lohnt. Aber solange gibt es zwischen 10 und 20 % Mehrverkehr. Offizielle Verkehrprognosen,

Wo soll der hin? Der staut sich dann im Kohlenhofareal. Da gibt es 4 bis 6 Fahrspuren. Warum? Auch nach offizieller Aussage, damit sich der Verkehr nicht auf die Verteilerebene oder gar auf den FSW und die Tunneleinfahrt zurückstaut.

Das soll ein vernünftiges Konzept sein? Das ist völlig widersinnig! Da muss man quer schießen, das darf nicht kommen.

Und wenn das Ganze in frühestens 15 Jahren wirklich so verpfuscht worden wäre: Dann fährt der 34er wieder zur Rothenburger Straße? Träum weiter.
Zitat
HansL
Offiziell: 80 % ist Ziel- und Quellverkehr, der nach wie vor auf der Verteilerebene ankommt.

Das ist falsch!

Die 80% Ziel/Quellverkehr am FSW beziehen sich auf die ganze Stadt Nürnberg. Auf Nürnberger Stadtgebiet hat der FSW 8 Aus/Einfahrten, die Verteilerebenen sind nur 3(2+1) davon.

Wer von Gibitzenhof zur Ikea oder allgemein Richtung Erlangen fährt, muss nicht auf die Verteilerebene.
Wer vom Westring Richtung München will, muss nicht auf die Verteilerebene.

Da die Verteilerebenen Zweigeteilt sind, muss jemand der zu den Rampen will oder von da kommt nicht auf die Verteilerebene zwischen Schwabacher und Rothenburger Str.

Wer von der Rothenburger Richtung Westen (oder umgekehrt) muss nicht auf die Verteilerebene.

Die Behauptung 80% müssen über die Verteilerebene ist völlig krude.

Zitat
HansL
20 % ist dann unter Vermeidung der Ampeln im Tunnel. Und der kommt zusätzlich!

Die 20% sind ein Folgefehler.
Was soll bei diesen Zahlen zusätzlich kommen? Das sind Bestandszahlen und keine Prognosen.

Zitat
HansL
Sorry @Daniel, da solltest Du Dir doch mal die offiziellen Unterlagen zur Planung anschauen. Und nicht nur aus dem hohlen Bauch argumentieren

Wer im Glashaus sitzt...
Ich poste hier zwei Luftbilder mit eingezeichneten Fahrstreifen (die Bilder können vergrößert werden), zuerst die oberirdischen Verteiler:


Als zweites die Tunnelstrecke mit den Ein- und Ausfahrten:


Noch ein paar Links zum Frankenschnellweg:

Seite der Stadt Nürnberg: [www.nuernberg.de]

Der BR im April zum Urteil des Bayer. Verwaltungsgerichtshofs: [www.br.de]

Der BR im September zur Beschwerde des BN: [www.br.de]
Weiterer Link zum FSW
05.01.2025 11:15
Anbei eine Einladung zu einer Informationsveranstaltung im Nachbarschaftshaus Gostenhof. Dort kann man sich am 17.1. fundiert durch Stadtplanerin Brigitte Sesselmann und den Mobilitätsforscher Prof. Harald Kipke, Lehrstuhlinhaber der TH Nürnberg, informieren lassen.

Wer dort nicht hinkommen kann, hat auch die Möglichkeit, sich die Visualisierungen anzusehen, die der Verein Baulust erstellt hat:

[www.baulust.de]

Die Bilder zeigen eindrücklich, wie wenig Fahrbahnfläche an der Oberfläche wegfällt. Und wie das Ganze künftig aussehen wird.
Bgm. Vogel hat sich über diese Bilder fürchterlich aufgeregt. Weil sie einen ganz anderen Eindruck vermittelt, als die weitgehend gefakten offiziellen Bilder von SÖR. Aber letztlich musste er dann doch zugeben, dass Baulust damit korrekt zeigt, was tatsächlich geplant ist-



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.01.2025 14:08 von HansL.


