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Parkraumbewirtschaftung
geschrieben von Andreas Rauch 
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VvJ-Ente
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PassusDuriusculus
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T6Jagdpilot
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VvJ-Ente
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T6Jagdpilot
In Köpenick ist voll mit Autos heut aufm Feiertag-kein Wunder S-Bahn+RE eins verkehren nicht bzw mit SEV...

T6JP

Ich wünsche mir, dass in Zukunft möglichst viele Leute in Köpenick und angrenzenden Stadtteilen das Auto benutzen.

Genau, das ist das Ergebnis der so oft gewünschten "push&pull" Faktoren, wie hier gern geschwafelt wird,
um die Leute vom Nahverkehr zu überzeugen, wenn der mangels Strecken,Personal,Fahrzeugen nicht kann, steigt keiner aufs Fahrrad.

T6JP
Ja und zwar weil aktuell politisch sehr wenig fürs Fahrrad getan wird (sehr wenig pull) und der Autoverkehr unverändert priviligert und subventioniert wird (gar kein push). Wenn die Politiker also wirklich was tun wollen würden, müssten sie natürlich daran irgendwas ändern. Das passiert aber leider nicht.

Ja, deswegen sollte das der Markt regeln. Adlershof - Köpenick Nord mit dem Auto = 3 Stunden. Geht schon jetzt, wenn Union Freitag Abend spielt, bekommen wir bestimmt auch ohne Fußball hin, wenn nur genug Leute vernünftig werden und ins Auto umsteigen. Dienstbeginn in Adlershof 7:30 Uhr oder 8:30 Uhr ist mit dem Auto von Wendenschloß aus völlig egal, weil man entweder vor der Rush Hour losfährt, oder dank Ecke Müggelheimer und Wendenschloßstr. und Langer Brücke ewig ansteht und nicht pünktlich vor Ort ist. Mehr Autos bedeutet, noch länger warten und noch mehr Leute, die früher losfahren, so dass man irgendwann vielleicht schon um 5 starten darf.

Natürlich muss man dann aber auch die Fußwege so gestalten, dass man nicht schneller ist als im Auto. Ansonsten gehen die Fitnessstudios pleite!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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hvhasel
Ist nicht eines der größten und zugleich leider immer noch unterschätzte Problem in einer Großstadt die Flächenkonkurrenz? Also noch viel mehr zwischen den Sektoren als innerhalb des Verkehrssektors selbst. Das sollte in die Überlegungen auch einfließen.

Am Ende des Tages ist es doch an der Politik, den Gemeinwillen wiederzugeben. Also muss die zu Grunde liegende Frage auch lauten: Entspricht es dem Gemeinwillen, dass öffentlicher Raum für Fahrzeuge weitestgehend kostenlos ist, während die Wohnkosten immer weiter steigen? Das mag vielleicht (hypothetisch) sogar so sein, bloß wird darüber nicht oder kaum gesprochen, sondern es gibt unzählige Ausweichdebatten über die Verteilung innerhalb des Verkehrssektors.

Führte man jedoch diese intersektorelle Diskussion, würde man schnell feststellen, dass es nicht der fließende Individualverkehr ist, der die meisten Probleme verursacht.

Interessanter Blickwinkel. Ein Oberziel in der Verkehrspolitik sollte ja die Vermeidung unabdingbarer Verkehre sein, also: Kurze Wege zwischen Wohnung und Arbeits- oder Ausbildungsstätte, zum einkaufen usw.

So einem Ziel kann man sich in der Tat nur sektorübergreifend und nur über sehr lange Zeiträume nähern. Wo Arbeitsplätze neu entstehen, müßte auch bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, jedenfalls zu einem erheblichen Teil.

Beim Arbeitsplatzwechsel sollte in der Nähe des neuen Arbeitsplatzes eine bezahlbare Wohnung zur Verfügung stehen usw.

