Zitat
IsarSteve
Gestern war der Betrieb auf der U3 'unregelmässig', es ist aber zur Norm geworden.

Es macht bestimmt keinen Spass unter diesen Bedingungen einen ganzen Tag zu arbeiten. Mittlerweile beobachte ich sehr oft, dass die Türen im 'Tokio-Stil' vorzeitig zum schliessen gebracht werden. Freitag 14:30 Richtung Krumme Lanke - 9 Minuten warten, 4-Wagen Zug.(Video).

Sieht ein bischen so aus als wäre da ein Zugteil verloren gegangen, so mit dem weißen Zugzielanzeiger.
Zitat
IsarSteve
Zitat
Tradibahner
Auch auf der U5 scheint es nicht rund zu laufen:

Neun Minuten? haha

Im Kleinprofilnetz ist doch schlimmer. Gestern um 15:00, 16/17 Minuten Wartezeit Wittenbergplatz, U2 Richtung Pankow. 'The Customers' waren begeistert.

Ich hab es gestern hier gelesen

Und, wann bricht der Verkehr bei der BVG gänzlich zusammen? Im Moment schweigen sich ja alle aus, laut Reetz und Nikutta sind ja genug Personale vorhanden, und die Medien geben sich damit zufrieden und fragen nicht mehr nach. Scheinbar ist das, was wir tagtäglich erleben, nur Hirngespinste. Es fährt wohl alles.

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Zitat
Slighter
Zitat
IsarSteve
Gestern war der Betrieb auf der U3 'unregelmässig', es ist aber zur Norm geworden.

Es macht bestimmt keinen Spass unter diesen Bedingungen einen ganzen Tag zu arbeiten. Mittlerweile beobachte ich sehr oft, dass die Türen im 'Tokio-Stil' vorzeitig zum schliessen gebracht werden. Freitag 14:30 Richtung Krumme Lanke - 9 Minuten warten, 4-Wagen Zug.(Video).

Sieht ein bischen so aus als wäre da ein Zugteil verloren gegangen, so mit dem weißen Zugzielanzeiger.

Nein. 'Hallesches Tor' hängt doch an der Scheibe.

IsarSteve
Hierzu die Pressemitteilung der IGEB:

"Berlin, 21. November 2018

Ein Schwarzer Dienstag für Berliner U-Bahn-Fahrgäste

Fahrgastverband IGEB fordert Ehrlichkeit und Sofortmaßnahmen

Der gestrige 20. November 2018 war ein „Schwarzer Dienstag“ für die Berliner U-Bahn-Fahrgäste. Fast stadtweit war die U-Bahn nur ein Schatten ihrer früheren Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit. Auf fast allen Linien gab es massive Ausfälle und Verspätungen, die an die große S-Bahn-Krise von 2009 erinnerten.

So fehlten beispielsweise auf der U2 von 5 von 26 Zügen. Die U6 fuhr fast durchgängig nur noch im 10- statt 5-Minuten-Takt. Auf der U7 fehlten 10 Züge, auf der U8 waren es 8 Züge.

Das Social-Media-Team der BVG versuchte auf Twitter, dagegen zu halten und Erklärungen zu liefern. Mal waren es die vielen Fahrradfahrer, die bei der Kälte jetzt U-Bahn fahren. Mal war es das hohe Fahrgastaufkommen. Aber all das konnte das Chaos nicht begründen und nicht entschuldigen.

Noch immer leugnen BVG, Aufsichtsrat und Senat, dass es bei der Berliner U-Bahn eine schwere Krise gibt. Allenfalls gebe es einige Ausfälle, z.B. wegen besprühter Züge. Aber der Vandalismus ist nur ein Teil des Problems. Es gibt vor allem einen massiven Mangel an fahrendem Personal und an Personal in den Werkstätten.

Gegen diesen Mangel müssen schnellstens Maßnahmen ergriffen werden. So fahren in Städten wie Köln, Frankfurt am Main oder Dresden Studenten für die Nahverkehrsbetriebe. Diese Option ist zu prüfen. Auch muss geprüft werden, ob und inwieweit Instandhaltungsaufgaben nach außen vergeben werden können.

