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Masterplan U-Bahn BVG
geschrieben von Latschenkiefer 
Kannst Du auch nicht schlafen?
def
Re: Masterplan U-Bahn BVG
19.03.2023 07:03
Zitat
Ingolf
Und in Paris / Ile der France wird der Ausbau der Metro nicht isoliert gesehen - es findet dort insgesamt ein massiver Ausbau statt in allen Bereichen: RER, Metro, Tram, Bussysteme, Seilbahn etc...

... und nicht zu vergessen: im Rad- und Fußwegenetz, und vor allem werden, zumindest in Paris selbst, auch Flächen für den MIV zurückgebaut. Statt also ein bisschen Klein-Klein und Greenwashing unter der Maxime "Hauptsache, das Auto wird nicht gestört, ob es den Alternativen etwas nützt, ist egal" zu betreiben, wird dort in alle Verkehrsträger des Umweltverbundes investiert, beim ÖPNV in alle Verkehrsmittel, und zusätzlich noch der Autoverkehr beschnitten.

Aber natürlich ist die Kleinstadt Paris kein gutes Beispiel für die Metropole Berlin!!1! Außerdem ist das da alles theoretisch, wir sollten endlich mal in der Praxis ankommen!!1!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2023 07:25 von def.
def
Re: Masterplan U-Bahn BVG
19.03.2023 07:25
Zitat
Taktverdichtung
Wer sich für die in näherer Zukunft geplanten Vorhaben interessiert, kann sich ja in die entsprechenden Anlage des Nahverkehrsplans schauen.

Es geht doch nicht darum, sich zu informieren, es geht darum, wofür die BVG eigentlich Ressourcen zur Verfügung stellt, während die Aufgabe "Verlegung einer Straßenbahnstrecke in eine Parallelstraße" zum Jahrhundertprojekt mutiert. Man schafft es nicht, bei verdammten 800 m - ACHTHUNDERT METERN - Straßenbahn endlich mal planungsrechtlich den Fuß auf den Boden zu bekommen, aber träumt von einer U-Bahn zwischen Weißensee und dem Tierpark...

Zitat
Taktverdichtung
Die U0 scheint ja vielleicht nicht wirklich realistisch zu sein, aber es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass die meisten Verbindungen in Berlin zwischen Außenbezirken durch die Innenstadt oder zumindest über die Ringbahn gehen. In einer polyzentrischen Stadt wie Berlin wäre solche Tagentialverbindungen aber sicherlich interessant und würden die Ringbahn entlasten.

Das stimmt schon, aber auch hier:

- Ein Nahverkehrsangebot entlang des östlichen BAR würde eine solche Aufgabe auch übernehmen, auch auf Relationen, in denen der ÖPNV bei Fahrzeiten heute besonders schlecht gegenüber dem Auto abschneidet (Raum Buch/Blankenburg - Hohenschönhausen/Marzahn). Aber statt das endlich mal anzugehen, träumen alle Parteien außer den Grünen von der TVO, die das Problem der deutlichen Fahrzeitvorteile für das Auto auch noch für die Relation Marzahn/Hellersdorf - Köpenick/Adlershof/Schöneweide verstärkte; und dann heißt es wieder, die Leute wollen ja Auto fahren, außerdem ist der ÖPNV viel zu langsam.

- Ob die Nahverkehr-TVO eine S- oder eine Regionalbahn wäre, sei dahingestellt, eine U-Bahn ist es jedenfalls nicht. Deshalb zeigt das Beispiel auch ganz gut, wieso solche gesamtstädtischen Planungen besser beim Land als bei der BVG aufgehoben sind.

- Man könnte halt tangentiale Relationen ohne größere Investitionen schon heute verbessern. Einige Beispiel, um in der gleichen Gegend zu bleiben: M17 auch abends und am Wochenende mit allen Fahrten nach Falkenberg, X69 täglich und ganztägig auf ganzer Strecke alle 10 min, 269 ganztägig zum U Kaulsdorf Nord (und am besten auch alle 10 min), bis zum Ausbau der Straßenbahn am Bahnhof Mahlsdorf Führung einiger 195er zur Rahnsdorfer Straße, mit Anschluss von/zur 63 etc. (wobei die Frage, wie gewendet wird, natürlich interessant ist). Wenn man schon an solchen Kleinigkeiten scheitert - wie möchte man ein solches U-Bahn-Netz umsetzen?
Zitat
Nemo
U4 Glambecker Ring - Landsberger Allee - Hauptbahnhof - Nollendorfplatz - Innsbrucker Platz - Rathaus Steglitz - Appenzeller Straße

