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Kurzmeldungen November 2014
geschrieben von Tradibahner 
Ist ja ein wirklich interssantes Thema, was ihr hier habt.

Also ich habe Verkerhswesen an der TU Berlin studiert und bin auch "in Berlin" als Student Straßenbahn gefahren. Doch die Anführungszeichen deuten es schon an: Dort nur auf den 4 Kilometern zwischen Friedrichshagen und Waldstraße bei der SRS.
Selbstverständlich habe ich mich auch bei der BVG beworben, doch hierfür eine Absage bekommen.
Ob ein Unternehmen Studenten einstellt ist eine reine Unternehmensentscheidung, keine technische Unmöglichkeit. Das Argument das gehe nur in kleinen Betrieben taugt nicht. In Köln und Frankfurt am Main gibt es ebenfalls studentische Fahrer und die sind ähnlich komplex. Ich würde sogar sagen das steuern eines Reko/Gotha-Zuges mit Anhängern erfordert deutlich mehr Fahrkönnen als das steuern unserer heutigen Vollelektronikbahnen.
Ich finde es schade, dass sich die BVG sich verwehrt. M.E. sind die studentischen Fahrer auch gut fürs Image, die BVG könnte früh Kontakte zu interessierten Studenten knüpfen, mit der Uni auch sonst besser zusammenarbeiten, sie für die Zeit nach dem Studium binden. Studenten haben sich auch andere Ideen und stellen dem Vorgesetzten andere Fragen. Wie mit denen umgegangen wird hängt von der Unternehmeskultur ab.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Joe
Zitat
def

Also, wir stellen uns einen freundlichen und aufgeschlossenen jungen Mann Anfang 20 vor. Schon als Grundschüler hat er seine Eltern auf jeden Tag der offenen Tür in Betriebshöfen gezerrt. Er hat zu Hause eine eigene ÖPNV-Bibliothek, kann auch nachts um drei die Stationen der U7 in der richtigen Reihenfolge aufzählen (obwohl er eigentlich in Weißensee wohnt und sie selten und allenfalls bei seinen Touren durch die Stadt benutzt), spricht im Schlaf die Haltestellenansagen der M6 und hat sich nun entschieden, sein Hobby zum Beruf zu machen und Verkehrsplanung zu studieren.

Wurde so ein "Fall" nicht vor einigen Tagen im Kurios Thread ausgelacht und die Reife abgesprochen, einen BVG Bus zu lenken...? *duck und weg*

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig :-)
Auch wenn es nicht hierher gehört (@Forummaster: vielleicht alles in ein "Berufe bei der BVG"-Thread überführen):

Ein ehemaliger Kommilitone von mir hat es länger bzw. unzählige Male bei der BVG probiert, weil er sich aus eigenem Interesse für alles was mit Schienenverkehr und ÖPNV zu tun hat interessiert. Er studierte Bauingenieurwesen und hatte sogar währenddessen ein Praktikum inkl. Abschlussarbeit bei der BVG absolviert. Es gefiel ihm dort sogar sehr gut und hatte immer den Traum, dort in der Straßenbahn- oder U-Bahnbauabteilung tätig zu werden, obwohl er dort wohl wesentlich weniger verdienen würde als in der Privatwirtschaft. Auf sämtliche Bewerbungen auf Bauingenieursstellen erhielt er nicht mal eine Einladung zum Gespräch, obwohl er meiner Meinung nach durch den früheren Kontakt zur BVG bessere Voraussetzungen hatte als die meisten anderen Bewerber. Er wäre rein von seinem selbst angeeigneten Hintergrundwissen über alles was mit Schienen, Bahnen & BVG zu tun hat ein sehr guter Fang für die BVG gewesen. Jetzt hat er einen anderen Job bei dem es ihm ganz gut gefällt obwohl es nicht das ist, was er machen wollte. Den Traum bei der BVG hat er mittlerweile aufgegeben, nicht zuletzt weil er auch aus BVG interner Quelle erfahren hat, dass man gerade bei Ingenieursstellen männliche Bewerber gar nicht berücksichtigt, wenn sich auch nur ein weiblicher Bewerber darunter befindet - Qualifikationen spielen da gar keine Rolle mehr. Und genau das selbe habe ich bei einem BVG-Uni Tag von einem ranghohen Bauchef der BVG (ich nenne keinen Namen) persönlich erfahren, dass dies tatsächlich so ist, um die Frauenquote aufzuhübschen und dass er nichtmal Bachelorabsolventen berücksichtigt. Eher wird die Stelle nicht besetzt und neu ausgeschrieben. Da Frage ich mich doch, wie sehr es die BVG bei den ganzen Kampagnen gerade auch für Ingenieursstellen tatsächlich nötig hat. Mit diesem Hintergrundwissen kann ich verstehen, dass man es dann auch bei seinem Wunscharbeitgeber aufgibt.
Wenn die BVG solche Bewerber wg. dieser Quote so und mehrfach vor den Kopf stößt, brauch sie sich in wenigen Jahren nicht wundern, wenn sich die infrastrukturellen Probleme wie bei der S-Bahn durch Fachkräftemangel häufen. Auch vor der BVG macht der demografische Wandel nicht halt, das scheint dort aber noch nicht so angekommen zu sein.
Zitat
Logital
Studenten haben sich auch andere Ideen und stellen dem Vorgesetzten andere Fragen.

