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Stadtbahn - aber etwa so ?
geschrieben von histor 
ich würde es ein für eine Frechheit halten, wenn Hamburg die künftige Stadtbahn ohne jegliche Ausschreibung der Hochbahn übergibt.
Es gibt genug andere private Anbieter die bestimmt Interesse hätte eine Stadtbahn zu betreiben... (Connex, Deutsche Bahn, etc)
aber wäre typisch Ole von Kohle wenn er die Stadtbahn freihändig an seine geliebte Hochbahn schanzt
Eure Bedenken und Aufregungen in allen Ehren: Derzeit vertrete ich die Meinung, dass völlig ausgeklammert werden sollte, wie die genaue Streckenführung ist, wer die Bahn später betreiben soll, geschweige denn, wo sie schließlich bei dem Unternehmen angesiedelt ist.

Ich weiß, dies ist ein Internetforum, wo man gerne auch mal vorab diskutieren darf. Aber wenn schonmal IRGENDWAS in Richtung Stadtbahn gebaut werden sollte, so wäre das für mich ein unglaublicher Erfolg. Ich habe immer noch genug Befürchtungen, dass am Ende alles zerredet wird, es an banalen Punkten scheitert- und alles ist wie zuvor...

Und ganz davon abgesehen: Natürlich wird die Hochbahn die, wenn sie denn kommt, die Stadtbahn oder U-Stadtbahn betreiben! Dass es ja soviele Unternehmen gibt, die das gern machen würden bestreite ich nicht, aber KÖNNEN tut das keins! Oder glaubt ihr, irgendeines der Bahnunternehmen übernimmt einfach mal auf Risiko die ganzen Kosten, welche sich ergeben würden? Oder die Stadt Hamburg ist so nett, lässt ein Fahrzeug entwickeln, baut einen Betriebshof und bietet das alles im Paket öffentlich an? Zudem ist DAS Hauptargument der U-Stadtbahn (nicht Stadtbahn allgemein) ja, dass dann eben keine neue Infrastutktur bereit gestellt werden muss, also kein neuer Betriebshof. Oder wie soll das dann ablaufen, wenn jemand anderes die Stadtbahn betreiben darf? Ein paar Quadratmeter in einem Betriebshof mieten?

Wieso Oles geliebte Hochbahn? Die gehört halt der Stadt...

Oder habe ich irgendwas gründlich missverstanden????
Bei einer U-Stadtbahn ist es nahezu sicher, dass diese von der Hochbahn betrieben wird. Deshalb will die Hochbahn ja eine U-Stadtbahn.
Bei einer echten Stadtbahn (niederflurig) muss das Netz m.E. europaweit ausgeschrieben werden, auch wenn der Bund und die Stadt die Kosten für den Ausbau trägt.
Netzspinne schrieb:
-------------------------------------------------------
> es
> könnte durchaus sein, dass die Hochbahn schon viel
> weiter gedacht hat, als wir alle annehmen: Wenn
> ich mich recht erinner, las ich vor einiger Zeit
> im Vorbeifahren auf einem Schild am Werkstor der
> Bba:
>
> "Sparte Schienenverkehr".
>
> Seinerzeit wunderte ich mich darüber, wo "Sparte
> U-Bahn" doch viel logischer wäre. Aber jetzt
> scheint das einen tieferen Sinn zu ergeben.

Diese Bezeichnung dürfte kein Vorgriff auf die Stadtbahn sein, sondern mit den zahlreichen Beteiligungen der HHA an Eisenbahnunternehmen (Metronom u.a.) zu tun haben.
Ich gehe doch auch davon aus: wenn eine Vergabe ohne Ausschreibung möglich ist, landet die Stadtbahn ziemlich sicher bei der stadteigenen Hochbahn.
Vielleicht hat die Hochbahn ja noch ihre Konzession zum Betreiben einer Straßenbahn in Hamburg... auch wenn sie das schon eine ganze Zeit lang nicht mehr tut, Betrieb einstellen ist ja nicht das Gleiche wie Konzession abgeben. Dann könnte die Stadt möglicherweise einfach bauen und die Hochbahn betreiben.
Das ist aber nur ein Gedanke von mir, Belege dafür sind mir nicht bekannt.
Zitat

Es gibt genug andere private Anbieter die bestimmt Interesse hätte eine Stadtbahn zu betreiben... (Connex, Deutsche Bahn, etc)

An letzerem Beispiel zweifele ich - meineserachtens betreibt die DB nur Vollbahnen nach EBO (oder ist irgendein gegenteiliges Beispiel oder dahingehende Bemühungen bekannt?) Ob Connex in der Sparte aktiv ist weiß ich nicht.

Zitat

aber wäre typisch Ole von Kohle wenn er die Stadtbahn freihändig an seine geliebte Hochbahn schanzt
Ob Herr von Beust - sofern dieser gemeint ist - die Hochbahn liebt sei einmal dahingestellt, eine freihändige Vergabe ist in diesem Falle aber gar nicht so unsinnig und vermutlich auch durchaus im Bereich des legalen, solange die HHA in städtischer Hand ist. Aber warten wir ab, wie die Weichen in Zukunft gestellt werden. Letztlich hat unser Bürgermeister nicht alleine zu entscheiden.

