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Verkehrspolitische Ansätze unter Rot-Rot-Grün - Theme beendet (Überlänge)
geschrieben von Bovist66 
Zitat
micha774
"Wählt mich denn ich will Wohlstand für alle".

"Wohlstand für alle" war aber mal ein Slogan von einer anderen Partei als den hier diskutierten, nämlich der CDU- Sowhl unter Ludwig Erhard als auch nach der Wende im Osten.
Peter Neumann widmet sich dem Thema heute in einem ausführlicheren Artikel in der [www.berliner-zeitung.de] .

Hier finden sich dann doch einige weitere Projekte in Bezug auf den Ausbau der Straßenbahn. Es sollen 25 neue Stellen dafür geschaffen und ab 2019 jährlich 60 Mio Euro für den Ausbau bereitgestellt werden. In dieser Legislaturperiode soll demnach mit der konkreten Umsetzung der folgenden Projekte begonnen werden:
- die bekannten schon in Vorplanung befindlichen Wista II, Ostkreuz, Turmstr. - ebenfalls wohl Anschluss S Mahlsdorf (werden in diesem Artikel nicht explizit benannt, aber in allen vorigen)
- Alex - Potsdamer Platz - Steglitz
- Warschauer Str. - Hermannplatz
- Pankow - Heinersdorf - Weißensee
- Anschluss Neubaugebiet Blankenburger Pflasterweg
- Anschluss Elisabethaue (wenn das Neubaugebiet kommt)

Weitere Vorhaben sollen mittelfristig vorgeplant werden, so dass deren Bau spätestens in 10 Jahren beginnen kann, Beispiele:
- Schöneweide - Hermannplatz - Wittenbergplatz/Zoo
- Pankow - Mierendorffplatz - Luisenplatz
- Spittelmarkt - Mehringdamm
- Anschluss Entwicklungsgebiet Tegel
(hier ist im Artikel von 5 Projekten die Rede, benannt sind diese 4)

Ich kommentiere das mal jetzt nicht, stelle es nur als Information so ein.

Grüße!
Thomas
Zitat
Bd2001
Gerade die TVO steht auf der Dissensliste.

Laut dem weiter oben von mir verlinkten Artikel der "Berliner Zeitung" wird sie wohl gebaut werden. Es erfolgt keine Neubewertung des Bauvorhabens, alle begonnenen Planungen werden fortgesetzt. Hier scheinen die beiden roten Parteien die Grünen überstimmt zu haben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.11.2016 22:42 von TMBerlin.
Danke, TMBerlin, für den Link zur Berliner und die Übersicht.
Ansonsten sollte der Ball was das Thema angeht bis wenigstens Freitag flach gehalten werden, denn erst dann wird ausführlich in den Koalitionsgesprächen über "Verkehr" gesprochen - so zumindest der Verhandlungsplan.
Zitat
Bd2001
Gerade die TVO steht auf der Dissensliste.

Grüner Blödsinn halt, hoffe es wird sich nicht endgültig durchsetzen!

Edit Im verlinkten Artikel der Berliner steht zu lesen:

Auch für ein weiteres Straßenprojekt im Osten gab es grünes Licht, nach anfänglicher Kritik von den Grünen: Das Projekt Tangentialverbindung Ost (TVO) soll nun doch nicht erneut neu bewertet werden – womit die Hoffnung verknüpft war, dass es dann beerdigt wird. Die Planungen für die Straße von Marzahn nach Köpenick sollen weitergehen. – Quelle: [www.berliner-zeitung.de] ©2016

Ich hoffe das es auch dabei bleibt und die Bauarbeiten nun zügig aufgenommen werden!


Zitat
Bd2001
Die TVO soll aber nicht den Verkehr verteilen - sie soll ihn sammeln.

