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Die Stadtbahn fährt auch durchs Finanzloch
geschrieben von Jan Borchers 
[www.fdphamburg.de]

Bei dem Artikel, muss man doch nur sein Kommentar abgeben, was die sich erlauben zu schreiben? Ist nicht zu glaube, wollen sie damit mehr Aufmersamkeit erwecken?

DT4-Fan
Heute im Abendblatt, bisher aber noch nicht online. Damit ist die Finanzkrise offiziell beendet - auch die Steuerschätzungen in Hamburg versprechen ja deutliche Mehreinnahmen. Damit sollte eigentlich klar sein, daß sich Hamburg die Stadtbahn tatsächlich leisten kann.
Wie sagten doch viele Gegner: Vielleicht sinnvoll, aber noch nicht bezahlbar. Jetzt ist sie bezahlbar, also lasst uns bauen :-)
Meinst Du diesen Artikel hier?

[www.abendblatt.de]

Gruß
Die "Hummel"
Bumblebee schrieb:
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> Meinst Du diesen Artikel hier?
>
> [www.abendblatt.de]
> e1669833/600-Millionen-mehr-Einnahmen-aber-der-Sen
> at-will-sparen.html

Nein, der von heute steht genau unter der von mir verwendeten Überschrift. Der von gestern stößt aber ins gleiche Horn, 600 Millionen Mehreinnahmen - wer will da noch von Finanzkrise reden?
Wobei ich nicht dafür plädiere, daß Sparpaket gleich wieder zu kippen - ein strukturelles Defizit wird nicht mit unerwarteten und möglicherweise einmaligen Einnahmen zu stopfen sein. Die Mehreinnahmen sind wichtig, um wichtige Projekte, wie z.B. die Stadtbahn, finanzieren zu können, und um die Neuverschuldung und damit die Zinslast der Stadt verringern zu können.
Immerhin hat die Stadt in den letzten 1,5 Jahren statt genehmigter 3,7 Mrd EUR erst 900 Millionen EUR Schulden gemacht.
Mathias schrieb:
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> Heute im Abendblatt, bisher aber noch nicht
> online. Damit ist die Finanzkrise offiziell
> beendet - auch die Steuerschätzungen in Hamburg
> versprechen ja deutliche Mehreinnahmen. Damit
> sollte eigentlich klar sein, daß sich Hamburg die
> Stadtbahn tatsächlich leisten kann.
> Wie sagten doch viele Gegner: Vielleicht sinnvoll,
> aber noch nicht bezahlbar. Jetzt ist sie
> bezahlbar, also lasst uns bauen :-)

Entschuldige Mathias, aber das halte ich für sehr naiv und blauäugig mitnichten gar etwas Weltfremd, was du damit argumentierst ebenso für ein Resümee suggerierend bezichtigst.

Der wirtschaftliche Verlauf mag in Moment sich in eine erholende Richtung bewegen, es heisst aber noch längst nicht damit gleich und für die Zukunft folgernd, das dieser auch anhält geschweige sich noch gar steigern wird. Gerade die Wirtschaft in Asien, welches nahezu ausschließlich von dem wohlwollen der Chinesen abhängt, steht weiterhin auf sehr inflationär beeinflussbaren Statuten (u.a Währung), der übrige Teil der Weltwirtschaft hat weiterhin mit der Krise mehr als stark zu kämpfen.
Allein diese Fakten sprechen damit dafür, also das was im abendblatt nicht so beschrieben steht, das der wirtschaftliche Verlauf (welcher aus deutschter Sicht zu 80% vom Export abhängt!) sich schnell wieder zu einer Konjunkturblase entwickelt.
Sollte man daher wirklich so wenig aus Lehman gelernt haben?

Insofern bitte ich um Mäßigung und Obacht, solche - doch recht - kühnen Behauptungen als Quasi-Dogma in die Welt zu verkünden.