Dafür wäre ein deutlicher Richtungswechsel in der Politik erforderlich - eine mehr am Gemeinwohl ausgerichtete Politik in unserem Land. Das wäre mal eine "Zeitenwende", die diese Bezeichnung verdienen würde,

Marienfelde.
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Marienfelde
Beim Arbeitsplatzwechsel sollte in der Nähe des neuen Arbeitsplatzes eine bezahlbare Wohnung zur Verfügung stehen usw.

Meinst Du wirklich, es gibt eine Mehrheit, die stets dem Arbeitsplatz hinterherzieht und auch in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes wohnen will? Zumindest auf mich trifft das schonmal nicht zu. Zeit meines Lebens wohne ich nun schon hier, in unserem schönen Köpenick und möchte es auch nicht missen. Dabei habe ich schon so gut, wie in jedem Winkel der Stadt gearbeitet, sogar ganz kurz mal in Potsdam - da mußte ich allerdings letztendlich passen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
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Andreas Rauch
Aus meiner Sicht krankt die Debatte um die Verkehrswende ein wenig daran, dass die involvierten "Parteien" die Auseinandersetzung um die "Umverteilung" des knappen Gutes Straßenraum als eine Art Nullsummenspiel betrachten. Soll heißen - um den einen (Radfahrern/Fußgänger/ÖPNV-Nutzern) etwas geben zu können, muss man den anderen etwas wegnehmen.

...

Inwiefern solch ein Move dann aber Auswirkungen auf etwaige reelle struktuelle Kennwerte (z.B. den stadtweiten Modal-Split) hat, ist dem politischen Akteur scheinbar gar nicht weiter wichtig.

Andersherum wird ein Schuh draus. Das Auto ist an 20 % der Wege in Berlin beteiligt und erbringt sogar etwa 40 % der Verkehrsleistung, belegt aber 80 % der Verkehrsfläche*; insb. die 98 % am Tag stehenden Autos (ruhender "Verkehr") nehmen unnötig Platz weg, der doch mobilem Verkehr (egal, ob jetzt MIV, Wirtschaftsverkehr/Ladezonen, ÖPNV, Fahrradverkehr oder Fußgängern) volkswirtschaftlich viiiel mehr nutzen würde. Oder gern auch mehr Versickerungsfläche/Grün, Stichwort heiße Sommer.

Eine Verbesserung des Modal Split ist sicher gut (aber da sind wir in Deutschland in Berlin schon gut) aber geht es nicht auch darum, den Flächenverbrauch an die tatsächliche Leistung heranzuführen? Stichworte "Flächengerechtigkeit".

Die neue und bald zukünftige Koalition hat ja Recht, dass sich jeder so bewegen soll, wie er möchte. Aber auf wertvollem Land Autos abstellen ist kein Grundrecht. Vor Ausweisung von neuen Busspuren und/oder Fahrradwegen bin ich persönlich für drastisch verknappte Parkflächen. Wenn man das bequemste aber ineffizienteste Verkehrsmittel nehmen möchte, soll man dies tun dürfen. Aber warum sollte ich denen den roten Teppich ausrollen.

Das wäre so, als würde ich der Gruppe, die 80 % meines Restaurants belegt, aber nur 40 % des Umsatzes generiert, dazu mir noch die Bude verqualmt und enorm laut ist, am meisten hofieren. Kein Wirt würde so handeln. Aber wenn es um Platz auf der Straße geht, schaffen es die meisten Parteien, die öffentliche Meinung völlig quer gehen zu lassen.

Im Gegensatz zu Brandenburg (40 %) nutzen in Berlin wohl nur 18 % der Haushalte täglich den PKW**. Es wäre schön, wenn Parteien (ich habe keine Präferenzen) langsam anfangen würden, für die täglichen Wege in Berlin Politik zu machen und nicht für Brandenburger Pendler.

Neben Parkraumumwidmung (nicht Bewirtschaftung) bin ich für starke Beschleunigung des ÖPNV. Letztens wieder zum Hbf. mit M10. An jeder Ampel dürfen noch ~7 Autos fahren, damit die 40-50 Leute in der Tram noch ein bisschen warten dürfen. Eine der reichsten Volkswirtschaften der Welt verschleudert bei diesem Thema täglich Geld. Unfassbar, meiner Meinung nach.

