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Außergewöhnliches im Hamburger Schnellbahnsystem, Teil 3
geschrieben von Forummaster Hamburg 
Für die Werkstattthese spricht auch, dass seit Wochen schon ziemlich viele beschmierte Züge unterwegs sind. Gäbe es genug Reserven, hätte man einige garantiert schon gereinigt...
Zitat
Flexist
Das ist immer so schön gerechnet, aber ein paar Einheiten werden immer in der Werkstatt stehen. Mit anderen Worte, die S-Bahn ist am Limit und darüber hinaus.

Das ist schon richtig. Aber auch bei meiner Rechnung war da eine "üppige" Reserve bei den 474ern, nämlich 9 Einheiten.

Anderesrseits sind auch die 472er knapp, so dass sie nicht beliebig als "Ersatz" für ausfallende Tamgotchies, einspringen können.

Ohne die 490er wäre die Angebotsausweitung nicht machbar, selbst, wenn die S-Bahn alle 52 Einheiten der BR472 noch einsetzen würde.

Ich bezweifle eben nur, dass ein Einsatz der 472er auf der S31 notwendig ist.
Zitat
bahn42
Zitat
Kirk
hatten denn die Fahrgäste an der Weiche rumgespielt?

Nein, das kam an den folgenden Stationen, wo er
1. offenbar mehrfach angepöbelt wurde und mit "... beschweren sie sich bei der deutschen Bahn, ich bin hier nur der Lokführer..." als Durchsage antwortete und
2. mehrfach sich Leute mit Gewalt in den Zug gequetscht haben und er was in Richtung "schön, dass sie so egoistisch sind, ich kann den Zug auch gleich wegen Überfüllung zwangsräumen lassen"

Die halbe Geschwindigkeit war übrigens wegen Überfüllung und Bremsproblemen.

Bei allem Verständnis für die Situation des Lokführers - aber so ein Verhalten geht zu weit. ‚Beschweren Sie sich bei der Bahn - ich bin hier nur der Lokführer,‘ ist eine bodenlose Frechheit! Dieser Mann vertritt in diesem Moment das Unternehmen. Also muss er sich den berechtigten Unmut der Fahrgäste anhören. Und ein oberlehrerhaftes ‚Ich kann den Zug auch zwangsräumen,‘ erweist der Bahn einen Bärendienst. Dieser Mann hat offenbar nicht verstanden, dass es die Fahrgäste sind, die ihm sein Gehalt zahlen.
Gerade in der S21 folgende Durchsage: „Nächster Halt Hamburger Hauptbahnhof, sie haben noch Anschluss an eine S1 nach Airport/Poppenbüttel auf Gleis 3.“ plus eine Verabschiedungsfloskel die ich nicht im Wortlaut erinnere. Die S-Bahn war pünktlich und das FIS im Betrieb. Da wäre wohl jemand gerne ZUB bei DB Fernverkehr;)
Zitat
Arne
Zitat
bahn42
[...]
2. mehrfach sich Leute mit Gewalt in den Zug gequetscht haben und er was in Richtung "schön, dass sie so egoistisch sind, ich kann den Zug auch gleich wegen Überfüllung zwangsräumen lassen"[...]

[...] Und ein oberlehrerhaftes ‚Ich kann den Zug auch zwangsräumen,‘ erweist der Bahn einen Bärendienst. Dieser Mann hat offenbar nicht verstanden, dass es die Fahrgäste sind, die ihm sein Gehalt zahlen.

Mal abgesehen vom Tonfall und der Wortwahl - die so tatsächlich nicht in Ordnung wären - die grundlegende Aussage ist richtig: Wenn die Bahn zu voll ist, dann muss sie zwangsgeräumt werden bzw. die Bahn bleibt stehen.

Tobias
Zitat


Mal abgesehen vom Tonfall und der Wortwahl - die so tatsächlich nicht in Ordnung wären - die grundlegende Aussage ist richtig: Wenn die Bahn zu voll ist, dann muss sie zwangsgeräumt werden bzw. die Bahn bleibt stehen.

