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Frage zur Reaktivierung der Heidekrautbahn zwischen Basdorf - Wilhelmsruh
geschrieben von Bahnfreund Schranke 
Hallo!
Unterstellen wir einmal, daß das ganze Projekt Reaktivierung incl. des Bahnsteigs in Wilhelhelmsruh einigermaßen wie geplant realisiert wird.
Wie müßte dann die Weiterführung nach Gesundbrunnen organisiert werden. Genügen als Grundlage entsprechende Verkehrsbestellungen bei der Deutschen Bahn? Ich gehe mal davon aus, daß die Strecke nicht von der NEB zu bauen wäre. Wäre das möglich, ohne den kaum in den nächsten 20 Jahren zu realisierenden Brocken Nordbahn anzufassen? Wer wäre zur Finanzierung verpflichtet?
Genügt das Verlegen von Gleisen von Wilhelmsruh auf dem vorhandenen Damm über Schönholzer Heide nach Pankow/ Wollankstraße oder wäre ein neues Genehmigungsverfahren erforderlich?
Grüße
Das wird jetzt kompliziert. Wenn man nur die Heidekrautbahn allein betrachten würde: alles kein Problem, ein Gleis drauf, mit Diesel fahren fertig.

Aber:

Jetzt soll ja auch noch die Kremmener Bahn bis Schönholz geführt werden, also kommen in Schönholz zwei Bahnen zusammen. So wie ich das aus dem Konzept zur Wiedereingliederung der Kremmener Bahn gelesen habe, wären für die zwei Strecken quasi zwei nebeneinanderliegende eingleisige Strecken nötig, da die Züge fast gleichzeitig in Schönholz ankommen und so fast parallel bis Gesundbrunnen weiterfahren können.

Aber2:

Jetzt gibt es auch noch so etwas wie den Deutschlandtakt und da geistert dann doch der komplette Wiederaufbau der Nordbahn durch die Gazetten. Dann müsste die Strecke komplett zweigleisig elektrifiziert aufgebaut werden.

Zwei Gleise nach Schönholz wären wohl auch mit neuen Gleismittenabständen kein Problem, da bis Schönholz bisher drei Gleise lagen, also der Bahndamm nicht verbreitert werden müsste. Bei Wiederaufbau der Nordbahn mit Elektrifizierung geht es aber schon um die Frage der Geschwindigkeiten (120 / 160?) und dann bräuchte es wegen erheblichem Eingriff wieder Planfeststellung und Schallschutzwände, etc.

Das Ding zwischen Bornholmer und Wilhelmsruh ist also eine ganz andere Nummer als "das bisschen" zwischen Wilhelmsruh und Woauchimmer.
Hallo!
Ich war immer davon ausgegangen, daß das Territorium für die Anlagen der NEB nur ihren alten Bahnhof Wilhelmsruh umfaßte und die frühere Verbindung nach Gesundbrunnen dann in die Reichsbahngleise mündete. Deshalb meine Frage, ob für die neue Verbindung zwischen Wilhemsruh und Gesunbrunnen Schienen bei DB-Netz bestellt werden müßten, die dann auch die Gleise neu verlegen müßte. Die Kompatibilität zur Einmündung der Kremmener, wenn die mal kommen sollte, könnte müßte dann sowieso berücksichtigen, daß dort Nordbahn und Kremmener zusammenlaufen.
Grüße
Zitat
Bauart Bernau
Hallo!
Ich war immer davon ausgegangen, daß das Territorium für die Anlagen der NEB nur ihren alten Bahnhof Wilhelmsruh umfaßte und die frühere Verbindung nach Gesundbrunnen dann in die Reichsbahngleise mündete. Deshalb meine Frage, ob für die neue Verbindung zwischen Wilhemsruh und Gesunbrunnen Schienen bei DB-Netz bestellt werden müßten, die dann auch die Gleise neu verlegen müßte. Die Kompatibilität zur Einmündung der Kremmener, wenn die mal kommen sollte, könnte müßte dann sowieso berücksichtigen, daß dort Nordbahn und Kremmener zusammenlaufen.
Grüße

Du kannst doch nichts bestellen. ;)
DB Netz, Berlin und vermutlich der Bund müssten sich einig werden, dass das gebaut werden muss.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Zitat
DerMichael
Zwei Gleise nach Schönholz wären wohl auch mit neuen Gleismittenabständen kein Problem, da bis Schönholz bisher drei Gleise lagen, also der Bahndamm nicht verbreitert werden müsste.

