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Wiederaufbau der Siemensbahn
geschrieben von Trittbrettfahrer 
Hallo,

ich habe in meiner Sammlung einen Kabelplan der Reichsbahn für das Stellwerk Gtf (Gartenfeld), Stand 17. August 1956, gefunden, auf dem auch eine Art Streckenband des vom Stellwerk kontrollierten Bereichs der Siemensbahn zu sehen ist. Ich habe 'mal nur das Streckenband mit den genauen Hektometerangaben "ausgeschnitten" und auf meinem Webserver abgelegt:


(die Originalgröße beträgt 3000 x 440 Punkte, ist also nur bei einem Klick auf diese Grafik in Gänze zu betrachten)

Wie man erkennen kann, stand der Hektometerstein 3,7 mitnichten an der Brücke über die Straße am Schaltwerk, sondern 150 Meter weiter westlich (mea culpa). Das nordwestliche Widerlager der Brücke befindet sich bei etwa 3,5+40. Und den Hektometerstein 4,2 habe ich 2004 nicht am Ende des Bahnsteigs Gartenfeld fotografiert, sondern 100 Meter davor. Am Ende des Bahnsteigs befindet sich nämlich der Hektometer 4,3, und der Prellbock etwa am Hektometer 4,4+50. Damit gibt es etwa 760 Meter Platz für den Bau einer Rampe und eines Startschachts für eine Schildvortriebsmaschine, um den heutigen Bahnsteig des S-Bahnhofs Gartenfeld und die Brücke über der Straße am Schaltwerk zu erhalten.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Hallo!

Leute, wer sagt denn das der Startschacht am Bahnhof Gartenfeld liegen muß? Ein Tunnel hat zwei Enden. Man könnte also auch von der anderen Seite aus losbohren wenn dort genug
Platz für den Startschacht ist. Und in Gartenfeld könnte die Zielgrube kleiner ausfallen.

Gruß, Martin
Zitat
U4forever
Hallo!

Leute, wer sagt denn das der Startschacht am Bahnhof Gartenfeld liegen muß? Ein Tunnel hat zwei Enden. Man könnte also auch von der anderen Seite aus losbohren wenn dort genug
Platz für den Startschacht ist. Und in Gartenfeld könnte die Zielgrube kleiner ausfallen.

Gruß, Martin

Das stimmt sicherlich. Dann wiederum müsste aber genug Platz für den Bau einer Rampe sein, die Baufläche umfasst neben dem Platz der späteren Rampe zudem ja noch weitere Flächen drum herum. Wäre dann die Frage, ob und wie man diese unter bekommen könnte.
interessante Diskussion. Vielen Dank für´s Einstellen des Gleisplans. Ja, km-Angaben decken sich mit meinen Unterlagen. Unterführung "Am Schaltwerk" (vormals "Bingelstraße") ist in km 3,533. Bahnsteig Gartenfeld Anfang ist bei km 4,30 und Prellbock in km 4,46.
Mit den zul. Steigungen bei S-Bahnen nach EBO von max. 40 ‰ können bei Rampenlänge 750 m -30 m Tiefe erreicht werden. Sollte reichen.
Zitat
Nemo
Oder kann man Tunnel mit einer TBM nicht auf einer schiefen Ebene beginnen? Die Mindestüberdeckung von 6m(?) können ja bereits erreicht sein.

Der Unterschied zu früher ist ja außerdem, dass heute wesentlich größere Steigungen möglich sind - 1/25 statt 1/40?.

Selbstverständlich kann bereits die Startbaugrube für eine Tunnelbohrmaschine in der Längsneigung angeordnet werden. Siehe Lückenschluss U5, die Strecke fällt von der oberen Ebene Rotes Rathaus stetig ab, zur Unterfahrung der Spree und der mächtigen Palastwanne, die zum Neubau des Humboldtforums nur perforiert, aber nicht entfernt wurde.
Die maximale Längsneigung für Eisenbahngleisanlagen ist in der EBO festgeschrieben, wie von Jim schon erwähnt.

