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Batteriezüge im Netz Ostbrandenburg
geschrieben von bahnbob 
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X-Town Traffic
Bei Siemens hat man doch schon Stromabnehmer entwickelt, die sich automatisch absenken. Könnte die Technik nicht zum Einsatz kommen?

Im Pro-Bahn-Text steht zumindest, dass dies signaltechnisch erst in ETCS vorgesehen ist. Man müsste wohl als Zwischenlösung irgendwelche Hilfskonstruktionen verwenden (es gibt ja für PKW z.B. auch die Option, Verkehrsschilder per Kamera zu lesen und die aktuelle Höchstgeschwindigkeit einzublenden), aber dafür dass dies dann irgendwelche Automatismen im Zug auslöst, ist es wohl zu unzuverlässig.
Zitat
Lopi2000
Zitat
X-Town Traffic
Bei Siemens hat man doch schon Stromabnehmer entwickelt, die sich automatisch absenken. Könnte die Technik nicht zum Einsatz kommen?

Im Pro-Bahn-Text steht zumindest, dass dies signaltechnisch erst in ETCS vorgesehen ist. Man müsste wohl als Zwischenlösung irgendwelche Hilfskonstruktionen verwenden (es gibt ja für PKW z.B. auch die Option, Verkehrsschilder per Kamera zu lesen und die aktuelle Höchstgeschwindigkeit einzublenden), aber dafür dass dies dann irgendwelche Automatismen im Zug auslöst, ist es wohl zu unzuverlässig.

Was spricht denn dagegen, als Hilfskontruktion jetzt schon die ETCS-Balisen zu verlegen und Fahrzeugtechnik einzubauen, die erstmal nur dieses eine ETCS-Telegramm auswerten kann – außer natürlich, dass es entwickelt und zugelassen werden muss?

Eine andere Hilfskontruktion wäre, die ersten Meter des oberleitungsfreien Gleises doch mit einer Oberleitung zu überspannen, wobei der Fahrdraht allmählich ansteigt, bis er die maximale Höhe über Schienenoberkante überschritten hat, sodass die schon vorhandene Fahrzeugtechnik den Stromabnehmer einklappt. Und weil der Zug dann schon ein paar Meter vom elektrifizierten Gleis entfernt ist, kann sich der Stromabnehmer beim Runterkommen auch nicht in der durchgehenden Oberleitung des Nachbargleises verheddern.
Das erfordert allerdings unter Umständen einen erheblichen Eingriff in die bestehende Oberleitung, weil irgendwo die Masten für den zusätzlichen Fahrdraht aufgestellt werden müssen.
Zitat
Jumbo
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Lopi2000
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X-Town Traffic
Bei Siemens hat man doch schon Stromabnehmer entwickelt, die sich automatisch absenken. Könnte die Technik nicht zum Einsatz kommen?

Im Pro-Bahn-Text steht zumindest, dass dies signaltechnisch erst in ETCS vorgesehen ist. Man müsste wohl als Zwischenlösung irgendwelche Hilfskonstruktionen verwenden (es gibt ja für PKW z.B. auch die Option, Verkehrsschilder per Kamera zu lesen und die aktuelle Höchstgeschwindigkeit einzublenden), aber dafür dass dies dann irgendwelche Automatismen im Zug auslöst, ist es wohl zu unzuverlässig.

Was spricht denn dagegen, als Hilfskontruktion jetzt schon die ETCS-Balisen zu verlegen und Fahrzeugtechnik einzubauen, die erstmal nur dieses eine ETCS-Telegramm auswerten kann – außer natürlich, dass es entwickelt und zugelassen werden muss?