Gruß

Jonas
Connex betreibt z.B. als nunmehr "Veolia Transport Ireland" die Dubliner Straßenbahn.
Veolia ( ex Connex) betreibt neben diversen Busunternehmen in Deutschland zumindestens auch die Strassenbahn in Görlitz / Neiße ( [www.vgg-goerlitz.de] ).
Anonymer Benutzer
...
14.03.2008 18:01
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.2011 20:20 von 54E.
Nachdem die Hochbahn bis vor kurzer Zeit Gift und Galle gegen eine Stadtbahn gespuckt hat, sollte man sich davor hüten, dieser immer noch durch und durch straßenbahnfeindlcihen Gesellschaft eine neue Stadtbahn zu übertragen. Nein, man soll es machen wie in Saarbrücken: da wurde iene eigene Gesellschaft gegründet, stadtbahn Saar. In Hamburg hieße das dann Stadtbahn Hamburg. Für den Fahrgast ist ja auch letztlich egal, wer das Ding betreibt, Hauptsache der Fahrschein gilt.

Angenehmer Nebeneffekt: Die Hochbahn kann dann neidisch zusehen, wie die Fahrgastzahlen auf der Stadtbahn explodieren werden, das hätte dann sozusagen einen gewissenen erzieherischen Effekt. Und die Hochbahn kann dann weiter ihr Milliardengrab Hafen-City-U-Bahn anbeten. Man müßte allerdings dafür Sorge tragen, das der jetzige HHA - Vorstand, der diesen U4 Wahnsinn bisher so bejubelt hat, noch solange im AMt bleibt, bis der Schaden vollends sichtbar wird und sollte dann finanziell dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Aber alles leider nur ein Traum, die Herren gehen mit einer dicken Pension nach Hause...
Wenn es eine Stadtbahn nach Amsterdamer Vorbild wird, dann wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als sie von der Hochbahn zu betreiben. Aber da es sich dann ja de Facto nicht um eine straßenbahn handelt, kann dann die Hochbahn sicherlich auch über ihre Bedenken - oder besser gesagt Wahnvorstellungen in Sachen Straßenbahn - hinwegkommen.....
Strassenbahn statt Strassenwahn schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nachdem die Hochbahn bis vor kurzer Zeit Gift und
> Galle gegen eine Stadtbahn gespuckt hat, sollte
> man sich davor hüten, dieser immer noch durch und
> durch straßenbahnfeindlcihen Gesellschaft eine
> neue Stadtbahn zu übertragen. Nein, man soll es
> machen wie in Saarbrücken: da wurde iene eigene
> Gesellschaft gegründet, stadtbahn Saar. In Hamburg
> hieße das dann Stadtbahn Hamburg. Für den Fahrgast
> ist ja auch letztlich egal, wer das Ding betreibt,
> Hauptsache der Fahrschein gilt.
>
> Angenehmer Nebeneffekt: Die Hochbahn kann dann
> neidisch zusehen, wie die Fahrgastzahlen auf der
> Stadtbahn explodieren werden, das hätte dann
> sozusagen einen gewissenen erzieherischen Effekt.
> Und die Hochbahn kann dann weiter ihr
> Milliardengrab Hafen-City-U-Bahn anbeten. Man
> müßte allerdings dafür Sorge tragen, das der
> jetzige HHA - Vorstand, der diesen U4 Wahnsinn
> bisher so bejubelt hat, noch solange im AMt
> bleibt, bis der Schaden vollends sichtbar wird und
> sollte dann finanziell dafür zur Rechenschaft
> gezogen werden. Aber alles leider nur ein Traum,
> die Herren gehen mit einer dicken Pension nach
> Hause...


schönes ding, volltreffer

gruß späteule
@ jonpro

Ja, ich meinte vor allem nur den PKW-MIV. Bei Interesse möchte ich noch etwas tiefer ins Mobilitätsbedürfnis der Leute reinschauen; Das Mobilitätsbedürfnis der Leute ist immer sehr hoch, du hattest recht. Das war es auch schon immer. Wenn man zum Beispiel die Möglichkeit hätte wie in "Star Trek" sich zu Beamen, dann würde unser Leben ganz anders aussehen, und mal ehrlich, davon träumen wir alle auch ein Stück? Man würde wohnen, wo es einem wirklich am besten gefällt. Auf eine Currywurst beamt man sich nach Hamburg, auf einen Café nach Paris, für einen neuen Computer nach Japan, zur Arbeit nach New York und fürs Spazierengehen in den Yellowstone Park. Man sieht, das Bedürfnis sich zu bewegen ist also fast unvorstellbar groß, wenn man diese Gedanken weiterspinnt.

Das einzige was einen davon Abhält sich so fortzubewegen sind die realen Umstände. Niemand wäre im Jahre 1800 ernsthaft täglich von Reinbek nach Hamburg gependelt, wenn er dafür ein Pferd benutzen müsste.

