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Flexity Serienlieferung
geschrieben von Matz_Matz 
Zitat
222
Da sieht man mal wieder: der Radverkehr wird dem ÖPNV vorgezogen und demselben zur Last.

Er wird nicht vorgezogen, sondern muss sich eben mit allen anderen Verkehrsträgern eine Spur teilen. Da die Straßenbahnschienen für Radfahrer ein erhebliches Gefahrenpotenzial darstellen, bleiben die Alternativen, die Radfahrer neben oder zwischen den Schienen fahren zu lassen. Da nach StVO nur mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern an Radfahrern vorbei gefahren werden darf, wäre die Lösung neben den Schienen nur machbar, wenn man auf die Parkplätze verzichtet. Da sich jedoch in der Bundesrepublik niemand traut, eine marktgerechte Parkraumbewirtschaftung einzuführen, bleiben Stellplätze hier ein knappes Gut und die verkehrspolitische Entscheidung fiel zu gunsten der Parkplätze aus.

Zitat
222
Meine Favoritenlösung ist hierbei in der Nebenstraße Ziekowstraße in Tegel. Hier gibt es zwar keine allzugroßen Verkehrsprobleme, aber trotzdem hat man folgendes gemacht:
Fußweg-kleiner Grünstreifen-Radweg-Parkstreifen (hört weit vor der Kreuzung auf, Radweg von Autos einsehbar)-einspurige Straße-Mittelstreifen mit vereinzelten Bäumen, auch als Parkplatz genutzt-Straße-Parkstreifen-Radweg-Grünstreifen-Fußweg.

Zum einen ist die Situation angesichts der fast doppelt so breiten Straße mit deutlich geringerer Bedeutung nicht vergleichbar, zum anderen stellt auch hier die Radwegeführung hinter dem Parkstreifen eine erhebliche Gefährdung da. Entsprechend ist dies auch kein benutzungspflichtiger Radweg mehr und auch nicht als solcher gekennzeichnet. Auch hier können und sollten Radfahrer also auf der Straße fahren.
222
Re: Flexity Serienlieferung
19.03.2012 18:00
Zitat
Lopi2000
Zitat
222
Meine Favoritenlösung ist hierbei in der Nebenstraße Ziekowstraße in Tegel.

Zum einen ist die Situation angesichts der fast doppelt so breiten Straße mit deutlich geringerer Bedeutung nicht vergleichbar, zum anderen stellt auch hier die Radwegeführung hinter dem Parkstreifen eine erhebliche Gefährdung da. Entsprechend ist dies auch kein benutzungspflichtiger Radweg mehr und auch nicht als solcher gekennzeichnet. Auch hier können und sollten Radfahrer also auf der Straße fahren.

Ich hab ja weder behauptet, dass man das 1:1 auf alle anderen Straßen übertragen kann, noch dies gefordert. Warum sollte das denn eigentlich eine Gefahrenquelle sein? Parkende Autos? OK, aber dann muss man halt generell für mehr Aufmerksamkeit bei Auto- und Radfahrern sorgen. Und an den Kreuzungen sollten auch keine Probleme aufkommen, schließlich ist die Sicht nicht mehr durch parkende Autos behindert.


Zitat
Lopi2000
Da sich jedoch in der Bundesrepublik niemand traut, eine marktgerechte Parkraumbewirtschaftung einzuführen, bleiben Stellplätze hier ein knappes Gut und die verkehrspolitische Entscheidung fiel zu gunsten der Parkplätze aus.

Andere Städte haben an solchen Stellen Tiefgaragen gebaut, gar keine schlechte Lösung.
8011 ist seit heute im Einsatz (M4).

so long

Mario
222
Re: Flexity Serienlieferung
19.03.2012 18:08
Wie viele Umläufe fehlen denn noch zur kompletten Bestückung der M4?

Weiß eigentlich jemand, warum man für die M10 nur kurze Zweirichter bestellt hat?

[www.bahninfo.de] 3. Absatz
Zitat
222
Ich hab ja weder behauptet, dass man das 1:1 auf alle anderen Straßen übertragen kann, noch dies gefordert. Warum sollte das denn eigentlich eine Gefahrenquelle sein? Parkende Autos? OK, aber dann muss man halt generell für mehr Aufmerksamkeit bei Auto- und Radfahrern sorgen. Und an den Kreuzungen sollten auch keine Probleme aufkommen, schließlich ist die Sicht nicht mehr durch parkende Autos behindert.