Dadurch das die TVO den Verkehr auf der Nord-Süd-Relation sammelt, wird er auch anders verteilt ;-)

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.11.2016 23:13 von Ronny_Sommer.
Was mich an dieser TVO irritiert ist die Tatsache, dass es heute auf dieser angeblich so nachgefragten Strecke ein jämmerliches Angebot mit dem ÖPNV gibt. Man kann über die Verlängerung der A100 streiten, aber da gibt es offensichtlich genug Menschen, die genau da lang wollen, so dass 20 S-Bahn-Züge pro Stunde gefüllt werden können und manchmal nicht ausreichen.

Für die TVO braucht man dagegen 0 Busse zwischen Adlershof und Wuhlheide, einen 12-Meter-Bus alle 20 Minuten zwischen Wuhlheide und Elsterwerdaer Platz, und mit ganz viel gutem Willen kann man in einiger Entfernung 27 und X69er, auch beide alle 20 Minuten, dazu zählen.
Und noch irritierender ist, dass ja unmittelbar parallel eine Eisenbahninfrastruktur verläuft, die nach entsprechendem Ausbau genutzt werden könnte, wenn der Bedarf angeblich so groß ist.

Neben den dünnen Takten auf dieser - wenn es um den Straßenausbau geht - so wichtigten Verbindung ist auch ein Problem, dass fast alle Korridore an der S5 oder U5 gebrochen sind.
Sicher, hier könnte man mit ein paar Bahnsteigen und ein paar Weichen eine Wechselstrom/Gleichstrom Mehrsystem-S-Bahn fahren lassen oder auch nur eine Wechselstrom-S-Bahn...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
TMBerlin
Peter Neumann widmet sich dem Thema heute in einem ausführlicheren Artikel in der [www.berliner-zeitung.de] .

Hier finden sich dann doch einige weitere Projekte in Bezug auf den Ausbau der Straßenbahn. Es sollen 25 neue Stellen dafür geschaffen und ab 2019 jährlich 60 Mio Euro für den Ausbau bereitgestellt werden. In dieser Legislaturperiode soll demnach mit der konkreten Umsetzung der folgenden Projekte begonnen werden...

Danke TMBerlin, besonders die neuen Stellen für Planungskapazitäten sind sehr zu begrüßen und wir können nur hoffen das sich diese so auch letztendlich im Koalitionsvertrag wiederfinden. 60 Mio Jährlich wäre aufjedenfall im Verhältnis zu der heutigen Situation eine Steigerung. Für die genannten Projekte werden sicherlich ein vielfaches benötigt.

--
Individuell unterwegs sind in Berlin nur noch Menschen, die nicht mit dem Auto unterwegs sind.
"Franz Fehrenbach"
Die Schaffung der neuen Stellen deutet in der Tat darauf hin, dass es nicht nur leere Versprechungen wie in den letzten Jahr(zehnt)en sind, sondern dauerhaft neue Straßenbahnstrecken gebaut werden sollen. Vielleicht geht es dann wirklich schneller als bisher, andere Städte weltweit machen es ja vor. Der Verzicht auf neue U- und wohl auch S-Bahn-Strecken ist solange sinnvoll, solange wichtige Metrobus-Korridore nicht an das Straßenbahnnetz angeschlossen sind - also noch eine ganze Weile!
Zitat
m7486
Die Schaffung der neuen Stellen deutet in der Tat darauf hin, dass es nicht nur leere Versprechungen wie in den letzten Jahr(zehnt)en sind, sondern dauerhaft neue Straßenbahnstrecken gebaut werden sollen. Vielleicht geht es dann wirklich schneller als bisher, andere Städte weltweit machen es ja vor. Der Verzicht auf neue U- und wohl auch S-Bahn-Strecken ist solange sinnvoll, solange wichtige Metrobus-Korridore nicht an das Straßenbahnnetz angeschlossen sind - also noch eine ganze Weile!

Für neue S-Bahnstrecken ins Umland muss eine Abstimmung mit dem Land Brandenburg erfolgen. Mir wäre aber neu, dass die Erweiterung des S-Bahnnetzes ausgeschlossen wird. So explizit gibt es die Aussage nur für die U-Bahn. Bei der S-Bahn steht nach wie vor der zweigleisige Ausbau nach Tegel (Einigung zum RE6 muss gefunden werden) und Spandau - Albrechtshof als Neubau auf der Agenda des Landes. Erweiterungen nach Rangsdorf, Velten und Stahnsdorf lägen komplett in Brandenburg und sind damit für eine Berliner Koalition nicht relevant.