Ich finde es sehr positiv, dass die BVG im Bereich Innsbrucker Platz die A100 abschaffen will...
Klingt alles zu schön um.wahr zu sein. Hinterlässt die scheidende BVG Chefin Kreienkamp einen Goldesel?
Vielleicht hat sich ja eine Goldelse für die Nachfolge beworben.
Re: Masterplan U-Bahn BVG
19.03.2023 09:34
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
Nemo
U4 Glambecker Ring - Landsberger Allee - Hauptbahnhof - Nollendorfplatz - Innsbrucker Platz - Rathaus Steglitz - Appenzeller Straße

Ich finde es sehr positiv, dass die BVG im Bereich Innsbrucker Platz die A100 abschaffen will...

Vermutlich wird man dann eher ab Rathaus Schöneberg tiefer gehen und die Vorleistung für die U10 verwenden -natürlich ggf. abreißen und anpassen, dass man die Kurve bekommt.

Bei der U4 sieht man auch, was für ein Quatsch das ist. Will man die auf Großprofil aufbohren, also neu bauen - die unwichtigste Linie Berlins? Oder möchte man wirklich bis nach Marzahn mit nur 60km/h schnellen Zügen eine Express-Verbindung anbieten? Wäre es da nicht besser, die Linie am Hauptbahnhof zu trennen?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Ich finde die Ideen gut und einen radikalen Vorschlag, wo man in 30 Jahren sein könnte. Schlimm genug, dass das wegen der Planungsvorläufe 30 Jahre dauern dürfte und wegen des Geldes nie was wird.
Was ich nicht verstehe: Warum sind so viele gegen U-Bahnen? Jede Straßenbahn macht Lärm und kommt wegen enger Straßen bzw. unsinniger Trassenplanung parallel zum MIV nur langsam voran. Wie hoch ist die Durchschnittsgeschwindigkeit der Tram? 18 km/h?
Und wer sagt, dass - nur weil man U-Bahnen baut - die Straßen dem MIV gehören? Man könnte den Platz, den eine Tram einnimmt, für Fahrradwege nutzen...
Im Übrigen kommt man nirgends so schnell und zuverlässig ans Ziel wie mit der U-Bahn. Da würden viele Quartiere von profitieren, wenn man die (endlich mal) ausbauen würde.

Und zum Thema Geld (falls das als Gegenargument kommt): Wie viel Geld wird in irgendwelche schwachsinnigen Unternehmensförderungen gesteckt, die man streichen könnte? Oder endlich eine Citymaut...
Naja, my cup of tea :)
Zitat
Nemo
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
Nemo
U4 Glambecker Ring - Landsberger Allee - Hauptbahnhof - Nollendorfplatz - Innsbrucker Platz - Rathaus Steglitz - Appenzeller Straße

Ich finde es sehr positiv, dass die BVG im Bereich Innsbrucker Platz die A100 abschaffen will...

Vermutlich wird man dann eher ab Rathaus Schöneberg tiefer gehen und die Vorleistung für die U10 verwenden -natürlich ggf. abreißen und anpassen, dass man die Kurve bekommt.

Bei der U4 sieht man auch, was für ein Quatsch das ist. Will man die auf Großprofil aufbohren, also neu bauen - die unwichtigste Linie Berlins? Oder möchte man wirklich bis nach Marzahn mit nur 60km/h schnellen Zügen eine Express-Verbindung anbieten? Wäre es da nicht besser, die Linie am Hauptbahnhof zu trennen?

Man wollte ja eigentlich die U3 mal zum Großprofil umbauen. Aber wenn das so kommen sollte, wird Falkenberg wohl mit Kleinprofilbahnen bedient. So spart man gleich noch ein bisschen Geld beim Tunnelbau.
Berliner Morgenpost - Warum der BUND gegen Ausbau des U-Bahn-Netzes in Berlin ist

Zitat

U-Bahnen seien Hochleistungsverkehrsmittel, die ihre Berechtigung auf stark nachgefragten Korridoren hätten. „Die sind in Berlin allerdings fast vollständig abgedeckt“, so Heuser. Der Großraum Berlin verfüge - die S-Bahn mit eingerechnet - über fast 500 Kilometer Metro-Netz. „Auch heutzutage im internationalen Vergleich ein hoher Wert.“

[www.morgenpost.de]
@crosscheck:
Gefällt mir deine Argumentation.

