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Dokumentation der BVG-Ausfälle
geschrieben von Forummaster Berlin 
Ach, ich will mich doch jetzt gar nicht streiten. Wollte nur auf Tradibahners merkwürdige Aussage eingehen... Nüscht für unjut... ;-)

**GraphXBerlin - "Zielverzeichnis Berlin - Eine Sammlung".
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Lange nicht gehabt, aber im Abendverkehr fehlt eine U7 (22:45 ab Rudow).
Und der Hintermann hat(te) natürlich Verspätung.
Zitat
tram-kenner
2006 gabs ne wunderbare Hochglanzbroschüre für jeden Fahrer wie man doch am besten die BVG verlässt.

In meinen Augen fing das ganze Desaster bereits in den neunziger Jahren an, gefolgt von einem jahrelangen Einstellungsstop gepaart mit allgemeinem Sparwahn. Während dieser Zeit wurde bereits gesät, was wir heute ernten können. Aber auf mich hört ja keiner ;-)
Ich möchte gerne noch einmal auf das Thema Verfrühung zurückkommen. Daß bei einer Verfrühung die Fahrt als ausgefallen gilt und daher nicht bezahlt wird, wurde ja bereits hinreichend erörtert. Was mir dazu fehlt, sind die genauen Kriterien. In der Diskussion, die erst kürzlich zu diesem Thema stattfand, prangerte ich am Rande die permanent zu frühen Kurse der Linie X69 an, worunter ich gestern wieder zu leiden hatte. So kam ich mit dem 269er vom Müggelschlößchenweg eine Minute zu früh an der Haltestelle Salvador-Allende-Str./Wendenschloßstraße an, aus der sich gerade der vier Minuten zu frühe X69er nach Marzahn aus dem Staub machte. Das gleiche Spiel dann am Bf. Köpenick - 269 kommt, X69 haut ab ohne Chance auf Umstieg.

Nun würde es mich interessieren, wann genau die Kriterien erfüllt sind, damit die Fahrt als ausgefallen gilt. Muß die betreffende Fahrt über einen längeren Streckenabschnitt zu früh sein, genügt dafür schon ein Haltestellenabstand oder wird gar eine ganze Runde gezählt, auf der sich wieder etwas ausgleichen kann? Immerhin sind die aus Marzahn kommenden Kurse des X69er häufig verspätet.
Zitat
Alter Köpenicker
In meinen Augen fing das ganze Desaster bereits in den neunziger Jahren an, gefolgt von einem jahrelangen Einstellungsstop gepaart mit allgemeinem Sparwahn. Während dieser Zeit wurde bereits gesät, was wir heute ernten können. Aber auf mich hört ja keiner ;-)

Das Desaster fing mit der Wende an. Hatte man bei der BVB eine angespannte Personallage bei der Straßenbahn, so gab es bei der BVG zu wenig Busfahrer. 1992 wurden dann aus zwei Betrieben ein Betrieb. Aus zwei Verwaltungen wurde eine. Dank des im Ostteil der Stadt zusammengebrochenen Berufsverkehrs reichten die Straßenbahnfahrer aus (sogar für die Verlängerungen bis 2000) und die überzähligen Busfahrer der BVB machten sich im Westteil nützlich. Die U-Bahnfahrer der BVB deckten auch den zusätzlichen Bedarf nach der Wende. Abgänge konnten durch Umstrukturierungen (Wegfall Zugabfertiger etc.) und Wegfall von Leistungen (S-Bahn-Wiederinbetriebnahmen) so gut abgefedert werden, dass die älteren Kollegen mit der 58er-Regelung reihenweise abgeschoben werden konnten. Heute hat man den Salat.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Alter Köpenicker
Ich möchte gerne noch einmal auf das Thema Verfrühung zurückkommen. Daß bei einer Verfrühung die Fahrt als ausgefallen gilt und daher nicht bezahlt wird, wurde ja bereits hinreichend erörtert. Was mir dazu fehlt, sind die genauen Kriterien. In der Diskussion, die erst kürzlich zu diesem Thema stattfand, prangerte ich am Rande die permanent zu frühen Kurse der Linie X69 an, worunter ich gestern wieder zu leiden hatte. So kam ich mit dem 269er vom Müggelschlößchenweg eine Minute zu früh an der Haltestelle Salvador-Allende-Str./Wendenschloßstraße an, aus der sich gerade der vier Minuten zu frühe X69er nach Marzahn aus dem Staub machte. Das gleiche Spiel dann am Bf. Köpenick - 269 kommt, X69 haut ab ohne Chance auf Umstieg.