Hier wird wohl der Hase im Pfeffer liegen, weshalb man sich besser nicht auf Studenten einläßt. Neue Ideen sind ja bei der BVG offenbar alles andere als erwünscht, ebenso wie andere, möglicherweise unbequeme Fragen.

Mein Mitleid mit der BVG ob der offenen Stellen (Geht man da nicht besser zum Hautarzt?) hält sich in Grenzen. Das kommt eben davon, wenn man ausbildet und niemanden übernimmt.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Logital
Studenten haben sich auch andere Ideen und stellen dem Vorgesetzten andere Fragen.

Hier wird wohl der Hase im Pfeffer liegen, weshalb man sich besser nicht auf Studenten einläßt. Neue Ideen sind ja bei der BVG offenbar alles andere als erwünscht, ebenso wie andere, möglicherweise unbequeme Fragen.

Ein Kollege fasste das man so zusammen. "Genieße das Fahren und halte ansonsten die Klappe. Du wirst fürs Fahren bezahlt, nicht fürs denken."
Das war ein freundschaftlicher Tipp mit dem er Recht hatte.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
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Logital
Ein Kollege fasste das man so zusammen. "Genieße das Fahren und halte ansonsten die Klappe. Du wirst fürs Fahren bezahlt, nicht fürs denken."
Das war ein freundschaftlicher Tipp mit dem er Recht hatte.

Vermutlich erleichtert man sich den Arbeitsalltag dadurch schon, aber mögliche langfristige Verbesserungen werden somit eher verhindert. Andere Unternehmen zahlen ihren Mitarbeitern Prämien für sinnvolle Verbesserungsvorschläge.
Zitat
def
Da frage ich mich doch: wie kurzsichtig muss man eigentlich als Unternehmen sein, um diesen Menschen mit einer solchen Begeisterung abzulehnen?

Ich frage mich, ob diese Erkenntnisse aus eigener Erfahrung stammen, wurde etwa deine Bewerbung abgelehnt?

so long

Mario
Zitat
Logital
Also ich habe Verkerhswesen an der TU Berlin studiert und bin auch "in Berlin" als Student Straßenbahn gefahren. Doch die Anführungszeichen deuten es schon an: Dort nur auf den 4 Kilometern zwischen Friedrichshagen und Waldstraße bei der SRS.
Selbstverständlich habe ich mich auch bei der BVG beworben, doch hierfür eine Absage bekommen.
Ob ein Unternehmen Studenten einstellt ist eine reine Unternehmensentscheidung, keine technische Unmöglichkeit. Das Argument das gehe nur in kleinen Betrieben taugt nicht. In Köln und Frankfurt am Main gibt es ebenfalls studentische Fahrer und die sind ähnlich komplex. Ich würde sogar sagen das steuern eines Reko/Gotha-Zuges mit Anhängern erfordert deutlich mehr Fahrkönnen als das steuern unserer heutigen Vollelektronikbahnen.

Die Größe ist schon ein Argument. Als Straßenbahnfahrer musst du dich im gesamten Streckennetz auskennen, das der BVG gehört zu den drei größten der Welt. Köln und Frankfurt sind tatsächlich recht komplex, in Köln mit unterirdischen und städteverbindenden Linien mit EBO-Abschnitten und 100 km/h Höchstgeschwindigkeit, wofür die Personale neben der Straßenbahnausbildung auch noch die Eisenbahnprüfungen bestehen müssen. Desgleichen in Frankfurt, deren Straßenbahn Elemente des U-Bahnbetriebes enthält und man mehrere Befähigungen erwerben muss. Der Einsatz von "Schmalspur"-Personal, dass nur eine Linie und einen Wagentyp fahren darf, kann ich mir kaum vorstellen. Nicht mal die SRS scheint ihre Aushilfskräfte auf den gesamten 15 km Netzlänge zu schulen.