Zudem gibt es da natürlich noch die S21, die derzeit gebaut wird und auch bis zum Potsdamer Platz weiter gebaut werden muss.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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Das stimmt so natürlich, ich bezog mich auf neue Strecken vor allem in der Innenstadt - also Verlängerungen, die zwar an sich Sinnvoll sind wie die der U1 nach Westen bzw. der U8 ins Märkische Viertel, deren Baukosten jedoch das acht- bis zehnfache an Straßenbahnkilometern ermöglichen würden.

Wenn die geplanten Strecken in zwanzig Jahren fertig sind und der Fuhrpark der U-Bahn erneuert ist, dann kann man sicher auch wieder über Ausbauten im U-Bahn-Netz nachdenken.

Die S21 wird wohl (ähnlich wie die A100) im Zweifel auf Druck des Bundes gebaut werden. Dagegen wird sich kein Senat sperren, denn sonst würde es richtig teuer. Verlautbaren wird man das jetzt natürlich nicht.
Zitat
def
Zitat
VvJ-Ente
Was mich an dieser TVO irritiert ist die Tatsache, dass es heute auf dieser angeblich so nachgefragten Strecke ein jämmerliches Angebot mit dem ÖPNV gibt. Man kann über die Verlängerung der A100 streiten, aber da gibt es offensichtlich genug Menschen, die genau da lang wollen, so dass 20 S-Bahn-Züge pro Stunde gefüllt werden können und manchmal nicht ausreichen.

Für die TVO braucht man dagegen 0 Busse zwischen Adlershof und Wuhlheide, einen 12-Meter-Bus alle 20 Minuten zwischen Wuhlheide und Elsterwerdaer Platz, und mit ganz viel gutem Willen kann man in einiger Entfernung 27 und X69er, auch beide alle 20 Minuten, dazu zählen.

Und noch irritierender ist, dass ja unmittelbar parallel eine Eisenbahninfrastruktur verläuft, die nach entsprechendem Ausbau genutzt werden könnte, wenn der Bedarf angeblich so groß ist.

Neben den dünnen Takten auf dieser - wenn es um den Straßenausbau geht - so wichtigten Verbindung ist auch ein Problem, dass fast alle Korridore an der S5 oder U5 gebrochen sind.

Für einen Regionalhalt Köpenick bestehen ernsthafte Planungen. Ein Regionalhalt Biesdorf-Süd war ohnehin im Gespräch, als man noch mit der RB von Königs-Wusterhausen nach Lichtenberg fahren konnte.

Bei einer durchgehenden S-Bahn auf dem Außenring südlich von Springfuhl wäre ein Umsteigebahnhof Biesdorfer Kreuz zur S5 geplant.

Soll quasi alles irgendwann kommen. (Vielleicht.)

Wenn man sich nun noch dazu hinreißen könnte, einen S-Bahnsteig für den Bedarf einer S-Bahn auf dem Außenring südlich von Springpfuhl vorzuleisten, könnte man die derzeitige S7/S75 an den neuen S-Bahnsteig verlegen und den jetzigen S-Bahnsteig an die Fernbahngleise anschließen. Dann könnte man eine S-Bahn-Vorlaufbetrieb (Hohenschönhausen -) Springpfuhl - Köpenick fahren.

Man kann dazu auch verschiedene Varianten bilden, je nach dem, wie viel man an Vorleistungen für eine S-Bahn realisieren und zwischennutzen will. Beispielsweise könnte der o.g. Halt in Biesdorf Süd realisiert werden oder der Umsteigebahnhof Biesdorfer Kreuz für einen Vorlaufbetrieb zwischengenutzt werden. Wenn man in Springpfuhl bereits alle Kreuzungsbauwerke für einen Umsteigebahnhof im Richtungsbetrieb errichtet, kann vielleicht sogar eine Zuggruppe der S75 ersetzten, wenn ohnehin bald eine Zuggruppe am Ostbahnhof enden soll.

