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Siemensbahn vor dem Aus
geschrieben von südkreuz 
Der Tagesspiegel berichtet heute, dass die Bahn die Siemensbahn als Verkehrstrasse entwidmen möchte. Damit wäre eine eventuelle Wiederinbetriebnahme endgültig vom Tisch. Auch aus denkmalhistorischer Sicht ein großer Verlust, wie ich finde.
Verkehrstechnisch wäre es für mich nicht ein allzu großer Verlust. ;-)
nun ja, jetzt wo die Wasserstadt Spandau sich eher zur Ghettostadt entwickelt, wird das Bestreben, dort eine S-Bahn hinzuführen wohl auch nicht mehr allzu ausgeprägt sein. Die neuen Siedlungen dort haben sich ja nicht so entwickelt wie man das vieleicht gehofft hat.
Tja, wo das Geld regiert,
da die Bahn verliert.

Ich hoffe ja, dass die ganze Sache nur eine weitere Posse im Spiel Darth Medorn gegen den hohen Rat Berlin ist.

Ansonsten kann man sich ja wirklich nur in den Traum flüchten, dass es irgendwann einen Narren gibt, der die ganze S-Bahn kauft, und dann mit etwas mehr Idealismus auf die Schienen stellt, um ihrem Erbe gerecht zu werden.
...Vielleicht irgendein Scheich aus dem sonnigen Dubai oder so. -Hier in Deutschland gibt es nur noch dunkle Eisenbahn-Lords, die alles verzocken, was ihnen nicht gehört!

Grüße
thomas
Wozu auch wiederbeleben? Jetzt haben wir die U7.

Also aus praktischer Sicht eher unnötig, aus Pufferküssersicht natürlich reizvoll.

D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
Als Museumsstrecke? Wäre aber ein sehr großzügiger Sponsor nötig. Wenn man all die Schmiergelder zusammenzählt die bei diesem Unternehmen gezahlt wurden, wärs vielleicht auch gegangen.
Hat denn hier ernsthaft jemand damit gerechnet, dass da irgendwann nochmal ein Zug
fährt?
Hallo!
Wahrscheinlich müssen jetzt zu Sicherung der Trasse einige Mio Euro locker gemacht werden, die Strecke ist ja seit Ende September 1980 außer Betrieb, insbsondere der Abschnitt der auf Stahlstützen steht.... Brücken sind ja schon abgerissen worden,insbesondere die Brücken, im Breich der Spree.
Gruß
thomas.splittgerber.b
Ps.
Bei der Endlösung von Bahnanlagen waren schon die Regierung der DDR und Senat WB schon immer einig! Das hatte schon zu Regentschaft des Gröfaz begonnen..
Sorry, wenn ich so doof frage: Wenn die Strecke als Eisenbahnstrecke entwidmet wird, heißt das dann auch, dass abgerissen wird, was derzeit noch steht (Brücken etc.)?
Lehrter Bahnhof schrieb:
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> Sorry, wenn ich so doof frage: Wenn die Strecke
> als Eisenbahnstrecke entwidmet wird, heißt das
> dann auch, dass abgerissen wird, was derzeit noch
> steht (Brücken etc.)?

Hallo,

nein, kann stehenbleiben. Die Vearantwortlichkeit der Sicherung des Bauwerks liegt beim Eigentümer. Die zuständige Bauaufsicht ist dann beim Land Berlin.
Zum Thema selbst. Die Strecke erscheint zunächst überflüssig. Seit Jahren will die Bahn diese loswerden, da sich dann natürlich auch schön Flächen vermerkten lassen und die Kosten des Unterhaltes entfallen (ok gering bisher aber inspizieren und verwalten kostet auch Geld).
Die Preise an den Tankstellen und der Mangel neuer günstiger PKW-Antriebe wird den ÖPNV aber zumindest preislich attraktiver werden lassen. Die Zeit wird kommen, in der Verkäuferinnen etc. sich kein Auto mehr leisten können. Und auch ich würde umsteigen, wenn politisch durchsetzbar wäre daß es eine 1. Klasse gäbe oder die Bahnen sauberer und sicherer wären. Die Bereitschaft bei der S-Bahn ist durchaus da, die Befürchtungen der Anfälligkeit dieser Unterschiede aber auch.
Als Verkehrsplaner bin ich für die Offenhaltung der Option Siemensbahn, als Bauingenieur sehe ich natürlich auch die Notwendigkeit der Bauwerksunterhaltung. Dabei zeigt sich aber, daß die Bauwerke in erstaunlich gutem Zustand sind. Würden die Brücken besser unterhalten (Bewuchs etc.) könnten diese nochmals 20 Jahre verbleiben und dann ggf. noch nutzbar sein.
Es wird ohnehin zu viel abgerissen, was rechnerisch und auch betriebswirtschaftlich noch nutzbar gewesen wäre.

