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Nachrüsten von U-Bahn-Stationen mit Fahrstühlen
geschrieben von HHNights 
Heute habe ich im Abendblatt gelesen, daß im März nächsten Jahres die GESAMTE (!) U2 für zwei Wochen gesperrt werden soll, weil U Emilienstraße und U Osterstraße neue Aufzüge bekommen sollen.

Erst dachte ich, mich verlesen zu haben, da aber die Rede von 70.000 Fahrgästen war und auf den Eimsbütteler Ast ja nur knapp die Hälfte davon entfällt, hat sich der Bericht vielleicht doch nicht geirrt.

Allerdings: wieso sollte bspw. Billstedt in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn zwei Stationen auf der anderen Seite der Strecke Aufzüge bekommen, das macht doch keinen Sinn?
Man könnte natürlich argumentieren, daß dann alle U2 als U4 Richtung HafenCity fahren, aber trotzdem verstehe ich nicht, warum nicht wenigstens bis Schlump gefahren werden kann. Das Mindeste wäre doch ein Pendelverkehr zwischen beispielsweise Berliner Tor und Schlump, oder habe ich was übersehen?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.06.2012 00:29 von HHNights.
vllt Stellwerksarbeiten ?
Zitat
Computerfreak
vllt Stellwerksarbeiten ?

Redaktionsfehler.

Artikel: [www.google.de]

Allerdings ist die Deutung "Zeitung sagt Niendorf - Mümmelmannsberg wird komplett gesperrt" dort nicht zu finden, allenfalls eine ungenaue Definition der Totalsperrung des betroffenen Abschnitts im März 2013 für zwei Wochen.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.06.2012 02:52 von Jan Borchers.
Nicht blind der Zeitung trauen, dass man für zwei läppische Aufzüge 25 Km U-Bahnstrecke stilllegen muss kann man logischen Verstand widerlegen... ;-)
Zitat
Jan Borchers


Artikel: [www.google.de]

Allerdings ist die Deutung "Zeitung sagt Niendorf - Mümmelmannsberg wird komplett gesperrt" dort nicht zu finden, allenfalls eine ungenaue Definition der Totalsperrung des betroffenen Abschnitts im März 2013 für zwei Wochen.

Dann ist das aber wirklich sehr unglücklich formuliert:

Zitat

Dafür wird die Linie U 2, die täglich von rund 70 000 Fahrgästen genutzt wird, in den ersten beiden Märzwochen des kommenden Jahres komplett gesperrt.

Aber es ist ja schön, daß es sich nur um eine ungenaue Formulierung handelt; danke für die Info
Wo wir gerade beim Thema sind.
Hier die Liste mit den Haltestellen die bis 2015 mit Aufzügen nachgerüstet werden sollen.
Geplant sind für das Jahr 2013 folgende Haltestellen:
Osterstraße, Christuskirche, Emilienstraße, Kiwittsmoor, Eppendorfer Baum, Hammer Kirche

Für das Jahr 2014 sind folgende Haltestellen geplant:
Feldstraße,Wandsbek-Gartenstadt, Burgstraße, Berne, Mundsburg, Legienstraße. Wobei die Haltestelle Legienstraße einen zugang zur "Legienbrücke" und die Haltestelle Berne einen zugang vom P+R Parkplatz bekommen sollen.

Für das Jahr 2015 sind dann folgende geplant:
Rauhes Haus, Hallerstraße, Stephansplatz, Ochsenzoll

Die restlichen Haltestelle (auf Hamburger Gebiet) sollen bis anfang des nächsten Jahrzehnts (2020) Barrierefrei sein.
Also es steht viel Arbeit bevor.




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.06.2012 15:13 von STZ-SL.
Zitat
STZ-SL
...

Danke für die Info. Zwei Dinge:
1. Quelle?
2. Bitte kein Plain-Gelb als Schriftfarbe verwenden. Das ist auf weißem Grund alles andere als barrierefrei ;D

Gruß T.
Auch von mir ein Dankeschön für die Übersicht :)
Wie die Hochbahn per Aushang informiert, soll auch Sierichstraße einen Fahrstuhl erhalten - allerdings erst dann, wenn die Brücke über die Dorotheenstraße ersetzt wird. In dem Zuge wird dann ein zweiter Ausgang am östlichen Bahnsteigende gebaut. Da dazu umfangreiche Gleisbauarbeiten notwendig sind, um die Gleise zu verschwenken, wird das natürlich wieder eine längere Streckensperrung benötigen.
Wann die Bauarbeiten stattfinden sollen wird nicht gesagt, aber nicht in den nächsten Jahren.
Anstatt das gleich in einem Abwasch zu machen und die U3 noch einen weiteren Monat zu sperren, oder einen halben Monat früher zu sperren und einen halben Monat später zu entsperren. Na klar wird es dann teuerer, durch den längeren SEV Betrieb, aber so spart man sich wenigstens eine Sperrung und damit den Unmut der Fahrgäste, da, von dem was ich so raushörte, diese eh schon genervt sind von den ständigen U3 - Ringsperrungen...
Wieso muss man denn für den Fahrstuhlbau die Strecke gesperrt werden? Wenn ich mich richtig errinnere, ist bei der Osterstraße zum Beispiel der Zugang zur U2 nach Niendorf etwas weiter entfernt von der Station. Von daher dürfte der Bahnsteig ja eh nicht beeinträchtig sein.