Es gibt tatsächlich auch viele Gründe für die Straßenbahn:

Berlin ist grob in allen Bezirken von S- und U-Bahnen erschlossen. Im Bereich der Schnellbahn fehlt es an:
dichten Takten (also alle 120 bis 150 Sekunden) im Berufsverkehr und Vollzügen/8-Wagen-Zügen und den entsprechenden dazugehörigen Werkstatt, Kehr, Abstell und Zugtauschkapazitäten. In der Kapazität ist hier bei S- und U-Bahn noch viel Luft nach oben auf den bestehenden Strecken bei entsprechendem Ausbau. Die Kategorie Straßenbahn fehlt in Teilen der Stadt komplett. Und hier noch mehr Busse durch zuschicken funktioniert auf den Autospuren nicht wirklich. Bei einem 2,5-Minuten-Takt auf Buslinien ist Pulkbildung vorprogrammiert.Dann lieber eine Straßenbahn im 4 bis 5 Minuten-Takt auf teilweise unabhängigen Spuren.

Außerdem ist im Rahmen der Klimathematik (auch Stadtklima: Schotter oder Rasengleis statt Asphalt) fragwürdig soviel Beton im Untergrund zu versenken
Re: Masterplan U-Bahn BVG
19.03.2023 11:15
Zitat
hvhasel
Berliner Morgenpost - Warum der BUND gegen Ausbau des U-Bahn-Netzes in Berlin ist

Zitat

U-Bahnen seien Hochleistungsverkehrsmittel, die ihre Berechtigung auf stark nachgefragten Korridoren hätten. „Die sind in Berlin allerdings fast vollständig abgedeckt“, so Heuser. Der Großraum Berlin verfüge - die S-Bahn mit eingerechnet - über fast 500 Kilometer Metro-Netz. „Auch heutzutage im internationalen Vergleich ein hoher Wert.“

[www.morgenpost.de]

Ohhh.... das ging ja schnell!
def
Re: Masterplan U-Bahn BVG
19.03.2023 11:16
Zitat
chrosscheck
Ich finde die Ideen gut und einen radikalen Vorschlag, wo man in 30 Jahren sein könnte. Schlimm genug, dass das wegen der Planungsvorläufe 30 Jahre dauern dürfte und wegen des Geldes nie was wird.
Was ich nicht verstehe: Warum sind so viele gegen U-Bahnen? Jede Straßenbahn macht Lärm und kommt wegen enger Straßen bzw. unsinniger Trassenplanung parallel zum MIV nur langsam voran. Wie hoch ist die Durchschnittsgeschwindigkeit der Tram? 18 km/h?
Und wer sagt, dass - nur weil man U-Bahnen baut - die Straßen dem MIV gehören? Man könnte den Platz, den eine Tram einnimmt, für Fahrradwege nutzen...
Im Übrigen kommt man nirgends so schnell und zuverlässig ans Ziel wie mit der U-Bahn. Da würden viele Quartiere von profitieren, wenn man die (endlich mal) ausbauen würde.

Und zum Thema Geld (falls das als Gegenargument kommt): Wie viel Geld wird in irgendwelche schwachsinnigen Unternehmensförderungen gesteckt, die man streichen könnte? Oder endlich eine Citymaut...
Naja, my cup of tea :)

Niemand ist prinzipiell gegen U-Bahnen, was soll denn die ständige Wiederholung dieses Blödsinns? U-Bahnen sind super, um große Menschenmengen im Stadtverkehr über mittlere und längere Distanzen zu befördern. Aber wenn sie, wie es dir offensichtlich vorschwebt, die böse Straßenbahn ersetzen, führt das vor allem zu zwei Dingen:

- Auf kurzen bis mittleren Strecken braucht man eher länger als heute, weil der Weg zur Station weiter ist und eher umgestiegen werden muss.

- Auf längeren Strecken brauchen Fahrgäste länger, weil die U-Bahn ständig hält (aber eben nicht so oft wie die Straßenbahn).

Praktisch das schlechteste aus beiden Welten.