* Zahlen wurden kürzlich in einem Talk bei Radio 1 so berichtet. Habe keinen Link dazu.

** [www.morgenpost.de]
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Andreas Rauch

ich schreib doch noch einmal etwa - man macht sich so seine dilettantischen Gedanken.

Das muss dich nicht grämen. Ich finde deine Beiträge interessant und belebend, auch wenn ich in vielen Punkten nicht mit dir übereinstimme.

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Andreas Rauch
Aus meiner Sicht krankt die Debatte um die Verkehrswende ein wenig daran, dass die involvierten "Parteien" die Auseinandersetzung um die "Umverteilung" des knappen Gutes Straßenraum als eine Art Nullsummenspiel betrachten. Soll heißen - um den einen (Radfahrern/Fußgänger/ÖPNV-Nutzern) etwas geben zu können, muss man den anderen etwas wegnehmen.

Hier heftiger Widerspruch. Aus meiner Sicht krankt die Debatte am genauen Gegenteil. Daran, dass einige diesen Fakt leugnen, und meinen, es könne funktionieren, *ohne* das man den Autoverkehr etwas wegnimmt.

Ich habe sicherlich eine verkehrspolitische Position. Aber ich bin auch Physiker. Ich versuche gerne in vielen Fragen, meine persönliche Agenda auszublenden und es ganz nüchtern zu sehen. Aber ich komme zu keinen anderen Schlüssen. Man kann einfach nicht den nicht-MIV-Oberflächenverkehr (Fuß, Rad, Straßenbahn, Bus) *wesentlich* verbessern, ohne dem MIV etwas wegzunehmen. Punktuell vielleicht. Man kann mal eine Kreuzung besser bauen, und Quatsch wie Linksabbiegerspur im Straßenbahngleis muss auch nicht sein. Aber das ist punktuell. Im *Wesentlichen* geht es nicht. Der Platz ist nicht da. Alles andere ist Osterhase, Weihnachtsmann, Traumtänzerei.

Übrigens ist es auch Traumtänzerei, alles zu lassen, wie es ist, wenn man nur pro Auto ist und ÖPNV und Radverkehr gar nicht weiter fördern will. Die Autos werden immer größer, und mehr Leute wollen wegen mehr Arbeitsplätzen in die Innenstadt. Auch beim Status Quo der Infrastruktur wird der Autoverkehr immer langsamer.

Zu den parkenden Autos kann ich nur TomB zustimmen. Auch da spricht der Physiker, unabhängig von meiner verkehrspolitischen Meinung: ineffektiv genutzter Raum. Der ganze Tag von ganz wenigen Leuten blockiert.

Das Clevere an spdcdu und das Dumme an den Grünen: die spdcdu hat es geschafft, den Begriff "Miteinander" für sich zu okkupieren und das "Bullerbü" für die Grünen. Die Grünen haben es wiederum nicht geschafft, dem etwas entgegenzusetzen. Jedenfalls die Berliner nicht.

Der Tagesspiegel zitiere neulich den grünen Bürgermeister von Hannove. Belit Onay: Man müsse Chancen, nicht Verbote in den Mittelpunkt der Veränderung stellen. „In Hannover sperren wir keine Straßen, wir öffnen sie“, sagt Onay. Nach und nach machten auf Hannovers Straßen Autos Platz für Theateraufführungen, Sport und Spiel. Die anfängliche Skepsis sei längst gewichen.

Exakt. Eine Darstellung aus dieser Perspektive hat man in Berlin leider verpennt.

Zitat

So wurde die Friedrichstraße durch Frau Jarasch "umverteilt"

Die Friedrichstraße war völlig Pillepalle. Energievergeudung auf einem Nebenschauplatz. Hat weder für den Auto- noch für den Radverkehr und auch nicht für die Fußgänger wesentlichen Nutzen.

