Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 28.03.2019 20:02 |
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 28.03.2019 20:16 |
Zitat
Ferkeltaxe
Ich bin echt neugierig, wie man z. B. speziell solche Teile der Strecke wie die stählernen Viaduktabschnitte von ihrem Zustand her einschätzen wird. Da habe ich meine Zweifel, was die Sanierungswürdikeit anbelangt. Wie wird man dann mit dem Thema Denkmalschutz umgehen, wenn wesentliche bzw. charakteristische Teile nicht zu vertretbaren Kosten für eine Nutzung nach heutigen Anforderungen wiederherstellbar sein sollten?
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 28.03.2019 20:33 |
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 28.03.2019 21:26 |
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 28.03.2019 22:47 |
Zitat
VvJ-Ente
Das liegt daran, dass man für dasselbe Geld entweder 1 km U-Bahn oder 10 km Straßenbahn bekommt, und weil die Straßenbahn im Westteil der Stadt massiven Nachholbedarf hat.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 28.03.2019 22:48 |
Zitat
J. aus Hakenfelde
Wurden die Viadukte der U2 an der Schönhauser Allee denn nicht vor geraumer Zeit (weiß nicht, wann genau es gewesen ist) komplett durch einen gleich/ähnlich aussehenden Neubau ersetzt?
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 28.03.2019 23:14 |
Nein.Zitat
Henning
Dann ist die Luft schon wesentlich sauberer als jetzt.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 28.03.2019 23:33 |
Es gibt im Westen Buslinien, die im 5min-Takt fahren und die trotzdem überlastet sind. Das werden Elektrobusse nicht ändern können. Das und auch das weitere ist eigentlich Thema für einen anderen Thread.Zitat
Henning
Zitat
VvJ-Ente
Das liegt daran, dass man für dasselbe Geld entweder 1 km U-Bahn oder 10 km Straßenbahn bekommt, und weil die Straßenbahn im Westteil der Stadt massiven Nachholbedarf hat.
Besteht im Westteil wirklich einen starken Nachholbedarf an Straßenbahnlinien? Es gibt ja schon sehr viele Buslinien. Nach und nach kommen ja Elektrobusse, so dass in ca. 10 bis 15 Jahren gar keine Dieselbusse mehr geben wird. Dann ist die Luft schon wesentlich sauberer als jetzt.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 28.03.2019 23:34 |
Politisch-ideologische Gründe, bezogen auf die Missgunst dem "anderen Deutschland" gegenüber (also dass die Straßenbahn den Sozialismus verkörpere, während die U-Bahn die "Fortschrittlichkeit" des Westens symbolisiere) mögen wohl eine gewisse Rolle gespielt haben, diese waren, wenn überhaupt, dann höchstens nur von untergeordneter Bedeutung. Ich würde es sogar als rein propagandistisch motivierte Verschleierung der eigentlichen Zwecke bezeichnen. Viel gewichtiger war aber der Trend zur autogerechten Planung, wo die Straßenbahn einfach keinen Platz hatte.Zitat
Henning
Zitat
VvJ-Ente
Das liegt daran, dass man für dasselbe Geld entweder 1 km U-Bahn oder 10 km Straßenbahn bekommt, und weil die Straßenbahn im Westteil der Stadt massiven Nachholbedarf hat.
Früher fuhren in Westberlin ebenfalls vielen Straßenbahnlinien. Nach dem Bau der Mauer 1961 hat man sie dort bis 1967 komplett abgeschafft, weil offenbar die Leute im kapitalistischen Teil der Stadt sie nicht mochten, dafür aber Bus- und U-Bahnlinien bevorzugten. Das U-Bahnnetz ist im Westteil während der Teilung zwischen 1961 und 1989 wesentlich stärker ausgebaut worden als im Ostteil.
Besteht im Westteil wirklich einen starken Nachholbedarf an Straßenbahnlinien? Es gibt ja schon sehr viele Buslinien. Nach und nach kommen ja Elektrobusse, so dass in ca. 10 bis 15 Jahren gar keine Dieselbusse mehr geben wird. Dann ist die Luft schon wesentlich sauberer als jetzt.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 29.03.2019 00:09 |
Zitat
J. aus Hakenfelde
Bevor die M10 von der Eberswalder Str. (Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark) zum Nordbahnhof verlängert wurde, fuhr dort eine mäßig ausgelastete Buslinie im 20-Minuten-Takt. Nach der "Verstraßenbahnung" wurde die Relation weitaus beliebter, sodass selbst nach Takverdichtungen und der Einführung längerer Fahrzeuge die Bahnen stets gut gefüllt sind.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 29.03.2019 00:47 |
Nee, aber wenn die 68 als Bus fahren würde, dann wären da noch weniger unterwegs. Es ist aber natürlich auch so, dass die Effekte von Stadtentwicklung und Taktverdichtung bei der M10 einen großen Anteil an der Fahrgastentwicklung haben. Wo niemand ist, kann niemand fahren.Zitat
Havelländer
Zitat
J. aus Hakenfelde
Bevor die M10 von der Eberswalder Str. (Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark) zum Nordbahnhof verlängert wurde, fuhr dort eine mäßig ausgelastete Buslinie im 20-Minuten-Takt. Nach der "Verstraßenbahnung" wurde die Relation weitaus beliebter, sodass selbst nach Takverdichtungen und der Einführung längerer Fahrzeuge die Bahnen stets gut gefüllt sind.