Nur eine ehrliche Problemdarstellung und ein Konzept für Sofortmaßnahmen können helfen, das Vertrauen der U-Bahn-Fahrgäste zurückzugewinnen. Andernfalls wird die vom rot-rot-grünen Senat richtigerweise angestrebte Verkehrswende krachend scheitern."

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Warum wird nur von der U-Bahn gesprochen, bei der Straßenbahn sieht es doch nicht viel anders aus, und ich behaupte, das es beim Bus nicht viel anders aussieht, weshalb es viele Einkürzungen gibt, wo ich auch nicht immer an hohes Verkehrsaufkommen glaube.

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Habe heut' so gegen 17 Uhr 9 Minuten Hallesches Tor gewartet, wo im 3-4-Minutentakt gefahren wird, den Anschluß zur U2 nach Ruhleben knap verpasst und dann wegen einen Zugausfall 15 Minuten auf den nächsten warten dürfen.
In meiner heutigen Bilanz habe ich Glück gehabt

gegen 13 Uhr U6
kein Ausfall der 7 gesehen Umläufe (also der eigene + 6 Gegenzüge)

gegen 14 Uhr U2
kein Ausfall der 8 gesehenen Umläufe



gegen 19 Uhr U9
ein Ausfall von 12 Umläufen


Heute mal Glück gehabt
Ich frage mich was passieren soll, wenn zB. die gestrige Lage betrachtet wird (diverse Ausfälle, 15-Minuten-Lücken)

a) Es läuft halt einfach weiter und irgendwann gibt es mal wieder 5 Fahrer und drei Wagen mehr, aber das Strukturproblem bleibt?

b) Es gibt irgendwann einen Knall wie bei der S-Bahn 2009. Aber der kann ja diesmal nicht aus det Wartung kommen. Zwar wird nicht genug gewartet (da Personalmangel) aber derzeit scheinen ja nur die wenigen gewarteten (Kurz-)Züge auf Strecke geschickt zu werden


Und dann bleibt die Frage, wie soll man das Personalproblem lösen? Mit dem Fahrzeugpark könnte es sich ja in den 20ern verbessern... Aber der Faktor Mensch? Alles klingt irgendwie absurd...:
absourde-Lösungen-Brainstorming:
a) 2-semestriger Bachelor-Studiengang (da heute ja viel zu viele Menschen studieren wollen) für Tfz-Führer und in den Werkstattberufen?
b) 4000€ Monatsgehalt (Preiskampfspirale? Wer bezahlt das?) um mehr Leute zu werben oder nur noch halbe Stelle bei vollem Gehaltshausgleich, ebenso...
c) ähnlich der ehemaligen Wehrpflicht, 3 jährige ÖPNV-Arbeitspflicht (inkl. Ausbildung)
d) Fahrgäste vergraulen und mehr auf MIV setzen (Lebensqualität/Klima/Fortbewegungseffizienz scheiße)
e) etc.


Als einziger realistischer Ausweg bleibt doch eig. nur der fahrerlose Betrieb?
Zitat
Tradibahner
Auch auf der U5 scheint es nicht rund zu laufen:

Aber die Kurse sind in der Regel alle besetzt. Im Berufsverkehr stauen sich die Kurse nur gerne.
Zitat
PassusDuriusculus

Und dann bleibt die Frage, wie soll man das Personalproblem lösen?