Ist die von mir hervorgehobene Aussage so zu verstehen, dass es früher neben den Vorort- / S-Bahn-Gleisen auch noch drei Fernbahngleise gab oder werden die S-Bahngleise schon mitgerechnet?
Zitat
J. aus Hakenfelde
Zitat
DerMichael
Zwei Gleise nach Schönholz wären wohl auch mit neuen Gleismittenabständen kein Problem, da bis Schönholz bisher drei Gleise lagen, also der Bahndamm nicht verbreitert werden müsste.

Ist die von mir hervorgehobene Aussage so zu verstehen, dass es früher neben den Vorort- / S-Bahn-Gleisen auch noch drei Fernbahngleise gab oder werden die S-Bahngleise schon mitgerechnet?

Die Aussage bezieht sich auf den Abschnitt Schönholz-Wollankstraße. Dort lagen drei Fernbahngleise: zwei Gleise Richtung Gesundbrunnen und ein Gleis der Verbindungskurve nach Pankow Güterbahnhof.
Wie ich vor einiger Zeit hörte, gibt es seitens der DB Überlegungen, die Fläche des Gbf Schönholz für eine Zugbehandlungsanlage zu nutzen. Dies würde dann sogar eine Elektrifizierung und einen (wahrscheinlich) zweigleisigen Neubau Gesundbrunnen - Schönholz nach sich ziehen.Dies erfordert dann aber in jedem Fall eine Planfeststellung mit allem drum und dran.

Die Strecken der Heidekrautbahn und gen Neuruppin sind mE ohnehin langfristig Kandidaten für eine Elektrifizierung, sofern nicht Wasserstoffzüge o.ä. großflächig zum Einsatz kommen.

Die alte Nordbahn ist von allen drei Strecken mit Sicherheit die teuerste, und wahrscheinlich die mit dem geringsten Nutzen, da nur ein vergleichsweise geringer Umweg über das Karower Kreuz besteht.
Zitat
Bauart Bernau
Ich war immer davon ausgegangen, daß das Territorium für die Anlagen der NEB nur ihren alten Bahnhof Wilhelmsruh umfaßte und die frühere Verbindung nach Gesundbrunnen dann in die Reichsbahngleise mündete. Deshalb meine Frage, ob für die neue Verbindung zwischen Wilhemsruh und Gesunbrunnen Schienen bei DB-Netz bestellt werden müßten, die dann auch die Gleise neu verlegen müßte. Die Kompatibilität zur Einmündung der Kremmener, wenn die mal kommen sollte, könnte müßte dann sowieso berücksichtigen, daß dort Nordbahn und Kremmener zusammenlaufen.

Ja, das ist alles genau richtig. Der NEB gehört das bisher ebenerdige Gelände östlich des Bahndamms der Nordbahn, auf dem früher ihr Bahnhof stand. Der Bahndamm selbst gehört der Deutschen Bahn. Auch der neuzubauende NEB-Bahnsteig, der dann hochgelegt wird und inkl. NEB-Gleis neben der Nordbahntrasse errichtet wird, wird auf NEB-Gelände liegen. Hierzu muss die NEB aber in geringem Umfang Flächen von der DB erwerben, nämlich die zu überbauende bisherige Böschung.

Für den Wiederaufbau des Nordbahn-Abschnitts reicht es dagegen nicht, einfach nur Verkehr zu bestellen. Der, der diesen Verkehr bestellen will, muss auch die nötigen Infrastruktur-Investitionen finanzieren. Das ist entweder das Land bei reinem Regionalverkehr, oder aber der Bund (z.B. im Rahmen einer BVWP-Maßnahme oder Deutschland-Takt).

Viele Grüße
André
Hallo!
Dann müßte, um mit den Zügen der Heidekrautbahn nach Gesundbrunnen zu kommen im wesentlichen das Land Berlin aktiv werden, denn das wäre ja wohl Regionalverkehr. Die Hoffnung, daß die vorrangige Verlegung von ein oder zwei Gleisen zu diesem Zweck zwischen Wilhemsruh und Wollankstraße unter Berücksichtigung des in Schönholz abzweigenden Gleises ohne großartiges Genehmigungsverfahren
möglich wäre, also ohne den sicher Jahrzehnte dauernden Entscheidungsprozess zur Kremmener und Nordbahn abzuwarten, halte ich aber
wie der Gesamtladen so läuft, für wenig wahrscheinlich. Eigentlich schade, denn der Umstieg in Gesundbrunnen wäre für die Fahrgäste der Heidekrautbahn, wesentlich attraktiver (siehe Ostkreuz) und die Kosten müßten sich auch im überschaubaren Rahmen halten.
Grüße
Zitat
Bauart Bernau
Dann müßte, um mit den Zügen der Heidekrautbahn nach Gesundbrunnen zu kommen im wesentlichen das Land Berlin aktiv werden, denn das wäre ja wohl Regionalverkehr.

