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Fragen 2022
geschrieben von GraphXBerlin 
Re: Fragen 2022
04.01.2022 12:49
Zitat
Heidekraut
Was ist denn, wenn ich spontan fahre und da ist kein Automat? Ich muss mir also überlegen, wo ich vorher ein Ticket bekomme. Wie ich mich kenne fahre ich dann mit VBB erstmal schwarz und ziehe dann am nächsten Automaten beim Umsteigen das Ticket. Allerdings bei einer Fernfahrt würde ich vermutlich immer vorher versuchen per Telefon oder online ein möglichst günstiges Ticket zu bekommen. Dass dann aber im Zweifel auch wieder an einem Automaten gedruckt werden muss? Oder geht das auch an meinem Drucker? Naja, ich hab ja jetzt ein Smartphone und dann wird alles einfacher. ;-)

Das geht auch an deinem Drucker. Du hast das Ticket im Kundenkonto hinterlegt und bekommst es per Mail, wo du es auch digital hast, aber auch ausdrucken kannst.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Re: Fragen 2022
04.01.2022 12:54
Zitat
Logital
@485er Liebhaber

welche Reisezentren werden denn geschlossen?

"Auch stimmt nicht, dass du im VBB-Tarif nach Berlin musst: Sowohl Erkner als auch Königs Wusterhausen in Brandenburg können so einen Fahrschein verkaufen."

Wenn ich nun von Fangschleuse nach Rostock fahre vergeude ich aber Zeit wenn ich schon in Erkner aus dem RE1 aussteige nur um mir am Automaten dort einen Fahrschein zu kaufen.

Na in Lichtenberg ist keines mehr und in Potsdam Hbf gibt es nur durch Proteste auch noch eines. Sowohl Zoo als auch Ostbahnhof wurden deutlich verkleinert.

Du könntest auch die Zeit sinnvoll vorher nutzen. Wenn man zu faul ist, sich vorher darin zu kümmern, muss man auch mit dem Einschränkungen leben. Und das hat dann auch nicht mehr mit dem fehlenden Vertriebskanal im Zug zu tun.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Re: Fragen 2022
04.01.2022 13:54
Muß man immer gleich faul sein?
Re: Fragen 2022
04.01.2022 14:05
Zitat
micha774
Muß man immer gleich faul sein?

Muss man nicht, aber kann man, zum Beispiel einfach Auto fahren. Da muss man sich weder mit dem Tarif auskennen, noch ob das Bezin auch außerhalb der Landesgrenze noch gültig ist.

Aber zu den Reisezentren: Stimmt, Lichtenberg hatte mal noch ein Reisezentrum mit Verkazf DB Fernverkehr. Nun haben dort nur noch die S-Bahn und die NEB ihre Kundenztentren. Aber ich geb dir in sofern Recht, dass man nun keinen personalbedinten Fernverkehrsverkauf mehr dort hat.

Zu Potsdam: hier wurde doch das Reisezentrum in eine Mobilitötsagentur, gemeinsam mit der ViP betrieben, umgewandelt. fernverkehr bekommt man dort weiterhin. Ich sehe da keine Verschlechterung.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Re: Fragen 2022
04.01.2022 18:01
Zitat
micha774
Muß man immer gleich faul sein?

Dann nennen wir es Bequemlichkeit. Wenn man körperlich eingeschränkt ist, kann ich verstehen, dass ein Ticketerwerb im Vorfeld schwierig ist. Aber was hält dich ab, ein Ticket vorher zu kaufen bzw. Bekannte zu nutzen, die ein Ticket buchen? Habe für meine Mutti auch schon gebucht. Und wer nicht oft Bahn fährt, hat sicher keine BahnCard und möchte einen schönen Flexpreis zahlen.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Re: Fragen 2022
04.01.2022 19:21
Zitat
485er-Liebhaber
Zitat
micha774
Muß man immer gleich faul sein?

Dann nennen wir es Bequemlichkeit. Wenn man körperlich eingeschränkt ist, kann ich verstehen, dass ein Ticketerwerb im Vorfeld schwierig ist. Aber was hält dich ab, ein Ticket vorher zu kaufen bzw. Bekannte zu nutzen, die ein Ticket buchen?

