Moin.
Wie ich schon am vergangene Freitag im
Diskussionsfaden zur Dresdener Bahn schrieb, gab es im Rahmen der Schienenverkehrswochen am Dienstag, den 25.10.2022,
zwei Vorträge von Projektleitern der Bahn zu den Projekten S21 und Dresdener Bahn (in dieser Reihenfolge). Die Präsentation zum Projekt S21 ist nun freundlicherweise auch online gestellt worden
(PDF-Datei, 13.721.155 Bytes).
Mich persönlich interessierte die Präsentation zur S21 mehr als die andere, auch nachträglich, weil einige mir unbekannte Details preisgegeben wurden. Ich versuche das hier 'mal visuell darzustellen und hoffe auf die diesbezügliche Erlaubnis der Bahn.
Zum ersten Bauabschnitt präsentierte man auf Folie 13 (PDF-Seite 12) eine "Konzeptidee" zur besseren Erschließung des Bahnhofs Perleberger Straße (und zur Vermeidung von von Fahrgästen in den "Bahngraben" geworfenen Müll):
Man erkennt eine auf Höhe der Perleberger Brücke errichtete Deckelung des Bahngrabens mit Aufgängen zum höhergelegenen Bahnhof Perleberger Straße <-> Wedding und Abgängen zum tiefergelegenen Bahnhof Perleberger Straße <-> Westhafen. Der obere Bahnhof bekommt ein Glasdach ähnlich dem des Bahnhofs Rathaus Spandau und auch der untere Bahnhof bekommt Licht von oben. Ein Zugang von der Heidestraße zum südlichen Ende (beider Bahnhöfe) ist bereits beschlossene Sache, über einen Zugang von der Lehrter Straße wird noch intensiv nachgedacht (weil dazu wohl noch Schwierigkeiten beim Unter- oder Überqueren der Fernbahntrassen aus dem Weg geräumt werden müssen). Das Hochhaus am linken Rand zwischen oder über den beiden "Overflys" wirkt ein wenig bizarr, aber es ist schon eine Straßenbahn auf der Perleberger Straße eingezeichnet ... ;-)
Auf Folie 12 (PDF-Seite 11) präsentierte man ein "maritimes Gestaltungskonzept" sowohl für den Interimsbahnhof als auch für den später fertigzustellenden S21-Bahnhof Hauptbahnhof (über Letzteren sonst so gut wie garnichts gesagt oder gezeigt wurde):
Zum zweiten Bauabschnitt wurde mitgeteilt, dass die endgültige Trassenführung unter dem Parlamentsviertel immer noch nicht festgelegt werden konnte, da es mehrere Problemstellen gibt. Deshalb wurden in der Präsentation "nur Korridore" gezeigt (Folie 18 bzw. PDF-Seite 18):
Zwei herausragende Probleme (von mir mit roten Linien im folgenden "3D-Modell" umkreist) sind zum einen (immer noch) das "Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas", wo ein Ersatz für den Gang unter das Denkmal zum Austausch der Rose in der Mitte des Denkmals geschaffen werden muss, ohne die tägliche Prozedur zu unterbrechen, und zum anderen "tausende" Erdanker, die beim Bau des U-Bahnhofs Bundestag zwischen U-Bahnhof und Paul-Löbe-Haus in den Boden getrieben und dort hinterlassen worden sind (Folie 19 bzw. PDF-Seite 18):
Das letztere Problem wurde durch weitere Folien (21 / 22 bzw. PDF-Seiten 20 / 21) verdeutlicht:
Weiterhin wurde erzählt, dass der Anschluss an den Heuboden technisch anspruchsvoll und sehr zeitaufwändig wäre (mit einer entsprechend langen Unterbrechung der Nordsüd-S-Bahn) und dass die in den 1930er Jahren errichtete Brücke zur Überführung des Gleises 13 über das Gleis 12 entfernt und neu gebaut werden müsse, weil sie nicht den heutigen Fahrzeugabmessungen entspräche. Das könne nur mit einem Eingriff von "oben" geschehen, da diese alte Vorleistung mit dem Gesamtbauwerk S-Bahnhof Potzdamer Platz zusammen gebaut wurde und man damals nicht glaubte, sie jemals verändern zu müssen ("Hätte hätte Fahrradkette", Foto von Folie 29 bzw. PDF-Seite 28):
Zum dritten Bauabschnitt wurde berichtet, dass es noch diverse Probleme mit der "Einbettung" des S-Bahnhofes Gleisdreieck zwischen die Hochhäuser der "Urbanen Mitte" gäbe und dass der Bauabschnitt 3b ("Cheruskerkurve") aktuell nicht weiter verfolgt werden würde, man aber darauf achten will, nicht die Fertigstellung der Ausfädelung der Stammbahn zu behindern. Da der dritte Bauabschnitt aber wohl so weit in der Zukunft liegt, vermute ich, dass ein Zeigen von Folien dazu nicht sinnvoll ist (oben habe ich ja die Präsentationsdatei verlinkt, sodass sich jeder selbst "Bilder" davon machen kann :-)).
Viele Grüße, Thomas
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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany,
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