Eine andere Hilfskontruktion wäre, die ersten Meter des oberleitungsfreien Gleises doch mit einer Oberleitung zu überspannen, wobei der Fahrdraht allmählich ansteigt, bis er die maximale Höhe über Schienenoberkante überschritten hat, sodass die schon vorhandene Fahrzeugtechnik den Stromabnehmer einklappt. Und weil der Zug dann schon ein paar Meter vom elektrifizierten Gleis entfernt ist, kann sich der Stromabnehmer beim Runterkommen auch nicht in der durchgehenden Oberleitung des Nachbargleises verheddern.
Das erfordert allerdings unter Umständen einen erheblichen Eingriff in die bestehende Oberleitung, weil irgendwo die Masten für den zusätzlichen Fahrdraht aufgestellt werden müssen.

Die ETCS-Balisen schon jetzt zu verlegen, funktioniert nicht, weil sie in die Fahrstraßenlogik des Stellwerks eingebunden werden muss. Der Absenkbefehl darf ja nur dann kommen, wenn die Fahrstraße in ein nicht elektrifiziertes Gleis führt.

Die Anpassung der Oberleitung wäre durchaus sinnvoll, aber auch dafür ist im Vorlauf mindestens eine Planung & Planprüfung notwendig und entsprechende Kapazitäten, insbesondere bei den Planprüfern, stehen nicht zur Verfügung.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Zitat
Jumbo
Was spricht denn dagegen, als Hilfskontruktion jetzt schon die ETCS-Balisen zu verlegen und Fahrzeugtechnik einzubauen, die erstmal nur dieses eine ETCS-Telegramm auswerten kann – außer natürlich, dass es entwickelt und zugelassen werden muss?

Die ETCS-Balisen schon jetzt zu verlegen, funktioniert nicht, weil sie in die Fahrstraßenlogik des Stellwerks eingebunden werden muss. Der Absenkbefehl darf ja nur dann kommen, wenn die Fahrstraße in ein nicht elektrifiziertes Gleis führt.

Stimmt. Das habe ich nicht bedacht.
Und ich schätze mal, dass es nicht möglich ist, dass die Balise die Stellung der Weiche direkt an der Weiche abgreift, ohne in die Stellwerkslogik eingebunden zu sein.
An die Experten: werden über ETCS-Balisen überhaupt dynamische Informationen gesendet? Ich dachte, die haben nur statische Infos und der Rest kommt über GSM-R / FRMCS aus dem RBC?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.03.2025 21:34 von DerMichael.
Meine pragmatischen Amerikaner hätten am Ende der elektrifizierten Strecke einfach den Fahrdraht kontinuierlich bis zu einer Höhe angehoben, die vom Pantografen nicht mehr erreicht werden kann. Dadurch ließen sich zumindest mechanische Beschädigungen beim ungewollten Ein/Ausfädeln vermeiden. Was spricht gegen eine solche Lösung?
Henner
Zitat
md95129
Meine pragmatischen Amerikaner hätten am Ende der elektrifizierten Strecke einfach den Fahrdraht kontinuierlich bis zu einer Höhe angehoben, die vom Pantografen nicht mehr erreicht werden kann. Dadurch ließen sich zumindest mechanische Beschädigungen beim ungewollten Ein/Ausfädeln vermeiden. Was spricht gegen eine solche Lösung?
Henner

Nichts, abgesehen davon, dass das nicht überall umsetzbar ist. Wie ich schon weiter oben skizzierte, liegt das Problem in der fehlenden Kapazität bei Planern und vor allem Plan- und Abnahmeprüfern.

--- Signatur ---
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Zitat
md95129
Meine pragmatischen Amerikaner hätten am Ende der elektrifizierten Strecke einfach den Fahrdraht kontinuierlich bis zu einer Höhe angehoben, die vom Pantografen nicht mehr erreicht werden kann. Dadurch ließen sich zumindest mechanische Beschädigungen beim ungewollten Ein/Ausfädeln vermeiden. Was spricht gegen eine solche Lösung?
Henner

Dagegen spricht die Funktionsweise der Stromabnehmer. In gehobenen Zustand liegt ein gewisser Anpressluftdruck am Stromabnehmer an, sodass dieser gegen die Kraft der Senkfedern nach oben gedrückt wird, bis er einen Widerstand (also den Fahrdraht) erreicht. Die Oberleitung ist nämlich nicht überall gleich hoch.