Als Student habe ich selbst in mehreren Betrieben als Straßenbahnfahrer gearbeitet, habe aber den Straßenbahnschein bereits mit 18 Jahren (lange vor dem Autoführerschein) erworben, übrigens hier in der Hauptstadt. Wer bereits irgend einen Schein nach BOStrab hat, wird auch als Student kaum abgelehnt werden. Die Streckenkenntnis kann auch in den Lehrfahrerdiensten erworben werden.

Ein Hauptargument ist natürlich die Auslastung der Ausbilder, besonders der Fahrlehrer. Deren Stellenanzahl ist nach der durchschnittlich zu ersetzenden Fahreranzahl und den daraus resultierenden Neuausbildungen bemessen. Einen Vollzeitfahrer auszubilden bedeutet den gleichen betrieblichen Aufwand wie eine Teilzeit- oder gar Freizeitkraft. Die mindestens sechswöchige Fahrschulzeit sollte in einem Stück in Vollzeit absolviert werden, ständig wechselnde Teilnehmer an einem Fahrschulkurs sind ungünstig, verlängert die für den Betrieb unproduktive Ausbildungszeit für alle Teilnehmer. Ein ausgebildeter Vollzeitfahrer leistet das mehrfache einer Teilzeitkraft oder gar eines Studenten. Die vorhandenen Fahrlehrer sind mit der Ausbildung neu eingestellter Fahrlehrlinge und der gründlichen Ausbildung der FiF´s (Fachkraft im Fahrbetrieb als Berufsabschluss) vollauf beschäftigt. Wollte man nun noch Freizeitfahrer kostenlos ausbilden, brauchte man dafür deutlich mehr Fahrlehrer. Fahrlehrer sind erfahrene Fahrer, die an mehr Verantwortung, Vergütung und regelmäßiger Arbeitszeit interessiert sind. Auch diese müssen erst mal langwierig ausgebildet werden. Während der Ausbildung und später als Fahrlehrer fehlen sie im Fahrdienst. Statt eine Lücke zu stopfen, tut man eine neue auf.

Außerdem kämpfen Betriebsräte und die sie entsendenden Gewerkschaften intensiv um Stammarbeitsplätze. Stellenausschreibungen, Stellenbesetzungen und andere personelle Maßnahmen sind in landeseigenen Betrieben mitbestimmungspflichtig. Das Umgehen der Tarifverträge durch Billigkräfte klappt nicht.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Zitat
def
Da frage ich mich doch: wie kurzsichtig muss man eigentlich als Unternehmen sein, um diesen Menschen mit einer solchen Begeisterung abzulehnen?

Ich frage mich, ob diese Erkenntnisse aus eigener Erfahrung stammen, wurde etwa deine Bewerbung abgelehnt?

Nein. Ich habe noch nicht mal in Berlin studiert. Bei der beschriebenen Person hatte ich einen typischen studentischen Fahrer aus Dresden vor Augen und habe die Situation auf Berlin umgemünzt. So sehr bin ich dann doch nicht von mir eingenommen, dass ich mich als offenen und freundlichen jungen Mann Anfang 20 sehen würde (ich bin außerdem älter). Und die U7 kann und konnte ich nie aufzählen, und die Ansagen der M6 habe ich hoffentlich auch nie im Schlaf gesprochen. :)

Zitat
der weiße bim

Köln und Frankfurt sind tatsächlich recht komplex, in Köln mit unterirdischen und städteverbindenden Linien mit EBO-Abschnitten und 100 km/h Höchstgeschwindigkeit, wofür die Personale neben der Straßenbahnausbildung auch noch die Eisenbahnprüfungen bestehen müssen.

Ich meine mich zu erinnern, dass die Studenten in Köln nur im Niederflurbereich zum Einsatz kommen. Damit entfällt dann auch die EBO-Schulung, oder gibt es im Niederflurbereich auch nach EBO befahrene Abschnitte?

Das könnte man in Berlin übrigens ähnlich machen. Wieso muss ein Hilfsfahrer auf allen Typen und im ganzen Netz eingesetzt werden können?

Zitat
der weiße bim

Ein Hauptargument ist natürlich die Auslastung der Ausbilder, besonders der Fahrlehrer.

