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Tagesspiegel: "Die BVG will die Tram nach Rahnsdorf einstellen."
geschrieben von Harald Tschirner 
Zitat
les_jeux
Arnd - was bitte hat das Regionalisierungsgesetz mit der BVG zu tun? Rein gar nichts - richtig.

Falsch. Das Regionalisierungsgesetz schrieb das "Bestellerprinzip" - also die institutionelle Trennung zwischen Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen - für alle Formen des ÖPNV (nicht nur den SPNV) bundesweit verbindlich vor. Im Berliner ÖPNV-Gesetz sowie im Betriebegesetz wurde das dann konkretisiert..

Zitat
les_jeux
Ansonsten, viel Spaß bei deinem Volksbegehren, ich unterschreibe, aber ich hab leider grad keine Zeit das zu organisieren.

Stimmt leider. Ohne einen Verband (DBV, IGEB, Pro Bahn...), eine Gewerkschaft, Partei oder sonstwen im Hintergrund ist so ein Volksbegehren leider kaum wirksam zu organisieren. Aber vielleicht findet sich ja jemand... :-)

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Anton Banasch
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Harald Tschirner
Reicht es nicht, wenn die "schlagenden" Argumente von der, zwangsläufig auf Wirtschaftlichkeit bedachten, BVG und u.U. anderen, an einer solchen Umstellung interessierten Kreise kommen? Hier auch noch weitere Umstellungsideen zu verbreiten, ist m.E. höchst kontraproduktiv: darauf kommen die von alleine! Aber so kann man sogar sagen: det wurde ja sojar ins bahninfo-Forum jeschrieben!

Nein, es wird hier keine Denkverbote geben und Gott sei dank wird hier auch nichts zensiert. Wenn eine Strecke unwirtschaftlich ist und stillgelegt werden sollte, darf man das auch sagen dürfen!

Hmm, war mein Text so unverständlich? Es geht nicht um Zensur, Denk- oder Schreibverbote. Ich halte es lediglich für bedenklich, wenn hier die sattsam bekannten Argumente für eine Stilllegung bekräftigt und noch weitere hinzu gefügt werden.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Und warum, Harald? Hälst du die Leute, die sich hier aufhalten für so engstirnig, dass sie den Erhalt von zwar schönen, aber verkehrlich nahezu unbedeutenden Straßenbahnstrecken um jeden Preis fordern sollten?

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Harald Tschirner
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Anton Banasch
Nein, es wird hier keine Denkverbote geben und Gott sei dank wird hier auch nichts zensiert. Wenn eine Strecke unwirtschaftlich ist und stillgelegt werden sollte, darf man das auch sagen dürfen!

Hmm, war mein Text so unverständlich? Es geht nicht um Zensur, Denk- oder Schreibverbote. Ich halte es lediglich für bedenklich, wenn hier die sattsam bekannten Argumente für eine Stilllegung bekräftigt und noch weitere hinzu gefügt werden.

Harald, zum Wesen einer sachlichen Diskussion des Themas gehört eben, alle in Betracht kommenden Argumente für und gegen eine Stilllegung bzw. denkbare Alternativen offen auf den Tisch zu legen. Nur dann kann man am Ende des Tages auch wirklich "Geht weiter." oder "Muß eingestellt werden." sagen. Den Fall nur durch die Brille eines notorischen Autofahrers oder radikalen Tram-Fans zu betrachten, führt nicht wirklich zu brauchbaren Ergebnissen...

Und wo, wenn nicht hier, könnte eine solche Debatte unter - mehrheitlich - interessierten Laien besser geführt werden?

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Auf unser Thema hier bezogen, bedeutet dies: Statt ständig auf die BVG wegen deren angeblicher Unfähigkeit oder Unlust einzuschlagen, wäre es sinnvoller, Senat und Abgeordnetenhaus per Volösbegehren zur Vorlage eines - für alle Beteiligten - verbindlichen "Zielnetz Tram 2030" zu zwingen. In diesem Rahmen könnten dann auch klare Aussagen zu Spandau etc. getroffen werden.