Es soll auch Fälle geben, bei denen der Reiseanlass sehr spontan auftritt – beispielsweise das Auto auf der Rückfahrt vom Urlaub in Berchtesgarden noch vor Freilassing kaputt geht, man aber am nächsten Tag wieder am Arbeitsplatz erscheinen will.
Oder die Oma, die an der Ostsee wohnt, ruft mich auf dem Handy¹ an, dass ich dringend zu ihr kommen soll, während ich grade an der Löcknitz entwandere. Die Oma gehört zwar vielleicht zu der – möglicherweise – großen Gruppe der Senioren, die in der Lage sind, so ein Ticket per Internet zu buchen. Aber das muss dann ja noch irgendwie zu mir kommen. Per SMS geht wohl eher nicht, beamen ist auch noch nicht möglich und per Bahntix (gibt's das überhaupt noch?) braucht man einen Automaten, an dem ich dann den Fahrschein auch selbst ziehen könnte.

Die Erschwerung des Spontankaufs von durchgehenden Fahrscheinen ist auf jeden Fall keine gute Werbung. Und grade bei meinem ersten Beispiel wäre es ja denkbar, dass die gestrandeten Autofahrer, die die Bahn nur mit der Ansage „Einsteigen, Türen schließen und Vorsicht bei der Abfahrt des Zuges!“ kennen, nun einfach in den nächsten Zug eingestiegen wären, ihren Fahrschein zum Ziel beim freundlichen Personal bekommen hätten und dann auch noch (ausnahmsweise ;-) ) zur versprochenen (fahrplanmäßigen) Ankunftszeit zu Hause angekommen wären, beim nächsten Urlaub auch wieder die Bahn nehmen würden.


¹Handy, nicht Smartphone
Re: Fragen 2022
04.01.2022 19:46
Zitat
Jumbo
Es soll auch Fälle geben, bei denen der Reiseanlass sehr spontan auftritt – beispielsweise das Auto auf der Rückfahrt vom Urlaub in Berchtesgarden noch vor Freilassing kaputt geht, man aber am nächsten Tag wieder am Arbeitsplatz erscheinen will.

Ne klar, dann lässt man natürlich das kaputte Auto stehen und fährt mit dem Zug zurück. Und am nächsten Tag fährt man mit dem Fernzug wieder durchs halbe Land zum Auto zurück um den Pannendienst zu rufen?


Zitat
Jumbo
Oder die Oma, die an der Ostsee wohnt, ruft mich auf dem Handy¹ an, dass ich dringend zu ihr kommen soll, während ich grade an der Löcknitz entwandere. Die Oma gehört zwar vielleicht zu der – möglicherweise – großen Gruppe der Senioren, die in der Lage sind, so ein Ticket per Internet zu buchen. Aber das muss dann ja noch irgendwie zu mir kommen. Per SMS geht wohl eher nicht, beamen ist auch noch nicht möglich und per Bahntix (gibt's das überhaupt noch?) braucht man einen Automaten, an dem ich dann den Fahrschein auch selbst ziehen könnte.

Auch das ist arg konstruiert. Ich glaube kaum, dass es die Oma übel nimmt, wenn man nicht sofortunverzüglich an der Ostsee erscheint nur weil man im Zug kein Fernzugticket bekommt. Vor allem weil die Oma-Generation in einer Zeit sozialisiert wurde als das Just-in-Time-Erscheinen noch unbekannt war. Abgesehen davon, dass es auch darauf ankommt, um welchen Anlass es sich bei dem Anruf handelt. Selbst wenn es sich um einen Notfall handeln sollte, wird die Oma eher nicht auf den Enkel, das Kind warten sondern wohl eher den Notarzt vor Ort rufen. Bei anderen weniger gefährlichen Situationen, würde ich die Oma eher daran erinnern, dass man selber auch noch ein Leben hat und nicht immer sofort aufspringen kann, sobald sie ein Bedürfnis hat und ob das Erscheinen ein Tag später für sie auch vertretbar wäre. Das würde auch die eigenen Nerven etwas schonen.

Welche Vorgeschichten man sich auch ausdenkt, landen sie fast alle bei der Frage warum man spätestens am Start-Fernbahnhof nicht imstande sein soll, sich das Fernverkehrsticket im Reisezentrum zu kaufen, am Automaten zu ziehen oder per App zu tippen.


