Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 00:12 |
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 00:53 |
Zitat
B-V 3313
Natürlich hat eine U-Bahn Vorteile, das ist doch unbestritten. Allerdings eben auch Nachteile. Eine Stellwerksstörung wie kürzlich auf den Linien U6 und U7 kennt die Straßenbahn nicht, ...
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 08:19 |
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 09:16 |
Zitat
B-V 3313
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Marienfelde
Nein. Ohne Reuter wäre die falsche Beiratsentscheidung nach meiner Überzeugung nicht denkbar gewesen. Reuter war aber kein romantisch veranlagter Träumer, sondern er konnte rechnen (bei Schneider bin ich mir da nicht so sicher - die Frage, wer sich von 1933 bis 1945 wie verhalten hat, lasse ich lieber weg). Daher wären ihm die höheren Betriebskosten des Autobusses gleich bei der ersten Einstellung (der Kurfürstendammlinien) mit Sicherheit aufgefallen. Reuter war doch auch ein "Zahlenmensch": Der Platzkilometer in der Straßenbahn kostete weniger als der Platzkilometer im Bus, was aus seiner Sicht für die Straßenbahn (und höhere Bustarife) sprach. Dies hatte sich auch im Westberlin des Jahres 1954 nicht geändert.
Der Beginn war ja zu seinen Lebzeiten, allerdings war er nicht mehr das Ressort Verkehr zuständig. Hatte er das Interesse an dem Thema verloren? Ja, der Platzkilometer bei der Straßenbahn war günstiger. Allerdings belasteten durch die Straßenbahn auch Straßenunterhaltskosten auf den Büchern der BVG. Diese fielen weg und auch entlang des Kurfürstendamms träumte von einer U-Bahn (Linie BII bis Halensee). Der Autous+U-Bahn im Nahverkehr und die autogerechte Stadt waren damals eben der letzte Schrei.
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 09:17 |
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 10:01 |
Zitat
Marienfelde
1. Hat Ernst Reuter das Interesse an "seiner" BVG verloren? Das würde ich ausschließen.
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Marienfelde
2. Ich versuche, mich in die Denkweise von Schneider hineinzuversetzen (was mir vor dem Hintergrund des hier nicht wiederholten "Kurfürstendammzitats" schwerfällt. Ich mag das Wort "Verrat" nicht sehr - aber ein von Leuten wie Schneider geführtes öffentliches Verkehrsunternehmen braucht keine Feinde mehr.):
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Marienfelde
Eine Herangehensweise, die dem des Ausbaus der C-Strecke nach Tegel (also Fortsetzung des Straßenbahnverkehrs im hochbelasteten, untergrundbahnwürdigen Abschnitt von 1953 - 1958, bis zur Fertigstellung der gesamten U-Bahnverlängerung) entsprochen hätte, wäre dann nachvollziehbar, also Baubeginn der U-Bahn nach Halensee unter Aufrechterhaltung des Straßenbahnbetriebs, Teileröffnung der U-Bahn bis zum heutigen Adenauerplatz und fortgesetzter Straßenbahnbetrieb und Eröffnung der U-Bahn bis Halensee nebst Einstellung der Straßenbahnstrecken auf dem Kurfürstendamm und zum Roseneck. Auf die paar Jahre bis zur Fertigstellung der U-Bahn zum Bahnhof Halensee wäre es ja nicht angekommen.
Zitat
Marienfelde
Alle das passierte nicht, sondern die Verkehrspolitik der NSDAP (Nichtbau von U-Bahnstrecken, Umstellung von Straßenbahnstrecken auf Autobusbetrieb sowie ersatzlose Beseitigung sogenannter "Parallelverkehre" der Straßenbahn zur U-Bahn) wurde in diesem Fall bruchlos fortgesetzt, wofür Schneider ja auch der richtige Mann auf dem richtigen Platz war.
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 12:09 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
Marienfelde
1. Hat Ernst Reuter das Interesse an "seiner" BVG verloren? Das würde ich ausschließen.
Warum? Der Mann hatte das Verkehrssressort sicherlich nicht grundlos aufgegeben.
Zitat
Marienfelde
2. Ich versuche, mich in die Denkweise von Schneider hineinzuversetzen (was mir vor dem Hintergrund des hier nicht wiederholten "Kurfürstendammzitats" schwerfällt. Ich mag das Wort "Verrat" nicht sehr - aber ein von Leuten wie Schneider geführtes öffentliches Verkehrsunternehmen braucht keine Feinde mehr.):
Da geht das, aber bei Reuter nicht? Tut es so weh, dass die entscheidende Beiratssitzung zu seinen Lebzeiten war?
Zitat
Marienfelde
Eine Herangehensweise, die dem des Ausbaus der C-Strecke nach Tegel (also Fortsetzung des Straßenbahnverkehrs im hochbelasteten, untergrundbahnwürdigen Abschnitt von 1953 - 1958, bis zur Fertigstellung der gesamten U-Bahnverlängerung) entsprochen hätte, wäre dann nachvollziehbar, also Baubeginn der U-Bahn nach Halensee unter Aufrechterhaltung des Straßenbahnbetriebs, Teileröffnung der U-Bahn bis zum heutigen Adenauerplatz und fortgesetzter Straßenbahnbetrieb und Eröffnung der U-Bahn bis Halensee nebst Einstellung der Straßenbahnstrecken auf dem Kurfürstendamm und zum Roseneck. Auf die paar Jahre bis zur Fertigstellung der U-Bahn zum Bahnhof Halensee wäre es ja nicht angekommen.