"Wir" hacken hier genau auf den richtigen rum. Die Entscheidung über die Stilllegung einer Strecke trifft nicht die BVG. Sie tut aber ständig so als ob. Sie hat einen Verkehrsvertrag mit dem Land Berlin abgeschlossen in dem drin steht, dass 175 Mio Euro jährlich für die Infrastruktur überwiesen wird. Aus diesen Mitteln ist auch die Instandsetzung von Strecken zu bewerkstelligen, sofern der Aufgabenträger keine Ab/Umbestellung durchführt.

Auch gibt es einen "Zukunftsplan" in Form des StEP Verkehr, des FNP und NVP. Ohne Frage ziemlich phantasielos, aber vorhanden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Philipp Borchert
Und warum, Harald? Hälst du die Leute, die sich hier aufhalten für so engstirnig, dass sie den Erhalt von zwar schönen, aber verkehrlich nahezu unbedeutenden Straßenbahnstrecken um jeden Preis fordern sollten?

Dass man die Sache auch differenziert sehen kann, beweist der Beitrag von Ingolf, der so etwas viel besser formulieren kann als ich.

Bundesweit gibt es eine Menge Beispiele, wo einstmals wegen Unwirtschaftlichkeit stillgelegte Eisenbahnstrecken mit hohem Aufwand reaktiviert wurden. Ist eine Infrastruktur erstmal zerstört, ist es schwer und dauert lange, bis sie u.U. wieder errichtet wird.

Ich bin kein Hellseher und weiß nicht ob dies auf die Strecke nach Rahnsdorf jemals zutreffen wird. Aber als sie gebaut wurde (Eröffnung 17.7.1929, Linie 187), waren auch keine rosigen Zeiten und sie war sicher nicht wirtschaftlicher als heute, aber man hat sich wohl etwas dabei gedacht. Klar, waren andere Zeiten, schlecht vergleichbar.
Wirklich? Man hat schon im Westen so viel Straßenbahn-Infrastruktur zerstört, die man heute gerne zurück hätte. Mit solchen Maßnahmen sollte man da m.E. sehr vorsichtig sein!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Philipp Borchert
Und warum, Harald? Hälst du die Leute, die sich hier aufhalten für so engstirnig, dass sie den Erhalt von zwar schönen, aber verkehrlich nahezu unbedeutenden Straßenbahnstrecken um jeden Preis fordern sollten?

Man könnte aus Haralds Beiträgen hier im Thread durchaus ableiten, dass er selbst genau diesen Weiterbetrieb jeder Strecke um jeden Preis fordert...

Wenn ich aber eine Strecke habe, die - anders als die Uferbahn - irgendwo im nirgendwo endet, hohe Ersatzivestitionen erfordet, gleichzeitig aber verkehrlich nicht aufgewertet (bspw. nach Rahnsdorf oder Woltersdorf verlängert) werden kann, muss ich mir auch und gerade als Tram-Befürworter die Frage siellen, ob mein Beharren auf dieser Linie meinem Anliegen insgesamt (Geld könnte für Steglitz, Spandau etc. fehlen) nicht evtl. doch eher schadet als nützt...

Und ja: Auch in Karlsruhe oder der Schweiz werden Bahnen eingestellt, wenn ihnen die dauerhafte Nachfrage abhanden kommt.