Zitat
Jumbo
Die Erschwerung des Spontankaufs von durchgehenden Fahrscheinen ist auf jeden Fall keine gute Werbung. Und grade bei meinem ersten Beispiel wäre es ja denkbar, dass die gestrandeten Autofahrer, die die Bahn nur mit der Ansage „Einsteigen, Türen schließen und Vorsicht bei der Abfahrt des Zuges!“ kennen, nun einfach in den nächsten Zug eingestiegen wären, ihren Fahrschein zum Ziel beim freundlichen Personal bekommen hätten und dann auch noch (ausnahmsweise ;-) ) zur versprochenen (fahrplanmäßigen) Ankunftszeit zu Hause angekommen wären, beim nächsten Urlaub auch wieder die Bahn nehmen würden.

Wie schon vor ein paar Beiträgen festgestellt, wird es immer Fälle geben wo die Regelung an ihre Grenzen kommt. Die Bahn kann nicht jeden Fall berücksichtigen, sondern denkt da eher wirtschaftlich. Ansonsten gilt das was Philipp gesagt hat: Kommunikation. Mit dem Zugschaffner reden, die besondere Situation schildern und um Verständnis bitten.


Zitat
Jumbo
¹Handy, nicht Smartphone

Zufälle gibt's.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2022 22:10 von Florian Schulz.
Re: Fragen 2022
04.01.2022 19:46
Es muss nicht erst der Fall eintreten, der Wegfall des Spontankaufes ist eine massive Einschränkung des Bahnverkehrs und damit ein weiterer Grund auf diesen zu verzichten. Was versteht DB eigentlich unter Service und Dienst am Kunden?
Re: Fragen 2022
04.01.2022 19:51
>Ne klar, dann lässt man natürlich das kaputte Auto stehen und fährt mit dem Zug zurück. Und am nächsten Tag fährt man mit dem Fernzug wieder durchs halbe Land zum Auto zurück um den Pannendienst zu rufen?

Das habe ich selbst schon praktiziert. Ein Auto gekauft, mit altem hin und stehen lassen, nicht immer hat man einen zweiten Fahrer. Dann ICE gemietet, natürlich reichlich vor der Fahrt, um einen billigen Preis über die Hotline zu bekommen. Aber dann die Fahrkarte doch am Automaten mit der Creditcard gezogen, den ICE auf halber Strecke halten lassen, ausgestiegen und mit dem alten TÖFF nach hause gefahren. Also Fälle kann man viele konstruieren, kommen alle vor. Es ist eine Frechheit, den Spontankauf durch fehlende Automaten oder eben beim Schaffner zu verhindern.
Anonymer Benutzer
Re: Fragen 2022
04.01.2022 19:54
Habt ihr alle kein Smartphone? ;D
Re: Fragen 2022
04.01.2022 19:56
Zitat
Nahverkehrsplan
Habt ihr alle kein Smartphone? ;D

Ist ja keine Verpflichtung.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Re: Fragen 2022
04.01.2022 20:07
Zitat
Heidekraut
Dann ICE gemietet, natürlich reichlich vor der Fahrt, um einen billigen Preis über die Hotline zu bekommen. Aber dann die Fahrkarte doch am Automaten mit der Creditcard gezogen [...]

Genau das ist der springende Punkt. Wer in solch einem Fall tatsächlich mit dem Zug heimfahren will, hat den Zeitdruck nicht und könnte sich in Freilassing am Automaten das Fernticket ziehen. Aber vermutlich kommt wieder jemand und behauptet dass die Umsteigezeit nur 13 Sekunden betrug, an allen drei Standorten im Bahnhof alle Automaten kaputt waren, der Akku alle war und das Reisezentrum in Freilassing geschlossen hatte. [www.stationsdatenbank.bayern-takt.de]

Meine Güte, da sind so viele Parameter drin, dass es sehr unwahrscheinlich ist, nur ansatzweise auf den einzigen Vertriebsweg angewiesen zu sein.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Also ich freu mich sehr über die neuen Regelungen, weil ich neuerdings bis 10 Minuten nach Abfahrt das Ticket kaufen kann, anstatt vor der Abfahrt.