Wenn man nun also die Oberleitung nach oben weglaufen lässt, folgt der Stromabnehmer dem Fahrdraht und steht dann irgendwann da wie eine "Eins" und ist kaputt.

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MfG, S5M



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.03.2025 12:48 von S5 Mahlsdorf.
Und so ein Stromabnehmer kann nicht so konstruiert werden, dass ein maximaler Winkel nicht überschritten wird? So ein Konstrukt würde wohl kei en apruptes Leitungsende vertragen, aber bei einem 'sanften Auslauf' sollte das doch funktionieren.

~~~~~~
Für mehr Ümläüte!
Und bei einem Dual-Vectron bzw. den batterieelektrischen Triebwagen ist jedes Mal der Stromabnehmer kaputt, wenn er auf einem Gleis ohne Fahrleitung aus Versehen gehoben wird?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.03.2025 13:49 von md95129.
Zitat
md95129
Und bei einem Dual-Vectron bzw. den batterieelektrischen Triebwagen ist jedes Mal der Stromabnehmer kaputt, wenn er auf einem Gleis ohne Fahrleitung aus Versehen gehoben wird?

Vermutlich nicht, aber wenn dies im Fahren passiert ist wohl früher oder später irgendwas im Weg, wo er dran hängen bleibt, so keine Zwangsbremsung oder ähnliches passiert.
Zitat
Philipp Borchert
Und so ein Stromabnehmer kann nicht so konstruiert werden, dass ein maximaler Winkel nicht überschritten wird? So ein Konstrukt würde wohl kei en apruptes Leitungsende vertragen, aber bei einem 'sanften Auslauf' sollte das doch funktionieren.

Der Stromabnehmer würde dann 80cm aus dem Lichtraumprofil für nichtelektrifizierte Stecken herausragen: https://www.gesetze-im-internet.de/ebo/anlage_1.html

Wenn das Senken bei deiner technischen Vorrichtung dann immernoch vergessen werden würde und gleich hinter Ende des Fahrdrahts eine niedrige Brücke folgt, ist der Stromabnehmer trotzdem zerfleddert.

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MfG, S5M
Dann hat er wenigstens nicht gleich ein ganzes Oberleitungsgeflecht mitgerissen :)

~~~~~~
Für mehr Ümläüte!
Ich amüsiere mich immer, wie viel Gehirnschmalz ihr darauf verwendet, zu erklären, warum etwas nicht funktioniert, anstatt nach Lösungen zu suchen. Das wird wohl auch der Grund sein, warum in diesem Land nichts mehr gebacken wird ;-). Ich nehme an, dass eine Warnmeldung erzeugt wird, wenn der Stromabnehmer gehoben wird und bis zur maximal möglichen Fahrdrahthöhe kein Kontakt erfolgt. Aber was soll's, Siemens oder Andere werden eine Lösung finden.
Zitat
md95129
Ich amüsiere mich immer, wie viel Gehirnschmalz ihr darauf verwendet, zu erklären, warum etwas nicht funktioniert, anstatt nach Lösungen zu suchen. Das wird wohl auch der Grund sein, warum in diesem Land nichts mehr gebacken wird ;-). Ich nehme an, dass eine Warnmeldung erzeugt wird, wenn der Stromabnehmer gehoben wird und bis zur maximal möglichen Fahrdrahthöhe kein Kontakt erfolgt. Aber was soll's, Siemens oder Andere werden eine Lösung finden.