so long

Mario
Ein paar Neuigkeiten von der Siemensbahn: Baustart für den Neubau der Spreebrücken soll bereits in zwei Jahren sein, damit zum Beginn der Hauptbauphase 2026 An- und Ablieferung per Schiene stattfinden kann. Die Bahn prüft derzeit im Auftrag des Senats, ob auf der Insel Gartenfeld Vorratsbauwerke für die (eher unrealistische) Verlängerung nach Hakenfelde sind.
Mein Nachfolger beim "nd", der im Oktober die Stelle antritt, hat einen Artikel geschrieben, auch zum Stand bei der S21.
Wie realistisch ist 2024? Ich komme aus der Projektentwicklung, der Vorlauf ist aus mehreren Gründen bei solchen Vorhaben immens lang.
Außerdem bin ich davon ausgegangen, dass man ein Planfeststellungsverfahren für die Brücken braucht, nicht aber für den Rest der Strecke. Kann man sich das PFV nun sparen?
Zitat
m7486
Wie realistisch ist 2024? Ich komme aus der Projektentwicklung, der Vorlauf ist aus mehreren Gründen bei solchen Vorhaben immens lang.
Außerdem bin ich davon ausgegangen, dass man ein Planfeststellungsverfahren für die Brücken braucht, nicht aber für den Rest der Strecke. Kann man sich das PFV nun sparen?

Die Frage wäre, was dazu im seinerzeitigen PFB der Wasser- und Schifffahrtsdirektion zum Ausbau des Spreeabschnitts geschrieben steht. Sollte damals ein - sehr konkreter - "Vorratsbeschluss" bzgl. einer ersatzneuzubauenden S-Bahn-Brücke fixiert worden sein, könnte das möglicherweise klappen.

Wo könnte der damalige Wasserstraßen-PFB denn zu finden sein? Der wurde ja noch in vor-Online-Zeiten erlassen...

Viele Grüße
Arnd
Ich schätze, dass man für die Brücke ein PFV braucht, denn wegen des neuen Spreeverlaufs kann die Brücke nicht einfach nicht wieder aufgebaut werden. Aber mit mehr als einer Vermutung kann ich nicht dienen.
Zitat
nicolaas
Ein paar Neuigkeiten von der Siemensbahn: Baustart für den Neubau der Spreebrücken soll bereits in zwei Jahren sein, damit zum Beginn der Hauptbauphase 2026 An- und Ablieferung per Schiene stattfinden kann. Die Bahn prüft derzeit im Auftrag des Senats, ob auf der Insel Gartenfeld Vorratsbauwerke für die (eher unrealistische) Verlängerung nach Hakenfelde sind.
Mein Nachfolger beim "nd", der im Oktober die Stelle antritt, hat einen Artikel geschrieben, auch zum Stand bei der S21.

Ups, wohin wechselst Du, wenn ich fragen darf?
Zitat
Arnd Hellinger


Wo könnte der damalige Wasserstraßen-PFB denn zu finden sein? Der wurde ja noch in vor-Online-Zeiten erlassen...

Das würde mich auch interessieren! Es gibt doch ein Landesarchiv. Ist allerdings wohl etwas Arbeit sich da einzufuchsen.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Zitat
Arnd Hellinger


Wo könnte der damalige Wasserstraßen-PFB denn zu finden sein? Der wurde ja noch in vor-Online-Zeiten erlassen...

Das würde mich auch interessieren! Es gibt doch ein Landesarchiv. Ist allerdings wohl etwas Arbeit sich da einzufuchsen.

Einfacher dürfte es sein, beim Bundeswasserstraßen-Neubauamt (heißt das so?) nachzufragen. Im Landesarchiv landet das u.U. garnicht, da es ein Bundesvorhaben ist/war.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de

Einfacher dürfte es sein, beim Bundeswasserstraßen-Neubauamt (heißt das so?) nachzufragen. Im Landesarchiv landet das u.U. garnicht, da es ein Bundesvorhaben ist/war.