Viele Grüße
Arnd
Der Vorschlag die Strecke Friedrichshagen - Rahnsdorf aus Instandhaltungsmitteln zu sanieren, würde eine Baukolonne und den einzigen Arbeitszug bzw. ein Zweiwegefahrzeug (ein Großteil des Abschnitts ist nicht direkt von der Straße aus erreichbar) über Jahre binden. Vier Kilometer hin und zurück sind 8000 m Gleis, also rund 10.000 Schwellen. Bei arbeitstäglich (einschichtig) 5 getauschten Schwellen und 200 frostfreien Arbeitstagen im Jahr würde die Instandsetzung rund 10 Jahre dauern.
Darüber hinaus wären die Haltestellenbereiche Wassersportzentrum, Spreestraße, Hartlebenstraße, Wasserwerk, Fürstenwalder Damm, Fürstenwalder Damm/Müggelseedamm, Licht- und Luftbad Müggelsee, Strandbad Müggelsee jeweils in beide Richtungen sowie die Endhaltestelle Rahnsdorf Waldschänke bis 2017 mit barrierefreien Haltestellen nach genehmigten Regelzeichnungen auszustatten. Mit Fristablauf der letzten KT4D werden auch auf der Linie 61 30-m-Niederflurwagen eingesetzt.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Der Vorschlag die Strecke Friedrichshagen - Rahnsdorf aus Instandhaltungsmitteln zu sanieren, würde eine Baukolonne und den einzigen Arbeitszug bzw. ein Zweiwegefahrzeug (ein Großteil des Abschnitts ist nicht direkt von der Straße aus erreichbar) über Jahre binden. Vier Kilometer hin und zurück sind 8000 m Gleis, also rund 10.000 Schwellen. Bei arbeitstäglich (einschichtig) 5 getauschten Schwellen und 200 frostfreien Arbeitstagen im Jahr würde die Instandsetzung rund 10 Jahre dauern.

Das hat die Reichsbahn auf manchen Nebenbahnen praktiziert - ist aber wenig effektiv.,, :-)

Zitat
der weiße bim
Darüber hinaus wären die Haltestelenbereiche Wassersportzentrum, Spreestraße, Hartlebenstraße, Wasserwerk, Fürstenwalder Damm, Fürstenwalder Damm/Müggelseedamm, Licht- und Luftbad Müggelsee, Strandbad Müggelsee jeweils in beide Richtungen sowie die Endhaltestelle Rahnsdorf Waldschänke bis 2017 mit barrierefreien Haltestellen nach genehmigten Regelzeichnungen auszustatten. Mit Fristablauf der letzten KT4D werden auch auf der Linie 61 30-m-Niederflurwagen eingesetzt.

Also bleibt tatsächlich nur entweder die Einstellung bei Oberbaumängeln durch TAB oder - besser - Grundsanierung nach Muster der Uferbahn bei gleichzeiiger Verlängerung nach/durch Rahnsdorf. Jetzt müssen wir "nur noch" Anwohner ünd Politik dafür begeistern - oder Harald und tram-kenner finanzieren den Weiterbetrieb der Tram 61 aus ihrem Privatvermögen...

Viele Grüße
Arnd



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.02.2013 19:17 von Arnd Hellinger.
Zitat
Arnd Hellinger
Also bleibt tatsächlich nur entweder die Einstellung bei Oberbaumängeln durch TAB oder - besser - Grundsanierung nach Muster der Uferbahn bei gleichzeiiger Verlängerung nach/durch Rahnsdorf. Jetzt müssen wir "nur noch" Anwohner ünd Politik dafür begeistern...

Genau, vergessen wir die Wirtschaftlichkeit und die Kosten. Hauptsache die Straßenbahn bleibt um der Straßenbahnn willen und nicht ein jedes Verkehrsmittel da wo es hingehört! Sorry, aber genau diese Engstirnigkeit lässt einen an der Objektivität der Bahnfans zweifeln. Warum nicht auch gleich den 168er mit umstellen? Das spart einen Bus und einen Umsteigevorgang! Schmeißen wir Millionen an Steuergeldern für ein paar Wildschweine raus - hauptsache wir behalten die Straßenbahn!
Zitat
Anton Banasch
Zitat
Arnd Hellinger
Also bleibt tatsächlich nur entweder die Einstellung bei Oberbaumängeln durch TAB oder - besser - Grundsanierung nach Muster der Uferbahn bei gleichzeiiger Verlängerung nach/durch Rahnsdorf. Jetzt müssen wir "nur noch" Anwohner ünd Politik dafür begeistern...

