Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 07:25 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 07:27 |
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Arnd Hellinger
Das hier postete ich vorhin auf Facebook - geht nachher auch noch förmlich dem Petitionsausschuss des Abgeordnetenhauses zu:
[...]
Da bin ich ja mal gespannt, ob die auf Dich hören. Wünschenswert wäre es ja allemal.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 08:26 |
Zitat
Weiterhin hat sich herausgestellt, dass nicht nur die Parkspur wegfallen soll, sondern auch die Rechtsabbiegespuren im Kreuzungsbereich. Damit wäre der ÖV gleich zweimal sehr nachrangig unterwegs, er muss im Fahrradstrom auf große Lücken warten, bis er mal seine Haltestellen anfahren darf. Und er muss hinter den Rechtsabbiegern warten (die einen Fahrradstrom durchlassen müssen), bis er mal an der Kreuzung geradeaus weiterfahren kann.
Zitat
Von hinreichend staufreien Trassen für den Ersatzverkehr ganz zu schweigen (kann man auch über Ampelschaltungen lösen; die alte SenUMVK-Taktik, einfach nur Fahrspuren wegzunehmen und auf eine Selbstregulation zu hoffen, löst es jedenfalls nicht und hat zu äußerst unattraktiven Ersatzverkehren auf der U1 geführt). Flächen, wo sich ein Ersatzverkehr aufstellen kann, fliegen natürlich komplett und ersatzlos weg bei den Radstreifenplanungen. Wenn die Radplaner unter Frau Jarasch und in den Bezirken so weiter gemacht hätten wie bisher, wäre bald gar kein Ersatzverkehr mehr möglich. Wenden und abstellen der Ersatzbusse in den Nebenstraßen - unterbunden durch Kiezblocks. Wenden und abstellen der Ersatzbusse auf der Hauptstraße - unterbunden durch Pollerradwege. Gerade der neue Radstreifen auf der Müllerstraße ist ein Paradebeispiel für die wieder mal schlechte ÖV-Berücksichtigung. Tagelang konnten die BVG-Busse nicht mehr an S-Bahnhof Wedding halten, bald wird es der S-Bahn-Ersatzverkehr dort (an der Umsteigehaltestelle zur U6) auch nicht mehr können.
Bei der Oberbaumbrücke kommt noch hinzu, dass es für diese ja auch sehr konkrete Straßenbahnplanungen gibt, für die die IGEB zu Recht eine Berücksichtigung im Straßenraum fordert.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 09:07 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 09:18 |
Ich habe die Pläne auch selber gesehen. Und deswegen kann ich sagen: Du irrst.Zitat
khelbig
Nein, nirgendwo auf der Sonnenallee fällt eine Abbiegespur weg. Ich habe die Pläne selber gesehen.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 09:24 |
Zitat
M48er
Ich habe die Pläne auch selber gesehen. Und deswegen kann ich sagen: Du irrst.Zitat
khelbig
Nein, nirgendwo auf der Sonnenallee fällt eine Abbiegespur weg. Ich habe die Pläne selber gesehen.
An allen Kreuzungen wird künftig aus zwei statt drei Spuren abgebogen, das Rechtsabbiegen verläuft aus der derzeit mittleren Spur. Es geht hier zwar eher um das Abbiegen in kleinere Straße (Planetenstraße, Jupiterstraße, Michael-Bohnen-Ring, etc.), dies aber auch nur, weil der Projektzuschnitt größere Hauptstraßen auslässt (man beginnt südlich des Knotens Dammweg/Grenzallee/Sonnenallee und endet vor der Baumschulenstraße).
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 09:41 |
Zitat
khelbig
Die Straßenbahn auf der Oberbaumbrücke wird in vielleicht 7 Jahren fertig sein. Und in der Planung davor macht man sich Gedanken über Veränderungen in der Straßenraumaufteilung, nicht jetzt. Baulich sind nämlich die Grundsätze gegeben.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 09:54 |
Zitat
tramfahrer
Zitat
khelbig
Die Straßenbahn auf der Oberbaumbrücke wird in vielleicht 7 Jahren fertig sein. Und in der Planung davor macht man sich Gedanken über Veränderungen in der Straßenraumaufteilung, nicht jetzt. Baulich sind nämlich die Grundsätze gegeben.