Grüße

Micha123
Was will man mit der Bahn? Die U7 fährt im ersten Abschnit parallel und erschließt die Wohngebiete weit besser.
Gartenfeld ist tot, das Kabelwerk gibt es nicht mehr, BSH hat sich auch nach Nauen verzogen.
Die Wasserstadt ist keine Option, die Leute dort wollen nach Spandau und nicht nach Jungfernheide, falls doch geht ein Zubringerbus zur U7.

Hoffe die Bahn kann hier schnell Tatsachen schaffen, damit dieser Schandfleck beseitigt werden kann.
Voldemort_70 schrieb:
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>
> Hoffe die Bahn kann hier schnell Tatsachen
> schaffen, damit dieser Schandfleck beseitigt
> werden kann.


Hallo,

na ja, die Brücken sind in Ordnung und von den Bahnhöfen sieht man wenig. Und das was man sieht ist auch nicht häßlicher als viele Bahnhöfe in Betrieb.
Wir hatten jahrelang Bauwerke auf denen gefahren wurde und diese waren in wesentlich schlechterem Zustand.
Nochmal, Unterhaltskosten sind sehr gering und eine Vermarktung unwahrscheinlich. Also was solls. Vorhalten oder das bischen Geld was das Vorhalten kostet in Sozialtickets, Sozialprojekte, 3 Opern etc. geben? Die Kosten für die Bahnimmo-Leute, die versuchen das zu vermarkten, sind wahrscheinlich höher als die der Bauwerksunterhaltung.

Grüße

Micha123
Voldemort_70 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was will man mit der Bahn? Die U7 fährt im ersten
> Abschnit parallel und erschließt die Wohngebiete
> weit besser.

Die S-Bahn verläuft nur auf wenigen 100 Streckenmetern parallel. Verbindet man die Lage der Haltepunkte durch eine gedachte Grade miteinander, so hat man beinahe einen 45°Winkel zwischen U- und S-Bahn.

> Gartenfeld ist tot, das Kabelwerk gibt es nicht
> mehr, BSH hat sich auch nach Nauen verzogen.
> Die Wasserstadt ist keine Option, die Leute dort
> wollen nach Spandau und nicht nach Jungfernheide,
> falls doch geht ein Zubringerbus zur U7.

Bei Gartenfeld ist ja die Stadt noch nicht zuende; -Es ist nur ein Katzensprung über die Havel nach Spandau-Hakenfelde oder wahlweise in die dichtbesiedelte Spandauer Neustadt, wo es noch gar keine Bahnerschließung gibt.

Woher weißt Du wo die Leute aus der Wasserstadt hinwollen? Falls es für sie heute tatsächlich der kürzeste Weg ins Einkaufszentrum Spandau sein sollte, dann kann sich das mit Hilfe einer "Turbo"-S-Bahn ganz schnell ändern, denn dann hätten die Bewohner eine reale Chance auch mal woanders hinzukommen.

>
> Hoffe die Bahn kann hier schnell Tatsachen
> schaffen, damit dieser Schandfleck beseitigt
> werden kann.

Tja, ich hoffe das der Bahnvorstand schnell beseitigt werden kann, damit der Demontagepolitik endlich Einhalt geboten wird.
Micha123 schrieb:
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> Die Vearantwortlichkeit der Sicherung des Bauwerks liegt beim Eigentümer.
> Die zuständige Bauaufsicht ist dann beim Land Berlin.