Aber ist der Bedarf für eine Schnellbahn zumindest drei mal die Stunde auf der Relation wirklich da? Kommt denn die Nachfrage eher aus Hohenschönhausen und Marzahn oder entsteht die eher diffus in den Einfamilenhaussiedlungen in Biesdorf und drumherum?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.11.2016 02:50 von Arec.
Zitat
Arec
Wenn man sich nun noch dazu hinreißen könnte, einen S-Bahnsteig für den Bedarf einer S-Bahn auf dem Außenring südlich von Springpfuhl vorzuleisten, könnte man die derzeitige S7/S75 an den neuen S-Bahnsteig verlegen und den jetzigen S-Bahnsteig an die Fernbahngleise anschließen. Dann könnte man eine S-Bahn-Vorlaufbetrieb (Hohenschönhausen -) Springpfuhl - Köpenick fahren.

Ich weiß nicht - weder in Köpenick noch in Marzahn/Hohenschönhausen gibt es wirklich Ziele von übergeordneter Bedeutung (noch nicht, mal schauen, wie sich die Gegend zwischen Wriezener Bahn und Außenring die nächsten Jahre entwickelt). Sinnvoller wäre die Führung Richtung BER mit Halt in Wuhlheide und an der Ottomar-Geschke-Straße, um mittels Übergang zur Straßenbahn Adlershof als Arbeitsplatzagglomeration schnell zu erreichen. (Im weiteren Schritt könnte man dann noch über Stationen an der Straße An der Wuhlheide und ggf. in Spindlersfeld nachdenken.)

Zitat
Arec
Aber ist der Bedarf für eine Schnellbahn zumindest drei mal die Stunde auf der Relation wirklich da? Kommt denn die Nachfrage eher aus Hohenschönhausen und Marzahn oder entsteht die eher diffus in den Einfamilenhaussiedlungen in Biesdorf und drumherum?

Ich vermute, er ist zwischen Marzahn-Hellersdorf und Adlershof eher da als zwischen Marzahn und Köpenick. Und letztlich würde ja auch die TVO vor allem diesem Verkehr dienen und nicht dem diffusen aus den EFH-Siedlungen, an deren Rand sie verliefe. Große Teile der Politik scheinen also durchaus auch diesen übergeordneten Bedarf zu sehen.

Mit einem 20-min-Takt wird man allerdings hier keinen Blumentopf gewinnen. Durch die sehr periphere Lage des BAR innerhalb der ihn umgebenden Gebiete lebte eine solche Bahnverbindung sicher zu 90 % von Umsteigern von zulaufenden Strecken. Und damit sie tatsächlich auch zur Alternative wird, müsste sie mindestens alle 10 min verkehren, zumindest im Stadtgebiet. Vielleicht könnte sie ja stündlich oder gar halbstündlich bis Ludwigsfelde verlängert werden.

Um den Verkehr aus den EFH-Gebieten verstärkt auf Bus und Bahn zu verlagern, bedarf es anderer Maßnahmen: die dünnen Takte sind m.E. neben der Brechnung fast aller Korridore an S5/U5 das größte Problem. Es ist noch nicht allzu lange her, dass die Buslinie zwischen Kaulsdorf und Köpenick alle 10 min verkehrte. In letzter Zeit gab/gibt es durchaus richtige Ansätze, z.B. den 10-min-Takt auf der Mahlsdorfer Straßenbahn (jetzt muss er nur noch stabil laufen und zum S-Bahnhof verlängert werden...) und die angedachte Verlängerung des Dann-269ers nach Kaulsdorf-Nord. Noch besser wäre, den künftigen 169er im 20-Stunden-Betrieb über Blumberger Damm - Landsberger Allee zum S-Bahnhof Marzahn zu verlängern und so nicht nicht nur einen dichteren Takt auf dem Blumberger Damm anzubieten, sondern auch die Betriebszeiten in den Abendstunden auszudehnen. Und wenn dann noch die Straßenbahn von Mahlsdorf nach Hellersdorf käme...