Die Planungen beginnen in der Regel mindestens 7 Jahre vor Fertigstellung. Also doch jetzt.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 10:01 |
Zitat
marc-j
Warum es für IGEB & Co. kein Problem ist den meist genutzten Radweg der Stadt (laut Zählstellen) aufzuheben, aber die bauzeitliche Sperrung der Oberbaumbrücke für den MIV nicht möglich sein soll bleibt mir immer so lange ein Rätsel, bis mir wieder einfällt, dass Hr. Wieseke mit dem Auto aus Mitte zum Südkreuz fährt, weil ihm die U8 zu dreckig ist.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 10:19 |
Zitat
Bovist66
Die IGEB als Verein schießt überhaupt nicht an sich gegen andere Verkehrsträger des Umweltverbundes, und ständig erst recht nicht.
Zitat
Allerdings musste die IGEB wiederholt feststellen, dass in Berlin Verbesserungen für den Radverkehr ohne (ausreichende) Berücksichtigung des ÖPNV umgesetzt wurden. Dass sich die IGEB hiergegen positioniert, folgt ihrem Vereinsziel. Wenn zum Beispiel Busse wegen kurzfristig eingerichteter Radspuren im Stau stehen, ist es nicht nur legitim, dass die IGEB dies kritisiert, sondern es ist auch ihre Pflicht.
Zitat
Leider ist nicht nur in Berlin festzustellen, dass Initiativen, die sich für einen besseren Radverkehr stark machen, immer wieder speziell die Belange des Schienenverkehrs und damit von Fahrgästen ignorieren. Ich meine dabei insbesondere die Bemühungen in Bayern, die Ilztal- und Steigerwaldbahn zu reaktivieren, wo es auch von organisierten Radfahrern zeitweilig deutliche Gegenwehr gab.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 10:38 |
Zitat
T6Jagdpilot
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Alter Köpenicker
Zitat
Arnd Hellinger
Das hier postete ich vorhin auf Facebook - geht nachher auch noch förmlich dem Petitionsausschuss des Abgeordnetenhauses zu:
[...]
Da bin ich ja mal gespannt, ob die auf Dich hören. Wünschenswert wäre es ja allemal.
Vor allem weil das Fratzenbuch so unheimlich wichtig genommen wird...
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 10:54 |
Zitat
Jay
Die Idee war, wie beim letzten Mal, einen gemeinsamen Bus- & Radstreifen einzurichten. Das ist natürlich nicht optimal, aber zumindest aus Sicht der IGEB wäre es die Beste unter den schlechten Lösungsmöglichkeiten gewesen. Selbstverständlich temporär nur so lange, wie der SEV für die U1 fährt.
Zitat
Da gab es einen gemeinsamen Lösungsvorschlag von IGEB und CC (Sperrung der Kantstraße für den MIV, der dann über Kaiser- und Ku'damm fahren soll). Dafür hat sich aber weder die grün geführte Verkehrsverwaltung, noch die Radfahrerbubble wirklich interessiert.
Zitat
Warum ist es für dich eigentlich ein Skandal, dass ein Gehbehinderter die versiffte Drogen-U8 meidet und auf das Auto ausweicht und nicht etwa der unhaltbare Zustand der U8?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 11:03 |
Zitat
khelbig
Zitat
tramfahrer
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khelbig
Die Straßenbahn auf der Oberbaumbrücke wird in vielleicht 7 Jahren fertig sein. Und in der Planung davor macht man sich Gedanken über Veränderungen in der Straßenraumaufteilung, nicht jetzt. Baulich sind nämlich die Grundsätze gegeben.
Die Planungen beginnen in der Regel mindestens 7 Jahre vor Fertigstellung. Also doch jetzt.
Dem habe ich auch nicht widersprochen, aber man muss nicht jetzt den Straßenraum für die Straßenbahn neu aufteilen. Man macht sich jetzt nur Gedanken darüber.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 11:38 |
Zitat
M48er
Ich habe die Pläne auch selber gesehen. Und deswegen kann ich sagen: Du irrst.Zitat
khelbig
Nein, nirgendwo auf der Sonnenallee fällt eine Abbiegespur weg. Ich habe die Pläne selber gesehen.