Und nein ich gebe kein Statement ab, ob die Stadtbahn dadurch nicht gebaut werden kann. Alles was von meiner Seite zu gesagt wurde, sagt damit aus was nicht in Frage kommt. Ganz rational, sachlich und ohne morgenliche Emotionsschübe.

Guten Abend

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Re: Krise nicht zu Ende!
23.10.2010 00:01
Hallo Karl-Theodor,

also ohne diese verschwurbelte Oberlehrer-Parodie haste mir besser gefallen. ;-)



Grüße
Vielen Dank für diese Belehrung, aber ehrlich gesagt: ziemlich überflüssig... Selbstverständlich ist das nur eine Momentaufnahme, was denn sonst?
Sicherlich kann man nicht einfach sagen, dass die Krise allein deshalb vorbei sei, dass man die "Rettungsschirme aufgespannt" hat. So verkaufen es manche Politiker. Dreist war ja schon zu behaupten, man habe nur während der Krise die Krankenkassenbeiträge gesenkt. Und da diese nun überwunden sei, könne man die Beiträge wieder anheben (Rösler).
Einerseits tragen solche Beruhigungspillen genauso wenig zur sachlichen Auseinandersetzung bei wie andererseits Panikmache, die Krise verbiete den Bau der Stadtbahn. Auch die Konfontration Kita-Plätze oder Stadtbahn führt in die Irre.
Es bleibt eine Frage der Prioritäten: Prestige-Projekte, deren Nutzen eher fragwürdig erscheinen, oder Versorgung der Bevölkerung mit Wasser, Krankhäusern, Bildungseinrichtungen und ÖPNV.
Boris schrieb:
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> Hallo Karl-Theodor,
>
> also ohne diese verschwurbelte Oberlehrer-Parodie
> haste mir besser gefallen. ;-)
>
>
>
> Grüße

Hallo Boris,

also bei einer geplanten (und wirtschaftlich rentablen) Stadtbahn mit einer finanziellen Tragweite von fast zwei Milliarden Euro (Kostensteigerungen nicht eingerechnet), sollte man doch wohlüberlegt sein, ob und wann man sich dazu entschließt, das zu realisieren oder davon doch Abstand nimmt.
Denn im Gegensatz zu einer Stadtbahn, kann bspw. die U-Bahn oder auch S-Bahn mühelos ohne derartige folgenschwere finanziellen Vermächtnisse für die nächsten Jahre gar Jahrzehnte, sukzessive gebaut werden oder auch nicht.

Immerhin ist die Elbphilharmonie im Gegensatz dazu ein Schnäppchen
Auch wenn das verschwurbelt wirken mag - aber that is fact.
Und wie war das - es ist nun mal kein Wunschkonzert!

Nächtlichen Gruß

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Günter Wolter schrieb:
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> Prestige-Projekte, deren Nutzen eher fragwürdig
> erscheinen, oder Versorgung der Bevölkerung mit
> Wasser, Krankhäusern, Bildungseinrichtungen und
> ÖPNV.


Mit dem sonderbaren Unterschied:
Letzteres stellt nur leider nichts notwendiges sondern einzig etwas wünschenswertes da. Der Öpnv rangiert in öffentlichen Belangen als allerletzte Priorität, einzig mit "Prestige" verliehen stellt es heutzutage noch einen sonderbaren und übergeordneten Nutzen da.
Und die Stadtbahn lässt diese Sonderbarkeit bis jetzt noch tunlichst vermissen - und das obwohl es gut 2 Milliarden Euro kosten soll.
Für den Preis bekommt man 4 x die Elbphilharmonie oder 6 x eine U-Bahnstrecke wie die in die Hafencity.
Um damit bei den Fakten zu bleiben!

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Wenn Du schon bei den Fakten bist, woher bekommst Du die Zahl von 2 Milliarden?

Und nebenbei: ÖPNV ist für die Stadt überlebenswichtig - Autofahrer glauben immer gerne, sie wären vom ÖPNV unabhängig, aber das ist ein kompletter Trugschluß.
Mathias schrieb:
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> Wenn Du schon bei den Fakten bist, woher bekommst
> Du die Zahl von 2 Milliarden?

Gerne, 52 Kilometer zwingend notwendig erforderliches Streckennetz (für die wirtschaftliche Rechnung). Womit, wenn der erste Abschnitt gebaut sein soll und die erste Stadtbahn fährt, zwangsläufig und unwiederrückbar der Rest folgen muß. Man schafft also Fakten und auch Lasten für alle kommenden Generationen. Ob das von Vernunft und Weitsichtigkeit geprägt sein soll, erschließt sich in keinster verständlicher Art und Weise. Ganz im Gegenteil. Hinzu kommen noch die Kosten für Fuhrpark, Verknüpfungspunkte, Stadtverschönerung, Strassen und alles weitere was damit in Zusammenhang der "Projekt-Notwendigkeit" gebracht werden könnte/wird.

> Autofahrer glauben immer
> gerne, sie wären vom ÖPNV unabhängig, aber das ist
> ein kompletter Trugschluß.

Das ist sicher nur soweit richtig, so lang keine Stadtbahn im Verkehr mitfliesst bzw. im Umkehrschluß diesen aufgrund ihrer eingeräumten, ab der dann wohl unverständlichen Priorität, dominieren wird.
Womit eine Gemeinfinanzierung aus KFZ-Steuermitteln auf kurz oder lang - der Gerechtigkeit wegen - in Frage gestellt werden dürfte. (wer will schon für den Bau von unnötigen Hindernissen etwas bezahlen? Die Strasse wurde für den Verkehr erstellt und bezahlt.Nicht zum Betrieb von Bahnen auf Schienen. Die Schiene hat ihre eigenen Korridore- und das versteht auch jeder!)
Die eigentlichen Folgen sind also bis dato nicht richtig kalkuliert oder vorgetragen. Ein Gruß von Stuttgart 21 - wobei das dort ab dem heutigen Tage viel mehr an mangelnden Verständnis bzw. Intel wie Soziolektes der Gegner liegt (wer nicht will, der will nicht - egal wie) und nicht mehr der mangelnden Transparenz des Projektes geschuldet ist.
Wobei die Stadtbahn mit tatsächlichen im Endeffekt zu kalkulierenden 2 Milliarden gebundenen Steuermitteln schon ganz schön weit in die Richtung von Stuttgart 21 sich begebt.

Gute Nacht

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Man schafft lasten für nachfolgende Generationen, wenn man den ÖPNV günstiger macht ( Strassen müssen eh alle X Jahre gemacht werden, Stadtbahnfahrzeuge halten wesentlich länger als Busse nämlich 35 bis 40 Jahre Busse gerade mal 10 bis 15 Jahre, die Betriebskosten sinken usw) wo sind da die von dir Beschriebenen lasten für nachfolgenden Generationen, etwa NUR die Baukosten?
Na, da sind die Leute die sich Sonnenkollektoren auf`s Dach bauen ja wohl komplette Vollidioten, da das was sie sich da hinstellen, erst in 8-10 Jahren profitabel wird.

Sind Autofahrer daran Interessiert das die Strassen durchlässig sind?
Ich als Autofahrer sage ja.
Ist eine Straßenbahn ein Verkehrshindernis wenn sie auf eigenem Gleiskörper fährt?
Ich als Autofahrer sage nein.
Kann eine Strecke von 600 Metern (die man problemlos auch umfahren kann) der Grund für einen Verkehrsinfarkt sein?
Ich als Autofahrer sage NEIN, warum?
Ganz einfach, man kann die Ohlsdorfer Strasse Umfahren, und bitte jetzt nicht mit Leuten argumentieren die dort lang müssen, die meisten Fahrzeuge die durch die Ohlsdorfer Straße fahren, fahren weiter Richtung Eppendorf, und das können die auch über Deelböge und Rosenbrook.

MfG von der Taxi Front
NVB
KT's Märchenstunde
23.10.2010 09:56
"Wenn Du schon bei den Fakten bist, woher bekommst Du die Zahl von 2 Milliarden?"

Das kann KT nicht begründen, es ist eben mal wieder KT's Märchenstunde angesagt. Obendrein sind seine Vorstellungen sehr inflationär, denn vor zehn Tagen war KT erst bei einer Milliarde.

Ist aber ohnehin Quatsch, weil die viel längere (und wichtigere) Grindelstrecke nur einen Bruchteil der ersten Strecke kosten wird. Zum Einen, weil der Streckenuntergrund nicht für Straßenbahnschienen ertüchtig werden muss und zum Anderen, weil kritische Stellen der Strecke im Zuge von verschiedenen Bauvorleistungen bereits ertüchtigt wurden. Unter der gesamten Grindelstrecke gibt es zudem keine Rohre oder sonstigen Versorgungseinrichtungen, weil diese eben schon immer eine Straßenbahnstrecke war. Im übrigen sind die beiden ersten Strecken schon für sich gesehen "wirtschaftlich", denn mit deren Inbetriebnahme sinken die Betriebskosten schon deutlich unter das heutige Niveau.

@ STZFa
Sehr gute Argumente, auch weil sie so explizit aus der Autofahrersicht kommen ...
Karl-Theodor schrieb:
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> Die Strasse wurde für den Verkehr erstellt und bezahlt. Nicht zum Betrieb
> von Bahnen auf Schienen. Die Schiene hat ihre
> eigenen Korridore- und das versteht auch jeder!

Im Prinzip richtig, nur scheint deine Definition von "Verkehr" ausschließlich den MIV (mortorisierten Individualverkehr) zu berücksichtigen. Warum sollen Busse oder auch Bahnen nicht die Straßen benutzen dürfen, wo sie damit ja nur dazu beitragen, dass es weniger Autos sind, die selbige nutzen? Die Stadtbahn selbst hat überhaupt kein Interesse daran sich im Stau hinten anzustellen und nutzt deshalb soweit möglich ihre eigene Trasse (nutzt ja auch die für den "Verkehr" erstellten Straßen weniger ab), hat also ihren eigenen Korridor - versteht doch jeder!
STZFa schrieb:
-------------------------------------------------------
> Man schafft lasten für nachfolgende Generationen,
> wenn man den ÖPNV günstiger macht ( Strassen
> müssen eh alle X Jahre gemacht werden,
> Stadtbahnfahrzeuge halten wesentlich länger als
> Busse nämlich 35 bis 40 Jahre Busse gerade mal 10
> bis 15 Jahre, die Betriebskosten sinken usw) wo
> sind da die von dir Beschriebenen lasten für
> nachfolgenden Generationen, etwa NUR die
> Baukosten?

Das ist ein fataler Irrtum, die Betriebskosten steigen hier nämlich sukzessive zum Fahrgastaufkommen. Sprich mehr zu befördernde Fahrgäste auch höhere Fahrpreise, siehe aktuelle Fahrpreiserhöhungen, wobei diese auch noch anderen Punkten mitgeschuldet ist
Hinzu kommt, das jeder Meter Strasse der rückgebaut oder weggenommen wird, an anderer Stelle neu entsteht.
Von daher wäre es weitaus billiger eine Voll-U-Bahn zu bauen, als die Strassenbahn, die die Förderung von Strassen unter die Erde oder auch an anderer Stelle fördert.
Und hier kommen damit noch weitere Folgekosten (die niemand sagen will!) hinzu.
Der Verkehr wird nämlich an der Oberfläche von der Bahn gebrochen, ob eigener Korridor oder nicht ist dabei zweitrangig. Dieser muß andere Kreuzungen passieren und damit andere Verkehrsflüsse stauen.
Es ist also damit wie eine Baustelle ein Hindernis - egal auf welchem Punkt der Strecke.
Die gesamte Stadtbahn ist damit also nicht nur 2 Mrd. teuer , sondern noch die später hinzukommenden Kosten für neue Strassentunnel für den noch heute fließenden Verkehr!
Und entschuldige bitte - da kann man gleich eine leistungsfähigere U-Bahn auch bauen.

> Na, da sind die Leute die sich Sonnenkollektoren
> auf`s Dach bauen ja wohl komplette Vollidioten, da
> das was sie sich da hinstellen, erst in 8-10
> Jahren profitabel wird.


Es ist erstaunlich, das im Land mit weniger Sonne, so auf Sonne gesetzt wird. Es wäre so , als würde man in der Wüste alle Wasserpumpen für die Wasserversorgung aufstellen wollen.
Ein purer Hype auf kosten anderer. Profitabel sind die nämlich nur, weil andere es bezahlen, nicht von Hause aus. Aber das interessiert ja niemanden, Hauptsache das eigene Töpfchen sitzt und ist gut genährt.

> Sind Autofahrer daran Interessiert das die
> Strassen durchlässig sind?
> Ich als Autofahrer sage ja.

Mehr als das, sie sollten befahrbar bleiben wie sie sind und besser bzw. nicht schlechter werden.
Das fördert und erhält die Wirtschaftsleistung, welche zum Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen, essentiell von Bedeutung sind, neben einem hohen qualitativen Schnellbahnnetz welches die Massenverkehre abwickelt

> Ist eine Straßenbahn ein Verkehrshindernis wenn
> sie auf eigenem Gleiskörper fährt?
> Ich als Autofahrer sage nein.

Da sage ich ja, denn diese muß den anderen fließenden Verkehr brechen/kreuzen.
Es sei denn sie verläuft auf einem eigenständigen, nicht kreuzenden/brechenden Korridor zur Strasse hin, also durch Brücken oder Tunnel. Dann stimme ich dir mit Ja zu.
Allerdings ist Autofahrer auch nicht gleich Autofahrer, da liegen viele kleine und große Welten dazwischen.

> Kann eine Strecke von 600 Metern (die man
> problemlos auch umfahren kann) der Grund für einen
> Verkehrsinfarkt sein?
> Ich als Autofahrer sage NEIN, warum?
> Ganz einfach, man kann die Ohlsdorfer Strasse
> Umfahren, und bitte jetzt nicht mit Leuten
> argumentieren die dort lang müssen, die meisten
> Fahrzeuge die durch die Ohlsdorfer Straße fahren,
> fahren weiter Richtung Eppendorf, und das können
> die auch über Deelböge und Rosenbrook.

Ja, kann sie , wenn sie den entscheidenen Punkt trifft.
Und wie du schon hier zumindest vortrefflich es in einem Punkt mal richtig sagtest, der Verkehr wird verdrängt nicht vermindert!

Im Hamburger U-Bahnnetz gibt es bspw. auch so einen Punkt, würde dort etwas passieren, wäre schlagartig das ganze Netz im "Infarkt".

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
NVB schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das kann KT nicht begründen, es ist eben mal
> wieder KT's Märchenstunde angesagt. Obendrein sind
> seine Vorstellungen sehr inflationär, denn vor
> zehn Tagen war KT erst bei einer Milliarde.

Oh doch und das sogar sachlich, was man bei ihnen Herr Nahverkehrsberater (war doch für NVB?) leider irgendwie in letzter Zeit vermisst, oder war es viel mehr "Bin ich ein Lobbyist" eines Strassenbahnherstellers geschuldet?
Das wäre ja dann zumindest verständlich, denn die müssen alles vortragen was geht - egal wie es andere sehen.

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
TheTiger schrieb:
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> Im Prinzip richtig, nur scheint deine Definition
> von "Verkehr" ausschließlich den MIV
> (mortorisierten Individualverkehr) zu
> berücksichtigen. Warum sollen Busse oder auch
> Bahnen nicht die Straßen benutzen dürfen, wo sie
> damit ja nur dazu beitragen, dass es weniger Autos
> sind, die selbige nutzen?