Ein Grundproblem wäre dabei aber nicht beseitigt: das hart erarbeitete schlechte Image des ÖPNV in einigen Milieus, und zwar just in denen, die in den EFH-Siedlungen um Biesdorf überwiegend wohnen. Neben einem besseren Angebot (Ziel: zumindest gleiche Fahrzeit wie beim Pkw auf den meisten Relationen) und der Beseitigung der in diesen Milieus abschreckend wirkenden Missstände müsste hier schlicht das Marketing ansetzen - übrigens auch etwas, was ich der derzeitigen Imagekampagne der BVG anlaste: sie richtet sich an eine Zielgruppe, die mutmaßlich sowieso ÖPNV-affin/-nutzend ist. Zielführender wäre es, das Marketing auf die Milieus auszurichten, die derzeit eher Auto fahren.

Auf Arbeit bin ich im Umgang mit unseren Wiener Partnern immer wieder erstaunt, wie selbstverständlich hier die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel (sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr) ist, auch in der oberen Mittelklasse. Das bedeutet nicht, dass jeder jeden Tag fährt, aber es ist keine große Sache, mal mit der U-Bahn oder dem Zug zu fahren. Das in Berlin in den gleichen Milieus übliche "Stell Dir vor, ich bin gestern Bus gefahren!" ist hier völlig unbekannt. Wenn wir dahin kämen, wäre schon viel erreicht.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.11.2016 06:57 von def.
Ich finde vor allem die Erwähnung einer Tram von Schöneweide via Sonnenallee und Hermannplatz (M41) zum Wittenbergplatz bzw. Zoo interessant. Was für einen Trassenverlauf man sich da wohl vorstellt? M19-Ersatz ab Mehringdamm? Oder ganz anders via Stresemannstraße zum Potsdamer Platz auf dann bereits gebauten Gleisen die Potsdamer entlang via Kurfürstenstraße/Magdeburger Platz?

Die deutliche Erhöhung (bei momentan einer Stelle wie man hört wohl keine Kunst) der Planungsstellen spricht auf jeden Fall schon mal dafür, dass man das Thema Tram-Erweiterung tatsächlich etwas forcieren will. Zu hoffen wäre es.
Zitat
def
Das in Berlin in den gleichen Milieus übliche "Stell Dir vor, ich bin gestern Bus gefahren!" ist hier völlig unbekannt. Wenn wir dahin kämen, wäre schon viel erreicht.

Das liegt aber glaube ich auch mehr an Biesdorf als an der BVG. Ich kenne viele Leute, aus einem breiten Band des sozialen Spektrums, und für keinen ist es eine Sensation Bus zu fahren. Die wohnen dann allerdings eher in der Innenstadt oder in Steglitz und Zehlendorf...

Aber gut, da die Gentrifizierung manchen ÖPNV-Kunden an den Stadtrand spült, besteht natürlich die Notwendigkeit dort auch noch einiges zu tun.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.11.2016 12:32 von Nemo.
Der gesamte Autoverkehr zwischen Südosten und Nordosten läuft heute über Karlshorst. Und diese Brücken dort sind immer noch ein Nadelöhr.
Es gibt zwischen Ostkreuz und Erkner einfach keine leistungsfähige Straßenverbindung, die die Bahn kreuzt und Nordost mit Südost verbindet. Alles viel zu schmale und kurvenreiche Stadtstraßen. Aus diesem Grund ist die Verlängerung der A100 bis Treptow und der Bau der TVO sinnvoll, die ja dann auch Anschluss an die Autobahn hat.

Was allerdings fragwürdig ist, ist der Bau der Teltowkanalstraße von Neukölln bis Klingenberg und großer Brücke über die Spree.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.11.2016 11:25 von Ostkreuzi.
Zitat
Nemo
Das liegt aber glaube ich auch mehr an Biesdorf als an der BVG.

