Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 01:31 |
Letztendlich ist es doch egal ob da ein U-Bahnhof in der Nähe ist. Die S-Bahn gehört zur DB AG. Wenn die Siemensbahn wieder reaktiviert wird ist das doch gut und die U7 wird dennoch nach Spandau fahren. Hat man Angst, dass der U-Bahnhof Jungfernheide nur 50 Fahrgäste am Tag hat? Tut mir leid, ich verstehe diese ganzen Bedenken und die Kritik nicht. Je mehr desto besser. Spätestens wenn der ein oder andere mal wieder streikt ist es von Vorteil.Zitat
Zwei der drei Stationen liegen fußläufig neben einer U-Bahn-Station, die dritte j.w.d. Das dient alles nicht dem Beheben einer Erschließungslücke des zukünftigen Siemens-Campus. Dazu fehlt entweder eine zusätzliche Station oder ein Konzept zur Flächenerschließung von diesen Randbahnhöfen aus.
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 09:50 |
Zitat
GraphXBerlin
Letztendlich ist es doch egal ob da ein U-Bahnhof in der Nähe ist. Die S-Bahn gehört zur DB AG. Wenn die Siemensbahn wieder reaktiviert wird ist das doch gut und die U7 wird dennoch nach Spandau fahren. Hat man Angst, dass der U-Bahnhof Jungfernheide nur 50 Fahrgäste am Tag hat? Tut mir leid, ich verstehe diese ganzen Bedenken und die Kritik nicht. Je mehr desto besser. Spätestens wenn der ein oder andere mal wieder streikt ist es von Vorteil.Zitat
Zwei der drei Stationen liegen fußläufig neben einer U-Bahn-Station, die dritte j.w.d. Das dient alles nicht dem Beheben einer Erschließungslücke des zukünftigen Siemens-Campus. Dazu fehlt entweder eine zusätzliche Station oder ein Konzept zur Flächenerschließung von diesen Randbahnhöfen aus.
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 10:11 |
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andre_de
Genau, [das Planungserfordernis] war ja mein Hauptpunkt (und nicht die Verfechtung einer Kabinenbahn):
Welches verkehrliche Erfordernis besteht, und wird durch eine reine Wiederinbetriebnahme der Siemensbahn gelöst? Zwei der drei Stationen liegen fußläufig neben einer U-Bahn-Station, die dritte j.w.d. Das dient alles nicht dem Beheben einer Erschließungslücke des zukünftigen Siemens-Campus.
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andre_de
Dazu fehlt entweder eine zusätzliche Station oder ein Konzept zur Flächenerschließung von diesen Randbahnhöfen aus. Für mich ist das Stand heute alles noch viel zu viel Hype und viel zu wenig Fundament. All die Untersuchungen, die man sonst sinnvollerweise für das Ob und Wie einer neuen Strecke durchführt, lässt man hier einfach mal weg. Es wird sich zeigen, ob das so funktioniert, insbesondere wenn es an die eigentliche Finanzierung geht.
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andre_de
Rein subjektiv bin ich natürlich auch für eine Wiederinbetriebnahme der Siemensbahn, gerne auch als S-Bahn, nach uns geht's allerdings nicht ;-)
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andre_de
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Florian Schulz
Also, wenn du schreibst, dass die Kabinenbahn Dinge wie "autonomer Betrieb, sehr kurzer Takt, viel kürzere mögliche Haltestellenabstände" ermöglicht, frage ich mich, was das Ausgangsproblem ist für das "autonomer Betrieb, sehr kurzer Takt und viel kürzere mögliche Haltestellenabstände" die Antwort sein soll.
Siehe der Punkt zuvor: Vor allem kürzere Haltestellenabstände für eine bessere (bzw. überhaupt erstmal entstehende) Flächenerschließung. Ergänzend kommt dann die einfachere Lösung der Spreequerungen und der Anbindung in Jungfernheide hinzu, wie ich schon schrieb.