- mehr Geld
- unbefristete Arbeitsverträge
- familienfreudliche Arbeitsbedingungen
- Perpektiven (Aufstiegmöglichkeiten)
- Wertschätzung des Arbeitnehmers

Man muss sich doch nur fragen, warum die BVG früher ein attraktiver Arbeitgeber war und heute nicht mehr und zu diesem alten Zustand wieder zurück.
Aufstiegsmöglichkeiten gibt es, natürlich nur in begrenztem Maß. Aber selbst da hakt es: der ganze Prozess dauert viel zu lang. Teils sollen zwischen Zusage und Beginn des entsprechenden Lehrgangs viele Monate vergehen. Derzeit macht man das aber anscheinend auch deshalb so, weil die Fahrer dringend gebraucht werden.
Befristete Arbeitsverträge kriegen meist die neuen Fahrer zumindest zum Anfang. Beim Rest kann ich ,leider' nur zustimmen.
Das ganze Thema haben wir ja auch nicht zum ersten Mal, erst vor knapp zwei Monaten gab es eine fast identische Phase. Solang aber die Obrigkeiten sich den Problemen nicht ernsthaft stellen und Frau Reetz weiter das rausposaunt, was ihr so beigebracht wird, besteht wohl keine Hoffnung auf baldige Besserung. Man wirbt um neue Fahrer, ok. Aber was tut man, um sie auch zu halten? Kaum etwas.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.11.2018 22:29 von Ubahnschiller.
Zitat
Ubahnschiller

Befristete Arbeitsverträge kriegen meist die neuen Fahrer zumindest zum Anfang.

Wie ich schon so oft schrieb, ist das für mich eigentlich der primär entscheidene Punkt, um überhaupt Bewerber zu finden. Warum sollte man mit einem befristeten Arbeitsvertrag zur BVG gehen, wenn es viele Arbeitgeber gibt, die ebenso händeringend suchen und für mind. dieselben Konditionen unbefristet einstellen?
Berliner Kurier zum Thema:
www.berliner-kurier.de/berlin/kiez---stadt/u-bahn---schwarzer-dienstag--der-takt--bei-dem-dich-die-wut-packt-31628270

Um bei der Überschrift zu bleiben: mich packt eher die Wut bei Frau Reetz.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.11.2018 22:41 von micha774.
Zitat
micha774

Um bei der Überschrift zu bleiben: mich packt eher die Wut bei Frau Reetz.

Naja, die macht nur ihren Job, den sie vielleicht sonst schnell los wäre.
Heute war ich auch mal wieder zu Gast bei euch in der Stadt und habe es Live miterlebt auf der U2. 15 Min keine U-Bahn vom Alex Richtung Zoo in der HVZ und dann sollte er Zug nur bis zur Deutschen Oper fahren. Aber auch auf anderen Linien habe ich es schon mitbekommen das Ihr wohl große Probleme habt mit der U-Bahn.
Zitat
Railroader
Zitat
micha774

Um bei der Überschrift zu bleiben: mich packt eher die Wut bei Frau Reetz.

Naja, die macht nur ihren Job, den sie vielleicht sonst schnell los wäre.

Nein, das ist zu einfach. Sie hat genau zwei Möglichkeiten:
a) Sie sucht sich einen ehrlichen Job.
b) Sie bleibt im Lügenministerium auf ihrem sicheren Arbeitsplatz, dann gehört die Kritik an ihrer Person aber dazu.

Im Übrigen ist das eins der Haupt-Probleme der Krisen-BVG (genauso wie damals bei der S-Bahn): Jeder macht "nur seinen Job", und keiner ist für irgendwas verantwortlich. Das fängt bei Mir-doch-egal-Busfahrern an und hört eben bei der Presseverantwortlichen (nicht) auf. Nun ist ein Unternehmen oder eine Anstalt aber kein abstraktes vom Himmel gefallenes Gebilde, sondern materialisiert sich genau durch die Summe aller seiner Mitarbeiter. Und wenn ein Unternehmen - wie aktuell die BVG und zuvor die S-Bahn - so dermaßen in der Krise steckt, dann kann sich jeder Einzelne an die Nase fassen. Sich einzubilden, man macht "nur seinen Job" und verantwortlich ist irgendwer anderes, ist ganz billig.

André
(Ex-BVG-Stammkunde)
Zitat
Railroader
Zitat
Ubahnschiller

Befristete Arbeitsverträge kriegen meist die neuen Fahrer zumindest zum Anfang.