Nunja, vermutlich sind wir hier aber auch nicht diejenigen, die daran rumtüfteln. Ich verstehe das Problem nicht, meine Heizung kann sich einschalten, wenn ich mich meiner Wohnung nähere. Da erscheint dann ein automatisches Bügelabsenken wenn sich das Fahrzeug der Oberleitungsgrenze nähert auch mit der heutigen Technologie ausschließlich per Software, ohne Sensoren, Stellwerkszugriff usw. durchaus realisierbar.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.03.2025 16:49 von Nemo.
Zitat
Nemo
Nunja, vermutlich sind wir hier aber auch nicht diejenigen, die daran rumtüfteln. Ich verstehe das Problem nicht, meine Heizung kann sich einschalten, wenn ich mich meiner Wohnung nähere. Da erscheint dann ein automatisches Bügelabsenken wenn sich das Fahrzeug der Oberleitungsgrenze auch mit der heutigen Technologie ausschließlich per Software, ohne Sensoren, Stellwerkszugriff usw. durchaus realisierbar.

Es besteht ja auch kein Zweifel, dass dies geht. Genauso gibt es ja standardmäßig in vielen aktuellen PKW eine Technik, die Verkehrszeichen liest und dann diese Zeichen im Display wiederholt und ggf. warnt, wenn die Höchstgeschwindigkeit überschritten wird.

Die Frage ist eher, ob eine solche Technik im Bahnbereich erst mit der vollständigen Einführung von ETCS-Technik eines bestimmten Standards auf der jeweiligen Strecke eingesetzt werden darf oder ob eine Kombination mit älteren Stellwerks- und Signaltechniken machbar und vor allem zulässig ist.

Im Bahnbereich (wie auch in vielen anderen Bereichen) wird nun mal mit langjährig etablierten Regelwerken gearbeitet, was viele Vorzüge hat, aber ggf. innovationsfeindlich ist. Die im Pro-Bahn-Artikel geschilderte Idee, mit nicht in die Zugtechnik integrierten Warnmeldungen zu arbeiten, könnte vielleicht ein Ansatz sein. Dort wird beschrieben, dass per App auf dem Dienst-Smartphone gewarnt wird.
An sich ist es doch aber ein gutes Zeichen bzw. sehr schön, dass die Batteriezüge ansonsten ja anscheinend zuverlässig funktionieren, die Oberleitungen bereits z.T. zum Schnellladen verstärkt wurden und man jetzt mit zeitgemäßen Zügen unterwegs ist :)
Wie oft vergisst eigentlich ein Lokführer an der Prenzlauer Allee den Bügel einzuziehen?

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Wie oft vergisst eigentlich ein Lokführer an der Prenzlauer Allee den Bügel einzuziehen?

Vermutlich sehr selten.
Dort gibt es aber an der Strecke auch die entsprechende Signalisierung "Bügel ab", die der Tf quittieren muss, bevor die Brücke kommt.
Diese Signalisierung wird es bei den jetzt betroffenen Strecken nicht geben. (Vermutlich nur ein "Halt für Fahrzeuge mit gehobenen Stromabnehmern" kurz vor Ende der Oberleitung).

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Gute Nacht, Forum!
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Der Fonz
Zitat
Nemo
Wie oft vergisst eigentlich ein Lokführer an der Prenzlauer Allee den Bügel einzuziehen?

Vermutlich sehr selten.
Dort gibt es aber an der Strecke auch die entsprechende Signalisierung "Bügel ab", die der Tf quittieren muss, bevor die Brücke kommt.
Diese Signalisierung wird es bei den jetzt betroffenen Strecken nicht geben. (Vermutlich nur ein "Halt für Fahrzeuge mit gehobenen Stromabnehmern" kurz vor Ende der Oberleitung).

Doch, vor den Abzweigen zu den "Batteriestrecken" gibt es seit letztem Fahrplanwechsel zusätzlich zu den bisherigen El 6 noch neue "Bügel Ab"-Signale mit Richtungsanzeiger. Inklusive Ankündigungssignal.

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MfG, S5M



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.03.2025 18:46 von S5 Mahlsdorf.
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