Zitat

Was ist, wenn man die Perspektive wechselt

Das ist im menschlichen Umgang und für das Verstehen der Gegenseite immer gut.


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[*] Eigentlich kann doch "der Autofahrer" über jeden weiteren Fußgänger/Radler/ÖPNV-Nutzer, den ein ordentlich ausgebautes System generiert, froh sein - bleibt mehr Platz auf den Straßen fürs Auto...

Eigentlich ist dem so. Allerdings nutzen mindestens Radler/ÖPNV denselben Straßenraum mit anderen Geschwindigkeiten.
Und wenn man separieren will: auf wieviel Straßen hat man wirklich Platz für Radverkehr, Busspur, Lieferverkehr, fließenden Kfz-Verkehr? Auf wie viel von diesen Straßen könnte man dann noch parken? Gut, Parken und Lieferverkehr mag zusammenpassen, und eine Busspur braucht man nicht überall. Aber sonst?

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[*] Tragen nicht P&R-Plätze an der Peripherie bei zu einem wenigstens teilweisen Absenken des MIV-Verkehrs im Zentrum?

Im Prinzip. Und das ist die Logik: jwd kommt man nichts um Auto herum, in der Stadt passen sie aber nicht rein. Also ist P&R die Konsequenz. Nur: in vielen Orten im Umland liegen die Bahnhöfe im Ortskern; da ist das gleiche Problem, wie in der STadt. Man kann einzelne Stationen auf grüner Wiese mit P&R bauen (Segefeld etwa), mit den hier im Thread schon erwähnten konsequenterweise auftretenden langen Wegen, wenn da wirklich viele Autos stehen.

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[*]Wenn der Radverkehr über ein Radwegesystem abgewickelt würde, das wirklich diesen Namen verdiente, vielleicht auch auf Nebenstraße (z.B. wie in der Linienstraße), haben wir dann nicht eigentlich auch ein win-win?

Ich halte den Gedanken, Radverkehr im Wesentlichen über Nebenstraßen abzuwickeln, für illusorisch. Einfach wegen des Fehlens durchgängiger Nebenstraßenzüge in den meisten längeren Relationen. Ausnahmen bestätigen die Regel.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.04.2023 23:01 von Global Fisch.
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Marienfelde
Interessanter Blickwinkel. Ein Oberziel in der Verkehrspolitik sollte ja die Vermeidung unabdingbarer Verkehre sein, also: Kurze Wege zwischen Wohnung und Arbeits- oder Ausbildungsstätte, zum einkaufen usw.

So einem Ziel kann man sich in der Tat nur sektorübergreifend und nur über sehr lange Zeiträume nähern. Wo Arbeitsplätze neu entstehen, müßte auch bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, jedenfalls zu einem erheblichen Teil.

Beim Arbeitsplatzwechsel sollte in der Nähe des neuen Arbeitsplatzes eine bezahlbare Wohnung zur Verfügung stehen usw.

Dafür wäre ein deutlicher Richtungswechsel in der Politik erforderlich - eine mehr am Gemeinwohl ausgerichtete Politik in unserem Land. Das wäre mal eine "Zeitenwende", die diese Bezeichnung verdienen würde,

Es mag an allem etwas dran sein, aber wovon reden wir?
Welche Verkehrspolitik wir jetzt und heute machen oder über Visionen, wie eine Stadt in 50 Jahren aussehen könnte?
Und welche positiven Beispiele schweben dir mit einer "mehr am Gemeinwohl ausgerichteten Politik" vor?
Vielleicht muss man bzgl. Stadtentwicklung etwas neu denken. Mal als Beispiel die Zossener Straße/Stadtgut Hellersdorf, da wurde viel neuer Wohnraum (über 40 Gebäude) geschaffen, aber Glaube nur ein Gebäude hat Mischnutzung. Da braucht man sich doch nicht über die Pendelei wundern.
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PassusDuriusculus
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T6Jagdpilot
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VvJ-Ente
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T6Jagdpilot
In Köpenick ist voll mit Autos heut aufm Feiertag-kein Wunder S-Bahn+RE eins verkehren nicht bzw mit SEV...

