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Parkraumbewirtschaftung
geschrieben von Andreas Rauch 
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Marienfelde
Beim Arbeitsplatzwechsel sollte in der Nähe des neuen Arbeitsplatzes eine bezahlbare Wohnung zur Verfügung stehen usw.

Meinst Du wirklich, es gibt eine Mehrheit, die stets dem Arbeitsplatz hinterherzieht und auch in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes wohnen will? Zumindest auf mich trifft das schonmal nicht zu. Zeit meines Lebens wohne ich nun schon hier, in unserem schönen Köpenick und möchte es auch nicht missen. Dabei habe ich schon so gut, wie in jedem Winkel der Stadt gearbeitet, sogar ganz kurz mal in Potsdam - da mußte ich allerdings letztendlich passen.

Nein, meine ich nicht. Dennoch sollte es Angebote in dieser Richtung geben. Ich selbst bin vor etwas mehr als zehn Jahren näher an die S-Bahn - und damit auch näher zu meiner Arbeitsstätte - gezogen, wodurch sich meine beiden täglichen Arbeitswege von etwa 26 auf etwa 20 Kilometer vermindert haben. Dies war mir deshalb möglich, weil es seinerzeit in Marienfelde-Nord noch relativ preiswerte Wohnungsangebote gab (heute wäre es deutlich schwieriger).

Außerdem führt eine "Durchmischung" der Funktionen Wohnen und Arbeiten zu einem "paarigeren" Verkehrsbedarf, was auch für die "Öffis" aus betriebswirtschaftlicher Sicht vorteilhaft ist.
Ich wollte noch etwas ergänzen. Dass der Mietmarkt in Städten angespannt ist, ist nicht unbedingt "Schuld" der Landespolitik, sondern ein Gesamtdeutsches Problem, insb. in Metropolen.
Laut diesem Artikel* wird Neubau das Problem möglicherweise nicht lösen.
Neben teuren Mieten werden durch Zuzug insb. die Platz-/Verteilungsprobleme** signifikant zunehmen. Eventuell sollte man vor "Bauen, Bauen, Bauen" zunächst diese Probleme angehen.

* [www.zeit.de]

** KiTas, Schulen, (Fach-) Ärzte, Straßen, Wohnungen, Erholungsflächen, weitere soziale Infra etc.
...bitte jetzt nicht noch Wohnungsbau...
Ich möchte mich noch einmal bedanken für die tatsächlich informativen Antworten einiger Forumteilnehmer.

Interessanterweise beobachtete ich bei den Antworten eine indirekte Proportionalität zwischen Qualität/Nutzen/Verträglichkeit/Informationsgehalt einer Antwort und Gesamtzahl von Forumbeiträgen des jeweiligen Forumteilnehmers.

mit freundlichen Grüßen wünscht einen schönen zweiten Sommersonntag

A.R.
Bildungsstand Deutschland (www.destatis.de) , Gesamtbevölkerungsteilnehmer:

33.5% mit Hochschulreife (vulgo: (Fach-)Abitur)
46.6% mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung
18.5% mit abgeschlossenem Hochschulstudium

Wenn ein derart hochgebildetes Land es in seiner Haupstadt im Jahr 2023, also nach 78 Jahren Friedensdividende nicht auf die Kette bekommt, den im Grunde doch mehr als ausreichend vorhandenen Straßenraum, in einer für alle Teilnehmer annehmbaren Weise aufzuteilen,

tja,

dann kann eigentlich auch diesem Forum hier der Stecker gezogen werden.

Denn dann wäre eh alles zu spät.

:)
Zitat
TomB
Zitat
Andreas Rauch
Aus meiner Sicht krankt die Debatte um die Verkehrswende ein wenig daran, dass die involvierten "Parteien" die Auseinandersetzung um die "Umverteilung" des knappen Gutes Straßenraum als eine Art Nullsummenspiel betrachten. Soll heißen - um den einen (Radfahrern/Fußgänger/ÖPNV-Nutzern) etwas geben zu können, muss man den anderen etwas wegnehmen.

...

Inwiefern solch ein Move dann aber Auswirkungen auf etwaige reelle struktuelle Kennwerte (z.B. den stadtweiten Modal-Split) hat, ist dem politischen Akteur scheinbar gar nicht weiter wichtig.

Andersherum wird ein Schuh draus. Das Auto ist an 20 % der Wege in Berlin beteiligt und erbringt sogar etwa 40 % der Verkehrsleistung, belegt aber 80 % der Verkehrsfläche*; insb. die 98 % am Tag stehenden Autos (ruhender "Verkehr") nehmen unnötig Platz weg, der doch mobilem Verkehr (egal, ob jetzt MIV, Wirtschaftsverkehr/Ladezonen, ÖPNV, Fahrradverkehr oder Fußgängern) volkswirtschaftlich viiiel mehr nutzen würde. Oder gern auch mehr Versickerungsfläche/Grün, Stichwort heiße Sommer.