Natürlich auch mal wieder Ausspielen von ÖPNV und Fahrrad. Die Berliner Magistralen sind in der Regel breit genug, um Straßenbahntrasse und Radweg unterzubringen. Aber dann müsste man ja dem heiligen Auto Platz wegnehmen.
Ich finde die Diskussion super, weil sie ja genau das abbildet, was die Politik (vermutlich mit weniger Kompetenz :)) diskutiert.
Ich finde die Straßenbahn nicht "böse", aber sie muss richtig geplant werden (separate Trassen) und hat eben auch so ihre Nachteile (laut, Planung dauert länger als beim Bus etc.).
Aber klar: Man sollte im Detail schauen, wo U-Bahnen, Straßenbahnen oder Bus eben Sinn ergeben. Der Diskussion stelle ich mir gern und die ist wahrscheinlich nicht so einfach (auch wegen Kosten, Planungszeiträumen, Platzbedarf, Verkehrsbedarf etc.).
Was ich nur sagen wollte: U-Bahnen sind wahnsinnig schnell, attraktiv und vom Oberflächenverkehr unabhängig.
Zitat
chrosscheck
Ich finde die Ideen gut und einen radikalen Vorschlag, wo man in 30 Jahren sein könnte. Schlimm genug, dass das wegen der Planungsvorläufe 30 Jahre dauern dürfte und wegen des Geldes nie was wird.
Was ich nicht verstehe: Warum sind so viele gegen U-Bahnen? Jede Straßenbahn macht Lärm und kommt wegen enger Straßen bzw. unsinniger Trassenplanung parallel zum MIV nur langsam voran. Wie hoch ist die Durchschnittsgeschwindigkeit der Tram? 18 km/h?
Und wer sagt, dass - nur weil man U-Bahnen baut - die Straßen dem MIV gehören? Man könnte den Platz, den eine Tram einnimmt, für Fahrradwege nutzen...
Im Übrigen kommt man nirgends so schnell und zuverlässig ans Ziel wie mit der U-Bahn. Da würden viele Quartiere von profitieren, wenn man die (endlich mal) ausbauen würde.

Und zum Thema Geld (falls das als Gegenargument kommt): Wie viel Geld wird in irgendwelche schwachsinnigen Unternehmensförderungen gesteckt, die man streichen könnte? Oder endlich eine Citymaut...
Naja, my cup of tea :)

Wir reden bei diesen Vorschlägen von bestimmt über 150 km U-Bahnstrecken, was bei einem Kilometerpreis von optimistischen 100 Millionen Euro etwa 15.000.000.000€ oder sehr wahrscheinlich noch viel mehr kosten würde.

Das Problem an der Straßenbahn ist weder der Lärm (das ist ein weit verbreitetes Vorteil, denn ohne Tram ist der MIV mindestens schon genauso laut und moderne Straßenbahnfahrzeuge + zeitgemäße Baumaterialien lassen die Straßenbahn immer ruhiger fahren) oder der Stau, sondern schlicht und ergreifend der fehlende politische Wille, konsequent Vorrangschaltungen und andere Optimierungen umzusetzen.
Die Straßenbahn scheitert in besonders engen Straßen wie der Dörpfeldstraße außerdem nicht an der Enge jener Straßen, sondern daran, dass der Platz für den MIV niemals angerührt werden darf.

Zitat

Und wer sagt, dass - nur weil man U-Bahnen baut - die Straßen dem MIV gehören? Man könnte den Platz, den eine Tram einnimmt, für Fahrradwege nutzen...

Klasse Behauptung. Genau so gut könnte man auch den Platz, den der MIV einnimmt für Radwege nutzen. Jetzt stehen wir da.

Fakt ist, dass man den MIV nie ganz verhindern muss und kann. Ziel sollte es sein, dessen Anteil zu verringern. Doch wann wurde jemals eine Straße zu einem Radweg umgewidmet, nachdem dort eine U-Bahn gebaut wurde?

Ich selbst mag die U-Bahn auch, aber sie ist kein Allheilmittel und gerade in Berlin schon gut ausgebaut. Ein paar sinnvolle Netzergänzungen wie die U9 nach Pankow würde ich begrüßen, aber niemals die U-Bahn anstelle der Straßenbahn. Lieber wären mir 10x mehr Straßenbahnstrecken statt die U4 nach Jüterbog zu verlängern.
Zitat
hvhasel
Berliner Morgenpost - Warum der BUND gegen Ausbau des U-Bahn-Netzes in Berlin ist