Genau darum wird das ja nun auch im Zuge von i2030 bearbeitet, nachdem sich das Land Berlin viel zu lange hinter der BVWP-Maßnahme zur Nordbahn versteckt hatte.

Zitat
Bauart Bernau
Die Hoffnung, daß die vorrangige Verlegung von ein oder zwei Gleisen zu diesem Zweck zwischen Wilhemsruh und Wollankstraße unter Berücksichtigung des in Schönholz abzweigenden Gleises ohne großartiges Genehmigungsverfahren
möglich wäre, also ohne den sicher Jahrzehnte dauernden Entscheidungsprozess zur Kremmener und Nordbahn abzuwarten, halte ich aber
wie der Gesamtladen so läuft, für wenig wahrscheinlich.

An der Genehmigungsplanung für die Kremmener Bahn wird bereits gearbeitet, diese muss dann nach meinem Verständnis auch die Streckenertüchtigung bis Bornholmer Straße beinhalten und die weiteren einzubindenden Strecken zumindest berücksichtigen. Der Ausbau der Kremmener Bahn ist bisher im Zeitraum 2023 bis 2026 vorgesehen. Zuvor wird bis 2023 das ESTW errichtet (und in diesem Zuge der Güterbahnhof Schönholz zunächst "kurzgeschlossen"), das zugehörige Genehmigungsverfahren ist auf der Zielgeraden:
https://www.eba.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/PF/Screening/Archiv/Archiv_2018/BE018.pdf?__blob=publicationFile&v=2
(Das eigentliche Antragsdokument mit dem Gleisplan scheint beim EBA leider nicht mehr online zu sein).

Läuft also alles, wenn auch nicht rasend schnell...

Viele Grüße
André
Besten Dank!!
Grüße
Zitat
andre_de


Für den Wiederaufbau des Nordbahn-Abschnitts reicht es dagegen nicht, einfach nur Verkehr zu bestellen. Der, der diesen Verkehr bestellen will, muss auch die nötigen Infrastruktur-Investitionen finanzieren. Das ist entweder das Land bei reinem Regionalverkehr, oder aber der Bund (z.B. im Rahmen einer BVWP-Maßnahme oder Deutschland-Takt).

Viele Grüße
André

Frage am Rande: Wie kann es dann eigentlich sein, dass DB Netz von sich aus Rückbaumaßnahmen durchführt oder beantragt, wenn es zeitweise nicht mehr genug Verkehr gibt. Es kann doch nicht sein, dass die DB das Netz immer nur nach unten zurecht schrumpft, aber andersrum, wenn ein Aufgabenträger plötzlich mehr Verkehr bestellt plötzlich die Hand auf hält. Im Prinzip müsste bei Bestellung von Leistungen durch DB Netz dann (mit gewissem zeitlichen Vorlauf) auch die Infrastruktur ohne zu murren erstellt bzw. wieder erweitert werden. Schließlich bekommt DB Netz ja dann auch mehr Trassengebühren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.01.2019 10:01 von SVT_137.
Das ist sicherlich immer noch der auf pure Effizienz ausgerichteten Konzernstruktur nach der Bahnreform in Richtung Börsengang geschuldet.
Erst wenn es knirscht (siehe S-Bahn Ring Maßnahmenpaket) wird Geld in die Hand genommen, um zu investieren um zu stabilisieren.
Naja, ganz so ist es ja auch nicht, denn sonst wäre die Siemensbahn schon längst weg und viele alte Strecken würden nicht jahrzehnte lang vor sich hin rotten.
Aber es stimmt natürlich, dass es keinen Zweck hat, ungenutzte Infrastruktur ewig in Stand zu halten. Irgendwann muss man sich die Frage stellen, ob das nicht weg kann.

Und bei den Bahnstrecken in Berlin kam ja noch die Demontage durch die Alliierten dazu und bei der Nordbahn die Weise Überlegung der BVG die S-Bahn mittig auf dem Bahndamm neu zu errichten, da ja Honi versprochen hatte, dass die Mauer in 100 Jahren noch steht.