Man musste nun einmal gewisse Linien einstellen und andere ausdünnen. Anders hätte man durch das "Holzwagenverbot" ab 1955 das Netz nicht mehr komplett betreiben können.
Zitat
Marienfelde
Alle das passierte nicht, sondern die Verkehrspolitik der NSDAP (Nichtbau von U-Bahnstrecken, Umstellung von Straßenbahnstrecken auf Autobusbetrieb sowie ersatzlose Beseitigung sogenannter "Parallelverkehre" der Straßenbahn zur U-Bahn) wurde in diesem Fall bruchlos fortgesetzt, wofür Schneider ja auch der richtige Mann auf dem richtigen Platz war.
Vorsichtig, die Fixierung aufs Auto wurde auch in dieser dunklen Zeit begonnen und nach dem Krieg bruchlos fortgesetzt. Waren dort auch die richtigen Männer auf den richtigen Plätzen?
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 12:19 |
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Marienfelde
[...]
Eine merkwürdige Debatte, [...]
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 13:04 |
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Jay
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Marienfelde
[...]
Eine merkwürdige Debatte, [...]
Gute Zusammenfassung eures Diskurses. Wenn sich jetzt noch die Einsicht durchsetzte, dass das höchstens entfernt strohalmhaft herangezogen irgendetwas mit dem Thema "Stand der Straßenbahnplanungen" zu tun hat, könnten wir vielleicht auch wieder zu den aktuellen Unzulänglichkeiten zurückkehren. DANKE.
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 13:10 |
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B-V 3313
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Philipp Borchert
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B-V 3313
Lese und verstehe die Beiträge oben und gut ist.
Um Himmels Willen...
Bei mir war es die dämliche Autokorrektur, was war es bei dir?
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 13:35 |
Zitat
"andre_de" am 22.11.2020 um 13.10 Uhr:
Es ist "der Willen des Himmels", daher richtigerweise großgeschrieben.
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 15:29 |
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krickstadt
Zitat
"andre_de" am 22.11.2020 um 13.10 Uhr:
Es ist "der Willen des Himmels", daher richtigerweise großgeschrieben.
Ist zwar Off-Topic, aber der Duden sieht das anders.
Zitat
Bei Ausdrücken wie »um Himmels willen«, »um Gottes willen« oder »um des lieben Friedens willen« handelt es sich um Zirkumpositionen, bei denen ein Nominalausdruck eingerahmt wird. Der Bestandteil »willen«, eigentlich ein erstarrter Akkusativ, wird hierbei kleingeschrieben. Die fälschliche Großschreibung »um Himmels Willen« findet sich sogar im Titel einer beliebten TV-Serie wieder.
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 16:50 |
Zitat
Marienfelde
Das "Holzwagenverbot" ist ein Argument, mit dem sich der Beirat im Rahmen der ja beschlossenen grundsätzlichen Debatte über die Zukunft der (West-) Berliner Straßenbahn hätte beschäftigen müssen - die womöglich "dank" des Todes von Ernst Reuter ja nie geführt wurde.
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 17:30 |
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B-V 3313
Nicht hätte, hat. Die Novelle der BOStrab fand ja ebenfalls im August 1953 statt.
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 17:37 |
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Bd2001
Bestand eine Notwendigkeit, diese auch in Berlin einzuführen? Vom Bundestag erlassene Gesetze bedurften ja der Akklamation durch das Abgeordnetenhaus. Wenn man die Novelle nicht übernimmt wären ja die Holzwagen weiter zugelassen.
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 23:06 |
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Bd2001
Zitat
B-V 3313
Nicht hätte, hat. Die Novelle der BOStrab fand ja ebenfalls im August 1953 statt.
Bestand eine Notwendigkeit, diese auch in Berlin einzuführen? Vom Bundestag erlassene Gesetze bedurften ja der Akklamation durch das Abgeordnetenhaus. Wenn man die Novelle nicht übernimmt wären ja die Holzwagen weiter zugelassen.
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 23:09 |
Zitat
B-V 3313
Nicht hätte, hat. Die Novelle der BOStrab fand ja ebenfalls im August 1953 statt. Man musste sich also überlegen, wie man Wagen ersetzt:
Die alten Dinger (über 100 Triebwagen, rund 40 Beiwagen) ab 1955 mit 25km/h weiterlaufen lassen, neue Wagen, wobei da die Großraumzüge nicht gereicht hätten, oder eine teilweise Linieneinstellung und Verstärkung einiger Strecken durch den Bus.
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 22.11.2020 23:49 |
Zitat
der weiße bim
Durch die Zugsicherungstechnik mittels Stellwerken ist die Betriebssicherheit um mehrere Größenordnungen besser und von menschlichen Fehlern weitgehend unabhängig. Frontalzusammenstöße wie dieser hier [www.tagesspiegel.de] mit leider 27 verletzten Personen sind durch Zugsicherungsanlagen vermeidbar.
Natürlich wird ohne diese Technik der Bau von Straßenbahnstrecken viel billiger.
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 23.11.2020 02:08 |
Zitat
Henning
Welche Arten von Zugsicherungsanlagen können solche Unfälle verhindern?
Re: Stand der Straßenbahnplanungen 23.11.2020 16:39 |