T6JP

Ich wünsche mir, dass in Zukunft möglichst viele Leute in Köpenick und angrenzenden Stadtteilen das Auto benutzen.

Genau, das ist das Ergebnis der so oft gewünschten "push&pull" Faktoren, wie hier gern geschwafelt wird,
um die Leute vom Nahverkehr zu überzeugen, wenn der mangels Strecken,Personal,Fahrzeugen nicht kann, steigt keiner aufs Fahrrad.

T6JP
Ja und zwar weil aktuell politisch sehr wenig fürs Fahrrad getan wird (sehr wenig pull) und der Autoverkehr unverändert priviligert und subventioniert wird (gar kein push). Wenn die Politiker also wirklich was tun wollen würden, müssten sie natürlich daran irgendwas ändern. Das passiert aber leider nicht.

Wobei die Relation FFO/FüWa/Erkner kaum zum Radfahren nach Berlin einlädt ;-)
Wie schon viele User hier bemerkten ist eine Sperrung der S3/Re1 um das Beispiel zu nennen Strecke eine Sauerei ohnegleichen,
fast vergleichbar mit der Situation nachm Krieg als der Iwan alle Schienen mitgenommen hat und die Leute mitn Dampfer nach Berlin geschippert wurden.
Ansonsten sind hier in der Gegend Radwege vorhanden, die eher am We voll sind als unter der Woche.

T6JP
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VvJ-Ente
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PassusDuriusculus
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T6Jagdpilot
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VvJ-Ente
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T6Jagdpilot
In Köpenick ist voll mit Autos heut aufm Feiertag-kein Wunder S-Bahn+RE eins verkehren nicht bzw mit SEV...

T6JP

Ich wünsche mir, dass in Zukunft möglichst viele Leute in Köpenick und angrenzenden Stadtteilen das Auto benutzen.

Genau, das ist das Ergebnis der so oft gewünschten "push&pull" Faktoren, wie hier gern geschwafelt wird,
um die Leute vom Nahverkehr zu überzeugen, wenn der mangels Strecken,Personal,Fahrzeugen nicht kann, steigt keiner aufs Fahrrad.

T6JP
Ja und zwar weil aktuell politisch sehr wenig fürs Fahrrad getan wird (sehr wenig pull) und der Autoverkehr unverändert priviligert und subventioniert wird (gar kein push). Wenn die Politiker also wirklich was tun wollen würden, müssten sie natürlich daran irgendwas ändern. Das passiert aber leider nicht.

Ja, deswegen sollte das der Markt regeln. Adlershof - Köpenick Nord mit dem Auto = 3 Stunden. Geht schon jetzt, wenn Union Freitag Abend spielt, bekommen wir bestimmt auch ohne Fußball hin, wenn nur genug Leute vernünftig werden und ins Auto umsteigen. Dienstbeginn in Adlershof 7:30 Uhr oder 8:30 Uhr ist mit dem Auto von Wendenschloß aus völlig egal, weil man entweder vor der Rush Hour losfährt, oder dank Ecke Müggelheimer und Wendenschloßstr. und Langer Brücke ewig ansteht und nicht pünktlich vor Ort ist. Mehr Autos bedeutet, noch länger warten und noch mehr Leute, die früher losfahren, so dass man irgendwann vielleicht schon um 5 starten darf.

Wobei dann immer noch nicht drei Stunden herauskommen.
Dieser Markt ist Wunschdenken.
Ebenso wie eben weitere Taktverdichtungen, ich sprach das Problem Fahrzeuge genauso an wie Personal das sich kaum finden lässt..

T6JP
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Alter Köpenicker
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Marienfelde
Beim Arbeitsplatzwechsel sollte in der Nähe des neuen Arbeitsplatzes eine bezahlbare Wohnung zur Verfügung stehen usw.

