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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
Zitat
Marienfelde
Das Gesetz ist sicher eine Unterstützung für die Leute, die zumindest nicht nur "automobile Vernunft" wollen. Einige positive Beispiele sind ja auch erkennbar, z.B. die abschnittsweise Neugestaltung des Steglitzer Damms.
Negative Beispiele gibt es natürlich auch, z.B. die "Abpollerung" eines Radwegs im Prellerweg - womit der wirklich große "Bringer" der Verkehrswende (hier der Busverkehr der BVG) ausgebremst wird,

Steglitzer Damm ist sicherlich positiv, gerade weil hier dann mal ein recht langes durchgehendes Stück entstehen wird, wobei das Problem aber immer noch mit der westlichen Albrechtstraße bestehen bleibt.

Der schmale Streifen am Prellerweg ist natürlich Murks. Vor allem weil der Autoverkehr dort gar keinen seitlichen Sicherheitsabstand halten *kann*. Er suggeriert nur irgendetwas.

Allerdings bin ich doch in einigen Punkten etwas anderer Meinung als du. Der Busverkehr der BVG ist sicherlich ein wichtiges Teilstück aber ganz bestimmt nicht der "wirklich große 'Bringer'" der Verkehrswende. Einmal generell, schon anderen gar nicht mit den beiden Linien, die auf dem Prellerweg fahren und dieser kurze Engpass unter den Brücken besteht. Da wäre die Kantstraße von der Bedeutung schon ein ganz anderes Kaliber.

Und da sind wir schon bei etwas, was ich als Knackpunkt ansehe. Das betrifft nicht nur dein Posting, da wäre das nicht weiter wichtig. Sondern ich lese das in der generellen Debatte.

Der Busverkehr wird in erster Linie und auch in zweiter Linie *nicht* durch den Fahrradverkehr ausgebremst. (Erst in dritter Linie mag es ein paar kleine Stellen geben, wo das anders ist). Der Busverkehr wird in erster und in zweiter Linien durch den Autoverkehr ausgebremst. Sowohl durch sich korrekt verhaltenden (wenn es einfach zuviele Autos sind) als auch durch Fehlverhalten (Busspurzuparker).

Der Busverkehr wird auch an der Kantstraße und am Prellerweg eben durch den Autoverkehr ausgebremst. Dass das nach Maßnahmen zugunsten des Radverkehrs mancherorts stärker sein mag als vorher, denkbar. Aber ändert nichts am Grundproblem.

Und gelegentlich gibt es Maßnahmen, die tatsächlich von der Flächennutzung im Konflikt zwischen ÖPNV und Radverkehr stehen. Das wird sich nie völlig vermeiden lassen, wird aber um so stärker und häufiger auftreten, wenn man an der Fläche für den MIV im Grunde nichts rüttelt.

Ansonsten: mag möge sich bitte vorstellen, welche Auswirkungen es hätte, wenn die ganzen den Busverkehr "ausbremsenden" Radfahrer stattdessen auf den fraglichen Straßenzügen in entsprechend mehr Autos sitzen würden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.03.2023 12:34 von Global Fisch.
Ach, der Wegner interessiert sich plötzlich für direkte Demokratie?
Zitat
def
Ach, der Wegner interessiert sich plötzlich für direkte Demokratie?

Nunja, wenn die Katastrophe am Treptower Park offensichtlich wird, dann gibt es doch nur die Option der Verlängerung, daher erscheint mir eine Mehrheit in diesem Fall relativ wahrscheinlich.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Arnd Hellinger
rbb: Wegner will Volksentscheid über A100-Weiterbau

Na warum denn nicht.....
wenn das Wahlvolk sagt: Ja, wollen wir haben... dann ist doch Volkes Wille kundgetan, ob das den jeweils Regierenden passt oder nicht.
Ich hoffe ja auch sehr, das bei der TVO nun Butter bei de Fische kommt...

T6JP
Ich finde es unglaublich, dass Projekte mit europaweiter Relevanz wie der Brenner Nordzulauf wegen ein paar Bauernhöfen (überspitzt) ewig nicht voran kommen, eine Betonschneise durch eine dicht bewohnte Innenstadt zu ziehen (teilweise sind dann Balkone von direkt Anwohnenden nicht mehr am Park sondern unter der Autobahn (siehe Foto)) aber kein Problem zu sein scheint.


Moin moin,

Zitat
marc-j
...teilweise sind dann Balkone von direkten Anwohnern nicht mehr am Park sondern unter der Autobahn (siehe Foto) aber kein Problem zu sein scheint.