In dem tagesspiegel-Artikel steht:
Zitat
Klaus Kurpjuweit
Was aus den zum großen Teil denkmalgeschützten Anlagen der Siemensbahn wird, ist noch ungewiss. Wenn die Strecke entwidmet ist, fällt sie an Siemens zurück.


und:

Siemens und die Bahn wollen jetzt gemeinsam eine Nachnutzung für die Anlagen entwickeln, heißt es in beiden Unternehmen. Der vorhandene Denkmalschutz garantiert dabei keinen Bestand für die zum Teil markanten Brückenkonstruktionen oder Bahnhöfe. Ist die Strecke als Bahnanlage entwidmet, könne auch der Denkmalschutz entfallen, heißt es beim Landeskonservator.

Damit dient die Entwidmung einzig und allein der besseren Vermarktung der Grundstücke durch den Eigentümer Siemens. Die auf dem Firmengelände verlaufende stählerne Viaduktstrecke dürfte einen ordentlichen Schrotterlös erbringen, ebenso die stählernen Brückenüberbauten der Bahnhöfe Wernerwerk und Siemensstadt. Die Bahn hatte lediglich Betriebsrechte und Sicherungspflichten, die durch die Entwidmung endgültig erlöschen.

Ein gutes hat die Sache: Der Senat als Genehmigungsbehörde muss jetzt bekennen, ob er die Bahnstrecke als solche für die Zukunft erhalten möchte oder sie aufgibt. Da die Verkehrsaufgaben durch U7 und ergänzendes Busliniennetz effizienter zu erbringen sind, wird er sich wohl für letzteres entscheiden.
Zudem dürfte der Siemens-Konzern, falls er tatsächlich sein Eigentum verwerten möchte, eine ausreichende Lobby im Senat haben ...

so long

Mario
südkreuz schrieb:
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> Der Tagesspiegel berichtet heute, dass die Bahn
> die Siemensbahn als Verkehrstrasse entwidmen
> möchte. Damit wäre eine eventuelle
> Wiederinbetriebnahme endgültig vom Tisch. Auch aus
> denkmalhistorischer Sicht ein großer Verlust, wie
> ich finde.

Es ist kein Verlust, wenn das gesamte Altmetall entsorgt und versilbert wird; bestenfalls ein Gewinn, denn es bringt den Materialwert als Geld ein.

Von Denkmalhistorischen Werten kann von der Siemensbahn keine Rede sein, also weg damit. Ein Schmuckstück ist dieser Zweckbau nie gewesen.

----
[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]
der weiße bim schrieb:
>
> Ein gutes hat die Sache: Der Senat als
> Genehmigungsbehörde muss jetzt bekennen, ob er die
> Bahnstrecke als solche für die Zukunft erhalten
> möchte oder sie aufgibt. Da die Verkehrsaufgaben
> durch U7 und ergänzendes Busliniennetz effizienter
> zu erbringen sind, wird er sich wohl für letzteres
> entscheiden.

Unter der Voraussetzung, dass die S-Bahn über die Havel hinweg in die nördlich gelegenen Spandauer Siedlungsgebiete hingeführt werden würde, hätten U-Bahn und Bus keine Chance an Attraktivität und Effizienz an die S-Bahn heranzureichen um in die Berliner Innenstadt befördert zu werden, denn es ist einfach die kürzere Route. Zudem ist die S-Bahn schneller als U-Bahn oder Bus.

Nach Spandau selber käme man natürlich schneller mit dem Bus hin, denn aus den genannten Gebieten gibt es ja weder U-Bahn noch S-Bahn ins Spandauer Zentrum.

> Zudem dürfte der Siemens-Konzern, falls er
> tatsächlich sein Eigentum verwerten möchte, eine
> ausreichende Lobby im Senat haben ...

...Ein fürchterlicher Verdacht...
;-)
Rainy-Science schrieb:
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> Unter der Voraussetzung, dass die S-Bahn über die
> Havel hinweg in die nördlich gelegenen Spandauer
> Siedlungsgebiete hingeführt werden würde, hätten
> U-Bahn und Bus keine Chance an Attraktivität und
> Effizienz an die S-Bahn heranzureichen um in die
> Berliner Innenstadt befördert zu werden, denn es
> ist einfach die kürzere Route.

Sobald die nördlichen Vororte eine schnellbahnwürdige Einwohnerzahl erreichen, sollte man drüber nachdenken. Vielleicht lohnt sich dann die Verlängerung der U2 über Rathaus Spandau, was nicht wesentlich mehr als der Neubau einer S-Bahn kosten dürfte.