Nun würde es mich interessieren, wann genau die Kriterien erfüllt sind, damit die Fahrt als ausgefallen gilt. Muß die betreffende Fahrt über einen längeren Streckenabschnitt zu früh sein, genügt dafür schon ein Haltestellenabstand oder wird gar eine ganze Runde gezählt, auf der sich wieder etwas ausgleichen kann? Immerhin sind die aus Marzahn kommenden Kurse des X69er häufig verspätet.
Wenn ich mich recht erinnere, war es allerdings so, dass eine Fahrt, die verfrüht ist (ich glaube die Grenze waren mehr als 90 Sekunden) als Unpünktlich zählt.

Ausgefallene Fahrten sind nur Fahrten, die gar nicht gefahren sind, für die Anzahl an Fahrten zählen scheinbar nur die Anzahl der Abfahrten am Tag, nicht deren Zeitlage. Wenn du es genauer wissen willst, durchsuche am Besten mal das Internet nach dem Verkehrsvertrag der BVG.
Der Vollständigkeitshalber hier auch noch der Link zur Pressemitteilung der BVG zur sofortigen Einstellung der SL 18 und SL 67 am Samstag.

[unternehmen.bvg.de]
Zitat
tramfahrer
Der Vollständigkeitshalber hier auch noch der Link zur Pressemitteilung der BVG zur sofortigen Einstellung der SL 18 und SL 67 am Samstag.

[unternehmen.bvg.de]

Darin Matschke:
"In Abstimmung mit unserer Personalvertretung nutzen wir insbesondere die nachfrageschwächere Zeit der großen Ferien vorrangig zum Abbau von Überstunden, die unter anderem auch während der Lokführerstreiks und zur Sicherung des Angebotes aufgelaufen sind."

Hui, haben sie doch noch einen anführbaren Grund gefunden, um so zu tun als ob das gar nichts mit der Personalpolitik der BVG zu tun hätte.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
tramfahrer
Der Vollständigkeitshalber hier auch noch der Link zur Pressemitteilung der BVG zur sofortigen Einstellung der SL 18 und SL 67 am Samstag.

[unternehmen.bvg.de]

Zitat
Veränderte Betriebszeiten bei den Straßenbahnlinien 18 und 67 Straßenbahnlinien verkehren bis auf weiteres nur werktags – Strecken werden von anderen Linien mitbedient

Werktags? Ist Samstag nicht auch ein Werktag?
Zitat
Linie 21
Zitat
tramfahrer
Der Vollständigkeitshalber hier auch noch der Link zur Pressemitteilung der BVG zur sofortigen Einstellung der SL 18 und SL 67 am Samstag.

[unternehmen.bvg.de]

Zitat
Veränderte Betriebszeiten bei den Straßenbahnlinien 18 und 67 Straßenbahnlinien verkehren bis auf weiteres nur werktags – Strecken werden von anderen Linien mitbedient

Werktags? Ist Samstag nicht auch ein Werktag?

Laut Gesetz sind alle Tage Werktage, wenn sie kein Sonntag und kein gesetzlicher Feiertag sind. Der Samstag zählt also (in Deutschland) zu den Werktagen. Als Arbeitstage zählen jedoch in der Regel nur Montag bis Freitag, so ist der Samstag ein Werk-, aber nicht zwingend ein Arbeitstag.
Im Fahrplan ist die Angabe "Werktags außer Samstag" nicht neu und schon seit vielen Jahrzehnten gängige Praxis.
Ja, aber...wieso muss man diese Information in den Pressemitteilungen suchen?

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Wie schreibt die BVG in der PM:

"In den letzten Wochen konnte das Straßenbahnangebot trotz der bekannt
knappen Personaldecke..."

Wahrscheinlich ist das doch nicht so bekannt und die BVG will kein Aufsehen erregen ;-)
BVG legt Straßenbahnlinien sonnabends still: [www.berliner-zeitung.de]

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Dort steht, der Krankenstand liegt zuletzt bei 10,5%. Das ist zwar ein ausdrücklicher verbesserungswürdiger, aber doch jetzt kein so außerordentlich schlechter Wert für ein Verkehrsunternehmen, der die derzeitigen Personalprobleme alleine rechtfertigen könnte, oder sehe ich das zu kurz?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.07.2015 18:00 von Arec.
10,5% normal?