Genau, vergessen wir die Wirtschaftlichkeit und die Kosten. Hauptsache die Straßenbahn bleibt um der Straßenbahnn willen und nicht ein jedes Verkehrsmittel da wo es hingehört! Sorry, aber genau diese Engstirnigkeit lässt einen an der Objektivität der Bahnfans zweifeln. Warum nicht auch gleich den 168er mit umstellen? Das spart einen Bus und einen Umsteigevorgang! Schmeißen wir Millionen an Steuergeldern für ein paar Wildschweine raus - hauptsache wir behalten die Straßenbahn!

Nochmal: Wenn der Senat entsprechend entscheidet, könnte ich im konkreten Fall der Tram 61 mit einer Einstellung leben.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Jay
"Wir" hacken hier genau auf den richtigen rum. Die Entscheidung über die Stilllegung einer Strecke trifft nicht die BVG. Sie tut aber ständig so als ob. Sie hat einen Verkehrsvertrag mit dem Land Berlin abgeschlossen in dem drin steht, dass 175 Mio Euro jährlich für die Infrastruktur überwiesen wird. Aus diesen Mitteln ist auch die Instandsetzung von Strecken zu bewerkstelligen, sofern der Aufgabenträger keine Ab/Umbestellung durchführt.

In Zeiten knapper Mittel finde ich es aber auch nicht wirklich ketzerisch, wenn die BVG mal darauf hinweist, dass die Entscheidung über die anstehende Grundsanierung der Strecke (das hat der weiße Bim ja freundlicherweise erklärt) nun ansteht. Und da man jeden Pfennig bekanntlich nur einmal ausgeben kann, muss die Frage doch eigentlich erlaubt sein, ob Aufwand und Kosten hier überhaupt noch in irgendeinem Verhältnis zum Nutzen stehen.

Zitat
Harald Tschirner
Dass man die Sache auch differenziert sehen kann, beweist der Beitrag von Ingolf, der so etwas viel besser formulieren kann als ich.

Harald, du musst schon gestatten, dass auch in diesem Forum unterschiedliche Meinungen vertreten werden. Sonst könnten wir die Sache hier ja auch lassen.

Zitat

Bundesweit gibt es eine Menge Beispiele, wo einstmals wegen Unwirtschaftlichkeit stillgelegte Eisenbahnstrecken mit hohem Aufwand reaktiviert wurden. Ist eine Infrastruktur erstmal zerstört, ist es schwer und dauert lange, bis sie u.U. wieder errichtet wird.

Ich bin kein Hellseher und weiß nicht ob dies auf die Strecke nach Rahnsdorf jemals zutreffen wird. Aber als sie gebaut wurde (Eröffnung 17.7.1929, Linie 187), waren auch keine rosigen Zeiten und sie war sicher nicht wirtschaftlicher als heute, aber man hat sich wohl etwas dabei gedacht.

Wie?
- man hat sich sicher was dabei gedacht
- vielleicht ist die Strecke in 100 Jahren noch einmal für etwas gut

So kann man vielleicht im Emirat Katar argumentieren, aber bis man entweder Schiefergasförderung im Grunewald betreibt oder eine Ölquelle im Müggelsee findet, halte ich diese Argumente nicht gerade für Anzeichen des verantwortungsvollen Umgangs mit Steuermitteln.

Grüße
Nic
Zitat
Nicolas Jost
Harald, du musst schon gestatten, dass auch in diesem Forum unterschiedliche Meinungen vertreten werden. Sonst könnten wir die Sache hier ja auch lassen.

Ich habe weder die Absicht noch die Macht hier etwas zu verbieten. Ich habe mein Unverständnis geäußert und wollte zum Nachdenken darüber anregen, ob es sinnvoll ist Bahngegnern zusätzliche Argumente an die Hand zu geben. Das wird ja wohl noch erlaubt sein?


Zitat
Nicolas Jost
Wie?
- man hat sich sicher was dabei gedacht
- vielleicht ist die Strecke in 100 Jahren noch einmal für etwas gut

So kann man vielleicht im Emirat Katar argumentieren, aber bis man entweder Schiefergasförderung im Grunewald betreibt oder eine Ölquelle im Müggelsee findet, halte ich diese Argumente nicht gerade für Anzeichen des verantwortungsvollen Umgangs mit Steuermitteln.

