Hallo zusammen,
heute bin ich nochmal los, um ein paar Tatras auf der Umleitungsstrecke Dircksenstraße - Karl-Liebknecht-Straße - Mollstraße zu erwischen. Und mir ist nun auch ein autofreier Schnappschuss in der Karl-Liebknecht-Straße gelungen.
Jetzt kommt ja wetterbedingt erstmal eine demo- und baustellenarme Zeit (außer der anderen Baustelle natürlich), und wer weiß, wieviele Tatras man hier noch sehen wird.
Dabei ist mir ganz unverhofft der Fernsehturm mit ins Bild geraten ;)
Ja, eigentlich ist das ernst gemeint, denn bei der Aufnahme hatte ich mir eine Bildkomposition ohne Fernsehturm vorgestellt. Mit dem tatsächlichen Bildmaterial ging es dann überraschend doch. Allerdings ist der Fernsehturm dadurch sehr weit am Rand. Seht selbst, was ihr besser findet.
Warum ich Euch das erzähle? Unten ein paar Erläuterungen, was ich mit dem Bild nach der Aufnahme zuhause am Rechner gemacht habe.
Jetzt aber erstmal zum Bild.
Viele Grüße
Manuel
Karl-Liebknecht-Straße: 6057 und 6166 vor der Kulisse von Hofbräuhaus, Park Inn-Hotel und dem eigentlich gar nicht eingeplanten Fernsehturm.
So hatte ich den Bildausschnitt vor Ort geplant. Der Fernsehturm sollte entfallen. Unten erkläre ich Euch, warum.
Dies ist der ursprüngliche, unbearbeitete Bildausschnitt von der Kamera. Ich hatte den Fernsehturm so weit am Rand platziert, dass er nach der Korrektur der sogenannten stürzenden Linien entfallen sollte (der Turmfuß zielt in seiner optischen Verlängerung fast auf die untere rechte Bildecke). Dabei hatte ich aber ein wenig Luft gelassen.
Am Rechner habe ich mit diesem Tool (Objektivkorrektur-Filter in Photoshop) die tonnenförmige Verzeichnung des Objektivs ausgeglichen (siehe die nun entgegengesetzt gebogenen Bildkanten), die chromatische Abberation (Farbsäume) beseitigt, den Horizont exakt waagerecht ausgerichtet (praktisch die senkrechten Linien in der Bildmitte) und zuletzt die stürzenden Linien korrigiert.
Durch die letztgenannte Korrektur bekommt das Bild eine Trapezform, während die senkrechten Linien nun auch am Bildrand senkrecht stehen.
Das Problem ist: Neigt man die Kamera bei der Aufnahme
stark nach oben (oder unten), wird auch die Trapezform sehr ausgeprägt.
Wenn man nun das Foto beschneidet, fallen durch die Trapezform weitere erhebliche Teile des ursprünglichen Bildausschnitts weg. Nicht nur links und rechts, sondern auch in der Höhe. Knackpunkt sind die unteren Ecken.
Und ich hätte vor Ort nicht gedacht, dass es nach diesem Bearbeitungsschritt für die Höhe des Fernsehturms noch reicht. Ein stärkeres Weitwinkel hatte ich nicht dabei. Man sieht, dass es ziemlich knapp ist und die Straßenbahn arg an den unteren Bildrand gedrängt wird, wenn die Turmspitze nicht abgeschnitten werden soll.
Letztlich habe ich es bei dem ganz oben gezeigten Bild erreicht, noch etwas mehr von der Straße in den Ausschnitt zu bekommen, indem ich vor dem Beschnitt die unteren Bildecken nach außen verzerrt habe und dadurch den Ausschnitt etwas nach unten erweitern konnte
(dieser Screenshot ist nachgestellt und zeigt nicht die Verzerrung, ermöglicht aber einen Vergleich mit dem endgültigen Bildausschnitt oben, siehe Bordsteinkante links). Reines Glück, dass das bei diesem Bild unauffällig möglich war. So kam der Fernsehturm zufällig doch noch ins Bild.
4 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.11.2014 23:24 von manuelberlin.