Es geht auch eher um diese Drohung: ‚Wenn Sie jetzt nicht machen, was ich sage, dann lass ich Sie rauswerfen - denn ich sitze am längeren Hebel.‘ Die Bahn ist ein Dienstleister - auch wenn das einzelnen Mitarbeitern offenbar nicht ganz klar ist. Dazu gehört, dass man sich seinen zahlenden Kunden gegenüber nicht wie King Kurt aufführt.
Also, so wie ich das lese hat der Tf nur eine ganz klare Ansage gemacht, kein Grund sich aufzuregen.
Von Drohung kann auch keine Rede sein, da den Fahrgästen nur die Konsequenzen ihres Fehlverhalten vor Augen geführt werden. Ich weiß echt nicht warum hier so ein trara gemacht wird.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.01.2019 03:49 von STZFa.
Löschen....



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.01.2019 21:45 von Koschi1988.
Ohne jetzt alle einzeln zu zitieren, STZFa hat schon recht, dass das nur eine klare Ansage war in Richtung was passieren kann. Strafe genug war für die Reinquetschenden vermutlich durch die ganzen Schulklassen im Zug und die langsame Fahrt gegeben.

Die andere Ansage mit "ich bin nur der Lokführer..." klang ein wenig verzweifelt nach er hat da selbst auch kein Bock drauf und aber auch erst Recht kein Bock sich wegen einer kaputten Weiche anpöbeln zu lassen.
Einem Kunden macht man also eine ‚klare Ansage‘? Interessant...
Einem Kunden nicht, einem Beförderungsfall schon, ganz nach dem Motto, erst Versuch ich es mit Geduld und Worten, aber irgend wann helfen nur noch klare Ansagen.
Zitat
Arne
Einem Kunden macht man also eine ‚klare Ansage‘? Interessant...

Wenn der Kunde zu doof ist sicher.
Zitat
Arne
Einem Kunden macht man also eine ‚klare Ansage‘? Interessant...
Dienstleister zu sein bedeutet nicht, seine Selbstachtung wegzuwerfen und nur noch Unterwürfig zu agieren. Nur weil man Kunde ist, kann man sich nicht alles erlauben, und hat man als Angestellter nicht alles zu schlucken.
@Mathias, STZFa und bahn42: Ganz offensichtlich haben wir sehr unterschiedliche Ansichten darüber, wie man sich gegenüber Kunden verhält und wie nicht. Wenn es ein Unternehmen mit steigender Häufigkeit nicht schafft, den bestellten Bahnverkehr auf die Reihe zu bekommen und seine zahlenden Kunden pünktlich zur Arbeit zu bringen, muss sich das Unternehmen nicht wundern, wenn die "Beförderungsfälle" ihre Wut am Personal auslassen. Das tut mir leid für das Personal - aber die Mitarbeiter sind nun mal diejenigen, die greifbar sind - diejenigen, die in den Chefetagen (und in der Politik) die Missstände zu verantworten haben, sind leider weder persönlich noch per Mail, Brief oder Telefon greifbar. Und ich glaube, wir wissen alle, wie im Zweifelsfall mit Beschwerden umgegangen wird: Niemand fühlt sich zuständig. Der schwarze Peter wird immer fein weitergereicht, bis die Beschwerde im Sande verläuft.

In der Hoffnung, dass es nachvollziehbar ist (zumal ich auch selbst lang genug Leidtragender war, der Züge fahren lassen musste, weil sie überfüllt waren): Die Fahrgäste nutzen die S-Bahn nicht "just for fun" - und erst recht nicht deshalb, weil sie so gern S-Bahn fahren oder das Personal ärgern wollen. Sie wollen pünktlich zur Arbeit kommen. Mehr nicht! Kein Chef hat auf Dauer Verständnis dafür, wenn man permanent zu spät kommt, weil man wieder mal nicht in die Bahn gepasst hat. Natürlich quetschen sich die Leute irgendwann auf Teufel komm raus in den Zug. Weil sie nicht wissen, ob der nächste Zug - so er denn pünktlich kommt - nicht genauso voll ist.