...wennschon dann über der Autobahn :)
Aber es bleibt genug Platz über. An der engsten Stelle sind es 42m bis zur Bahn und die Autobahn brauch nur 32m...also alles gut. Die Fahrbahn wird sicherlich überdeckelt in dem Bereich..alles andere wäre inakzeptabel!
Was ich eher bezweifle ist die Anordnung von Ein-und Ausfahrten zur/von Frankfurter-Allee...könnte eng werden :)))
Sollten noch Fahradschnellbahnen dazu kommen wird es definitiv eng...

Gruß
Zitat
T6Jagdpilot

Na warum denn nicht.....
wenn das Wahlvolk sagt: Ja, wollen wir haben... dann ist doch Volkes Wille kundgetan, ob das den jeweils Regierenden passt oder nicht.
Ich hoffe ja auch sehr, das bei der TVO nun Butter bei de Fische kommt...

T6JP

Bei der A 100 handelt es sich um einen Bundesverkehrsweg. Wer soll denn bitte über den Weiterbau abstimmen? Nur alle Berlinerinnen und Berliner? Berliner und Brandenburger? Oder gleich alle Bundesbürger?

Bei Verkehrsprojekten, die über einzelne Kommunen hinausgehen, halte ich Volksabstimmungen zumindest für sehr schwierig. Und selbst innerhalb der Städte und Kommunen wäre es nicht so einfach, weil die Bewohner der einzelnen Stadtteile ganz unterschiedlich von dem Vorhaben betroffen sein können. Im Zweifel stiftet man dadurch keine geeigneten Lösungen, dafür aber viel Unfrieden.

Herr Wegner macht hier mit der Volksabstimmung für ein Autobahnprojekt einen für meine Begriffe kaum realistischen Vorschlag.
Zitat
Bovist66
Wer soll denn bitte über den Weiterbau abstimmen? Nur alle Berlinerinnen und Berliner?

Die Berliner:innen könnten allenfalls darüber entscheiden, ob und wie sich das Land zu den Planungen des Bundes verhalten soll. Theoretisch könnte man ja z.B. mit Bayern für dortige Verkehrsprojekte lobbyieren, um das Autobahngeld um Berlin herumfließen zu lassen.

Inzwischen werden die Länder ja nur noch im Rahmen der Beteiligung einbezogen und können die Planungen nicht aktiv mitbestimmen. Bis 2021 hätte man vielleicht noch irgendwelche Vorgaben in die Planfeststellungsverfahren einbringen können, aber dabei wäre es möglicherweise problematisch, eine fachlich neutrale Abwägung hinzubekommen, was die Verfahren dann ggf. extrem in die Länge ziehen kann.

Wenn etwa die Senatsumweltverwaltung von gefährdeten Arten im Bereich der Trasse weiß, darf sie nicht durch Politik oder Volksentscheid daran gehindert werden, dieses Wissen in die Planfeststellung einzubringen.
Das ist doch genau das, was Herr Jagdpilot möchte - Projekte, die von vornherein unrealistisch sind, und deren Scheitern man dem missliebigen politischen Gegner in die Schuhe schieben kann. Das ist ja bei der U-Bahn nach Schönefeld oder über Rathaus Spandau hinaus nicht anders.
Wenn nun das Wahlvolk dafür den Daumen hebt....klar das bei den Radfahrfetischisten der Kamm schwillt....
Ich hoffe ja sehr, das mit Bildung des CDU/SPD Senats diese Hofierung der Radfahrerei ein Ende findet,
so interpretiere ich auch das Wahlergebnis der Wiederholungswahl zugunsten der CDU.
Die meisten Berliner sind von der Jarasch Klientel nur noch angewidert.

T6JP
Ich hoffe nur, dass die ganzen Tram-Projekte jetzt nicht aufgegeben werden
Zitat
T6Jagdpilot
Ich hoffe ja sehr, das mit Bildung des CDU/SPD Senats diese Hofierung der Radfahrerei ein Ende findet,
so interpretiere ich auch das Wahlergebnis der Wiederholungswahl zugunsten der CDU.

Ganz klar und völlig ohne jeden Zweifel ist die CDU bei der jüngsten Wahl als stärkste Kraft hervorgegangen. Dennoch wurde sie mitnichten von den meisten Wahlberechtigten gewählt. Ich verstehe nicht, wie man daraus einen Mehrheitswillen ableiten kann.


Zitat
T6Jagdpilot
Die meisten Berliner sind von der Jarasch Klientel nur noch angewidert.

Wie kommst Du darauf? Die Frau bzw. ihre Partei hat doch kaum Stimmen eingebüßt.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
T6Jagdpilot
Die meisten Berliner sind von der Jarasch Klientel nur noch angewidert.

So krass kann ich mir das nicht vorstellen. Nicht jeder steigert sich da so rein wie Du.