Edit: Bis zu dieser Diskussion wusste ich gar nicht, dass man im Fernverkehr noch nach Abfahrt ein Ticket kaufen kann. Ich dachte, dass es da wenn dann den zweistelligen Bordzuschlag gibt.
Das System "nach Abfahrt kaufen" finde ich kontraintuitiv. (Mit den Ausnahmen im Regionalverkehr an unterausgestattenen Bahnhöfen.)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2022 20:47 von PassusDuriusculus.
Re: Fragen 2022
04.01.2022 22:07
Zitat
Heidekraut
Es muss nicht erst der Fall eintreten, der Wegfall des Spontankaufes ist eine massive Einschränkung des Bahnverkehrs und damit ein weiterer Grund auf diesen zu verzichten. Was versteht DB eigentlich unter Service und Dienst am Kunden?

Spontan kann man im Großteil der Fälle immernoch am Automaten kaufen. Aber manche reden sich ja alles schlecht und können dann keine Öffis nutzen. Ich sage nur, ein Sania kommt ...

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Re: Fragen 2022
04.01.2022 22:10
Zitat
B-V 3313
Zitat
Nahverkehrsplan
Habt ihr alle kein Smartphone? ;D

Ist ja keine Verpflichtung.

Richtig, man benötigt an sich nur Internet Zuhause und eine Druckmöglichkeit. Aber da ist man wohl spontan zum Bahnhof gerannt und fährt spontan nah München zum Vollpreis.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
def
Re: Fragen 2022
04.01.2022 22:29
Zitat
485er-Liebhaber
Zitat
Heidekraut
Es muss nicht erst der Fall eintreten, der Wegfall des Spontankaufes ist eine massive Einschränkung des Bahnverkehrs und damit ein weiterer Grund auf diesen zu verzichten. Was versteht DB eigentlich unter Service und Dienst am Kunden?

Spontan kann man im Großteil der Fälle immernoch am Automaten kaufen. Aber manche reden sich ja alles schlecht und können dann keine Öffis nutzen. Ich sage nur, ein Sania kommt ...

Ich denke ja, aus Empörung darüber, dass sie eine halbe Stunde nach Fahrtbeginn im Zug keine Fahrkarte kaufen können (und wenn niemand vorbei kommt, dann auch gar nicht), werden Abermillionen Menschen zum nächsten Flughafen rennen und das Flugticket bequem kurz vor der Landung bei der Stewardess erwerben...

Oh wait...

Wie gestern schon geschrieben: die herbeikonstruierten Fälle werden immer lächerlicher. Jetzt sind es schon irgendwelche Großeltern am anderen Ende der Republik, die sofortige Anwesenheit erfordern, dazu aber nicht etwa den Notruf wählen oder eine räumlich nähere Bezugsperson anrufen, sondern den hunderte Kilometer entfernten Enkel, der selbstverständlich - wie 98 % aller Menschen, die jung genug sind, um noch lebende Großeltern zu haben - über kein Smartphone verfügt und 30 Sekunden vor Abfahrt auf dem Bahnsteig in Doberlug-Kirchhain auftaucht, wo der einzige Automat nicht funktioniert (oder so ähnlich).

Natürlich erwarte ich, dass es für Härtefälle eine unkomplizierte Lösung gibt, man muss aber nicht für jeden etwaigen Fall ein komplettes System aufrechterhalten. Ich setze aber eben von den Betroffenen auch schlicht Kommunikation voraus: Aktiv auf das Zugpersonal zugehen, die Situation erklären. Wir sprechen hier nicht von auf dem Rücken liegenden Maikäfern, sondern von Menschen, die im Regelfall Verträge abschließen und Wählen dürfen. (Und bevor jetzt irgendwer kommt, was denn eigentlich mit Tourist/innen aus Woherauchimmer ist, die weder Deutsch noch Englisch sprechen: In einem Land, in dem man sich nicht verständigen kann, setzt man sich erst recht nicht auf gut Glück ohne Fahrkarte in einen Zug.)