Weil es also zu wenig Fahrlehrer gibt, machen wir also nichts, um dem Mangel an Fahrern zu begegnen? Da beißt sich die Katze doch in den Schwanz. Und wenn Studenten nur zum Abbau der Überstunden beitragen und den Stammfahrern ein paar besonders unattraktive Dienste abnehmen, steigt doch insgesamt die Attraktivität des Berufs - auch für die, die ihn schon ausüben.

Zitat
der weiße bim

Die mindestens sechswöchige Fahrschulzeit sollte in einem Stück in Vollzeit absolviert werden, ständig wechselnde Teilnehmer an einem Fahrschulkurs sind ungünstig, verlängert die für den Betrieb unproduktive Ausbildungszeit für alle Teilnehmer.

Dafür gibt es ja dann Semesterferien die vorlesungsfreie Zeit.

Zitat
der weiße bim

Wollte man nun noch Freizeitfahrer kostenlos ausbilden, brauchte man dafür deutlich mehr Fahrlehrer.

Nennst Du Studenten, die im Supermarkt an der Kasse sitzen, eigentlich auch "Freizeitkassierer"? Außerdem könnte man in den Arbeitsvertrag die Bedingung mit hineinnehmen, dass der Mitarbeiter nach der für ihn kostenlosen Ausbildung eine bestimmte Zeit im Unternehmen bleibt.

Zitat
der weiße bim

Während der Ausbildung und später als Fahrlehrer fehlen sie im Fahrdienst. Statt eine Lücke zu stopfen, tut man eine neue auf.

Kurzfristig ja. Daran ist aber in erster Linie die verfehlte Personalpolitik der Vergangenheit schuld.

Zitat
der weiße bim

Außerdem kämpfen Betriebsräte und die sie entsendenden Gewerkschaften intensiv um Stammarbeitsplätze. Stellenausschreibungen, Stellenbesetzungen und andere personelle Maßnahmen sind in landeseigenen Betrieben mitbestimmungspflichtig. Das Umgehen der Tarifverträge durch Billigkräfte klappt nicht.

Und sie kämpfen überaus erfolgreich, wie wir sehen. Deshalb hat die BVG auch viel zu viel Fahrpersonal... wie oben geschrieben: die gleichen Leute beschweren sich dann bestimmt über Überstunden.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.11.2014 19:20 von def.
Zitat
def
Und sie kämpfen überaus erfolgreich, wie wir sehen. Deshalb hat die BVG auch viel zu viel Fahrpersonal... wie oben geschrieben: die gleichen Leute beschweren sich dann bestimmt über Überstunden.

Natürlich, auch die Anweisung von Mehrleistungen unterliegt der Mitbestimmung (siehe Landespersonalvertretungsgesetz Berlin).
Gefordert wurden zusätzliche Stellen im Fahrdienst durch die Arbeitnehmervertreter aller Gremien seit vielen Jahren. Nur genehmigte der Aufsichtsrat (dessen Vorsitzender mit der entscheidenden Stimme der Finanzsenator ist) bisher die Einrichtung zusätzlicher Stellen nicht. Nun bestellt sein Verkehrssenator Müller doch tatsächlich Mehrleistungen. Nun werden auch zusätzliche Stellen geschaffen, siehe Stellenanzeigen etwas weiter oben. Viel zu spät.

Und nun sollen die paar Fahrlehrer statt der zusätzlichen Vollzeitfahrer auch noch Studenten ausbilden?

so long

Mario
Was noch zu erwähnen wäre: Heute Morgen gegen 7.30 gab es am U Bahnhof Breitenbachplatz (U3) einen defekten Zug (laut Durchsagen), woraufhin die Züge in Richtung Nollendorfplatz garnicht verkehrten und die Züge nach Krumme Lanke im 10-Minuten Takt. Inzwischen dürfte alles wieder planmäßig laufen ;)

LG
Maju1999
Auch ein defekter Zug der S41 stand gegen 17:50 Uhr in Ostkreuz. Bei der BR480 ging gar nix mehr, die fuhr dann später mit offenen Türen an den ersten beiden Wagen in die dortige Kehre.
Alle anderen Bahnen stauten sich natürlich hinter der verreckten Bahn.
Zitat
Lopi2000
Vermutlich erleichtert man sich den Arbeitsalltag dadurch schon, aber mögliche langfristige Verbesserungen werden somit eher verhindert. Andere Unternehmen zahlen ihren Mitarbeitern Prämien für sinnvolle Verbesserungsvorschläge.