Wie soll das Argument des Mobilitätsbedürfnisses dann alleine herhalten? Man müsste schon gleichzeitig noch dazu sagen, welche Inovationen dem Mobilitätsbedürfnis der Menschen gerecht wird?

Wenn sich also die realen Umstände verändern, dann wirkt sich das mit etwa 5-10 jähriger Verspätung dann auf den tatsächlichen Verkehr aus. Wenn der Sprit morgen zwei Euro pro Liter kostet (immer noch weniger wie einst von den Grünen gefordert), dann werfen die Leute deswegen ihr Auto nicht sofort weg, sondern suchen langsam aber sicher nach alternativen um ihren "Verlust" wett zu machen:

- weniger Auto fahren
- dichter an den Arbeitsplatz ziehen
- beim nächsten Auto ein spritsparenderes kaufen
- enger mit Freunden und Verwandten zusammenrücken
- dichter an Busse und Bahnen ziehen

Aber auch:

- Firmen rücken näher zusammen, weil Transportkosten steigen
- mehr Produktion aus der Region

(nun auch @Missy: )

Die Alternativen die zu Erdöl zur Verfügung stehen sind alle sehr schön und ich kenne viele Ideen, die auch sehr beeindruckend sind. Leider sind diese immer noch teurer als das Benzin und würden bei flächendeckender Nutzung trotzdem dafür sorgen, den PKW-Verkehr zu reduzieren. Ein Besipiel: Für ein Hybridfahrzeug zahlt man in der Regel 2500 Euro drauf und spart dabei etwa zwei Liter Benzin auf 100 Kilometer. Selbst wenn der Spritpreis bei zwei Euro den Liter liegen würde, man müsste ersteinmal 62.500 Kilometer gefahren sein, um die 2.500 Euro wieder drinne zu haben. Bei den heutigen Benzinpreisen um 1,40¤ wären es sogar 89.000 Kilometer. Wenn man also nur in der Stadt unterwegs ist, mit 6250 Kilometern jährlich, also 17km täglich (!), dann erreicht man die 62.500 Kilometer erst nach 10 Jahren. Wer denkt da nicht schon langsam heutzutage an einen Neuwagen?

Ich hoffe ich konnte mit meinen zwei kleinen Analysen etwas Licht in meine doch gewagte Argumentation bringen.

Natürlich muss der Staat auf eine solche Entwicklung sofort reagieren und den Leuten schnellstmöglich alternativen zum PKW bereitstellen, damit der Verkehr nicht zum erliegen kommt und man dem Mobilitätsbedürfnis der Leute gerecht wird...

Gruß

BC
@ bc1

du siehst aber nicht die tiefe faulheit. viele würden sich lieber erst verschulden bevor das auto stehenbleibt. und es wird immer führerscheinneulinge geben, die auch ein eigenes auto möchten, koste es was es wolle. deine statistik und prognosen sind was für statisten mehr nicht.
der staat wird sich gedämpft hüten alternativen vorzuschlagen, da gehen dem doch milliarden von steuergeldern pflöten. und wenn da wieder einer hustet mit alternativen wird dem ganz schnell ein schmerzmittel verabreicht. geld regiert die welt.
jonpro schrieb:
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> An letzerem Beispiel zweifele ich -
> meineserachtens betreibt die DB nur Vollbahnen
> nach EBO (oder ist irgendein gegenteiliges
> Beispiel oder dahingehende Bemühungen bekannt?) Ob
> Connex in der Sparte aktiv ist weiß ich nicht.

Zumindest ist die DB AG in Karlsruhe und Kassel als Juniorpartner an den dortigen kombinierten Regional-/Straßenbahn-Netzen beteiligt und hat auch einige wenige Fahrzeuge. Diese sehen im Prinzip aus, wie die sonstigen Fahrzeuge dort auch, haben aber ein DB-Logo aufgeklebt. Sie fahren ebenso wie die Fahrzeuge der örtlichen Verkehrsbetriebe sowohl im DB-Netz nach EBO als auch nach BO Strab als Straßenbahn.

Hier Links zu zwei Bildern:
BR 450 (Karlsruhe): [upload.wikimedia.org]
BR 452 (Kassel): [www.bahnbilder.de]

Interesse an Unternehmen, die auch nach BO Strab verkehren, hat der DB-Konzern auch immer mal wieder geäußert: sowohl die BVG als auch die Hochbahn waren bereits im Gespräch von der DB AG übernommen zu werden (zumindest aus DB-Sicht).
Mir ist das ganze ja durchaus bewusst. Es gibt bestimmt schon heute Leute die sich des Autos wegen verschulden, nicht zuletzt gefördert durch die Autoindustrie. Was der Staat machen sollte macht er dann hintenherum doch wieder nicht wenn die Lobby das entsprechende Taschengeld bezahlt.

Trotzdem bin ich ein naiver optimist...

Gruß

BC
Was - so fragt Dieter Doege - kann eine Niederflur-Stadtbahn mit dem U4 Tunnel anstellen. --- gelöscht 14.04.2008

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.2008 16:51 von histor.
gelöscht 14.04.2008

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.2008 16:52 von histor.
.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.2008 15:01 von Marcus Wulff.
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