Und was ist dan den Bildern von Baulust nu so entsetzlich? Sicherlich, das paar psychologiosche Tricks angewand werden, um das ganze nach verbrannter Erde aussehen zu lassen, geben die ja selbst zu, trotzdem ist das an der Oberfläche die nicht Verschlimmerung die manche Projektgegner herbeisehnen. Im Gegenteil, sollten die Radwegführungen so kommen, wie dort eingemalt, sehe ich darin sogar ne Verbessung, weil von Schweinau gen Kohlenhof - eine Strecke die ich eine zeitlang recht häufig per Rad fuhr, war die FSW-Querung jedesmal eines der unangenehmsten Stücke, dagegen schaut die umgebaute Variente ja schon geradezu einladend aus. Gut zugegeben, was soll dort auch schlimmer werden können, auf dem Ranking der am wenigsten gelungenen Ecken Nürnberg nimmt der IST-Zustand ja heute wohl schon den Spitzenplatz ein. Aber ich muss sagen, ich finde es ausdrücklich gut, das die das wahrheitsgemäß zeigen, obwohl die dagegen sind, weil für die die bereit sind, neutral an das Thema ran zu gehen, dürfte das dann einiges an Hysterie aus der Diskussion raus nehmen. Schaut man sich rein die Visualisierungen an, und hat niemand neben sich stehen, der einem permanent ins Ohr flüstert "alles böse, alles schlecht", eignen sich die Visualisierungen eigentlich sogar für die Botschaft: Wird doch gar net so schlimm, wie manche tun.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.01.2025 14:05 von Daniel Vielberth.
Zum Teil themenfremd bei anderen Diskussionen wurde die Frage aufgeworfen, wer Vorteile hätte, wenn der Ausbau des FSW käme. Sicher auch die Bauwirtschaft, die sich über zusätzlichen Umsatz von über einer Milliarde freuen würde. Aber das kann ja nicht das einzige Argument sein.

Wenn man mögliche Vorteile betrachtet, so muss man unterscheiden, was sicher deutlich besser werden würde. Und was unrealistische Erwartungen sind. Und bei den Argumenten, was sich verbessern würde, muss man auch betrachten, was sich auf andere Weise günstiger verbessern ließe

ÖPNV
Ganz sicher wird der Ausbau des FSW keinerlei Vorteile für den ÖPNV bringen. Vor allem nicht vor Ort. Für eine Straßenbahn bleibt bei Ausführung der Pläne kein Platz. Und selbst die erneute Führung des 34ers zur Rothenburger Straße ist nicht vorgesehen. Und er hätte die gleichen Probleme wie vor seiner Linienverkürzung Richtung Plärrer: Der Verkehr auf den umgebenden Straßen wird auch nach offiziellen Gutachten mehr und nicht weniger, sondern nur etwas anders Richtung Kohlenhof verteilt. Wo der Autoverkehr damit weniger wird, sollen auch die Straßen wie die Rothenburger Straße zugunsten Fuß- und Radverkehr verschmälert werden. Da bleibt auch nicht mehr Platz für den Bus.
Und wenn, dann ändert sich vor 2037 gar nichts zum Besseren. Äußerst optimistisch betrachtet. Gostenhof soll also 12 bis 15 Jahre warten, bevor eine Diskussion über eine vernünftige ÖPNV-Anbindung auch nur beginnt? Sorry @Daniel, aber was Du Dir da in weiter Zukunft erhoffst, ist blauäugig.

Fuß- und Radverkehr
Fuß- und Radverkehr bekäme endlich auch geeignete Wege von den Rampen zur Rothenburger Straße. Und damit eine zumutbare Verbindung zwischen Südstadt und St. Leonhard. Zwar entlang eines stark befahrenen Autobahnzubringers. Aber immerhin: Besser als nichts wie im Moment. Aber diesen Fuß- und Radweg könnte man jetzt auch schon bauen, ohne Tunnel. Platz ist da, wenn man wie geplant die stadtseitige Fahrbahn ein Stück vom Bahndamm abrückt.