Meinst Du wirklich, es gibt eine Mehrheit, die stets dem Arbeitsplatz hinterherzieht und auch in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes wohnen will? Zumindest auf mich trifft das schonmal nicht zu. Zeit meines Lebens wohne ich nun schon hier, in unserem schönen Köpenick und möchte es auch nicht missen. Dabei habe ich schon so gut, wie in jedem Winkel der Stadt gearbeitet, sogar ganz kurz mal in Potsdam - da mußte ich allerdings letztendlich passen.

So ist es, innerhalb Berlin wird kaum jemand der Arbeit hinterherziehen, eher raus in den Speckgürtel beim aktuellen Mietmarkt.
Was sollen die machen die wechselnde Arbeitsorte haben...oder wechselnde Stellen.
43 Jahre beim selben Arbeitgeber so wie ich-das ist doch heute Seltenheit.

T6JP
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T6Jagdpilot
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Alter Köpenicker
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Marienfelde
Beim Arbeitsplatzwechsel sollte in der Nähe des neuen Arbeitsplatzes eine bezahlbare Wohnung zur Verfügung stehen usw.

Meinst Du wirklich, es gibt eine Mehrheit, die stets dem Arbeitsplatz hinterherzieht und auch in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes wohnen will? Zumindest auf mich trifft das schonmal nicht zu. Zeit meines Lebens wohne ich nun schon hier, in unserem schönen Köpenick und möchte es auch nicht missen. Dabei habe ich schon so gut, wie in jedem Winkel der Stadt gearbeitet, sogar ganz kurz mal in Potsdam - da mußte ich allerdings letztendlich passen.

So ist es, innerhalb Berlin wird kaum jemand der Arbeit hinterherziehen, eher raus in den Speckgürtel beim aktuellen Mietmarkt.
Was sollen die machen die wechselnde Arbeitsorte haben...oder wechselnde Stellen.
43 Jahre beim selben Arbeitgeber so wie ich-das ist doch heute Seltenheit.

T6JP

Es geht ja nicht nur um Wohnort und Arbeitsort. Es geht doch um die insgesamt im Durchschnitt längeren Wege, die es vorher nicht gegeben hat.

Und da sind wir wieder bei meinem Punkt: Warum ist denn der Mietmarkt wie er ist? Warum ist die Flächenverteilung wie sie ist? Was ist Henne, was Ei? Was Ursache, was Wirkung?

Große Einfallstraßen, jahrzehntelange Eigenheimförderung und Pendlerpauschale haben diesen Lifestyle doch erst möglich gemacht. Natürlich müssen wir jetzt damit irgendwie umgehen. Aber den Trend noch verstärken zu wollen - und das kann man aus den Aussagen eines "Miteinanders" ernsthaft folgern - amüsiert mich sehr, seitdem ich nicht mehr im dichter besiedelten Teil von Berlin wohne.

Mir würde es wie VvJ-Ente sehr gut gefallen, wenn nicht nur die Köpenicker, sondern alle Berliner die ein Auto haben, gleichzeitig damit zur Arbeit oder sonst wohin führen. Einmal im Monat nur, so eine Art Critical Mass mit Autos. Mit Fahrrädern klappt dieses "Miteinander" schließlich auch!
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T6Jagdpilot
So ist es, innerhalb Berlin wird kaum jemand der Arbeit hinterherziehen, eher raus in den Speckgürtel beim aktuellen Mietmarkt.

Zahlen, bitte.

Die Mehrheit der Berliner (Berliner sind im Vergleich eher arm) wird sich die Wohnungen im Speckgürtel auch nicht leisten können, Mieten war es letztes Jahr auch nur im Schnitt 1€ günstiger.* Und ein Haus/Grundstück ist natürlich noch viel teurer.

Arme Menschen können sich auch kein Auto leisten. Die Motorisierungsquote in Berlin ist die niedrigste in Deutschland.**

Ein Grund, nicht rauszuziehen, fällt zumindest ab 1.5. weg: das wesentlich teurere Ticket. Bleibt noch der Zeitverlust.

KiTa kostet in Brandenburg auch was, in Berlin kostenlos.