> Zudem ist die S-Bahn schneller als U-Bahn oder Bus.

Das kommt drauf an. Auf einigen Relationen ist die U-Bahn schneller, beispielsweise Wittenau - Gesundbrunnen oder Tegel - Friedrichstraße, auf anderen trotz dichterem Bahnhofsabstand fast gleich schnell wie Wuhletal - Alexanderplatz oder Jungfernheide - Neukölln.

> Nach Spandau selber käme man natürlich schneller mit dem Bus hin, denn aus den genannten Gebieten
> gibt es ja weder U-Bahn noch S-Bahn ins Spandauer Zentrum.

Für Spandauer Vororte dürfte die Verbindung ins Spandauer Zentrum viel nachfragestärker sein als eine nach Berlin. Ist halt schade, dass die Spandauer Straßenbahn Geschichte ist. Wenn Spandau 1920 nicht eingemeindet worden wäre, könnte sie noch heute fahren ...


> ...Ein fürchterlicher Verdacht... ;-)

Wirklich? ;-)

so long

Mario
der weiße bim schrieb:
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> Sobald die nördlichen Vororte eine
> schnellbahnwürdige Einwohnerzahl erreichen, sollte
> man drüber nachdenken. Vielleicht lohnt sich dann
> die Verlängerung der U2 über Rathaus Spandau, was
> nicht wesentlich mehr als der Neubau einer S-Bahn
> kosten dürfte.

Ja, das sollte man ergänzend in Erwägung ziehen; -Die U2 könnte dann sogar weiter nördlich auf die verlängerte Siemensbahn treffen und so eine ideale schienengebundene Erschließung Spandaus in alle Richtungen gewährleisten.

>
> > Zudem ist die S-Bahn schneller als U-Bahn oder
> Bus.
>
> Das kommt drauf an. Auf einigen Relationen ist die
> U-Bahn schneller, beispielsweise Wittenau -
> Gesundbrunnen oder Tegel - Friedrichstraße, auf
> anderen trotz dichterem Bahnhofsabstand fast
> gleich schnell wie Wuhletal - Alexanderplatz oder
> Jungfernheide - Neukölln.
>

Also ich will keineswegs die S-Bahn gegen die U-Bahn ausspielen; -Beide sind unverzichtbar und erweiterungswert... und fast gleichschnell...
;-)

>
> > ...Ein fürchterlicher Verdacht... ;-)
>
> Wirklich? ;-)

Also wirklich Mario! - Du singst sofort dreimal die deutsche Hymne!
:-))
Hallo,
ja, es wäre, denkmalhistorisch gesehen, ein Verlust.
Die neue Stahlprofilart war wegweisend.
Aber, irre ich mich, oder ist damals nicht Eigentümer die Bahn geworden ?
Die FA. Siemens hatte den Bau übernommen und dann der Deutschen Reichsbahn verkauft. So glaube ich gelesen zu haben.
Im Übrigen gibt es Linien in Berlin (S und U-Bahn), die weit weniger benutzt werden, als es bei einer wieder in Betrieb genommenen Siemensbahn der Fall wäre.
(Achtung Behauptung).
Noch arbeiten da ein paar Siemensindianer ;-).
Eine Vorhaltung der Trasse halte ich für absolut erforderlich. Wer, verdammt, will sich heute anmaßen, entscheiden zu können, was morgen (in ca. 20 Jahren) gebraucht wird.
Wir sind in Berlin KEINE Insel mehr!!!

Mit freundlichem Gruß
Lichtraumprofil
Hallo!
Der Abriß der Bahn würde in der Tat bedeuten, das Siemens die Grundstücke verscherbeln kann.
Das Gartenfeld fast tot ist, heißt aber noch lange nicht, das man da nicht auch wieder neue Produktionsbetriebe ansiedeln kann. Vom Dienstleistungsgewerbe wird nur ein Teil der Berliner und Brandenburger Beschäftigung erlangen.
Es wird auf Dauer auch wieder nötig sein, Produktion in die Stadt zu holen.
Eine Durchbindung nach Spandau Hakenfelde und weiter über die alte Trasse nach Hennigsdorf sollte man sich aber nicht verbauen, zumal der Bevölkerungszuwachs in dierser Region ungebremmst ist.
Gruß
thomas.splittgerber,b
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