Auch die Rothenburger Straße bekäme endlich einen Fuß- und Radweg, der die Bezeichnung verdient. Aber dazu muss man nur die enge Unterführung abreißen und neu bauen. Das kann man auch ohne Autobahntunnel machen.

Aber was bleibt: Man kommt nicht besser von Gostenhof nach St.Leonhard. Da muss man genauso viel Fahrbahn überqueren wie jetzt mit genauso viel Verkehr wie heute.

Autofahrer in der Stadt
Auch offizielle Prognosen zeigen: Der Ausbau des FSW brächte nicht nur mehr Durchgangsverkehr, sondern auch mehr Autoverkehr in die Stadt. Selbst wenn einzelne Straßen weniger stark belastet wären, wie zum Beispiel die Fürther Straße, so sollen diese zurückgebaut werden. Mehr Autos auf weniger Straßenfläche? Klar, dass das zu mehr Stau führt.

Autofahrer durchfahrend und Pendler
Vorteile können sich nur Durchfahrende und Einpendler erhoffen. Aber auch nach offizieller Aussage: Nur durchschnittlich 10 Minuten täglich! Enttäuschend wenig für eine derart gewaltige Investition! Noch nicht mal darauf kann man sich verlassen, denn der sicher prognostizierte Mehrverkehr könnte diese geringe Zeitersparnis locker auffressen. Selbst für die Durchfahrenden. Denn es gibt nur 2 schmale Fahrspuren pro Richtung ohne Standstreifen und komplizierte Ein- und Ausfahrten im Tunnel. Noch schmaler als heute an der Oberfläche im Zentrum Erlangens, wo es regelmäßige Stauprobleme gibt. Auch im Tunnel wird es häufiger zu Staus kommen. Und dann hat man wieder rote Ampeln, weil man aus Sicherheitsgründen keine Fahrzeuge in den Tunnel fahren lassen kann.

Aber die Einpendler werden erst recht keinen Vorteil haben. Statt an den Ampeln an der Rothenburger Straße und an den Rampen stehen sie künftig am Kohlenhof im Stau. Auch das offizielle Aussage: Der Autobahnzubringer dort muss 4-spurig ausgebaut werden, damit dort die stauenden Autos stehen. Und nicht auf der Verteilerebene oder gar im Rückstau erneut bis zum Frankenschnellweg.

Lärmschutz
Ja, zwischen Jansenbrücke und Rothenburger Straße sollen 8 m hohe Lärmschutzwände aufgestellt werden. Gut, wer so etwas mag, dem sei es vergönnt. Aber diese Wände könnte man auch ohne Tunnel bauen. Ist übrigens auch vorgesehen, sollte man doch nur die Autobahn sanieren.

Dann soll es noch ein paar Hundert Meter "grüner Deckel" zwischen Landgrabenstraße und Otto-Brenner-Brücke geben. Die heutige Autobahn-Kreisstraße läuft dort aber schon heute im Einschnitt. Den könnte man auch ohne Tunnel einhausen.

Jedoch weiter außen am FSW und in der Stadt gibt es Mehrverkehr und damit auch mehr Lärm. Unterm Strich gibt es somit eher mehr als weniger Verkehrslärm.

Schadstoffe
Mehr Autoverkehr, mehr Schadstoffe. Was im Tunnel aus den Auspuffen kommt, verschwindet nicht einfach. Sondern kommt nur an den Tunnelportalen an die Oberfläche. Selbst wenn es mit dem Tunnel lokal begrenzt unter dem Strich zu weniger Staus und damit weniger Abgasen kommen sollte. Das gleicht der prognostizierte Mehrverkehr locker aus.

Reduzierung der oberirdischen Verkehrsflächen
Das einzige, was an der Oberfläche weniger Straßenfläche werden soll: Die Volckmannstraße soll an den Rampen gesperrt werden. Aber hier fährt auch heute schon kaum jemand durch. Und als Straße bleibt sie erhalten, wenn die Menschen noch zu ihren Häusern fahren wollen. Bleibt noch die Autobahn, die unter einem Deckel verschwinden soll.