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Bei der A100 können wir uns hier doch alle ganz entspannt wieder hinlegen. Wann soll der Bauabschnitt zur Frankfurter Allee, sofern er jemals kommt, denn in Betrieb gehen? 2070 zusammen mit dem Deutschlandtakt? Wenn dieselbe Autobahn an anderer Stelle wegen Verschleiß dicht gemacht wird?

Wir sind in der deutschen Verkehrspolitik echt der sprichwörtliche Geisterfahrer, der alle anderen Länder falsch fahren sieht. Mal sehen, wie lange das gut geht!
Zitat
hvhasel
Bei der A100 können wir uns hier doch alle ganz entspannt wieder hinlegen. Wann soll der Bauabschnitt zur Frankfurter Allee, sofern er jemals kommt, denn in Betrieb gehen? 2070 zusammen mit dem Deutschlandtakt? Wenn dieselbe Autobahn an anderer Stelle wegen Verschleiß dicht gemacht wird?

Wir sind in der deutschen Verkehrspolitik echt der sprichwörtliche Geisterfahrer, der alle anderen Länder falsch fahren sieht. Mal sehen, wie lange das gut geht!

Ich bin da überhaupt nicht entspannt und traue den Betonstrategen nicht über den Weg. Man wird ALLES versuchen, um den 17. BA (Und die TVO) so weit voranzuboxen, dass eine Nachfolgeregierung das laufende Bauvorhaben nicht mehr stoppen kann.

Bei der Straßenbahn wird maximal die Ostkreuzstrecke in Angriff genommen, aber auch nur, weil man sonst irgendwann die heutige Strecke aus technischen Gründen sperren muss. Sämtliche anderen Planer werden irgendwelche absurden U-Bahn-Projekte planen.
Zitat
angus_67
...wennschon dann über der Autobahn :)
An der engsten Stelle sind es 42m bis zur Bahn und die Autobahn brauch nur 32m...also alles gut.

Die Autobahn soll im "Bermudadreieck" aus dem Doppelstocktunnel auftauchen und kann ja die Gürtelstraße nicht ebenerdig queren. Da sie aufgeständert über das Ring-Center geführt werden soll, kann sie also nach dem Bermudadreieck auch nicht in Troglage verlaufen sondern müsste ja auch die Gürtelstraße bereits aufgeständert überqueren. Bleibt also genau diese jetzige Grünfläche für die Rampe. Dadurch dürften dann auch Wohnungen nicht mehr über/neben der Autobahn liegen sondern darunter.

Selbst wenn da 10 Meter zwischen Wohnung & Autobahn übrig bleiben ist das ja absolut grauenhaft und für mich unverständlich, dass sowas überhaupt genehmigungsfähig sein soll und nicht (wenn überhaupt) komplett im Tunnel gebaut werden müsste. Gleichzeitig werden an Bestandsbahnstrecken überall Lärmschutzwände aufgestellt...
Zitat
Latschenkiefer
Ich bin da überhaupt nicht entspannt und traue den Betonstrategen nicht über den Weg. Man wird ALLES versuchen, um den 17. BA (Und die TVO) so weit voranzuboxen, dass eine Nachfolgeregierung das laufende Bauvorhaben nicht mehr stoppen kann.

Da hat die Berliner Landespolitik aber inzwischen nur noch wenig Einfluss, was allerdings angesichts des Betonstrategen an der Invalidenstraße auch nicht wirklich etwas ändert.
Zitat
Latschenkiefer
Bei der Straßenbahn wird maximal die Ostkreuzstrecke in Angriff genommen, aber auch nur, weil man sonst irgendwann die heutige Strecke aus technischen Gründen sperren muss.

Die Bestandsstrecke benötigt keine Planfeststellung und kann selbstverständlich grundinstandgesetzt werden, wenn der Senat das will und finanziert. Der Gleismittenabstand für Flexity ist dabei leicht herzustellen. Die Haltestelle Marktstraße ist bereits (provisorisch) barrierefrei erreichbar, hier könnten rein technisch auch Einsetzer oder eine zusätzliche Linie kehren. Es fehlen nur noch barrierefreie Haltestellen an der Gürtelstraße und Holteistraße, was sicherlich mit einer Plangenehmigung machbar wäre.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.03.2023 23:59 von der weiße bim.
Zitat
Alter Köpenicker
Ganz klar und völlig ohne jeden Zweifel ist die CDU bei der jüngsten Wahl als stärkste Kraft hervorgegangen. Dennoch wurde sie mitnichten von den meisten Wahlberechtigten gewählt. Ich verstehe nicht, wie man daraus einen Mehrheitswillen ableiten kann.

Immerhin haben der CDU doch weitaus mehr Wahlberechtigte ihre Stimme gegeben als den Grünen. Eine Mehrheit für grüne Verkehrspolitik ist daher für mich noch sehr viel weniger erkennbar.

so long

Mario
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