Eine Verbesserung des Modal Split ist sicher gut (aber da sind wir in Deutschland in Berlin schon gut) aber geht es nicht auch darum, den Flächenverbrauch an die tatsächliche Leistung heranzuführen? Stichworte "Flächengerechtigkeit".

Die neue und bald zukünftige Koalition hat ja Recht, dass sich jeder so bewegen soll, wie er möchte. Aber auf wertvollem Land Autos abstellen ist kein Grundrecht. Vor Ausweisung von neuen Busspuren und/oder Fahrradwegen bin ich persönlich für drastisch verknappte Parkflächen. Wenn man das bequemste aber ineffizienteste Verkehrsmittel nehmen möchte, soll man dies tun dürfen. Aber warum sollte ich denen den roten Teppich ausrollen.

Das wäre so, als würde ich der Gruppe, die 80 % meines Restaurants belegt, aber nur 40 % des Umsatzes generiert, dazu mir noch die Bude verqualmt und enorm laut ist, am meisten hofieren. Kein Wirt würde so handeln. Aber wenn es um Platz auf der Straße geht, schaffen es die meisten Parteien, die öffentliche Meinung völlig quer gehen zu lassen.

Im Gegensatz zu Brandenburg (40 %) nutzen in Berlin wohl nur 18 % der Haushalte täglich den PKW**. Es wäre schön, wenn Parteien (ich habe keine Präferenzen) langsam anfangen würden, für die täglichen Wege in Berlin Politik zu machen und nicht für Brandenburger Pendler.

Neben Parkraumumwidmung (nicht Bewirtschaftung) bin ich für starke Beschleunigung des ÖPNV. Letztens wieder zum Hbf. mit M10. An jeder Ampel dürfen noch ~7 Autos fahren, damit die 40-50 Leute in der Tram noch ein bisschen warten dürfen. Eine der reichsten Volkswirtschaften der Welt verschleudert bei diesem Thema täglich Geld. Unfassbar, meiner Meinung nach.

* Zahlen wurden kürzlich in einem Talk bei Radio 1 so berichtet. Habe keinen Link dazu.

** [www.morgenpost.de]

Die Zahlen passen weitgehend dazu, was man unter Open Data Berlin nachlesen kann: [daten.berlin.de]

Die jährlichen Parkgebühren für Anwohner in den Parkraumbewirtschaftungszonen halte ich übrigens für einen schlechten Witz. 5 EUR pro Tag fände ich OK. Ein Zimmer in der Größe zur Miete ist teuerer. So würde man auch dem Problem des ruhenden Verkehrs beikommen. In der Stadt sind noch etliche private Flächen vorhanden, die zur Abstellung von Autos genutzt werden können. Vielen Autobesitzern sind die im Moment jedoch zu teuer.
Ich wäre für gleiche Preise bei Fahrad/E-Rollerabstellmöglichkeiten auch ganz angetan.

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Ich wäre für gleiche Preise bei Fahrad/E-Rollerabstellmöglichkeiten auch ganz angetan.

Das wäre im Vergleich zur in Anspruch genommenen Fläche wohl nicht wirklich zu rechtfertigen. Auf den Parkplätzen, die unter meinem Fenster zugunsten von Fahrradstellplätzen abgeschafft wurden, passen nun komfortabel 12 und gedrängt auch mehr als 20 Fahrräder oder Roller hin. Abgesehen davon müssen ja auch die Folgekosten des MIV irgendwie refinanziert werden und die bisherige Parkraumbewirtschaftung ist eher ein Nullsummenspiel.
Die Folgekosten den Umbaus für Fahrradabstellplätze usw aber auch...fürn Autoparkplatz am Fahrbahnrand brauchste nichtmal Steine bewegen...
T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Die Folgekosten den Umbaus für Fahrradabstellplätze usw aber auch...fürn Autoparkplatz am Fahrbahnrand brauchste nichtmal Steine bewegen...

Blödsinn. Autoparkplätze fallen nicht vom Himmel!

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313

Blödsinn. Autoparkplätze fallen nicht vom Himmel!

Gerade gestern nahe der Grüntaler Straße gesehen, wo neue Diagonalsperren gebaut wurden: während die restliche Fahrbahn glatt wie ein Kinderpopo ist, ist an den früheren Stellplätze für Pkw der Asphalt regelrecht zerbeult. Da müsste man eigentlich dringend mal ausbessern. So viel zum Thema, ein stehender Pkw veruracht keine Kosten.

Nebenbei: erstaunlich, wie viel Platz plötzlich ffrei ist.
def
Re: Parkraumbewirtschaftung
04.07.2023 16:29
Zitat
B-V 3313
Zitat
T6Jagdpilot
Die Folgekosten den Umbaus für Fahrradabstellplätze usw aber auch...fürn Autoparkplatz am Fahrbahnrand brauchste nichtmal Steine bewegen...