Aber im Gegenzug entstehen nicht nur zwischen Rothenburger und Landgrabenstraße breitere Straßen. Vor allem die Neue Kohlenhofstraße und der zweite Tunnel an der Schwabacher Straße muss gegengerechnet werden. Die oberirdischen Verkehrsflächen werden eindeutig mehr und nicht weniger!

mehr Bäume
Heute stehen an der Aufweitung des FSW zur Rothenburger Straße bis zum Bahnviadukt eine Menge Bäume im Niemandsland. Das ist zwar kein Park, aber es sind Bäume mit all ihren Vorteilen für das Stadtklima. Das muss alles weg für die geplanten Tunnelportale.
Neue Bäume am Bahndamm darf es nicht geben. Das sind Sandflächen als ökologische Ausgleichsmaßnahme. Da dürfen keine Bäume gepflanzt werden. Bleibt noch der "grüne Deckel" auf den Tunneln. Auch auf den Zufahrtstunneln. Flachwurzler können da vielleicht gedeihen, aber keine wertvollen Bäume. Und auch wenn auf dem Deckel etwas wächst, so dauert das! Ungefähr bis 2050, bis es etwas bringen könnte.
Diese wenigen Bäume werden nie den Verlust der vorhandenen ausgleichen können.

Verbindung von Stadtteilen
Gostenhof und St.Leonhard bleiben getrennt wie bisher. Und Steinbühl hat auf der anderen Seite der Autobahn keinen bewohnbaren Stadtteil. Im Norden hat die N-Ergie ihr abgeschlossenes Areal. Weiter im Süden steht das hässliche Gewerbegebiet von Sandreuth. Da will niemand hin. Hier werden keine Stadtteile verbunden. Diese Behauptung ist einfach nur noch Quatsch.

Was hätten Nürnberger Bürger an Vorteilen? Wer nicht in den südlichen Vororten wohnt, überhaupt keine. Nur Kosten! Selbst wenn es bei der Milliarde bleibt und Bayern davon 80 % bezahlt: Das sind immer noch 400 EUR für jeden Nürnberger, egal ob Säugling oder Greis.
Klar sind das unsere Steuergelder, die ohnehin schon eingezahlt worden sind. Aber für diesen Betrag wünsche ich mir doch mehr Ausbau der Straßenbahnen zum Beispiel. Etwa die Linie nach Kornburg, für die mangels Geld im Moment keine Realisierungsaussichten bestehen. Von den angedachten Sparmaßnahmen in nächster Zeit ganz zu schweigen.
an HansL

> Sorry @Daniel, aber was Du Dir da in weiter Zukunft erhoffst, ist blauäugig.

Nun dann skiziiere ich mal kurz, was ich erwarte, falls die Projektgegener siegen, und dann können wir gerne Diskustieren, was daran besser ist: Sollte es wirklich gelingen das ganze nochmal ans Gericht zu bringen erstmal 10 Jahre weiter verplempert mit Gerichtsverhandlungen, in denen sich am Bestand nichts ändert, außer das alles weiter vor sich hinrottet. Chancen für den Nahverkehr: Fehlanzeige. Dann kommt endlich das Urteil, in deinem Sinne. D.h jetzt beginnt erstmal der offizielle Versuch der Suche nach Varianten. Gutachten werden ausgeschrieben, und nach 15 Jahren (ab heute) liegen Planvarienten auf dem Tisch. Chancen für den Nahverkehr: Weiterhin Fehlanzeige, es ist ja noch nichts gebaut. Dann einigt man sich auf wasauchimmer. Dessen Bau wird ausgeschrieben, und zwischenzeitlich formieren sich die nächsten Nimby's, denen wieder das nicht zusagt. Entweder gibt die Stadt dann irgendwann auf, verbessert dann aber aus Trotz erst recht nichts am ÖPNV weil eingeschnappt, oder die 15 Jahre Bauzeiten beginnen erst in 15 Jahren, und in 50 Jahren haben wir dann den Zustand, den wir schon 2037 hätten haben können, zum 15-fachen der Kosten. Was der Nahverkehr dadurch gewonnen hat? Zeit, um weiter zu verlieren vermutlich. Das als ÖPNV-orientiertes Ergebnis zu halten, empfinde ich wiederum als blauaugig!