Viele Grüße
André

Wie man der Kommunikation zu dieser Anfrage von "Julius Tens" auf "Frag-den-Staat.de" entnehmen kann, scheint im entsprechenden PFB KEIN Ersatzneubau festgeschrieben worden zu sein.
(Siehe dortige Antworrt des WNA Berlin vom 17.07.2020)
Der Einfachheit halber zitiere ich mal den entscheidenen Abschnitt:

Zitat
WNA Berlin
Im Planfeststellungsverfahren zum Schleusenneubau wurde lediglich die Beseitigung der Brücke planfestgestellt. Festsetzungen zu einem Ersatz- oder Neubau der Brücke wurden dabei nicht getroffen, da die S-Bahn Berlin (DB) damals keine Pläne für eine Wiederinbetriebnahme hatte und für die Belange der WSV der teilweise Rückbau genügte.
Der PFB wird aber ohnehin für den Abschnitt der Einfädelung in die Ringbahn, für die Spreequerung direkt vor Jungfernheide und für die 3. Bahnsteikante in Jungfernheide benötigt. Nichts davon kann und soll genauso aufgebaut werden, wie es in den 80ern zuletzt betrieben wurde.
Zitat
Rob
Der PFB wird aber ohnehin für den Abschnitt der Einfädelung in die Ringbahn, für die Spreequerung direkt vor Jungfernheide und für die 3. Bahnsteikante in Jungfernheide benötigt. Nichts davon kann und soll genauso aufgebaut werden, wie es in den 80ern zuletzt betrieben wurde.

Allerdings ist es natürlich immer ein wenig schwieriger, wenn mehr Abschnitte planfeststellungspflichtig sind. Grundsätzlich ist es hier aber vorteilhaft, dass die Abschnitte mit Anwohnern und somit Anwohnerprotesten nicht planfeststellungspflichtig sind.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Wir darf man sich eigentlich diesen Materialtransport vorstellen? Die nördlichen Gleise am Bahnhof Jungfernheide gehören ja der S-Bahn.
Der S-Bahn gehören dort gar keine Gleise, sondern komplett DB Netz, aber Du meintest sicherlich auch eher die Nutzung...
Das Konzept, wo genau Bau- und Materialzüge auf die Gleise der Siemensbahn von "normalen" (nicht-S-Bahn-)Gleisen geführt werden, steht wohl noch nicht. Es gäbe die Option dies bauzeitlich von den Gleisen der Lehrter Bahn direkt am Abzweig der Strecke nach Norden einzurichten. Das würde mich allerdings wundern, da dafür eine Bauweiche in die Strecke eingesetzt werden müsste. Das wird man eher nicht machen wollen. Als wahrscheinlichere Option sehe eine endgültige oder bauzeitliche Einbindung in eines der S-Bahn-Ring-Gleise und die Nutzung einer irgendwo anders bereits bestehenden Gleisverbindung in das S-Bahn-Netz. So ein Güterzug kann ja durchaus auch ein paar Kilometerchen über das S-Bahn-Netz geführt werden, solange man durch keine Streckenabschnitte will, die ein eingeschränktes Lichtraumprofil haben.
Da es sich aber eindeutig um zukünftige S-Bahn-Gleise handelt, im Sinne der Nutzung, denke ich auch, dass hier ab Jungfernheide das neue S-Bahngleis aufgebaut werden und dann zu Bauzwecken genutzt wird. In Open-Railway-Map ist so eine Variante schon angedeutet. Vermutlich auch ohne den zukünftigen Extrabahnsteig.
Zitat
Heidekraut
Da es sich aber eindeutig um zukünftige S-Bahn-Gleise handelt, im Sinne der Nutzung, denke ich auch, dass hier ab Jungfernheide das neue S-Bahngleis aufgebaut werden und dann zu Bauzwecken genutzt wird. In Open-Railway-Map ist so eine Variante schon angedeutet. Vermutlich auch ohne den zukünftigen Extrabahnsteig.

Es wird doch eigentlich immer so gemacht, dass man zunächst eines der zukünftigen Gleise provisorisch herstellt und dieses dann zum Materialtransport verwendet. Genau für derartige Zwecke hat man ja vielerorts diese Gleisverbindungen zwischen Fern- und S-Bahnnetz.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Genau. Eine Verbindung zu den Gütergleisen ist im Bereich Moabit ja vielfältig möglich. Theoretisch ist auch eine Verbindung des S-Bahngleises mit der Behala möglich. Dann würde das zu befahrende S-Bahngleis sehr kurz sein.
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