Es geht ja nicht nur darum, die Kreuzung selbst zu sehen. Die eigentliche Gefahrenquelle liegt in der "überwiegenden Unsichtbarkeit" der Radfahrer bei einer solchen Lösung. Wenn PKW und Radfahrer hier halbwegs zügig unterwegs sind, reichen die Bremswege inkl. Reaktionszeiten eben ziemlich sicher nicht aus, um Kollisionen zu vermeiden.

Gleichzeitig kann man vielleicht optimistischerweise (aber faktisch zu Unrecht) davon ausgehen, dass wenigstens die Fahrer darauf achten, ob Radfahrer sich von hinten nähern, bei Beifahrern und insbesondere Kindern, die tendenziell eher rechts aussteigen, ist dies jedoch sicher nicht der Fall. Zudem hat man, wenn eine Autotür überraschend geöffnet wird, was geschätzt durchschnittlich ca. 1x alle 3-5 km passiert, wenn man links von den Autos fährt, eine Chance auszuweichen. Dies fehlt rechts ebenso wie wenn man auf der 80 cm breiten Lücke zwischen parkenden Autos und Schienen fährt.


Zitat
222
Andere Städte haben an solchen Stellen Tiefgaragen gebaut, gar keine schlechte Lösung.

Nur können diese eben nur wirtschaftlich gebaut und betrieben werden, wenn durch Parkraumbewirtschaftung vermieden wird, dass es massenhaft kostenlose oder kostengünstige Alternativen gibt. Wo dagegen 3 Euro pro Stunde Parkgebühren gezahlt werden, können sich Investitionen in Parkhäuser rentieren.
...soviel zum Thema "Flexity Serienlieferung".
Zitat
Lopi2000
Zitat
T6Jagdpilot
Markierte Radfahrspuren auf den Gleisen- das ist das aller allerletzte...

...und doch nur eine Klarstellung der angesichts der Platzverhältnisse rechtlich korrekten Fahrweise.

Sehe ich anders-
eine Bahn mit möglichen 150 Fahrgästen zuckelt einem oder drei Radlern hinterher...
das ist in meinen Augen eine vermeidbare Behinderung!!

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Lopi2000
Zitat
T6Jagdpilot
Markierte Radfahrspuren auf den Gleisen- das ist das aller allerletzte...

...und doch nur eine Klarstellung der angesichts der Platzverhältnisse rechtlich korrekten Fahrweise.

Sehe ich anders-
eine Bahn mit möglichen 150 Fahrgästen zuckelt einem oder drei Radlern hinterher...
das ist in meinen Augen eine vermeidbare Behinderung!!

T6JP

Das trifft auf einen Pulk Busse (Radler auf der Busspur) und dank des Wegfalls der Radwegebenutzungspflicht (genauso dämliche Idee, wie das Dosenpfand) auch auf die Autofahrer zu. Man gondelt seit neuestem in der Mitte des Fahrstreifens und schert sich wenig um alle Anderen.
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Lopi2000
Zitat
T6Jagdpilot
Markierte Radfahrspuren auf den Gleisen- das ist das aller allerletzte...

...und doch nur eine Klarstellung der angesichts der Platzverhältnisse rechtlich korrekten Fahrweise.

Sehe ich anders-
eine Bahn mit möglichen 150 Fahrgästen zuckelt einem oder drei Radlern hinterher...
das ist in meinen Augen eine vermeidbare Behinderung!!

T6JP

Das ist nur dann eine vermeidbare Behinderung, wenn es die räumlichen Verhältnisse zulassen. Die Kastanienallee ist bisher zu eng, als das der Fahrradverkehr stabil zwischen parkenden Autos und jeweils der äußeren Schiene Platz findet. Wer dort mit dem Rad langfährt hat einen permanenten Hindernisparcous vor sich und wird auch noch von überholenden Autos geschnitten. Unter den gegebenen Bedingungen ist es ein Gebot der Verkehrssicherheit, dass hier das Fahren zwischen den Gleisen möglich ist.
Ein komplettes Fahrradverbot oder die Abschaffung aller Parkplätze (Bedeutung für Lieferverkehr!) ist ein einem solchen Straßenraum nicht realistisch machbar.