> Radverkehr

Die Vorteile habe ich weiter oben schon gewürdigt, nicht mehr mitten unter den Autos mit den zu hohen Bordsteinen stadtauswärts fahren zu müssen und Stadteinwärts im Autoverkehr mitschwimmen zu müssen, mit Ampeln, die einen just dann ausbremsen, wenn man nach dem mühevollen Schnellanfahren im Autoverkehr gerade so auf Geschwindigkeit kam.

> Autofahrer in der Stadt
> Auch offizielle Prognosen zeigen: Der Ausbau des FSW brächte nicht nur mehr Durchgangsverkehr, sondern auch mehr Autoverkehr in die Stadt. Selbst
> wenn einzelne Straßen weniger stark belastet wären, wie zum Beispiel die Fürther Straße, so sollen diese zurückgebaut werden.

Die Fürther Straße ist durchgängig bebaut, weniger Verkehr dort dürfte das Leben für deutlich mehr Menschen possitiv beieinflussen.

> Vor allem die Neue Kohlenhofstraße und der zweite Tunnel an der Schwabacher Straße muss gegengerechnet werden. Die oberirdischen Verkehrsflächen
> werden eindeutig mehr und nicht weniger!

Andererseits ist diese von den schlechter geschützten Altbauten und dem Wohngebieten von Altgostenhof deutlich weiter weg. Für die heutgen Gebäude am Kohlenhof gehe ich davon aus, das diese in den Lärmschutzanforderungen bereits auf die künftige neue Kohlenhofstraße hin optimiert wurden, und man dort unter de Stau weniger leiden wird, als wenn das ganze Alt-Gostenhof trifft.

> Flachwurzler können da vielleicht gedeihen, aber keine wertvollen Bäume. Und auch wenn auf dem Deckel etwas wächst, so dauert das! Ungefähr bis 2050,
> bis es etwas bringen könnte.
> Diese wenigen Bäume werden nie den Verlust der vorhandenen ausgleichen können.

Andererseits hätte es das Bestandsgrün eigentlich gar nicht geben dürfen, das Gestrüpp da ist ja eher aufgrund mangelnder Pflege durch die langen Bauverzögerungen hochgeschossen, der Argumentation jede überwuchert Schadfläche Biotop zu nennen, kann ich nicht folgen.

> Selbst wenn es bei der Milliarde bleibt und Bayern davon 80 % bezahlt: Das sind immer noch 400 EUR für jeden Nürnberger, egal ob Säugling oder Greis.

Ach so geht Solidarität.. Geld ist immer dann schlecht, wenn es für "die anderen" ausgegeben wird. Rein neugierdehalber: Wieviel haben die Südstädter eigentlich für die Tram zum Wegfeld mitbezahlt, die nutzt denen doch nichts? Merkste selbst, dass das ganz dünnes Eis ist.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.01.2025 14:38 von Daniel Vielberth.
@Daniel: So gerne ich mir die Feder an den Hut stecken würde: Bisher haben die Projektgegner keinen Tag Verzögerung beim geplanten Bau des FSW-Tunnels erreicht. Dass da nichts angefangen wurde und auch so schnell nichts angefangen werden wird, liegt an der Überforderung von SÖR. Nach jahrelanger Fehlplanung haben sie endlich gemerkt, dass der Tunnel nicht so gebaut werden kann wie anfangs gedacht. Der Eisenbahnviadukt kann nicht auf Stelzen gestellt werden, der Tunnel muss bergmännisch gegraben werden. Die Tunnelplanung musste noch einmal bei 0 beginnen, weil jetzt auch die Zufahrten tiefer gelegt werden müssten. Sieht man bei oberflächlicher Betrachtung nicht, aber das sind ganz andere Tunnelpläne.