Aber zu andre_de:
Zitat
andre_de
Der NEB gehört das bisher ebenerdige Gelände östlich des Bahndamms der Nordbahn, auf dem früher ihr Bahnhof stand.
So wie ich das erkennen kann, gab es noch einen ebenerdigen Bahnübergang und die Strecke verlief ebenerdig weiter ungefähr da, wo jetzt die Baracken neben dem Bahndamm stehen und wurden dann über eine Rampe kurz vor den Straßenbücken bei Schönholz in den Bahnhof geführt.
Laut Tagesspiegel soll im Rahmen der enormen Investitionen, die nun drohen, die Heidekraut bereits abgesegnet sein. 2023 denne

[www.tagesspiegel.de]
Zitat
DerMichael
Zitat
andre_de
Der NEB gehört das bisher ebenerdige Gelände östlich des Bahndamms der Nordbahn, auf dem früher ihr Bahnhof stand.
So wie ich das erkennen kann, gab es noch einen ebenerdigen Bahnübergang und die Strecke verlief ebenerdig weiter ungefähr da, wo jetzt die Baracken neben dem Bahndamm stehen und wurden dann über eine Rampe kurz vor den Straßenbücken bei Schönholz in den Bahnhof geführt.

Ja das stimmt. Dort am Fuße des Bahndamms liegen sogar noch Gleisreste (auf dem Google-Luftbild zu erkennen). Über die Klemkestraße ging es dann mit der nordöstlichsten Brückenachse (heute ohne Überbau), dort wo immer noch die Reste eines Formsignals stehen. Wo die Infrastrukturgrenze zwischen NEB und Reichsbahn war, weiß ich aber auch nicht.

Viele Grüße
André
Das weiß man doch von damals, als es noch funktionierte. Klar gingen die Gleise über die Straße und dann mit Rampe rauf auf den Bahndamm zum Güterbahnhof Schönholz. Die Grenze sollte auf alten Gleisplänen zu finden sein.
Zitat
Heidekraut
Das weiß man doch von damals, als es noch funktionierte. Klar gingen die Gleise über die Straße und dann mit Rampe rauf auf den Bahndamm zum Güterbahnhof Schönholz.
Nein, das Gleis (es war nur eins!) ging eben nicht auf den Bahndamm der Nordbahn hoch, sondern verlief am Fuße und traf die Nordbahn-Gleise erst im Nordkopf des Bahnhofs Schönholz.

Zitat
Heidekraut
Die Grenze sollte auf alten Gleisplänen zu finden sein.
Danke für den wertvollen Beitrag, nun sind wir alle schlauer.
Zitat
andre_de
Zitat
Heidekraut
Das weiß man doch von damals, als es noch funktionierte. Klar gingen die Gleise über die Straße und dann mit Rampe rauf auf den Bahndamm zum Güterbahnhof Schönholz.
Nein, das Gleis (es war nur eins!) ging eben nicht auf den Bahndamm der Nordbahn hoch, sondern verlief am Fuße und traf die Nordbahn-Gleise erst im Nordkopf des Bahnhofs Schönholz.

Das Gleis der NEB verlief hinter dem Bü Kopenhagener Straße ca 300m ebenerdig und stieg dann bis zur Überführung Klemkestraße an. Was ist also an der Aussage von "Heidekraut" so verkehrt?


Zitat
andre_de
Zitat
Heidekraut
Die Grenze sollte auf alten Gleisplänen zu finden sein.
Danke für den wertvollen Beitrag, nun sind wir alle schlauer.

In den öffentlich zugänglichen alten Gleisplänen ist nichts vermerkt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.2019 13:22 von Havelländer.
^Aufgrund der Topografie, der "archäoligischen" Relikte, der alten Gleispläne und der allgemein üblichen Verfahrensweisen in derartigen "Anschlussfällen" dürfte das Gleis bis hin zum Abzweig der ersten Weiche am Stellwerk Snt der Heidekrautbahn gehört haben. Ggf. hat es jedoch noch ein paar Meter Auszieh- und Rangiergleis der DR bis nordwestlich der Brücke über die Klemkestraße gegeben, was aber in diesem Falle eher unwahrscheinlich ist, da Auszieh- und Rangierbewegungen sicher von Schönholz in Richtung der Nordbahn oder Tga stattgefunden haben. Zudem lag das Anschlussgleis der Heidekrautbahn ab der Klemkestr. im Gefälle.

Gruß
Die Ferkeltaxe
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