An allen Kreuzungen wird künftig aus zwei statt drei Spuren abgebogen, das Rechtsabbiegen verläuft aus der derzeit mittleren Spur. Es geht hier zwar eher um das Abbiegen in kleinere Straße (Planetenstraße, Jupiterstraße, Michael-Bohnen-Ring, etc.), dies aber auch nur, weil der Projektzuschnitt größere Hauptstraßen auslässt (man beginnt südlich des Knotens Dammweg/Grenzallee/Sonnenallee und endet vor der Baumschulenstraße).
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 11:55 |
Zitat
Jay
Zitat
M48er
Ich habe die Pläne auch selber gesehen. Und deswegen kann ich sagen: Du irrst.Zitat
khelbig
Nein, nirgendwo auf der Sonnenallee fällt eine Abbiegespur weg. Ich habe die Pläne selber gesehen.
An allen Kreuzungen wird künftig aus zwei statt drei Spuren abgebogen, das Rechtsabbiegen verläuft aus der derzeit mittleren Spur. Es geht hier zwar eher um das Abbiegen in kleinere Straße (Planetenstraße, Jupiterstraße, Michael-Bohnen-Ring, etc.), dies aber auch nur, weil der Projektzuschnitt größere Hauptstraßen auslässt (man beginnt südlich des Knotens Dammweg/Grenzallee/Sonnenallee und endet vor der Baumschulenstraße).
Die Sonnenallee hat doch eigentlich wunderbar gezeigt, was so grundlegend schief läuft. Irgendwo in einem stillen Kämmerlein wird irgendwas geplant, was auf keinen Fall irgendwie an die Öffentlichkeit gelangen soll und dann gibt's irgendwann eine Pressemitteilung, dass jetzt der Umbau startet, ohne dass die Pläne mal irgendwo proaktiv veröffentlicht worden wären. Selbst im Rahmen der PM werden die Pläne nicht veröffentlicht. Zum gerade gestarteten Umbau des Strausberger Platzes gibt es bei "Frag den Staat" eine Anfrage nach den Plänen. Antwort: Bitte Frage zurücknehmen und privat per Mail stellen, die Antwortqualität sei dann ähnlich zu der nach Informationsfreiheitsgesetz.
Der M41 ist schon lange an der Kapazitätsgrenze und die BVG weigert sich (zu Recht) weitere Busse reinzuwerfen, so lange sich die Zuverlässigkeit nicht verbessert. Mit dem 4er-Takt ist hier ganz einfach die Sättigungsgrenze mit dem Verkehrsträger Bus erreicht. U-Bahnplanung gibt's für die Sonnenallee auch nicht, aber die Straßenbahnplanung kommt trotzdem nicht voran. Die BVG-Forderung nach der Umsetzung von Kaphaltestellen dürfte inzwischen das Teenager-Alter erreicht haben und nun will man genau diesen wichtigen Punkt bei der Umgestaltung der Straße erst einmal aussparen? Noch besser war die Reaktion: Keiner wollte es gewesen sein! Weder die Infravelo, noch der Bezirk, noch SenMUVK, wollten die Verantwortung für die laufende Planung übernehmen. Die neue Senatorin stand 'blank' da. Konsequenz ist jetzt der Stopp aller Radplanungen (und wohl ebenso Stopp aller Straßenbahnplanungen sowie Überprüfung aller Bussonderfahrstreifen).
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 12:14 |
Zitat
khelbig
Ich fände es auch schön, aber ist nicht unbedingt nötig.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 12:24 |
Zitat
Lopi2000
Zitat
khelbig
Ich fände es auch schön, aber ist nicht unbedingt nötig.