Zitat

U-Bahnen seien Hochleistungsverkehrsmittel, die ihre Berechtigung auf stark nachgefragten Korridoren hätten. „Die sind in Berlin allerdings fast vollständig abgedeckt“, so Heuser. Der Großraum Berlin verfüge - die S-Bahn mit eingerechnet - über fast 500 Kilometer Metro-Netz. „Auch heutzutage im internationalen Vergleich ein hoher Wert.“

[www.morgenpost.de]

Irgendwo muss man ja auch zustimmen.
Als ich die Pläne gelesen habe, empfand ich das auch als ein wenig zu übertrieben. Auch jetzt noch. Ich bin nachwievor ja immer noch ein Freund der U-Bahn über Greifswalder Straße sowie der Verländerung der U5 nach Jungfernheide, letzter klingt immer noch am vernünftigsten und am ehesten umsetzbar.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2023 11:44 von Flexist.
Re: Masterplan U-Bahn BVG
19.03.2023 11:54
Zitat
Flexist
Zitat
hvhasel
Berliner Morgenpost - Warum der BUND gegen Ausbau des U-Bahn-Netzes in Berlin ist

Zitat

U-Bahnen seien Hochleistungsverkehrsmittel, die ihre Berechtigung auf stark nachgefragten Korridoren hätten. „Die sind in Berlin allerdings fast vollständig abgedeckt“, so Heuser. Der Großraum Berlin verfüge - die S-Bahn mit eingerechnet - über fast 500 Kilometer Metro-Netz. „Auch heutzutage im internationalen Vergleich ein hoher Wert.“

[www.morgenpost.de]

Irgendwo muss man ja auch zustimmen.
Als ich die Pläne gelesen habe, empfand ich das auch als ein wenig zu übertrieben. Auch jetzt noch. Ich bin nachwievor ja immer noch ein Freund der U-Bahn über Greifswalder Straße sowie der Verländerung der U5 nach Jungfernheide, letzter klingt immer noch am vernünftigsten und am ehesten umsetzbar.

Eine U-Bahn unter der Greifswalder wäre ein Paradebeispiel.
Man kann in einem Verkehrswendeszenario eine schnelle U-Bahn planen, die nicht so oft hält, man könnte die Straßenbahn beibehalten, deren Haltestellenabstand aber verkleinern und man könnte eine Fahrspur wegnehmen, einen breiten Radweg anlegen und ein neues Lieferzonen- und Parkraumkonzept einführen.

Oder man baut die U-Bahn, stellt die Straßenbahn ein und freut sich über die viele zusätzliche MIV-Kapazität auf den heutigen Gleisen oder wenigstens darüber dass man für den Radweg keine Spur wegnehmen muss und der Lieferverkehr auf dem Radweg liefern kann und so keine Parkplätze wegkommen und der Lieferverkehr den fließenden Verkehr nicht behindert.

Das sind zwei völlig unterschiedliche Konzepte. Für mich wäre die erste Variante sogar erstrebenswert, die zweite eben nicht.

Es ist für mich wesentlich wahrscheinlicher, dass Giffey und ihre Freunde von der CDU zu Variante 2 tendieren.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2023 11:58 von Nemo.
Zitat
chrosscheck
Ich finde die Diskussion super, weil sie ja genau das abbildet, was die Politik (vermutlich mit weniger Kompetenz :)) diskutiert.
Ich finde die Straßenbahn nicht "böse", aber sie muss richtig geplant werden (separate Trassen) und hat eben auch so ihre Nachteile (laut, Planung dauert länger als beim Bus etc.).
Aber klar: Man sollte im Detail schauen, wo U-Bahnen, Straßenbahnen oder Bus eben Sinn ergeben. Der Diskussion stelle ich mir gern und die ist wahrscheinlich nicht so einfach (auch wegen Kosten, Planungszeiträumen, Platzbedarf, Verkehrsbedarf etc.).
Was ich nur sagen wollte: U-Bahnen sind wahnsinnig schnell, attraktiv und vom Oberflächenverkehr unabhängig.