Man kann nur dann von "Aufwand in die Höhe treiben" schreiben, wenn man als Problemstellung die Leichtigkeit der Brückenkonstruktion setzt. Dann ist $Kabinenbahn natürlich die ideale Lösung. Aber als Problem ist definiert worden, eine S-Bahnstrecke in einen S-Bahnhof einzubinden. Und damit bewegen sich die Lösungskombinantionen innerhalb des bestehenden Systems und der Aufwand wird damit überschaubarer. Oder anders formuliert: Die Vorteile der $Kabinenbahn sind unbestritten, um sie zu erzielen, treibt man aber den Aufwand in die Höhe: Neubau der Spreequerungen nach neuen und noch zu definierenden Parametern statt nach den vorhandenen Eisenbahnparametern der bestehenden Brückenbauten, komplizierte Lösung für ein Nischensystem statt nach einfacherer Lösungen für ein bestehendes S-Bahnsystem. Letztere bräuchte auch keine separate Bahnhofsanlage parallel zur bestehenden S-Bahnstation und keine aufwändige Verknüpfung zweier inkompatibler Bahnsysteme.Zitat
andre_de
Der Netzvorteil ist unbestritten, um ihn zu erzielen, treibt man aber den Aufwand in die Höhe: Neubau der Spreequerungen nach Eisenbahnparametern (Achslast, Steigung), statt einfacherer Lösungen für eine leichte Kabinenbahn. Letztere bräuchte auch keine höhenfreie Einbindung ins Netz und keinen aufwändigen Umbau des Bahnhofs Jungfernheide.
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andre_de
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Florian Schulz
Ich bin in der Sache bisher leider ganz bei Arnd und Jay, da deine Lösung nicht so Recht zu den Zielstellung der Projektplaner passt, die unter anderem "so schnell wie möglich wieder Züge rollen lassen" als Rahmenbedingung setzen.
Eben, und wenn das die einzige Zielstellung ist, "schnell wieder Züge rollen zu lassen", dann ist das ein bisschen dünn. So eine Zielstellung funktioniert für eine Modelleisenbahn, aber nicht für eine Streckeninvestition im dreistelligen Millionenbereich.
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andre_de
Ich habe keine favorisierte Lösung. Ich hätte mir nur gewünscht, dass man sich nicht blind auf das System S-Bahn festlegt, sondern eine Abwägung nach der besten Lösung - unter Beachtung einer überhaupt erstmal formulierten Aufgabenstellung - durchführt. Klar kann man darauf auch verzichten, das steigert allerdings die Gefahr, dass das ganze Projekt im weiteren Verlauf baden geht. Wollen wir es nicht hoffen!
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andre_de
unter Beachtung einer überhaupt erstmal formulierten Aufgabenstellung
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 10:34 |
Zitat
andre_de
Zitat
GraphXBerlin
Letztendlich ist es doch egal ob da ein U-Bahnhof in der Nähe ist. Die S-Bahn gehört zur DB AG. Wenn die Siemensbahn wieder reaktiviert wird ist das doch gut und die U7 wird dennoch nach Spandau fahren. Hat man Angst, dass der U-Bahnhof Jungfernheide nur 50 Fahrgäste am Tag hat? Tut mir leid, ich verstehe diese ganzen Bedenken und die Kritik nicht. Je mehr desto besser. Spätestens wenn der ein oder andere mal wieder streikt ist es von Vorteil.Zitat
Zwei der drei Stationen liegen fußläufig neben einer U-Bahn-Station, die dritte j.w.d. Das dient alles nicht dem Beheben einer Erschließungslücke des zukünftigen Siemens-Campus. Dazu fehlt entweder eine zusätzliche Station oder ein Konzept zur Flächenerschließung von diesen Randbahnhöfen aus.
Das wird ja immer besser. Dann sollte man schnellstens die U10 in Steglitz für 500 Millionen fertig bauen. Falls auf der S1 mal wieder gestreikt wird.
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 10:44 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 10:53 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 11:18 |
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andre_de
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Cornelius
Wow, diese Zukunft ist ja doch beeindruckend realitätsfern. Wer so einen People Mover in die Grafik reinsetzt, träumt auch von Flugtaxis.
Auf die Gefahr hin, hier jetzt die gute Stimmung bzgl. Siemensbahn-Reaktivierung kaputt zu machen: Rein subjektiv finde ich das natürlich auch super. Objektiv stellt sich das Vorhaben allerdings folgendermaßen dar:
- zwei der drei Siemensbahn-Stationen liegen unmittelbar fußläufig neben U-Bahnstationen. Und zwar einer Linie, die "zufällig" auch genau nach Jungfernheide fährt.
- die dritte Station (Gartenfeld) liegt so weit hinten, dass sie selbst für den neuen Siemens-Campus komplett am Rand bzw. sogar außerhalb liegt, und nur eine begrenzte Erschließungsfunktion haben wird.
- Im Zentrum des Entwicklungsgebiets ist bisher keine neue Station vorgesehen. Nur diese würde aber einen signifikanten Nutzen bringen.
- Stattdessen sind erhebliche Investitionen insbesondere in Jungfernheide, für die Ringbahnausfädelung sowie für die beiden Spreequerungen erforderlich, denen zunächst mal kein unmittelbarer Nutzen gegenübersteht.