Nur wird dabei gerne unterschlagen, daß die mäßig ausgelastete Buslinie nicht nachgefragtes Terrain befuhr, während die M10 heute in dicht bebauter Innenstadtlage mit starken touristischen Angeboten verkehrt. Ohne das weitere Ziel Hauptbahnhof wären die Bahnen kaum halb so voll.
Die Begleitumstände füllen die Bahnen, nicht das Angebot ansich, sonst müßte die 68 ja aus allen Nähten platzen.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 29.03.2019 00:53 |
Zitat
Lopi2000
Zitat
Bd2001
Dazu gibt es wohl eine Definition: Ein Deutscher ist ein Mensch mit deutschen Paß dessen Vorfahren schon länger als 1949 in Deutschland leben.
Wo soll es diese Definition geben? Die erste Hälfte bis "Paß" ist korrekt, der Rest ist juristisch gesehen egal. Auch andere Definitionen (z.B. mit/ohne Migrationshintergrund) gehen selten vom Jahr 1949 aus, sondern vom Jahr 1955, als die letzten Kriegsgefangenen zurückkehrten.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 29.03.2019 01:00 |
Zitat
J. aus Hakenfelde
Wurden die Viadukte der U2 an der Schönhauser Allee denn nicht vor geraumer Zeit (weiß nicht, wann genau es gewesen ist) komplett durch einen gleich/ähnlich aussehenden Neubau ersetzt? Es hätte jedenfalls gezeigt, dass es definitiv geht und somit könnten die alten Viadukte der Siemensbahn, sollten sie sich aufgrund ihres Erhaltungszustandes als nicht sanierungsfähig erweisen, durch neue, gleich aussehende, stählerne Überbauten ersetzt werden, die sowohl dem aktuell geltenden Regelwerk entsprechen als auch dem ursprünglichen Denkmal in optischer Hinsicht vollkommen gerecht werden.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 29.03.2019 02:10 |
Zitat
andre_de
Zitat
J. aus Hakenfelde
Wurden die Viadukte der U2 an der Schönhauser Allee denn nicht vor geraumer Zeit (weiß nicht, wann genau es gewesen ist) komplett durch einen gleich/ähnlich aussehenden Neubau ersetzt? Es hätte jedenfalls gezeigt, dass es definitiv geht und somit könnten die alten Viadukte der Siemensbahn, sollten sie sich aufgrund ihres Erhaltungszustandes als nicht sanierungsfähig erweisen, durch neue, gleich aussehende, stählerne Überbauten ersetzt werden, die sowohl dem aktuell geltenden Regelwerk entsprechen als auch dem ursprünglichen Denkmal in optischer Hinsicht vollkommen gerecht werden.
Genau, darauf wollte ich hinaus, also dass man aus Denkmalsicht durchaus Bauteile (bis hin zu kompletten Brückenteilen) ersetzen kann, wenn es zwingend nötig ist und sie sich trotzdem ins Gesamtbauwerk Denkmalgerecht einfügen.
Viele Grüße
André
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 29.03.2019 15:42 |
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 29.03.2019 17:25 |
Zitat
Pöbel-Bauer
Nur wird dabei gerne unterschlagen, daß die mäßig ausgelastete Buslinie nicht nachgefragtes Terrain befuhr, während die M10 heute in dicht bebauter Innenstadtlage mit starken touristischen Angeboten verkehrt. Ohne das weitere Ziel Hauptbahnhof wären die Bahnen kaum halb so voll.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 29.03.2019 17:27 |
Zitat
Henning
Früher fuhren in Westberlin ebenfalls vielen Straßenbahnlinien. Nach dem Bau der Mauer 1961 hat man sie dort bis 1967 komplett abgeschafft, weil offenbar die Leute im kapitalistischen Teil der Stadt sie nicht mochten, dafür aber Bus- und U-Bahnlinien bevorzugten.
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 29.03.2019 18:57 |
Zitat
B-V 3313
Deswegen waren die Bahnen von 2006 bis 2014 dort auch so leer...
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 29.03.2019 21:31 |
Re: Vergessene Orte: Die Siemensbahn 29.03.2019 21:46 |