Raus zieht also eher eine Minderheit oberhalb des Medianeinkommens.

* [www.rbb24.de]

** [www.destatis.de]
Ich denke nicht, dass Leute unbedingt ihrem Job hinterher ziehen. Die meisten Leute wechseln ihre Wohnung wenn es ein neuer Lebensumstand erfordert oder wenn sie aus der alten Wohnung raus müssen.

Allerdings wird dann wenn man sowieso eine neue Wohnung braucht auch abgewogen, wie weit der Weg zur Arbeit sein wird. Heutzutage zählt aber eigentlich nur dass man irgendwo eine Wohnung bekommen hat - und Expartner und Kinder ausgezogen sind, verzichtet man häufig auf die Suche nach einer kleineren und teureren Wohnung.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.04.2023 11:59 von Nemo.
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TomB
KiTa kostet in Brandenburg auch was, in Berlin kostenlos.

Das ist zwar für die brandenburgischen Eltern ungünstig, aber letztlich eine Ländersache. Wer nach Brandenburg zieht, zahlt entsprechend weniger Steuern und Abgaben an die Kommunen und dafür mehr zweckgebundene Gebühren und Beiträge - hier für die Kitas. In Berlin hat man sich dagegen entschieden, diese zweckgebundenen Kosten für die Kitas auf alle Steuerzahlenden umzulegen.
Zitat
TomB
Zitat
T6Jagdpilot
So ist es, innerhalb Berlin wird kaum jemand der Arbeit hinterherziehen, eher raus in den Speckgürtel beim aktuellen Mietmarkt.

Zahlen, bitte.

Die Mehrheit der Berliner (Berliner sind im Vergleich eher arm) wird sich die Wohnungen im Speckgürtel auch nicht leisten können, Mieten war es letztes Jahr auch nur im Schnitt 1€ günstiger.* Und ein Haus/Grundstück ist natürlich noch viel teurer.

Arme Menschen können sich auch kein Auto leisten. Die Motorisierungsquote in Berlin ist die niedrigste in Deutschland.**

Ein Grund, nicht rauszuziehen, fällt zumindest ab 1.5. weg: das wesentlich teurere Ticket. Bleibt noch der Zeitverlust.

KiTa kostet in Brandenburg auch was, in Berlin kostenlos.

Raus zieht also eher eine Minderheit oberhalb des Medianeinkommens.

* [www.rbb24.de]

** [www.destatis.de]

Hängt aber auch ein wenig von der Wohnungsform ab. Bei einem Einfamilien- oder Reihenhaus gebe ich Dir recht. Bei Wohnungen ist es etwas anders.

Allerdings - und deshalb stimmt auch die Gesamtargumentation - wurde seit der Wiedervereinigung massiv versäumt, in den Umlandgemeinden gerade entlang der SPNV-Linien verdichteter zu bauen. Die Möglichkeiten hätte es hierfür durchaus gegeben, aber zu dieser Zeit hat eben jeder eher mit einer abnehmenden Bevölkerung Berlins gerechnet.
Zitat
hvhasel
Allerdings - und deshalb stimmt auch die Gesamtargumentation - wurde seit der Wiedervereinigung massiv versäumt, in den Umlandgemeinden gerade entlang der SPNV-Linien verdichteter zu bauen. Die Möglichkeiten hätte es hierfür durchaus gegeben, aber zu dieser Zeit hat eben jeder eher mit einer abnehmenden Bevölkerung Berlins gerechnet.

Auch Berlin hat ja so gehandelt und z.B. auf dem ehemaligen Schlachthofgelände am S-Bahnhof Storkower Straße aber auch vielen anderen attraktiv gelegenen Flächen, eine Bebauung entwickeln lassen, die von der Bauform und -dichte her eher für den erweiterten Speckgürtel sinnvoll und üblich wäre.