Lt. Statistik liegt der durchschnittliche Krankenstand bei 3,8% (und 9,5 Tagen)!
[www.destatis.de]

Ist also bei der BVG fast dreimal so hoch.
Zitat
Arec
Dort steht, der Krankenstand liegt zuletzt bei 10,5%. Das ist zwar ein ausdrücklicher verbesserungswürdiger, aber doch jetzt kein so außerordentlich schlechter Wert für ein Verkehrsunternehmen, der die derzeitigen Personalprobleme alleine rechtfertigen könnte, oder sehe ich das zu kurz?

Es kommt jetzt halt geballt alles zusammen was man in den letzten Jahren verschleppt oder versucht hat zu vertuschen oder einzusparen..

Zuwenig Einstellungen überhaupt,dazu zuwenig Einstellungen in Blick auf den demografischen Wandel.
Zuwenig Einstellungen in Hinblick auf die Leistungserweiterung und zu hohe Erwartungen an die Neueinstellungen.
Bezahlung der Neueinstellungen auf zu geringem Niveau im Gegensatz zur leistenden Arbeit.
Schlechtes Dienstplan"management"und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen zugunsten betrieblicher Effizenz.
Stark verbesserungswürdiger Umgang mit denen die die eigentliche Arbeit für die BVG erbringen.
Mangelnde Motivation der Mitarbeiter ( z.B."wir haben Euch alle lieb" kommt bei den Kollegen nicht an)

usw.usw.

Das alles und noch viel mehr kommt jetzt mit Macht und Wucht zum tragen und katapultiert die Ausfälle in nie dagewesene Höhen.

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot

Bezahlung der Neueinstellungen auf zu geringem Niveau im Gegensatz zur leistenden Arbeit.
Schlechtes Dienstplan"management"und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen zugunsten betrieblicher Effizenz.
Stark verbesserungswürdiger Umgang mit denen die die eigentliche Arbeit für die BVG erbringen.
Mangelnde Motivation der Mitarbeiter ( z.B."wir haben Euch alle lieb" kommt bei den Kollegen nicht an)

T6JP

Das dürfte nicht nur bei der BVG ein Problem sein.
Gerade Werbesprüche oder andere Dinge können auf die Dauer nervend oder demotivierend sein, das sehe ich auch auf meiner Arbeitsstelle wo manch blöder Spruch zur Imagekampagne meines Arbeitsgebers kommt. ;-)

Frag mal bei Praktiker oder Mediamarkt nach :-)
Das ist aber immer so. Auch bei mir. Die Sprüche sollen letztendlich auch den (Neu)kunden erreichen der einem mit seinem Geld den Arbeitsplatz sichert.

**GraphXBerlin - "Zielverzeichnis Berlin - Eine Sammlung".
Aktuelles dazu und weitere Projekte bei Facebook**
Zitat
Grenko
Das ist aber immer so. Auch bei mir. Die Sprüche sollen letztendlich auch den (Neu)kunden erreichen der einem mit seinem Geld den Arbeitsplatz sichert.

Richtig, bei den Kunden kommts ja soooo super an...
Zitat
Grenko
Das ist aber immer so. Auch bei mir. Die Sprüche sollen letztendlich auch den (Neu)kunden erreichen der einem mit seinem Geld den Arbeitsplatz sichert.

Und was nützt das, wenn der Neukunde dann erstmal 15 min auf die angeblich alle 5 min verkehrende Straßenbahn wartet, dann die S-Bahn mal wieder nicht fährt und abschließend noch ein Kurzzug auf der U9 vorbeikommt? (Wobei der normale Neukunde wahrscheinlich schon bei Schritt 1 aufgibt und nach 10 min zu seinem Auto geht...)

Es gibt wenig Kontraproduktiveres als in der Werbung ein Bild aufzubauen, dass nicht gehalten werden kann. Effektiver kann Neukunden nicht vergraulen, und zwar auf Dauer. Deshalb bringen Unternehmen, die von Profis geleitet werden, erstmal ihren Laden in Ordnung, bevor sie die Marketingmaschine anwerfen. Wenn man sich hingegen nicht als Verkehrsbetrieb, sondern als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für gescheiterte Mitte-Hipster und Pressesprecher sieht, die wahrscheinlich selbst der nordkoreanischen Regierung zu unehrlich waren, wird das natürlich nichts.

Auch internes Marketing ist ziemlich kontraproduktiv, wenn das Personal Überstunden über Überstunden schieben muss und das Management mit keiner Silbe auf ihre Alltagsprobleme eingeht - stattdessen hat man ja die Propagandamaschinerie, die dem Pöbel im Fahrerstand erklärt, dass er selbst schuld ist (mangelnde Motivation!), wenn ihm ob der Arbeitsbedingungen irgendwann die Lust vergeht.
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