Da die gegenwärtige Situation natürlich weder für den Fahrradverkehr oder den ÖPNV wirklich zufriedenstellend ist, hat man sich ja entschieden, die Kastanienallee baulich umzugestalten und damit eine Farradspur unabhängig von den Straßenbahngleisen zu schaffen.
Die Umbauarbeiten haben ja inzwischen begonnen und die lautstarke Initiative dagegen ist inzwischen ganz mucksmäschenstill geworden, nachdem sie zwar getönt hat, dass praktisch die gesamte Bevölkerung vom Prenzlauer Berg gegen den Umbau wäre, aber dann nicht einmal die Unterschriften für eine bezirkliche Volksbefragung zusammenbekommen hat...

Ingolf
Zitat
DonChaos
...soviel zum Thema "Flexity Serienlieferung".

Danke, hier stimme ich Dir mal zu ;)

Vielleicht können wir es nach Ingolfs wie immer recht klärendem Beitrag für das Thema Kastanienallee und M1 an dieser Stelle dabei bewenden lassen.

Zum Flexity war, ich erinnere, zuletzt zu lesen, dass der 8011er jetzt fährt, der 8012er wohl auch schon in Berlin ist.

Edit: Falsche Nümmerchen geändert. Danke, Mario.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.03.2012 14:18 von les_jeux.
Zitat
les_jeux
Zum Flexity war, ich erinnere, zuletzt zu lesen, dass der 2011er jetzt fährt, der 2012er wohl auch schon in Berlin ist.

2011 und 2012 sind GT6, und schon seit Mai 2000 im Einsatz ;-)

so long

Mario
Senator Müller: BVG soll weitere Flexity-Züge in der Langversion bestellen

Zitat
Artikel Neues Deutschland
Wer im Berufsverkehr mit der Straßenbahn fahren will, kann auf manchen Linien Probleme bekommen. Besonders in den Bahnen der Linien M 1, M 2 oder M 4 ist es oft proppenvoll. Deshalb ist es eine gute Nachricht, dass die BVG jetzt ihre Kapazitäten aufstocken will: Von der neuen Flexity-Straßenbahn sollen mehr Langversionen bestellt werden als ursprünglich geplant, wie Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) gestern auf einer Regionalkonferenz des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) ankündigte. »Wir müssen sicherstellen, dass die Kapazitäten dem Fahrgastzuwachs entsprechen«, so Müller.

Die ersten Flexity-Züge fahren bereits in Berlin. Bis Ende 2015 sollen es 99 sein, um die alten Tatra-Bahnen abzulösen. Es gibt sie in der Langversion von 40 Metern, die 248 Fahrgäste aufnehmen kann, und der kurzen Variante von 30 Metern, in der Platz für 184 Fahrgäste ist. Ursprünglich wollte die BVG 55 kurze und 44 lange Züge bestellen, jetzt soll das Verhältnis neu aufgeteilt werden. Genaue Zahlen gibt es noch nicht. »Wir müssen darüber noch mit Hersteller Bombardier verhandeln«, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Denn mehr Geld für den Kauf der Züge - das Land spendiert knapp 300 Millionen Euro - gibt es nicht. Auch der BVG-Aufsichtsrat muss die Verschiebung absegnen. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Land eine Aufstockung der Zahl der langen Züge durchgesetzt. Fahrgastverbänden war aber auch das zu wenig.


http://www.neues-deutschland.de/artikel/221848.mehr-xxl-strassenbahnen.html

--
Individuell unterwegs sind in Berlin nur noch Menschen, die nicht mit dem Auto unterwegs sind.
"Franz Fehrenbach"
Zitat
Pneumatik
Senator Müller: BVG soll weitere Flexity-Züge in der Langversion bestellen

Zitat
Artikel Neues Deutschland
Denn mehr Geld für den Kauf der Züge - das Land spendiert knapp 300 Millionen Euro - gibt es nicht.

http://www.neues-deutschland.de/artikel/221848.mehr-xxl-strassenbahnen.html

Logisch gibt's nicht mehr Geld, das wird für die A100 oder TVO dringender gebraucht. In vier Jahren sind schließlich Wahlen.