Das gibt es bei der BVG auch.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
def
Ich meine mich zu erinnern, dass die Studenten in Köln nur im Niederflurbereich zum Einsatz kommen. Damit entfällt dann auch die EBO-Schulung, oder gibt es im Niederflurbereich auch nach EBO befahrene Abschnitte?

Gibt es.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
T6Jagdpilot
Man hat entgegen der Vernunft wie ein BWLer gehandelt, aber die Praktiker behielten Recht.
BWLer handeln üblicherweise ziemlich vernünftig, sonst würden sie ihren Job nicht gut machen. Darf ich daran erinnern, dass die meisten BWLer auch nur als ganz normale Angestellte ackern, während die wenigsten davon im Top-Management sitzen. Der gemeine BWLer sorgt mithin dafür, dass Du auch morgen noch einen Arbeitsplatz hast.
Nikutta ist übrigens Psychologin, Mehdorn Maschinenbauingenieur, Wowereit Jurist und Heinemann ebenfalls Jurist ... So viel zum bösen BWLer.

Einen guten Job machen die eben nicht.
Das Mangelproblem gibt es nicht erst seit einem Jahr,
nein schon über 10 Jahre wurstelt sich die BVG da durch- Überstundenanfragen, Einsatz von nichtständig im Fahrdienst Beschäftigten,
maximale Verlängerung der Dienste an das gesetzliche Limit.
Das heist es wurden nicht einmal fehlende Stellen durch Neueinstellungen genügend ergänzt.
Die Alterspyramide bei der BVG gleicht eher einem Atompilz.
Man ist sehenden Auges in die Katastrophe marschiert- Ziel war sparen sparen, nochmals sparen und seit Frau N. da ist, die schwarze Null.
Man hat die Zitrone ausgepresst bis zum gehtnichtmehr.
Das Ergebnis sind jetzt noch mehr fehlende Stellen,denn der Krankenstand ist geschuldet durch hohen Altersdurchschnitt und Arbeitsverdichtung hoch.
Und viele Kollegen, die die Bedingungen für die Rente mit 63 erfüllten, waren dann auch noch plötzlich weg,
obwohl sich das Ringen der Politik um die R63 schon über ein Jahr hinzog.
Und die Leistungserweiterungen taten noch mehr fehlende Stellen zu denen dazu die eh schon fehlten.
Und dann kommt da noch eine neue Strecke dazu-noch mehr Bedarf an Kutschern...
Vor zwei ( oder drei?) Jahren waren die fehlenden Stellen, notwendige Einstellungen über das notwendige Maß hinaus ein Thema bei der Personalversammlung.
Antwort: Das gäben die Finanz und Personalkennziffern nicht her.
Und das obwohl in den nächsten Jahren die Fluktuation noch höher sein wird durch Erreichen der Rentenaltersgrenze,
( ungeplanten) vorzeitigen Kündigungen grad ausgebildeter Fahrer, und leider mit steigendem Alter auch diverse Kollegen, die Gevatter Hein ausscheiden lässt.
Hätte man weitaus früher angefangen mehr einzustellen und auszubilden bzw. alle Azubis zu übernehmen,
wären jetzt nicht jeden Morgen reichlich "Reservefahrzeuge" übrig, weil man keine Kutscher mehr hat.
Das hat was mit Weitsicht zu tun, und wie gesagt, die Leute "vorn an der Front" wusssten was kommt,
weil sie das Elend täglich sahen und sehen.Ebenso die Personalvertretungen.
Versagt haben die Schlipsträger.

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
[...]
Das hat was mit Weitsicht zu tun, und wie gesagt, die Leute "vorn an der Front" wusssten was kommt,
weil sie das Elend täglich sahen und sehen.Ebenso die Personalvertretungen.
Versagt haben die Schlipsträger.

Sag mal, hälst du die tatsächlich für so doof?

Ich habe vor nicht allzu langer Zeit ein Praktikum im Personalbereich eines sehr großen deutschen Mobilitätskonzerns gemacht und dabei mehrfach 'Frontkontakt' gehabt - das Geblubber war auf beiden Seiten gleich inhaltsleer, dass es etwas schief läuft, war aber allen klar. Und genauso klar wurde die Schuld immer bei den anderen verortet.

Jedenfalls, Frau N. (oder Herr G.) propagieren die schwarze Null nicht, weil sie die so toll finden, sondern weil das die Vorgaben sind, die sie von oben (sprich: aus der Politik) bekommen. Und da kann ich inzwischen nur noch resigniert folgern: Dieses Land hat die Politiker, die es verdient...

Statt dafür zu sorgen, dass es mehr Ausbilder gibt, wird uns hier seitenlang erklärt, dass man Ausbildungen für Teilzeit- oder "Freizeitkräfte" (selten so gelacht) eben einfach nicht wuppen kann - obwohl (die Weitsicht hat die Front ja) inzwischen klar ist, dass sich der Trend immer weiter vom "normalen Vollzeitarbeitnehmer" entfernt - und wie reagiert die BVG (und wird dafür auch noch verteidigt)?: Wir haben so wenig Ausbilder, dass die eben nur Vollzeitkräfte ausbilden können. Und die Personalvertretung macht fleißig mit - und das obwohl die Leute, die sie vertreten, sicher froh wären mal weniger Überstunden machen zu müssen. Dabei wäre eine Vereinbarung (o.ä.), die eine bestimmte Beschäftigungsquote für die Studis und eine Beschäftigungshöchstdauer auf x Semestern vorsieht, doch ein leichtes.

Dieser Fisch stinkt nicht nur vom Kopf - der ist schon komplett durchgefault!
Zitat
T6Jagdpilot
Vor zwei ( oder drei?) Jahren waren die fehlenden Stellen, notwendige Einstellungen über das notwendige Maß hinaus ein Thema bei der Personalversammlung.
Antwort: Das gäben die Finanz und Personalkennziffern nicht her.

Wenn man sich mal anschaut, was bei der BVG Fahr- und Betriebspersonal und was Verwaltung ist, stellt man fest, dass da was beim Verhältnis nicht stimmt. Im Gesamt hat die BVG eigentlich genug Angestellte, vor allem, wenn man Verkehrsleitung und Mitarbeiterzahl mal mit anderen großen Verkehrsunternehmen vergleicht. Da ist das Verhältnis Verwaltung:Betriebspersonal allerdings auch ein ganz anderes.

Ich würde das mal so zusammenfassen: Zuviele Angestellte, zuwenig Betriebspersonal.
Tja, die brauchen eben sehr viel Angestellte um herauszufinden wie sie mit ganz wenig Betriebspersonal noch den Betrieb aufrecht erhalten können.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
DonChaos

Wenn man sich mal anschaut, was bei der BVG Fahr- und Betriebspersonal und was Verwaltung ist, stellt man fest, dass da was beim Verhältnis nicht stimmt. Im Gesamt hat die BVG eigentlich genug Angestellte, vor allem, wenn man Verkehrsleitung und Mitarbeiterzahl mal mit anderen großen Verkehrsunternehmen vergleicht. Da ist das Verhältnis Verwaltung:Betriebspersonal allerdings auch ein ganz anderes.

Ich würde das mal so zusammenfassen: Zuviele Angestellte, zuwenig Betriebspersonal.

Ich hatte ja vor einiger Zeit mal den Vergleich zu den Dresdener Verkehrsbetrieben gezogen und gezeigt, dass dort pro Personenkilometer weniger Mitarbeiter zur Verfügung stehen als bei der BVG (bei allen methodolischen Schwächen eines solchen Vergleichs). Und dennoch schafft man es dort, selbst bei Wochenendbauarbeiten oder eintägigen Umleitungen wie beim Marathon stets aktuelle Fahrpläne auszuhängen. Oder aussagekräftige Anzeigen zu programmieren. (Und wie ich damals festgestellt habe, kann man sich auch nicht damit herausreden, dass Berlin größer ist als Dresden - das Straßenbahn verfügt über sehr lange Linie und führt z.T. weit ins Umland).

Deshalb stimme ich Dir zu: die BVG hat nicht zu wenige Mitarbeiter, sie setzt sie falsch ein. Und der von mir in einem anderen Thread angeprangerte Haltestellenumbenennungswahn ist aus meiner Sicht ein Zeichen solch absurder Prioritätensetzung. Solange man sich ernsthaft darum kümmern kann, nach welcher Querstraße eine Stadtrandbuslinienhaltestelle benannt wird, gibt es in der dafür zuständigen Abteilung schlicht zu viele Mitarbeiter.
Wobei hier fairerweise auch zu hinterfragen ist, wie Haltestellenumbenennungen zustande kommen. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch sowas hauptsächlich aus Eingaben oder Vorgaben höherer Instanzen resultiert und bei der BVG lediglich die Machbarkeit geprüft wird.

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