Wie ich schon so oft schrieb, ist das für mich eigentlich der primär entscheidene Punkt, um überhaupt Bewerber zu finden. Warum sollte man mit einem befristeten Arbeitsvertrag zur BVG gehen, wenn es viele Arbeitgeber gibt, die ebenso händeringend suchen und für mind. dieselben Konditionen unbefristet einstellen?

Gibt es die denn wirklich? Ohne das Gutheißen zu wollen, aber es wird doch kaum noch unbefristet eingestellt. Und ich möchte die These aufstellen, dass es in der Dienstleistungsbranche selten mehr Geld, Perspektiven oder 'echte' Wertschätzung gibt. Einzig familienfreundlichere Arbeitszeiten klappen tlw. durch bestimmte Schichtmodelle, wobei wir auch mehrfach lesen durften, dass das beim hier vertretenen Fahrpersonal nur bedingt gut ankommt.
Zitat
andre_de
Und wenn ein Unternehmen - wie aktuell die BVG und zuvor die S-Bahn - so dermaßen in der Krise steckt, dann kann sich jeder Einzelne an die Nase fassen. Sich einzubilden, man macht "nur seinen Job" und verantwortlich ist irgendwer anderes, ist ganz billig.

Das beziehe ich jetzt mal auf mich als Fahrer.

Ich mache meinen Dienst, komme auch mal auf Frei, mache auch mal länger. Die Entscheidungen im Unternehmen treffe ich aber nicht. Warum sollte ich mir dann bei einer Krise an die eigene Nase fassen? Genau deshalb bin ich Angestellter und nicht selbständig. Ich habe einen Vertrag, in dem meine Aufgaben geregelt sind. Als einfacher Angestellter muss ich keine Managementfehler ausbügeln. Verantwortlich sind die, die dafür nicht schlecht bezahlt werden und verantwortlich bei der BVG ist eben nicht "irgendwer anders", sondern Frau Nikutta, aber eben nicht Frau Reetz. Vor allem finde mal einen Job, in dem du immer du selbst sein darfst. Frau Reetz ist hier nicht die Verantwortliche, sie erfüllt nur ihren Vertrag.

Unbestritten ist, dass alle an einem Strang ziehen müssen, um ein Unternehmen aus der Scheiße zu holen. Nur wenn sich selbst die Geschäftsführung keine Fehler eingesteht, warum sollten es dann die Mitarbeiter tun? Ich sehe keinen Grund, warum sich nun Frau Reetz aus rein moralischen Gründen einen neuen Job suchen sollte, wo sie auch nur Marionette ist. Verantwortlich ist die GF, also Frau Nikutta oder Herr Buchner.
Zitat
eiterfugel

Gibt es die denn wirklich?

Die EVU stellen unbefristet ein, ab dem 1. Tag und zusätzlich gibt es mitunter noch Prämien. BVG stellt erst befristet ein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.11.2018 01:31 von Railroader.
Ist es denn so schlimm, zunächst ein Jahr befristet zu arbeiten? Blöd und unfair ist es nur, wenn ein Jahr versprochen wurde, dann aber es nochmal zu einem Jahr Befristung kommt, und man dann auch nochmal ein ½ Jahr oben drauflegt. So ging es mir, und meinen Mitkollegen, nachdem unser Arbeitgeber, nicht der Arbeitsplatz, wechselte.

Und, unter dem Chaos bei der U-Bahn, bitte nicht vergessen, es gibt eine allgemeine BVG-Krise, denn auch die Straßenbahn-Krise ist noch nicht angewendet, und weitet sich ja auch aus.

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Zitat
Tradibahner
Ist es denn so schlimm, zunächst ein Jahr befristet zu arbeiten? .

Es macht halt das Leben schwerer planbar. Ob es nun so schlimm ist sei dahingestellt, aber warum soll ich mir das antun, wenn gleichzeitig 5 EVU mit dem Unbefristeten winken?
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen