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Tagesspiegel: "Die BVG will die Tram nach Rahnsdorf einstellen."
geschrieben von Harald Tschirner 
Zitat
Periculator
Das sollte man besser nicht machen, denn sonst riskiert man, dass an den Bahnhöfen Adlershof, Spindlersfeld und Friedrichshagen auf einmal brauchbare Anschlüsse anstehen.

Eben. Vorgesehene Anschlüsse sollten ohnehin nur dort eingeplant werden, wo der Umsteigeweg kurz und damit nicht nur die zu berechnende Umsteigezeit selbst, sondern auch deren Spanne gering ist. In Rahnsdorf wären das Wege von einer halben Minute (sprintender Schüler) bis drei Minuten (langsamer Senior) - also durchaus berechenbar. In Friedrichshagen geht das viel weiter auseinander, von zwei Minuten (alle Verkehrsregeln missachtender, quer über die Kreuzung rennender Wahnsinniger) bis hin zu bestimmt fünfzehn Minuten. Wonach soll man sich richten? Und da sowohl S-Bahn als auch Straßenbahn alle zehn Minuten fahren, halte ich diesen Anschluss für vernachlässigbar. In Adlershof sieht das schon anders aus (kurzer Umsteigeweg) - aber eben auch alles im 10'-Takt.

Zitat
T6Jagdpilot
Historische Straßenbahnen haben in Berlin keine Zulassung zum Linienbetrieb.
Die TAB hat nur zum Gelegenheitsverkehr zugelassen.
Das heißt doch aber nicht, dass man es nicht zugelassen bekommen könnte, oder? Was fehlt denn z.B. dem Reko-Zug, was unsere Tatra-Züge haben?

Die eigene Trasse müsste sicherlich komplett umgestaltet werden. Augenscheinlich ist der Gleismittenabstand viel zu schmal und die Haltestellensituation z.B. an den Haltestellen Hartlebenstraße und Wasserwerk Friedrichshagen (jeweils stadtwärts) ist unhaltbar. Hier müsste also auch ganz ordentlich an der Straße umgebaut werden - eine einfache Kaplösung ist für diese Straße sicherlich nicht durchsetzbar.

Zu errechnen wäre, ob eine eingleisige Variante mit Ausweichen preiswerter als eine komplette Sanierung, aber eben wie jetzt völlig ohne Weichen wäre.

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Zitat
Philipp Borchert


Zitat
T6Jagdpilot
Historische Straßenbahnen haben in Berlin keine Zulassung zum Linienbetrieb.
Die TAB hat nur zum Gelegenheitsverkehr zugelassen.
Das heißt doch aber nicht, dass man es nicht zugelassen bekommen könnte, oder? Was fehlt denn z.B. dem Reko-Zug, was unsere Tatra-Züge haben?



Zu errechnen wäre, ob eine eingleisige Variante mit Ausweichen preiswerter als eine komplette Sanierung, aber eben wie jetzt völlig ohne Weichen wäre.

Für den historischen Linienverkehr wäre unter anderem eine Fahrstomunabhängige Schienenbremse nötig-
die hat nur der grad in HU befindliche Tatrazug-und den kann man kaum als historisch da draussen verkaufen.
Und es gibt weitere Auflagen in Bezug auf Personen auf der Plattform usw.-
bei Badeverkehr ist also mit historischen Zügen da draussen nichts zu löten.

Es ist ja noch nicht mal möglich gewesen, einen hist. Wagen als Partywagen umzubauen-
die Kosten wären astronomisch gewesen und höher als für den Sauftatra..

Abgesehen davon gibt es in Berlin nur eine gute Handvoll Fahrberechtigte für die Holzwagen-
die junge Generation dafür auszubilden dauert Jahre- die haben nur noch Fahrzeugbediener gelernt.

Die damalige 87/25 fuhr bis 1984 eingleisig von Höhe Betriebshaltest. Frh. bis kurz vors Strandbad.

T6JP
Zitat
Periculator
Außerdem hat man in der Vergangenheit gesehen, wie die BVG mit Strandbadverkehr umgeht: Die Straßenbahnstrecke wurde mit besonderer Vorliebe immer im Sommer gesperrt, es ersetzten kleine Busse im 20-Minuten-Takt die Straßenbahn. Das sah im wesentlichen so aus: Haltestelle rappelvoll, Bus kommt leer, Bus fährt voll ab, Haltestelle immer noch rappelvoll. Immerhin gab es im letzten Jahr Gelenkbusse.

Von welcher Zeit sprichst du? Die BVG hatte, während die Mauer stand, nur die Straßenbahn auf der Hochbahntrasse der U2 in Betrieb.

Strandbad Tegel wurde stündlich mit Bus erschlossen,
Strandbad Wannsee nach Bedarf mit dem 53E
Also Micha...dass es auch noch andere Strandbäder gibt, ist dir unbekannt?
Strandbad Grünau, Strandbad Friedrichshagen, Seebad Friedrichshagen, Freibad Wendenschloß, Freibad Orankesee...alle mit der Straßenbahn erreichbar - bis jetzt zumindest.

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Micha spielt ja eindeutig auf Mauerzeiten an, als die Verkehrsbetriebe im Osten nicht BVG hießen.
Periculator meinte allerdings offensichtlich die auch nicht unzahlreichen Schienenersatzverkehre auf den Friedrichshagener Straßenbahnlinien in der jüngeren Vergangenheit.
Zitat
Jan Borchers
Es sind spezielle Bahnen von der Niederflurpflicht ausnehmbar, steht auch so im entsprechenden Gesetz.
Aber höhere Bahnsteige, wie in Hannover, wo dann keine einzige Niederflurbahn mehr halten kann?

Mit besten Grüßen
Wuhletal
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Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Wie wäre es denn, wenn Städtebau und Verkehrsplanung Hand in Hand eine Nachfrage für diese Strecke generieren würden, indem sie dort irgendetwas bauen? Man liest ja ab und an von besonders umweltfreundlichen Häusern (CO2-neutral und anderes), warum denn nicht sowas in einem schmalen Streifen entlang der Strecke vorsehen? Man müsste das Bauvorhaben natürlich ausschreiben, wobei man das gleich nutzen kann, um sich die diversen Designerideen auf die Fahne zu schreiben und Berlin als moderne und "hippe" Stadt zu bewerben.

Dass das gesamte Gebiet Wasserschutzzone ist, ist bestimmt nicht vom Himmel gefallen. Ich nehme mal an, dass Neubauten nicht grundsätzlich verboten sind, sondern nur bestimmte strengere Anforderungen an den Neubau und dessen Durchführung gestellt werden. Insofern ist es eine politische Entscheidung, ob dort gebaut werden darf oder nicht.

Dann wäre das Nachfrageproblem dauerhaft gelöst oder zumindest gemildert. Ich stelle mir einen ca. 70 Meter breiten Streifen vor, der nach hinten an den Wald grenzt und nach vorn an die Straßenbahnstrecke und somit auch an den Müggelsee. Man sollte nicht allzu locker bauen, damit dort genügend Leute wohnen können. Der derzeitigen Wohnungsknappheit käme das auch entgegen, obwohl die Mietpreise wegen der guten Lage bestimmt nicht allzu niedrig sein werden.

Viele Grüße
MTB

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Bitte beachten Sie beim AS den HU zwischen Z und BSK!
Zitat
micha774
Von welcher Zeit sprichst du? Die BVG hatte, während die Mauer stand, nur die Straßenbahn auf der Hochbahntrasse der U2 in Betrieb.

Doppelt falsch klug geschissen!
Wann wurde die BVG-Ost in BVB umbenannt?
Wann stellte die BVG-West den Straßenbahnbetrieb ein?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
MetroTramBerlin
Ich stelle mir einen ca. 70 Meter breiten Streifen vor, der nach hinten an den Wald grenzt und nach vorn an die Straßenbahnstrecke und somit auch an den Müggelsee. Man sollte nicht allzu locker bauen, damit dort genügend Leute wohnen können.

Lieber nicht. Die Leute, die dann einziehen werden früher oder später 'ne Lärmschutzwand an der Eisenbahntrasse fordern...

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Diese Lärmschutzwand wird jetzt schon gefordert ;-)
Zitat
Wuhletal
Zitat
Jan Borchers
Es sind spezielle Bahnen von der Niederflurpflicht ausnehmbar, steht auch so im entsprechenden Gesetz.

Aber höhere Bahnsteige, wie in Hannover, wo dann keine einzige Niederflurbahn mehr halten kann?

Es geht nicht unbedingt um Niederflur, sondern um die barrierefreie Nutzbarkeit der Bahnsysteme. Insofern sind die Stadtbahnen Hannover, Stuttgart, Köln, Bochum, Frankfurt/Main etc. mit ihren Hochflurzügen und konsequent darauf abgestimmten Bahnsteighöhen - mittlerweile - durchaus regelkonform.

Nicht umsonst vereinheitlicht ja die VGF Frankfurt gerade ihr Stadtbahnnetz entsprechend und die Kölner KVB trennt möglichst sauber in ein Hoch- und Niederflurnetz...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Philipp Borchert
Also Micha...dass es auch noch andere Strandbäder gibt, ist dir unbekannt?
Strandbad Grünau, Strandbad Friedrichshagen, Seebad Friedrichshagen, Freibad Wendenschloß, Freibad Orankesee...alle mit der Straßenbahn erreichbar - bis jetzt zumindest.

Das in Roter Farbe Markierte Strandbad gibt es nicht.

GLG.................Tramy1
Zitat
les_jeux
Micha spielt ja eindeutig auf Mauerzeiten an, als die Verkehrsbetriebe im Osten nicht BVG hießen.
Periculator meinte allerdings offensichtlich die auch nicht unzahlreichen Schienenersatzverkehre auf den Friedrichshagener Straßenbahnlinien in der jüngeren Vergangenheit.

Völlig korrekt schlußgefolgert!
Zitat
les_jeux
Micha spielt ja eindeutig auf Mauerzeiten an, als die Verkehrsbetriebe im Osten nicht BVG hießen.

Wurde die Mauer 1969 gebaut?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
MetroTramBerlin
Wie wäre es denn, wenn Städtebau und Verkehrsplanung Hand in Hand eine Nachfrage für diese Strecke generieren würden, indem sie dort irgendetwas bauen?

Hallo Felix,


nimm das jetzt nicht persönlich, ich will auch gar nicht garstiger als sonst klingen, aber:

Wer sind denn "sie" - und welche ÖPNV-Nachfrage würde, greifen wir den Gedanken jetzt mal auf, der Verkauf von Bauland dort generieren?

Zitat

Man liest ja ab und an von besonders umweltfreundlichen Häusern (CO2-neutral und anderes),
warum denn nicht sowas in einem schmalen Streifen entlang der Strecke vorsehen?

Ich dachte ja bislang eigentlich, ich wäre wenigstens hier vor dem CO2-Wahn und "Klimaschutz" (dem Klima ist es ja eigentlich ganz egal, wie das Klima ist) sicher ...

Also, du möchtest also erst einmal einen Streifen Wald roden, um dann dort besonders umweltfreundliche Häuser zu bauen?
Eigentlich eine super Sache, denn wenn du die Geschichte irgendwie geschickt verpackst (aus den Bäumen macht man dann halt die Steckdosen oder sowas), wird Brüssel dir die bestimmt sogar fördern.

Zitat

Man müsste das Bauvorhaben natürlich ausschreiben, wobei man das gleich nutzen kann, um sich die diversen Designerideen auf die Fahne zu schreiben und Berlin als moderne und "hippe" Stadt zu bewerben.

Wir sind doch hier nicht in der Dee-Dee-Err (gut, öffentliche Ausschreibungen gab es da auch nicht ...), wo irgendeine graue Eminenz entscheidet, dass mal eben "zum Wohle des Volkes" irgendwo irgendwas in die Landschaft gesetzt wird.
Mal abgesehen davon, dass es nicht die Aufgabe des Staates ist, Wohnungen zu bauen, will ich gar nicht wissen, was das Ergebnis wäre, wenn unser Lieblings-RegBM nun mal eben noch als Nebenerwerbs-Häuslebauer unterwegs wäre. (Wir erinnern uns an den Rohbau mit Bahnanschluss; Ausschreibungen sind ja auch nicht so sein Ding usw. usf.)

Zitat

Dass das gesamte Gebiet Wasserschutzzone ist, ist bestimmt nicht vom Himmel gefallen. Ich nehme mal an, dass Neubauten nicht grundsätzlich verboten sind, sondern nur bestimmte strengere Anforderungen an den Neubau und dessen Durchführung gestellt werden. Insofern ist es eine politische Entscheidung, ob dort gebaut werden darf oder nicht.

Also unmittelbar entlang der Tramlinie 61 (Straßennamen sind mir spontan entfallen) handelt es sich nach Berliner Wassergesetz (s. insb. §22 ebenda) und der 1999 erlassenen Wasserschutzgebietsverordnung für Friedrichshagen um ein Wasserschutzgebiet der Zone II.
Das lässt zwar (wir lassen den Flächennutzungsplan und die anderen Geschichten jetzt mal außen vor) die Versiegelung und sogar das Anlegen von Baustraßen zu, es wird aber nicht ganz billig. Vorsichtig ausgedrückt.
Etwas weiter östlich (und natürlich auch tiefer im Wald) ist die Versiegelung dann allerdings komplett ausgeschlossen; das sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Zitat

Dann wäre das Nachfrageproblem dauerhaft gelöst oder zumindest gemildert. Ich stelle mir einen ca. 70 Meter breiten Streifen vor, der nach hinten an den Wald grenzt und nach vorn an die Straßenbahnstrecke und somit auch an den Müggelsee. Man sollte nicht allzu locker bauen, damit dort genügend Leute wohnen können. Der derzeitigen Wohnungsknappheit käme das auch entgegen, obwohl die Mietpreise wegen der guten Lage bestimmt nicht allzu niedrig sein werden.

Ich begrüße wirklich jeden Ansatz, die Linie in Richtung schwarzer Zahlen zu führen, aber ein paar Häuser mehr oder weniger werden wirklich keinen großen Unterschied machen.
Maximal wird der Bezirk ohnehin (wenn überhaupt, weil Wasserschutzgebiet und Wald) Häuser in der Größe von Town Houses genehmigen. 70 Meter in der Tiefe sind ja auch nicht wirklich viel, das habe ich hier auf meinem Grundstück doch auch etwa, und ich qualifiziere mich hier sicher nicht für eine Straßenbahn (das fehlte mir gerade noch).
Und zuletzt noch eine Frage: Welcher Wohnungsmangel?
Ja, ich kenne das selbst sehr gut: Sobald ich eine Wohnung in Kreuzberg inseriere, stehen drei Tage später beim Besichtigungstermin mindestens 40, eher 60 Parteien (also sicher 100 Personen) vor der Tür. Würde ich die Dokumente, die mir die Interessenten da in die Hand drücken, könnte ich mittlerweile meine eigenenen Ausstellungen auf 3sat promoten. Wohnungen im Südwesten sind dagegen Ladenhüter, da können sie auch größer, schöner, preiswerter und ruhiger sein.
Wenn man erst mit dem Regioexpress acht Minuten zum Potsdamer Platz fahren muss und nicht bis Montagmorgen um 5 Uhr 30 durch das beruhigende Martinshorn der vergitterten Polizeiwannen im Kampf gegen Autonome vom Schlaf abgehalten wird, weiß man ja nicht, dass man in Berlin ist.


Gruß
Nic

Grüße
Nic
Hallo Nicolas,

dein liberales Weltbild steht einigen Dingen, die ich für erstrebenswert halte, entgegen. Das kann man gut oder schlecht finden; aber wir werden wohl keinen Konsens finden – was ja auch nicht schlecht ist. Jedem seine Meinung, und wenn es um politische Grundströmungen geht, dann entscheidet eh der Wähler.

Zitat
Nicolas Jost
Zitat
MetroTramBerlin
Wie wäre es denn, wenn Städtebau und Verkehrsplanung Hand in Hand eine Nachfrage für diese Strecke generieren würden, indem sie dort irgendetwas bauen?

Wer sind denn "sie" - und welche ÖPNV-Nachfrage würde, greifen wir den Gedanken jetzt mal auf, der Verkauf von Bauland dort generieren?
Zitat
Nicolas Jost
Zitat

Dann wäre das Nachfrageproblem dauerhaft gelöst oder zumindest gemildert. Ich stelle mir einen ca. 70 Meter breiten Streifen vor, der nach hinten an den Wald grenzt und nach vorn an die Straßenbahnstrecke und somit auch an den Müggelsee. Man sollte nicht allzu locker bauen, damit dort genügend Leute wohnen können. Der derzeitigen Wohnungsknappheit käme das auch entgegen, obwohl die Mietpreise wegen der guten Lage bestimmt nicht allzu niedrig sein werden.

Ich begrüße wirklich jeden Ansatz, die Linie in Richtung schwarzer Zahlen zu führen, aber ein paar Häuser mehr oder weniger werden wirklich keinen großen Unterschied machen.

Mit "sie" meinte ich alle diejenigen Instanzen, die bei einer Top-Down-Planung beteiligt sind. Städteplanung ist nicht mein Fachgebiet, deswegen kann ich nur soviel sagen, dass im Flächennutzungsplan wahrscheinlich Wohnbebauung vorgesehen werden muss (was im Moment noch nicht ist), damit man am Ende soweit kommt, dass man die Baugenehmigug ausstellen kann. Bis dahin liegen alle Planungsschritte beim Bezirk oder Senat, jedenfalls nicht in privater Hand.

Das Fahrgastaufkommen hängt davon ab, wieviel Neuverkehre gewonnen werden können. Da hier die ÖPNV-Anbindung schon während des Wohnungsbaus da wäre, wäre der Modal Split von Anfang an günster für den Nahverkehr. Bei einem Umzug entscheidet sich meistens bereits, ob sich der Bewohner eine Monatskarte kauft oder ein Auto. Wohnungen können nämlich entweder auf die Erschließung mit dem Auto ausgerichtet sein oder eben nicht. Hier hätte man die Chance, mit wenig Aufwand viel erreichen zu können im Sinne der Steigerung der Fahrgastzahlen im Nahverkehr und der Vermeidung von Autoverkehr.

Zitat
Nicolas Jost
Zitat

Man müsste das Bauvorhaben natürlich ausschreiben, wobei man das gleich nutzen kann, um sich die diversen Designerideen auf die Fahne zu schreiben und Berlin als moderne und "hippe" Stadt zu bewerben.

Wir sind doch hier nicht in der Dee-Dee-Err (gut, öffentliche Ausschreibungen gab es da auch nicht ...), wo irgendeine graue Eminenz entscheidet, dass mal eben "zum Wohle des Volkes" irgendwo irgendwas in die Landschaft gesetzt wird.
Mal abgesehen davon, dass es nicht die Aufgabe des Staates ist, Wohnungen zu bauen, will ich gar nicht wissen, was das Ergebnis wäre, wenn unser Lieblings-RegBM nun mal eben noch als Nebenerwerbs-Häuslebauer unterwegs wäre. (Wir erinnern uns an den Rohbau mit Bahnanschluss; Ausschreibungen sind ja auch nicht so sein Ding usw. usf.)

Komisch, der Geigenbauer meines Vertrauens wohnt in einer Künstlerwohnung, deren Vermieter laut Aussage von ihm der regierende Bürgermeister persönlich ist. Es gibt eine Reihe von Gebäuden in Berlin, die der öffentlichen Hand gehören und als Wohnung und/oder Arbeitsstätte genutzt werden können, manchmal wie im Falle von Sozialwohnungen nur dann, wenn man bestimmte Bedingungen erfüllt. Zu diesen organisatorisch Wohnungen hinzuzufügen, die sich von "ganz normalen" Wohnungen nicht unterscheiden dürfte nicht das Hindernis sein.

In jedem Falle würde die Bauausführung nicht bei der öffentlichen Hand bleiben, sondern von der privaten Seite durchgeführt werden. Das hat aus Sicht der öffentlichen Hand den Vorteil, dass man jemanden zum Verklagen hat, wenn dort Mängel bei der Bauausführung bekannt werden würden.

Im Grunde ist es ja auch wünschenswert, wenn Wohnungen im Besitz (oder anteilig im Besitz) der öffentlichen Hand sind. Von normalen Mietverträgen profitiert der Staat nur in Form von Steuern und Abgaben, welche einen definierten Prozentwert haben. Besitzt allerdings Bezirk oder Land Wohnungen, dann sind die Erträge ungleich höher. Gegeben die Annahme, dass das Vermietgeschäft grundsätzlich wirtschaftlich ist (sonst würden es ja nicht so viele tun), spränge dabei Gewinn heraus, der in die öffentlichen Kassen fließe. Letzteres ist wünschenswert für alle diejenigen, die Schulen, Krankenhäuser usw. für unterfinanziert halten.

Und was war nun mit DDR?

Zitat
Nicolas Jost
Und zuletzt noch eine Frage: Welcher Wohnungsmangel?

Berlin hat gerade für Studenten und Wenigverdiener zur Zeit nicht ausreichend Wohnungen. Da gerade Studenten gern in Wohngemeinschaften (WGs) ziehen, sind gerade große Wohnungen, die nicht ganz so teuer sind, sehr gefragt. Als groben Richtwert kann man sagen, dass der Mietpreis pro Monat geteilt durch die Anzahl Zimmer bzw. WG-Bewohner 200 Euro nicht viel übersteigen sollte. Da fällt die Stadtvilla im Südosten natürlich von vornherein aus, während innerhalb des S-Bahn-Ringes Schlange gestanden wird, wenn mal eine Wohnung frei wird.

Viele Grüße
MTB

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Bitte beachten Sie beim AS den HU zwischen Z und BSK!
Es gibt einen Beschluss der BVV Treptow-Köpenick, dass das Bezirksamt „sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen [möge], die momentan an der Haltestelle Rahnsdorf Waldschänke endende Straßenbahnlinie 61 ins Ortszentrum Rahnsdorf hinein zu verlängern.“ (Quelle)
Zitat
enze
Es gibt einen Beschluss der BVV Treptow-Köpenick, dass das Bezirksamt „sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen [möge], die momentan an der Haltestelle Rahnsdorf Waldschänke endende Straßenbahnlinie 61 ins Ortszentrum Rahnsdorf hinein zu verlängern.“ (Quelle)

Bitte die Quelle auch bis zum Ende lesen. Der Antrag wurde in den Stadtentwicklungsausschuss verwiesen, welcher der BVV mehrheitlich mit 5 Ja und 8 Nein-Stimmen eine Ablehnung empfiehlt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Ich lese das anders. Zwar hat der Ausschuss den Antrag am 13.03. abgelehnt, jedoch wurde er am 02.05. „ohne Änderungen in der BVV beschlossen“.
Zitat
Jay
Der Antrag wurde in den Stadtentwicklungsausschuss verwiesen, welcher der BVV mehrheitlich mit 5 Ja und 8 Nein-Stimmen eine Ablehnung empfiehlt.

Soviel Weitblick und Sachverstand findet man nicht oft in den BVVs. Hut ab!
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