Vielleicht wäre ein Umdenken gar nicht so verkehrt. Dann aber mit einer (endlich mal) realistische Fahrzeugplanung, die sich an die Bedürfnisse orientiert:
- M2,M10,M6,M1,M8 mit langen Flexities (in der Reihenfolge!)
- M4 nur als GT6N-Traktion
- Rest als GT6N oder Tatra

Dann käme man mit den vielleicht ca. 75-80 langen Flexities gut hin, und die kurze Fahrzeugvariante haben wir ja schon genügend in Form der GT6N rumfahren. Viel entscheidender fände ich die Aufteilung Einrichter<->Zweirichter. Da würde ich aus dem Bauch behaupten, eine 50/50-Quote wäre nicht verkehrt.
Man könnte genauso gut fragen: Wo brauch man überhaupt kurze Flexity? Dort wo man sie brauch könnte man genausogut die GT6 einsetzen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Man könnte genauso gut fragen: Wo brauch man überhaupt kurze Flexity? Dort wo man sie brauch könnte man genausogut die GT6 einsetzen.

Ja, Logital, da gebe ich Dir recht. Das habe ich mich auch schon lange gefragt.

Lg, Mario
Sind die kurze Flexitys nicht auch ein bisschen größer als die GT6er?

Gruß fairsein
Ja, geringfügig. Passen vielleicht fünf Prozent mehr Leute rein...

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Sie befinden sich HIER.
Zitat
Philipp Borchert
Ja, geringfügig. Passen vielleicht fünf Prozent mehr Leute rein...

Als ich mich ein Mal darüber beschwerte, dass immer noch zu wenig lange bzw. zu viele von den Kurzen Flexity bestellt werden, wurde mir geantwortet, dass die Kurzen Flexity schon 25% mehr Kapazität als die derzeitigen Niederflurwagen bieten.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Ja, wenn man natürlich die unrealistische Stehplatzanzahl zurate nimmt.

Dann sind es im GT6N 58 Sitz- und 95 Stehplätze und im F6E tatsächlich 60 Sitz- und 129 Sehplätze. Wer's glauben mag...

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Zitat
SaschaT
Zitat
Pneumatik
Senator Müller: BVG soll weitere Flexity-Züge in der Langversion bestellen

Zitat
Artikel Neues Deutschland
Denn mehr Geld für den Kauf der Züge - das Land spendiert knapp 300 Millionen Euro - gibt es nicht.

http://www.neues-deutschland.de/artikel/221848.mehr-xxl-strassenbahnen.html

Logisch gibt's nicht mehr Geld, das wird für die A100 oder TVO dringender gebraucht. In vier Jahren sind schließlich Wahlen.

Vielleicht wäre ein Umdenken gar nicht so verkehrt. Dann aber mit einer (endlich mal) realistische Fahrzeugplanung, die sich an die Bedürfnisse orientiert:
- M2,M10,M6,M1,M8 mit langen Flexities (in der Reihenfolge!)
- M4 nur als GT6N-Traktion
- Rest als GT6N oder Tatra

Dann käme man mit den vielleicht ca. 75-80 langen Flexities gut hin, und die kurze Fahrzeugvariante haben wir ja schon genügend in Form der GT6N rumfahren. Viel entscheidender fände ich die Aufteilung Einrichter<->Zweirichter. Da würde ich aus dem Bauch behaupten, eine 50/50-Quote wäre nicht verkehrt.

Dann würde schon mal ein Drittel der GT6 einen ordentlichen Zweck erfüllen. Nämlich die M4 damit bestücken und angemessenen Platz haben. Abends und in den Ferien könnte man dann die M 4 mit den langen Flexitys bestücken. Warscheinlich wäre dann auch ein 4-Minute Takt ind der HVZ ausreichend. Oder man läßt denn 3-3-4 Takt und schaut ob es dann Zuwächse auf der M 4 gibt, was ja auch Mehreinnahmen bedeuten würde.

Und auf allen anderen Linien würden die Kapazitäten ebenfalls steigen.

Damit hätte die BVG aber auch ein für die nächsten Jahre leistungsstätrkeeres Netz, wo man aber auch mal auf unvorhergesehen Sachen einwirken kann.

Allerdings wäre ich der Meinung die kurzen Flexitys dann Traktionsfähig zu bestellen, damit die dann auch auf die M 4 können.
Dieses Thema wurde beendet.