Ich kenne dieses Verhalten vor allem von ehemaligen DDR-Bürgern in ihren späten Vierzigern bis Fünfzigern, die natürlich in Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf relativ stark vertreten sind. Da spielt sicher die Vorstellung mit rein, "es geschafft" zu haben, wenn man ein eigenes Haus und ein bis zwei Autos hat - sicher auch als Abgrenzung zum Massentransport in Massenwohngebäuden, die man aus DDR-Zeiten kannte.

Und genau diese Leute haben dann direkt nach der Wende sich oft genug eben ihr Häuschen gebaut, sich mindestens einen Pkw gekauft und sich so ihren kleinen Traum verwirklicht. Ganz platt könnte man es vielleicht so zusammenfassen: die Wendegewinner sind in die Siedlungsgebiete gezogen, die Wendeverlierer in den Plattenbaugebieten geblieben. Und mit denen aus den Plattenbaugebieten wollte man nichts zu tun haben, noch nicht einmal im Bus. (Vielleicht haben viele auch unterbewusst so gehandelt, ohne diese Gedanken zumindest für sich bewusst zu artikulieren.)

Ja, das ist holzschnitt- und klischeeartig gedacht, hat aber m.E. einen wahren Kern. Natürlich kann man das nicht der BVG oder der Verkehrspolitik vorwerfen, aber sie haben durch jahrzehntelange Einsparungen auch einen Beitrag zum schlechten Stand des ÖPNV geleistet. Auch eine Weiterentwicklung gab es nie. Gerade in Mahlsdorf sind die Fußwege zur nächsten Haltestelle oft recht lang, teilweise liegt die nächste Haltestelle sogar schon in Tarifzone C (S Birkenstein für Teile von Mahlsdorf-Nord, die Waldesruher Haltestellen für eine Straßenzüge im Süden Mahlsdorfs). Das ist ein generelles Problem vieler Siedlungsgebiete (z.B. auch in Blankenburg), und die Kiezbusinitiative ist ja einst nach Einführung des 326ers wieder eingeschlafen.

Die Frage wäre nun, wie man diese Leute wieder zurückgewinnt - aus meiner Sicht zuerst mit Angebotsverbesserungen, dann mit zielgruppengerechtem Marketing, gern auch quartiersbezogen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.11.2016 11:43 von def.
Zitat
Ostkreuzi
Der gesamte Autoverkehr zwischen Südosten und Nordosten läuft heute über Karlshorst. Und diese Brücken dort sind immer noch ein Nadelöhr.
Es gibt zwischen Ostkreuz und Erkner einfach keine leistungsfähige Straßenverbindung, die die Bahn kreuzt und Nordost mit Südost verbindet. Alles viel zu schmale und kurvenreiche Stadtstraßen. Aus diesem Grund ist die Verlängerung der A100 bis Treptow und der Bau der TVO sinnvoll, die ja dann auch Anschluss an die Autobahn hat.

Was allerdings fragwürdig ist, ist der Bau der Teltowkanalstraße von Neukölln bis Klingenberg und großer Brücke über die Spree.

Diese soll die Späth/Rixdorfer/Siemens/Edisonstr entlasten.

T6JP

Und ein großer Teil des Autoverkehrs ist den flexiblen Arbeitszeiten heutzutage geschuldet-wo das nicht zum ÖPNV passt, wird's Auto genommen.
Zitat
T6Jagdpilot

Und ein großer Teil des Autoverkehrs ist den flexiblen Arbeitszeiten heutzutage geschuldet-wo das nicht zum ÖPNV passt, wird's Auto genommen.

Das ist eine sehr gewagte These. Das stimmt vielleicht auf dem Land. In der Stadt gibt es doch eigentlich kaum einen Unterschied zwischen Haupt- und Nebenverkehrszeit. Wenn es also um 8:00 passt, dann passt es um 6:30 oder um 9:30 auch noch. Es ist sogar gut für den ÖPNV, wenn es diese Spitzen nichtmehr gibt, weil man dann ganztägig eine stabile Nachfrage hat und nicht nur von 6:00 bis 9:00 und dann noch mal ab 13:00 Uhr!

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Dieses Thema wurde beendet.