Für den neuen Tunnel gibt es noch immer keine Bauausführungspläne. Das hat nichts mit den laufenden Gerichts-Verfahren zu tun. Da waren die SÖR-Planer trotz enormen Drucks von politischer Seite einfach nicht schnell genug. Wenn die Pläne endlich fertig wären und das Gerichtsverfahren zu einem Ende gekommen ist, könnte man sich um die Finanzierung kümmern. Die bisher keineswegs gesichert ist. Weder vom Stadthaushalt Nürnbergs gesehen noch von Seiten Bayerns. Aber dazu bräuchte man erstmal eine halbwegs tragfähige Kostenschätzung. Die es im Detail noch nicht gibt, obwohl sie seit etwa einem Jahr fertig sein soll. Das ist ein großer weißer Fleck im Stadthaushalt dieses Jahr. Aber wie soll man Kosten schätzen ohne fertige Bauplanung? Erst dann beginnen die schwierigen Verhandlungen.

Und dann kann man mit Ausschreibungen beginnen. Wobei böse Überraschungen sicher sind. Da wird es keine Angebote im Rahmen der Prognosen geben. Selbst nach offiziellen Aussagen: Vor Ende 2027 wird das nichts. Es ist keine gewagte Prognose, dass vor 2030 keine Bagger rollen werden. Und dann beginnt erst der höchst komplizierte Bau. Der auch deutlich länger dauern wird als die jetzt schon geplanten 10 bis 12 Jahre. Siehe Hafenbrücken. Auch wenn die Pläne mit Nachdruck und allem Mitteln durchgezogen werden: Vor 2050 brauchst Du Dir keine Gedanken machen über mögliche Folgemaßnahmen. Das kann auch ich bestenfalls nur noch von ganz weit oben beobachten.

Da sollte man doch jetzt die Notbremse ziehen: Jetzt das Bürgerbegehren unterstützen. Dann noch dieses Jahr der Bürgerentscheid. Und dann können wir endlich anfangen, vernünftig zu diskutieren, was man mit diesem Stadtteil 800 m von der Altstadt entfernt besser tun könnten. Stadtplanung vor überholter und unsinniger Verkehrsplanung.

Die Bäume im Kanalbett sind einfach selbst gewachsen, weil man sie gelassen hat. Weil man keine fertigen Baupläne hat, die eine Rodung rechtfertigen könnten. Das ist eine große Fläche mit ökologischem Nutzen, die nicht derart sinnlos geopfert werden darf. Egal, ob Du das für ein Biotop hältst oder nicht.

Und zu den Kosten und ob ich als Nürnberger die solidarisch mittragen sollte: Ich hätte direkt auch nichts von einer Stadtbahn nach Kornburg. Trotzdem würde ich solidarisch diese Investition mittragen. Weil es eine Maßnahme wäre, die zur unbedingt nötigen Verkehrswende beiträgt. Und eben nicht kontraproduktiv wäre wie ein Autobahntunnel, der nur noch mehr Autoverkehr auch in die Stadt brächte.

Hängt halt immer davon ab, welches Ziel man hat und was man demgemäß für sinnvoll hält. Ich engagiere mich für Umwelt- und Klimaschutz und damit zwangsläufig auch für eine Verkehrswende. Wer neue Straßen bauen will, hat da Probleme mit der Argumentation, wenn er kein Klimaleugner ist. Im Grunde kommt da doch nicht mehr, als die persönliche Bequemlichkeit. Da wollen sich einige nicht umstellen und bestehen auf ihre Privilegien. Ist ja auch legitim. Aber dazu gibt es eine demokratische Diskussion. Mit der man entscheiden kann, was die Menschen wollen. Weiter so oder doch ein Umschwenken hin zu einer lebenswerten Zukunft?
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