Zitat
Dagegen hätte die Idee einer Reaktivierung mittels eines wirklich innovativen Verkehrsmittels (anstelle einer klassischen S-Bahn) durchaus seinen Charme: Autonomer Betrieb, sehr kurzer Takt, viel kürzere mögliche Haltestellenabstände,
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 13:08 |
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GraphXBerlin
Spätestens wenn der ein oder andere mal wieder streikt ist es von Vorteil.
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 13:21 |
Zitat
Florian Schulz
Der Wiederaufbau der Siemensbahn als S-Bahn ist eine politische Entscheidung, mit der wir leben müssen und auch können. Dazu ein Zitat des Fahrgastverbandes: "Unverändert bemerkenswert ist, dass die Planung an den Teilprojekten voranschreitet, obwohl für fast alle die Finanzierung der Umsetzung noch nicht geklärt ist. Eine weitere positive Besonderheit gibt es beim neuen Teilprojekt Siemensbahn. Die Entscheidung zur Realisierung wurde ohne vorhergehende Nutzen-Kosten-Untersuchung getroffen. Aufgrund der fragwürdigen Struktur dieser Untersuchungen wäre es durchaus möglich gewesen, dass der Nutzen-Kosten-Faktor unterhalb der Schwelle von 1 bleibt. Aber der Berliner Senat hat entschieden: Wenn Siemens hier einen „Berliner Zukunftsort“ baut, bauen wir die Siemensbahn wieder auf. Genau so muss ÖV-Politik funktionieren! [...]
Zitat
Florian Schulz
Der Wiederaufbau könnte theoretisch verhältnismäßig schnell erfolgen, da die Strecke noch als Bahnanlage gewidmet ist und die Veränderungsmöglichkeiten durch die Eintragung in die Berliner Denkmalliste begrenzt sind."
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 13:24 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 13:34 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 13:40 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 13:49 |
Zitat
B-V 3313
Bei dieser Denkweise bekomme ich leichte Bauchschmerzen. Damit lassen sich auch U-Bahnprojekte anstoßen, die als ABM für die Betonmafia dienen. Wäre in Berlin ja nicht das erste Mal.
Zitat
B-V 3313
Zitat
Florian Schulz
Der Wiederaufbau könnte theoretisch verhältnismäßig schnell erfolgen, da die Strecke noch als Bahnanlage gewidmet ist und die Veränderungsmöglichkeiten durch die Eintragung in die Berliner Denkmalliste begrenzt sind."
Wie geht denn das mit dem Bahnhof Gartenfeld überein, falls man die Strecke weiterbauen möchte?
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 14:25 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 14:34 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 14:35 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 15:01 |
Zitat
VvJ-Ente
Müsste die S-Bahn nicht wegen der recht zügig hinter Gartenfeld folgenden Gewässerquerungen ohnehin schon zwischen Siemensstadt und Gartenfeld "abtauchen", wenn man die Strecke verlängern will? Dann baut man den neuen Bahnhof Gartenfeld unter der Kreuzung und der historische Bahnhof bleibt wie er ist.
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 16:52 |
Zitat
andre_de
Zitat
Arnd Hellinger
Hmm. Ich weiß ja nicht, welches "wirklich innovative Verkehrsmittel" Du jetzt vor Augen hast, aber bei solchen Träumereien vergisst man schnell ein paar Folgekosten für Wartungsanlagen, separate Betriebsführung, langfristige Verfügbarkeit etc. - ganz abgesehen von der schwierigen Einbindung in vorhandene Netze.
Berlin, 1925. Die Entscheidung zum Bau der Siemensbahn fällt. Erst seit einem Jahr läuft der elektrische Versuchsbetrieb auf der Stettiner Bahn, der restliche Eisenbahnbetrieb läuft mit bewährter Dampftechnik. Einige Technikverrückte und Träumer kommen trotzdem auf die Idee, die Siemensbahn von Beginn an elektrisch zu betreiben und auch das halbe restliche Eisenbahnnetz umzustellen. Obwohl man dafür komplett neue Wartungsanlagen, Gleichrichterwerke, separate Bahnanlagen und Betriebsführung braucht. ;-)
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 19:42 |
Zitat
Florian Schulz
Zitat
B-V 3313
Bei dieser Denkweise bekomme ich leichte Bauchschmerzen. Damit lassen sich auch U-Bahnprojekte anstoßen, die als ABM für die Betonmafia dienen. Wäre in Berlin ja nicht das erste Mal.
Nein, denn Neubaustrecken sind planungsrechtlich was anderes als die hier diskutierte Wiederinbetriebnahme einer bestehenden Bahntrasse. Für erstes wird von Rechtswegen schon eine KNU verlangt.
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 19:52 |