Busse die im Strassenverkehr mitschwimmen sind nicht das Problem, sie sind flexibel.
Die Bahnen in ihrer unflexiblen, notwendigerweise starren Führung welches Korridore benötigt die den Verkehr verdrängen und rückstauen, sind es, die den Strassenverkehr seinen benötigten Raum wegnehmen.


> Die Stadtbahn selbst hat
> überhaupt kein Interesse daran sich im Stau hinten
> anzustellen und nutzt deshalb soweit möglich ihre
> eigene Trasse (nutzt ja auch die für den "Verkehr"
> erstellten Straßen weniger ab), hat also ihren
> eigenen Korridor - versteht doch jeder!

Wenn der Korridor vollständig eigen wäre, wie dem der U-Bahn, dann stimme ich dir vollends zu!
Neben dem, das dann keine eigenen Tunnel für den verdrängten Strassenverkehr irgendwann nötig wären!

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
NVB
Re: KT's Märchenstunde
23.10.2010 12:51
"Oh doch und das sogar sachlich, was man bei ihnen Herr Nahverkehrsberater (war doch für NVB?) leider irgendwie in letzter Zeit vermisst, oder war es viel mehr "Bin ich ein Lobbyist" eines Strassenbahnherstellers geschuldet?"

Irgendwann ist jede Geduld zu Ende, auch meine, selbst wenn Ihre in der Regel technisch unhaltbaren und oft unsinnigen Behauptungen für mich ein gutes Argumentations-Training gegen Leute wie Herrn Wagener waren. Zum "Beraten" gehören aber immer Zwei, und wenn der am anderen Ende "beratungsresistent" ist, dann ist die Zeit des Beraters verlorene Zeit. Nun ist andererseits das Thema Stadtbahn für die Bewältigung der Mobilitäts-Zukunft Hamburgs viel zu wichtig, als dass man dieses Feld "Rattenfängern" vom Schlage eines Herrn Wagener überlassen könnte.

Ich habe noch genau den Thread im Kopf, mit dem Sie Ihre erste Frage hier im Forum stellten: [www.bahninfo-forum.de]. Das Thema war eigentlich bereits nach dem fünften Beitrag abgearbeitet, doch diese dann doch zwei Seiten lang gewordene Abhandlung ist ein beredtes Beispiel dafür, wie man erstens alle guten Ratschläge ignoriert und zweitens wie man aus einer Mücke eine ganze Elefantenherde macht.

Da irgendwelche Erläuterungen bei Ihnen schon längst "für die Katz'" sind, möchte ich wenigstens für die Anderen noch etwas klarstellen. Eine Ihrer unhaltbaren Behauptungen mag stellvertretend für das übrige "Geschwafel" - sorry, ich weiß nicht wie das sonst nennen soll - genügen:

"Das ist ein fataler Irrtum, die Betriebskosten steigen hier nämlich sukzessive zum Fahrgastaufkommen. Sprich mehr zu befördernde Fahrgäste auch höhere Fahrpreise, siehe aktuelle Fahrpreiserhöhungen, wobei diese auch noch anderen Punkten mitgeschuldet ist."

Dazu muss man sich ein klein wenig mit der ÖPNV-Materie beschäftigen. Vereinfacht kann man sagen, dass ein Verkehrsmittel mit etwa zwei Dritteln Sitzplatzbelegung kostenneutral fährt, ein Durchschnittswert, der in Hamburg auf Grund der sehr hohen Kosteneffizienz sogar noch darunter liegt. Die neuralgischen Punkte in der Wirtschaftlichkeit sind andere: Der Abendverkehr und der Berufsverkehr. Der Abendverkehr, weil die Fahrgastbelegung der Verkehrsmittel auf Grund geringer Fahrgastzahlen nicht kostendeckend sein kann und die Berufsverkehrszeit, die zusätzliche teure Verkehrsmittel benötigt, die dann den Rest des Tages herumstehen. Das betrifft aber nie die gesamten Linienlängen, sondern überwiegend nur die Innenstadt- oder Knotenpunkts-nahen Bereiche.