Die Nie-Bahnfahrenden, die hier einige als Bahnfahrgäste endgültig zu verlieren glauben, erwerben übrigens hunderttausendfach Monate im Voraus Flugtickets, weil es dann günstiger ist - und wenn sie spontan fliegen müssen, würden sie trotzdem online oder am Flughafen ein Ticket erwerben. Beim Tanken bezahlen sie auch sofort, und nicht erst, wenn das Benzin verbraucht ist. Sie sind schlicht darauf konditioniert, sich vor Fahrtantritt um ein Ticket (bzw. Benzin beim Auto) zu kümmern - aber klar, bei der DB werden sie das plötzlich anders halten und spontan einen Zug stürmen. Ich halte es für realistischer, dass gerade Wenig-Bahnfahrende einen Teufel tun werden, auf gut Glück in einen Zug zu steigen, um dort eine Fahrkarte zu kaufen.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2022 22:58 von def.
Also bei Flixtrain, der ja angeblich viel besser ist weil "es endlich mal jemand der Bahn zeigt" etc. hat quasi gar keinen analogen Verkauf. Und von Fangschleuse nach Löcknitz müsste man einiges stückeln.
Aber andererseits soll man sich ja nicht am schlechteren orientieren.
def
Re: Fragen 2022
04.01.2022 23:07
Zitat
Heidekraut
Es muss nicht erst der Fall eintreten, der Wegfall des Spontankaufes ist eine massive Einschränkung des Bahnverkehrs und damit ein weiterer Grund auf diesen zu verzichten. Was versteht DB eigentlich unter Service und Dienst am Kunden?

Gegenfrage: wie viel Prozent der Fahrkarten im Fernverkehr werden eigentlich nach Fahrtantritt im Zug verkauft? Reden wir von 0,1 oder 0,2 %? Was noch häufiger vorkommt, ist, dass nachgezahlt werden muss (z.B. wegen einer vergessenen oder abgelaufenen Bahncard oder in der 1. Klasse), aber der Kauf der eigentlichen Fahrkarte scheint mir im Zug völlig bedeutungslos zu sein. Oder fahre ich immer nur mit den falschen Fernzügen oder zur falschen Zeit?

Wir sprechen also überhaupt nur von einem extrem kleinen Anteil der verkauften Fahrkarten - und von diesem extrem kleinen Anteil nochmal von einem ziemlich kleinen Anteil, der kein oder kein funktionierendes Smartphone hat.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2022 23:09 von def.
Re: Fragen 2022
05.01.2022 00:19
Zitat
def
Die Nie-Bahnfahrenden, die hier einige als Bahnfahrgäste endgültig zu verlieren glauben, erwerben übrigens hunderttausendfach Monate im Voraus Flugtickets, weil es dann günstiger ist - und wenn sie spontan fliegen müssen, würden sie trotzdem online oder am Flughafen ein Ticket erwerben. Beim Tanken bezahlen sie auch sofort, und nicht erst, wenn das Benzin verbraucht ist. Sie sind schlicht darauf konditioniert, sich vor Fahrtantritt um ein Ticket (bzw. Benzin beim Auto) zu kümmern - aber klar, bei der DB werden sie das plötzlich anders halten und spontan einen Zug stürmen. Ich halte es für realistischer, dass gerade Wenig-Bahnfahrende einen Teufel tun werden, auf gut Glück in einen Zug zu steigen, um dort eine Fahrkarte zu kaufen.

Ja. Besserverdienende Mitmenschen fahren, wenn das eigene Kraftfahrzeug aus irgendwelchen Gründen mal nicht zur Verfügung steht oder die Fahrtauglichkeit vorübergehend eingeschränkt ist, mit einem öffentlichen Verkehrsmittel ohne Fahrplanwerke, komplizierte Tarifkonstrukte und sonstige Zugangshürden sowie ohne Förderung durch öffentliche Mittel. Sie winken sich ein Taxi ran, steigen ein, setzen sich auf bequeme Ledersitze und sagen einfach an, wo genau die Fahrt hingehen soll. Und bezahlt wird meistens ganz konservativ und anonym mit diesen altertümlichen Papierschnipseln mit aufgedruckten Zahlen, dem (noch immer) einzigen gesetzlichen Zahlungsmittel in dieser Republik. Und nicht im voraus, sondern am Fahrtziel vor dem Aussteigen. So geht Kundendienst. Von diesem scheint sich die staatlich gestützte Eisenbahn leider immer weiter zu entfernen.

so long

Mario
Nur wenn die Eisenbahn so eine Service-Wüste ist, was ist dann Fernbus und Flugzeug? Service-Mondkrater?

Wobei in der Welt, von der ich weiß, können sich die meisten Besserverdienenden nicht leisten: bei einer Autopanne in Freilassing mit dem Taxi nach Usedom zu Arbeit und dann direkt (Das Taxameter läuft weiter, is sicherer man könnte es ja noch brauchen) direkt weiter zur Großmutter nach Jever.
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