Aus Sicht der Umlandkommunen ist es ja auch ein Stück weit sinnvoll, eher auf eigentumsorientierte Wohnformen zu setzen, da aus diesen höhere Steuereinnahmen zu erwarten sind und gleichzeitig geringere Sozialausgaben. Daher ist es vom Grundsatz her auch Aufgabe der Landesplanung, entsprechend zu steuern.
Zitat
Lopi2000
Wer nach Brandenburg zieht, zahlt entsprechend weniger Steuern und Abgaben an die Kommunen und dafür mehr zweckgebundene Gebühren und Beiträge - hier für die Kitas. In Berlin hat man sich dagegen entschieden, diese zweckgebundenen Kosten für die Kitas auf alle Steuerzahlenden umzulegen.

Wie kommst Du darauf? Hast Du dazu eine Quelle? Einkommensteuer, Umsatzsteuer usw. sind bundesweit gleich.
Zitat
phönix
Zitat
Lopi2000
Wer nach Brandenburg zieht, zahlt entsprechend weniger Steuern und Abgaben an die Kommunen und dafür mehr zweckgebundene Gebühren und Beiträge - hier für die Kitas. In Berlin hat man sich dagegen entschieden, diese zweckgebundenen Kosten für die Kitas auf alle Steuerzahlenden umzulegen.

Wie kommst Du darauf? Hast Du dazu eine Quelle? Einkommensteuer, Umsatzsteuer usw. sind bundesweit gleich.

Einkommensteuer und Umsatzsteuer sind zwar bundeseinheitlich gleich, aber - wie der Name schon sagt - vom Einkommen und Umsatz abhängig. Wo also Besserverdienende leben und Geld ausgeben, sind auch die Einnahmen höher. Bei den wichtigsten Gemeindesteuern - Gewerbe- und Grundsteuer - legen die Gemeinden einen Hebesatz für die jeweilige Gemeinde fest, mit dem ein nach einheitlichen Kriterien ermittelter Betrag multipliziert wird. Für die Grundsteuer B liegt dieser Hebesatz im brandenburgischen Durchschnitt bei 412, in Berlin bei 810, für die Gewerbesteuer bei 322 / 410.

Grund- und Gewerbesteuer machen zusammen rund die Hälfte der gemeindlichen Einnahmen in Brandenburg aus, die Gemeindeanteile an Einkommen- und Umsatzsteuer ungefähr die andere Hälfte.
Zitat
Lopi2000
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phönix
Zitat
Lopi2000
Wer nach Brandenburg zieht, zahlt entsprechend weniger Steuern und Abgaben an die Kommunen und dafür mehr zweckgebundene Gebühren und Beiträge - hier für die Kitas. In Berlin hat man sich dagegen entschieden, diese zweckgebundenen Kosten für die Kitas auf alle Steuerzahlenden umzulegen.

Wie kommst Du darauf? Hast Du dazu eine Quelle? Einkommensteuer, Umsatzsteuer usw. sind bundesweit gleich.

Einkommensteuer und Umsatzsteuer sind zwar bundeseinheitlich gleich, aber - wie der Name schon sagt - vom Einkommen und Umsatz abhängig. Wo also Besserverdienende leben und Geld ausgeben, sind auch die Einnahmen höher. Bei den wichtigsten Gemeindesteuern - Gewerbe- und Grundsteuer - legen die Gemeinden einen Hebesatz für die jeweilige Gemeinde fest, mit dem ein nach einheitlichen Kriterien ermittelter Betrag multipliziert wird. Für die Grundsteuer B liegt dieser Hebesatz im brandenburgischen Durchschnitt bei 412, in Berlin bei 810, für die Gewerbesteuer bei 322 / 410.

Grund- und Gewerbesteuer machen zusammen rund die Hälfte der gemeindlichen Einnahmen in Brandenburg aus, die Gemeindeanteile an Einkommen- und Umsatzsteuer ungefähr die andere Hälfte.

Außerdem sind nicht nur die Sozialausgaben im Speckgürtel niedriger, auch die Ausgaben des Staates für ÖPNV und Kultur. Der ÖPNV wird allerdings besser und daher auch die Ausgaben höher und zur Kultur kann man ja in die böse, dreckige Stadt reisen!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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