Ich erwarte nun das Argument: "Dann muss man halt früher losfahren." Wie viel früher denn? Eine Stunde? Zwei Stunden? Wer stellt sicher, dass diese Züge nicht genau so überfüllt sind. Und wer zahlt mir den zusätzlichen Zeitaufwand? Niemand! Erst recht nicht die Bahn, die ihre Leistung nicht erbringt. In der Privatwirtschaft würde man Rechnungen kürzen. Bei bezahlten Fahrkarten ist das leider kaum möglich.
Hallo Arne,
ich habe schon konkrete Vorstellungen davon, wie man sich als Dienstleister zu verhalten hat. Und ich verstehe auch, daß man mal als Blitzableiter dient, wenn man selber gar nichts dafür kann. Dennoch bedeutet das nicht, daß ich mich in Selbstverleugnung üben muss - auch für Kunden gilt, daß da ein Mensch steht, und nicht bloß eine Funktion. Egal in welcher Branche ich arbeite, kann ich erwarten, daß meine Kunden mich ebenso respektvoll behandeln wie ich sie - und das kann bedeuten, daß ich ebenso respektlos werde wie die Kunden, die ihre Umgangsformen vermissen lassen.
Hallo Arne,

kannst du uns denn sagen, wie eine bessere, kundenfreundlichere Reaktion des Fahrers hätte aussehen können?

Tobias
Es gibt geeignete Antworten, die zu einer Deeskalation der Situation führen. So etwas lernt man in entsprechenden Seminaren und Kursen, die wirklich für jeden, der in regelmäßigem Kontakt mit Kunden steht, sinnvoll sind. Das sind Antworten, die zwar die aktuelle Sitation des überfüllten und zu kurzen Zuges nicht ändern, dem Fahrgast aber das Gefühl geben, dass er ernst genommen wird. Und genau darauf kommt es an: Das GEFÜHL, dass es dem Unternehmen eben NICHT egal ist, wie voll der Zug ist oder ob an diversen Haltestellen keiner mehr einsteigen kann.
Genau daran hapert es. Man gibt den Kunden das Gefühl, dass man gefälligst die Situation so hinzunehmen hat - und wenn einer motzt, bekommt er eine "klare Ansage" oder wird als "egoistisch" beschimpft. Mit angemessenen Worten und vor allem mit einer Erklärung (!!!) der Situation könnte man zur Deeskalation beitragen. Ich kann nur jedem empfehlen, mal mit britischen Zügen zu fahren. Dort wird man bei jeder kleinen Verzögerung extrem ausführlich darüber informiert, was die Ursache ist, was jetzt genau passiert und wie lang es wohl längern dauern wird. Letztens gerade erlebt im Norden von London im Stansted Express. Dort hatte sich ein größerer Ast in einer Oberleitung verfangen. Nach einigen Minuten Halt ging es mit Schrittgeschwindigkeit weiter. Der Lokführer informierte ausführlich - und es blieb extrem im ruhig im Zug, nachdem die Infos über Lautsprecher kamen. Man hatte eben nicht den Eindruck, dass man nur ein Beförderungsfall ist - sondern Kunde. Alles in allem gilt eben: Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.
Es ist aus Kundensicht einfach schwer nachzuvollziehen, warum es so schwierig ist, dieses Mikro, das es ja erwiesenermaßen in jedem Führerstand gibt, auch zu nutzen und den Fahrgästen regelmäßig (das bedeutet: nach JEDER Haltestelle) mitzuteilen: "Verehrte Fahrgäste, aufgrund technischer Probleme im Bahnhof Neugraben ist dieser Zug leider heute mit weniger Wagen unterwegs, als Sie es gewohnt sind. Wir bedauern dieses Problem. Wenn Sie einige Minuten mehr Zeit haben, können Sie den nachfolgenden Zug nutzen, der dieser S3 im Abstand von 5 Minuten folgt. Der Lokführer hat mir mitgeteilt, dass der Zug noch ausreichend Platz bietet." Es kann SO einfach sein! Einfach mal ausprobieren!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.2019 20:54 von Arne.
Zitat
Arne
Alles in allem gilt eben: Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Hallo,

vielleicht ein bisschen OT, aber ich
bin grade in München. Ein Zugfahrer
machte heute folgende Ansage :

"Die Ansage zurück bleiben bitte
ist keine freundliche Bitte sondern
eine Anweisung."

Genau mein Humor !

Gruß
Kay Ganz
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