So wünschenswert eine gute Beteiligung auch ist, sie bindet erhebliche planerische Ressourcen und diese sind derzeit eher knapp. Zum Großteil sind die Beteiligungsinhalte bei einem solchen Verfahren für die Schaffung von Radinfrastruktur ohnehin vorher absehbar und ohne irgendwas umzuverteilen wird man ohnehin nicht vorankommen. Wenn die politische Vorgabe nun ist, dass kein einziger Parkplatz entfallen darf, braucht es entweder eine neue Vorgabe oder man braucht auch nicht weiter zu planen, egal, ob es nun neue Straßenbahnstrecken, Fahrradinfrastruktur oder Busspuren sind. Praktischerweise sind die Planer für die Radverkehrsinfrastruktur bei InfraVelo ohnehin schon outgesourced, dann könnte man dieses Unternehmen auch Aufträge aus anderen Städten annehmen lassen, solange man die Ressourcen in der eigenen Stadt nicht einsetzen kann oder will.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 12:29 |
Zitat
Nemo
Infravelo wird dann natürlich auch gebraucht, die Anlage von Radwegen auf Gehwegen ist auch wesentlich mehr Aufwand als einfach eine Spur wegzunehmen,
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 12:40 |
Zitat
Jay
Noch besser war die Reaktion: Keiner wollte es gewesen sein! Weder die Infravelo, noch der Bezirk, noch SenMUVK, wollten die Verantwortung für die laufende Planung übernehmen.
Zitat
Jay
Die neue Senatorin stand 'blank' da. Konsequenz ist jetzt der Stopp aller Radplanungen (und wohl ebenso Stopp aller Straßenbahnplanungen sowie Überprüfung aller Bussonderfahrstreifen).
Zitat
Lopi2000
man braucht auch nicht weiter zu planen, egal, ob es nun neue Straßenbahnstrecken, Fahrradinfrastruktur oder Busspuren sind
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 13:10 |
Zitat
Global Fisch
Zitat
Jay
Noch besser war die Reaktion: Keiner wollte es gewesen sein! Weder die Infravelo, noch der Bezirk, noch SenMUVK, wollten die Verantwortung für die laufende Planung übernehmen.
Das ist ein Phänomen, was mir bei so vielen Dingen in der Verkehrsplanung (und nicht nur dort) auffällt: immer ist bei (auch nur halbwegs komplexen Zuständigkeiten) ein anderer da, auf den mal alles schieben kann!
Zitat
Jay
Die neue Senatorin stand 'blank' da. Konsequenz ist jetzt der Stopp aller Radplanungen (und wohl ebenso Stopp aller Straßenbahnplanungen sowie Überprüfung aller Bussonderfahrstreifen).
Das klingt ein bisschen so, wie das was Strößenreuther (zur Erinnerung: Mitinitiator des Fahrrad-Volksentscheids, lange führend bei Changing Cities und nunmehriger Parteifreund von Frau Dr. Schreiner, die auch in der von Strößenreuther initiierten Klima-Union aktiv ist) hier im Tagesspiegel
Tagesspiegel (teils hinter Schranke)
gesagt hat. Die Senatorin müsse sich erst einmal ein Bild machen.
Das klingt auf den ersten Blick durchaus plausibel.
Nur:
a) kommt man mit dieser Denke ganz generell nicht weiter, wenn jeder Senator nach jedem Regierungswechsel alle Projekte wieder neu bewertet. Dann geschieht angesichts der typischen Laufzeiten gar nichts. Und vor allem
b) weckt das, was ansonsten von ihr verbreitet wurde (kein Wegfall von Parkplätzen bis vielleicht auf ein ganz paar, Radfahren in Nebenstraßen wäre ja ganz toll etc.) bei mir wenig Hoffnung.
Inhaltlich bin ich da ganz bei:
Zitat
Lopi2000
man braucht auch nicht weiter zu planen, egal, ob es nun neue Straßenbahnstrecken, Fahrradinfrastruktur oder Busspuren sind
Für mich ist ein No Brainer, dass a) der Platz für Verkehrswege begrenzt ist und kaum über das heutige Maß wachsen kann und b) Parkplätze das sind, was (egal, wo man ansonsten seine Prioritäten setzt) am ehesten entfallen kann. Typische Parkplätze im Straßenraum in Wohngebieten (am Supermarkt ist es etwas anders) dürften im Schnitt von nicht mehr als zwei, drei, vier Leuten am Tag genutzt werden.