Zu Emilienstraße kann ich leider nicht mitreden, wie dort die Station ist, aber ggf. könnte man die Züge doch mit geringer Geschwindigkeit dort durchfahren lassen. Dies wurde doch auch bei ?Dehnhaide? praktiziert, als dort der Bahnsteig erhöht wurde.
Zitat
timmithie
Wieso muss man denn für den Fahrstuhlbau die Strecke gesperrt werden? Wenn ich mich richtig errinnere, ist bei der Osterstraße zum Beispiel der Zugang zur U2 nach Niendorf etwas weiter entfernt von der Station. Von daher dürfte der Bahnsteig ja eh nicht beeinträchtig sein.

Wenn ein Zugang zur Dorotheenstraße geschafft werden soll, ist das Bahnsteigende nach Borgweg etwas schmal für solche Bauarbeiten. In diesem Fall ist das Setzen von Spundwänden erforderlich, um den Dammfuß als Breite auch des Gleistroges nutzen zu können. Dann passt auch eine Treppe mit Aufzug an die Dortotheenstraße.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Also ich hoffe mal, das der Link funktioniert.
[www.lsb-hamburg.de]
Dann noch bzüglich Ochsenzoll und Kiwitsmoor
[www.infoarchiv-norderstedt.org]
Und hier noch etwas von der Stadtseite
[www.hamburg.de]
Das mit den Jahreszahlen kann ich irgendwie nicht mehr finden.
Fals ich das doch noch finden sollte, setze ich das natürlich rein.
Kleine Nachfrage am Rande: Am Berliner Tor werden / wurden ja schon die Fahrstühle eingebaut. Kann mir hier jemand kurz sagen, wie weit die Arbeiten sind und wann die Fahrstühle in Betrieb genommen werden sollen?

Danke.

Tobias
Spannend wird sicher die Umsetzung an der U Sternschanze. Als möglichen Platz kann ich mir nur den Bereich an der ehemaligen Abfertigerbude vorstellen, abseits davon ist der Bahnsteig bekanntlich viel zu schmal. Wo käme man dabei an der Oberfläche eigentlich heraus?
Die S-Bahn hat ja bereits in der Station Othmarschen den Fahrstuhleinbau sehr innovativ umgesetzt, indem ein neuer Zugang als Tunnel unter einem Gleis hindurch gegraben wurde, sodass man oben auf dem Mittelbahnsteig wieder rauskommt. Diese Lösung wäre auch für S-Sternschanze denkbar. Auch die Hochbahn hat mit dem Aufzug an der Station Horner Rennbahn das Platzproblem unkonventionell gelöst - dort führt der Weg zum Lift über die Busspur. Die Fahrstühle der U2 Hauptbahnhof liegen auch etwas am Rande. Für U-Sternschanze wäre ein Zugang am Eingang zum Schanzenpark denkbar - also an der Buskehre gegenüber dem EG. Es ist halt nicht überall möglich, dass der Fahrstuhlzugang in den vorhanden Eingangsbereichen der Stationen angesiedelt werden kann.
Zitat
Railjet
Diese Lösung wäre auch für S-Sternschanze denkbar.

S-Sternschanze hat schon einen Aufzug...
Ein wenig witzlos ist es schon, wenn einerseits für einen großen Millionenaufwand im U-Bahnnetz Fahrstühle eingebaut werden - und andererseits die DB ihre Anlagen verkommen lässt.

[mobil.abendblatt.de]

In Harburg sind laut Abendblatt "seit Jahresbeginn" alle Aufzüge zumindest zur Fernbahn außer Betrieb. Wie am Dammtor sind sie kurzerhand komplett ausgebaut worden. (Bei der Firma müssten sich die Hamburger DB-Aufzüge bald stapeln.)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.2012 10:22 von Herbert.
Ich empfehle in dem Zusammenhang mal einen Artikel aus der Leben und Weg (1/2012) des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter. Hier sind die Erfahrungen und auch die Anforderungen körperbehinderter Menschen an den öffentlichen Nah- und Fernverkehr in verschiedenen Artikeln beschrieben.

Grundsätzlicher Tenor: Gerade die Deutsche Bahn ist da recht träge, selbst bei Neubauten wird nicht allen Anforderungen behinderter Menschen Rechnung getragen - zwar sind zum Teil Aufzüge vorhanden, aber durchaus gut versteckt. Und auch der beste Aufzug bringt nicht viel, wenn es keine Automatiktüren zum Betreten des Gebäudes gibt.

Aber bezüglich deiner Frage: Nein, witzlos sind solche Investitionen nicht. Nur weil die DB nicht hinterherkommt oder den Schwarzen Peter an die Städte weitergibt (ob zu Recht oder nicht), heisst es noch lange nicht, dass man resignieren darf. Jeder zusätzliche (funktionieren) Aufzug ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Barrierefreiheit. Und ein gut ausgebautes und barrierefreies U-Bahn Netz erlaubt es zumindest, sich innerhalb dieses Netzes barrierefrei zu bewegen. Allerdings gibt es natürlich auch bei der U-Bahn noch viel zu tun.

Erschreckend ist eigentlich die grundsätzliche Einstellung vieler Beteiligter - inklusive der Politiker. Denn Barrierefreiheit ist kein Luxus, den man sich leisten kann, sondern ein Grundrecht, was man sich leisten muss.

Tobias
Der Aufzug auf den stadteinwärtigen Gleis am Berliner Tor fährt im Testbetrieb bereits munter hin und her.
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