Auch die U-Bahn muss richtig geplant werden und ist ebenfalls laut. Der Lärm bleibt auch nicht unbedingt im Tunnel, denn Schall überträgt sich auch durch das Erdreich oder Stein oder Lüftungsschächte oder Zugänge, weswegen die jüngste U-Bahnstrecke von Alexanderplatz nach Brandenburger Tor ebenfalls aufwändig schallisoliert wurde und das trotz der tiefen Lage. Zudem ist der Lärm und die Emissionen beim Bau nicht zu vernachlässigen.
Ich möchte an dieser Stelle noch einige wichtige Argumente einbringen, warum der obige Entwurf definitiv nicht ausreichend ist:

- Zur besseren Anbindung von Karl's und dem Designer Outlet Center muss die U1 bis Elstal verlängert werden.
- Die U3 sollte über Ahrensfelde bis Werneuchen verlängert werden und ersetzt dort die Regionalbahn
- Ergänzend zur U7 sollte die U6 von der Nahariyastraße bis zum BER verlängert werden und sorgt für U-Bahn-Anschluss in Groß- und Kleinziethen sowie Waßmannsdorf
- Die U7 sollte nicht an der Gatower Chaussee enden, sondern in Alt-Kladow direkten Anschluss zur Wannseefähre herstellen, alternativ unter dem Wannsee hindurch bis S+U Wannsee verlängert werden
- Eine U75 zur Anbindung von Grünau (abzweigend Höhe Rudow) wird ebenfalls zur Sicherung der Verkehrswende benötigt
- Die U9 endet Buckower Chausse direkt neben der U6, eine Verlängerung über den U Mariendorfer Damm/Buckower Chaussee bis zum künftigen Dreh- und Angelpunkt U Britzer Garten (U0, U8, U9) erscheint zwingend erforderlich
- Nach Abschluss obiger Maßnahmen wird die Linie U21/U22 neu eingeführt und verkehrt als Ringbahn über Haselhorst und Reinickendorf; die Strecke in Richtung Falkenhagener Feld übernimmt dann die verlängerte U5

In diesem Sinne ;-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2023 12:10 von FlO530.
Zitat
Nemo
Zitat
Flexist
Zitat
hvhasel
Berliner Morgenpost - Warum der BUND gegen Ausbau des U-Bahn-Netzes in Berlin ist

Zitat

U-Bahnen seien Hochleistungsverkehrsmittel, die ihre Berechtigung auf stark nachgefragten Korridoren hätten. „Die sind in Berlin allerdings fast vollständig abgedeckt“, so Heuser. Der Großraum Berlin verfüge - die S-Bahn mit eingerechnet - über fast 500 Kilometer Metro-Netz. „Auch heutzutage im internationalen Vergleich ein hoher Wert.“

[www.morgenpost.de]

Irgendwo muss man ja auch zustimmen.
Als ich die Pläne gelesen habe, empfand ich das auch als ein wenig zu übertrieben. Auch jetzt noch. Ich bin nachwievor ja immer noch ein Freund der U-Bahn über Greifswalder Straße sowie der Verländerung der U5 nach Jungfernheide, letzter klingt immer noch am vernünftigsten und am ehesten umsetzbar.

Eine U-Bahn unter der Greifswalder wäre ein Paradebeispiel.
Man kann in einem Verkehrswendeszenario eine schnelle U-Bahn planen, die nicht so oft hält, man könnte die Straßenbahn beibehalten, deren Haltestellenabstand aber verkleinern und man könnte eine Fahrspur wegnehmen, einen breiten Radweg anlegen und ein neues Lieferzonen- und Parkraumkonzept einführen.

Oder man baut die U-Bahn, stellt die Straßenbahn ein und freut sich über die viele zusätzliche MIV-Kapazität auf den heutigen Gleisen oder wenigstens darüber dass man für den Radweg keine Spur wegnehmen muss und der Lieferverkehr auf dem Radweg liefern kann und so keine Parkplätze wegkommen und der Lieferverkehr den fließenden Verkehr nicht behindert.

Das sind zwei völlig unterschiedliche Konzepte. Für mich wäre die erste Variante sogar erstrebenswert, die zweite eben nicht.

Es ist für mich wesentlich wahrscheinlicher, dass Giffey und ihre Freunde von der CDU zu Variante 2 tendieren.

+1

die Kombination aus schneller U-Bahn für große Distanzen und Straßenbahn für die Feinerschließung ist mMn genial. Leider wird dies mit der heutigen Politik nicht umzusetzen sein.

Und ja, auch die U5 gen Westen zu verlängern hätte dahingehend Potenzial. Oder die von mir gerne erwähnte U9 nach Pankow könnte gerne auch parallel mit einer Straßenbahn durch die Wollankstraße als Gesamtkonzept umgesetzt werden.

Hierzustadt gibt's beim ÖPNV allerdings nur Entweder-Oder.
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