Eine schnelle Stadtbahn spart also gleich zweifach: Man braucht erstens weniger Busse als bisher und zweitens holt man mit einem attraktiven peripheren Verkehrsmittel die Fahrgäste, welche die Innenstadt nur aus Bequemlichkeit durchqueren, aus der Schnellbahn und entlastet genau jene Bereiche, die auf Grund hoher Auslastung verstärkt werden mussten und damit im Betrieb überproportional teuer geworden sind. So gibt es beispielsweise mit rund 18.000 Fahrgästen sehr hohe Verkehrsströme auf der Relation Farmsen <> Kellinghusenstraße. Man könnte die unbequeme aber kürzeste Umsteigeverbindung mit dem Bus nehmen oder man könnte die schnellere Verbindung mit der U2 "oben herum" mit zweimal Umsteigen nehmen. Und was nehmen die Fahrgäste? Genau, die durchgehende Verbindung quer durch die City mit den beschriebenen Negativfolgen für das Verkehrsunternehmen. Die Fahrgäste können sitzenbleiben und selbst die mit über zehn Minuten längere Fahrtdauer wird offenkundig klaglos in Kauf genommen. Wenn aber die Stadtbahn genauso bequem wie die U-Bahn mit etwa 15 Minuten weniger Fahrzeit auskommt, dann wird sich das Fahrverhalten gravierend ändern ...
Zitat
STZFa schrieb:
Ganz einfach, man kann die Ohlsdorfer Strasse Umfahren, und bitte jetzt nicht mit Leuten argumentieren die dort lang müssen, die meisten Fahrzeuge die durch die Ohlsdorfer Straße fahren, fahren weiter Richtung Eppendorf, und das können die auch über Deelböge und Rosenbrook.

Wow, so ein schöner Beitrag eines Autofahrers! Danke STZFa, ich bin begeistert. Du bringst die Sache auf den Punkt: Für Autofahrer gibt es überhaupt keinen Grund, vor der Straßenbahn Angst zu haben.

Allerdings sprichst du mit der Tatsache, dass Deelböge/Rosenbrook ja die perfekte Umfahrung des "Nadelöhrs" sind, wahrscheinlich den wunden Punkt der Geschäftsleute am Winterhuder Markt an. Denn für die ist jeder Autofahrer, der nicht am Winterhuder Markt vorbeifährt, ein verlorener potenzieller Kunde. Natürlich ist das unter dem Strich nicht nachzuvollziehen, denn wenn die Stadtbahn erst einmal fährt, macht sie die "wegfallenden" Autofahrer mehr als wett. Siehe auch diesen Abschnitt in meiner Diplomarbeit: [www.stadtbahnqualitaeten.de]
Zudem sind (oberirdische!) ÖPNV-Nutzer viel eher potenzielle Kunden, denn sie müssen bei einer spontanen Shopping-Entscheidung ja nicht erst einen Parkplatz suchen, sondern steigen kurz aus, gehen einkaufen und steigen einfach in eine der nächsten Bahnen wieder ein.

Das andere Problem ist ja die Bauzeit, das macht den Geschäftsleuten (verständlicher Weise!) zu schaffen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Straßen am Winterhuder Markt sowieso bald wieder erneuert werden müssen. Da kann man auch ruhig schon jetzt bauen, legt halt ein paar Gleise in die Mitte der Straße - und danach haben die Anrainer ihre Ruhe (ganz wörtlich: die Stadtbahn ist ja auch deutlich leiser als die Busse es sind).

Ich als Nicht-Autofahrer kann zudem nicht nachvollziehen, warum es nicht in die Köpfe vieler Automobilisten möchte, dass sich die Situation auch für sie mit der Stadtbahn verbessert und nicht verschlechtert. Weniger Autofahrer entlang der Stadtbahnstrecke, weniger Busse, die Stadtbahn ist besser getaktet als die Busse (bzw. kann ihre Taktung besser einhalten) und kann deshalb auch besser in den "Turnus" des übrigen Verkehrs angebunden werden.

Viele Grüße
Johannes
Dieses Thema wurde beendet.