Blödsinn. Autoparkplätze fallen nicht vom Himmel!

Und natürlich verursachen sie auch einmal gebaut Kosten: versiegelte Fläche muss unterhalten und entwässert werden (was nebenbei auch kontraproduktiv ist, da eigentlich möglichst viel Wasser vor Ort gespeichert werden sollte) und trägt bei Hitzewellen deutlich zu Überhitzung des Stadtraums bei. Das kann man zwar prinzipiell auch über Radinfrastruktur sagen, nur braucht man hier halt für die gleiche Kapazität viel weniger versiegelter Fläche (auf einen Pkw-Stellplatz passen fünf Bügel, also zehn Fahrräder). Was dann aber noch bei abgestellten Autos hinzukommt: unter ihnen staut sich die Hitze nochmal besonders stark, und das so stark, dass die Fläche auch über Nacht nicht wirklich abkühlen kann.
Zitat
B-V 3313
Zitat
T6Jagdpilot
Die Folgekosten den Umbaus für Fahrradabstellplätze usw aber auch...fürn Autoparkplatz am Fahrbahnrand brauchste nichtmal Steine bewegen...

Blödsinn. Autoparkplätze fallen nicht vom Himmel!

Komisch..wie sind die an ganz normalen Straßenrändern ohne Umbauten entstanden?
Aus der Hölle hochgekommen??

T6JP
Zitat
def
Zitat
B-V 3313
Zitat
T6Jagdpilot
Die Folgekosten den Umbaus für Fahrradabstellplätze usw aber auch...fürn Autoparkplatz am Fahrbahnrand brauchste nichtmal Steine bewegen...

Blödsinn. Autoparkplätze fallen nicht vom Himmel!

Und natürlich verursachen sie auch einmal gebaut Kosten: versiegelte Fläche muss unterhalten und entwässert werden (was nebenbei auch kontraproduktiv ist, da eigentlich möglichst viel Wasser vor Ort gespeichert werden sollte) und trägt bei Hitzewellen deutlich zu Überhitzung des Stadtraums bei. Das kann man zwar prinzipiell auch über Radinfrastruktur sagen, nur braucht man hier halt für die gleiche Kapazität viel weniger versiegelter Fläche (auf einen Pkw-Stellplatz passen fünf Bügel, also zehn Fahrräder). Was dann aber noch bei abgestellten Autos hinzukommt: unter ihnen staut sich die Hitze nochmal besonders stark, und das so stark, dass die Fläche auch über Nacht nicht wirklich abkühlen kann.

Streicht man deshalb jetzt Radwege grün an??
Ich bin immer wieder erstaunt was für Begründungen man von sonst her holt, nur um das Auto zu verteufeln.

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Komisch..wie sind die an ganz normalen Straßenrändern ohne Umbauten entstanden?

Eine asphaltierte oder gepflasterte Straße entsteht in deiner Welt ohne Bauarbeiten?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Sie sind irgendwann mal gebaut worden einfach so samt Häusern und Gehwegen,ohe jeden Schnickschnack.
Im Gegensatz zu extra angelegten Parkbuchten,Parkplätzen vor Einkaufszentren etc.. und Radwegen...
Geht jetzt das Licht an?

T6JP
Zitat
def
Zitat
B-V 3313
Zitat
T6Jagdpilot
Die Folgekosten den Umbaus für Fahrradabstellplätze usw aber auch...fürn Autoparkplatz am Fahrbahnrand brauchste nichtmal Steine bewegen...

Blödsinn. Autoparkplätze fallen nicht vom Himmel!

...Was dann aber noch bei abgestellten Autos hinzukommt: unter ihnen staut sich die Hitze nochmal besonders stark, und das so stark, dass die Fläche auch über Nacht nicht wirklich abkühlen kann.

Ganz interessant gestern ein MDR Beitrag-
Man hat in Gorlmorxstodt mit einer Drohne Hitzeabstrahlungen untersucht-mitten im Zenrum.
Erstaunlicherweise hat das Dach der Stadthalle dabei ganz heftige Hitze gezeigt,
Autos am Straßenrand dagegen kaum Signaturen auf dem Wärmebild.
Und der Nischel war auch ziemlich warm ;-))

T6JP
Zitat
def
Was dann aber noch bei abgestellten Autos hinzukommt: unter ihnen staut sich die Hitze nochmal besonders stark, und das so stark, dass die Fläche auch über Nacht nicht wirklich abkühlen kann.
Aha. "Staut sich"? Im Schatten aufheizen? Rundum offen. Ernsthaft? Schon fast Verschwörungstheoretiker...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.2023 01:22 von GraphXBerlin.
Ein Verschwörungstheoretiker ist eher der, der Argumente nicht akzeptiert, weil er sie nicht versteht oder wahrhaben will.
...oder jedes noch so blöde Argument erfindet um Contra zu geben.
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