Und wie sieht es mit dem "verantwortungsvollen Umgang" mit vorhandener Infrastruktur aus? Verschwinden Schienen, Oberleitung und Bahnkörper nach der Stilllegung von alleine?

Und was den verantwortungsvollen Umgang mit Steuermitteln betrifft, da gibt es wohl schlimmere schwarze Löcher als den ÖPNV!

Beste Grüße
Harald Tschirner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.02.2013 23:30 von Harald Tschirner.
Natürlich legt die BVG nicht selbst still. Da wird ein Vermerk geschrieben "Optimierung Straßenbahn" oder so mit dicken Anhang welche Kosten man die nächsten 40 Jahre spart und dann geht das ab die Post an den Aufgabenträger. Ob ich den Ausführunden nun AT oder BVG nenne ist doch an der Stelle wurscht. Wäre dieses jahr Wahl sähe die Sache vielleicht noch etwas anders aus.

PS: Heute gab es eine Verkehrsmeldung der BVG dass die 61 nur bis S Friedrichshagen führe. Haben die heute doch auf die Kreuzung im Dreieck gewendet? Dass das geht weiß ich und ich habs auch schon gesehen, engagierte Verkehrsmeister machen das.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.02.2013 21:34 von Logital.
Zitat
Arnd Hellinger
Harald, zum Wesen einer sachlichen Diskussion des Themas gehört eben, alle in Betracht kommenden Argumente für und gegen eine Stilllegung bzw. denkbare Alternativen offen auf den Tisch zu legen. Nur dann kann man am Ende des Tages auch wirklich "Geht weiter." oder "Muß eingestellt werden." sagen. Den Fall nur durch die Brille eines notorischen Autofahrers oder radikalen Tram-Fans zu betrachten, führt nicht wirklich zu brauchbaren Ergebnissen. [...]

Rollstuhlfahrer zu befördern ist ebenfalls alles andere als wirtschaftlich.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.02.2013 10:09 von DonChaos.
Zitat
Harald Tschirner
Ich habe weder die Absicht noch die Macht hier etwas zu verbieten. Ich habe mein Unverständnis geäußert und wollte zum Nachdenken darüber anregen, ob es sinnvoll ist Bahngegnern zusätzliche Argumente an die Hand zu geben.

Das ist jetzt aber wieder black 'n' white. Man muss weder "Bahngegner" noch "Bahnbefürworter" sein, um einfach mal ergebnisoffen (wann genau auch immer dieses Wort aufgetaucht sein mag) zu diskutieren, ob es sich an dieser Strecke lohnt, viel, viel Geld auszugeben, damit weiterhin viel, viel heiße Luft transportiert wird.

Zitat

Das wird ja wohl noch erlaubt sein?

Du, ich habe hier nicht für die freiwillige Gleichschaltung geworben.

Zitat

Und wie sieht es mit dem "verantwortungsvollen Umgang" mit vorhandener Infrastruktur aus? Verschwinden Schienen, Oberleitung und Bahnkörper nach der Stilllegung von alleine?

Eigentlich muss man nur ein paar Wochen warten, dann verschwinden sie tatsächlich wie von Geisterhand. ;)
Aber ernsthaft: Bei den derzeitigen Preisen, die wohl schon für Buntmetall auf eigentümlichen Schrottplätzen erzielt werden, würde ich mir keine großen Sorgen über die anfallende Entsorgungskosten machen.
(By the way, erinnerst du dich nicht mehr an den äußerst dreisten Diebstahl der Siemensbahn-Gleisanlagen?)

Zitat

Und was den verantwortungsvollen Umgang mit Steuermitteln betrifft, da gibt es wohl schlimmere schwarze Löcher als den ÖPNV!

Soll mich das nun beruhigen?
Bei einer Schuldenlast i.H.v. 61 Milliarden Euro sollte sich die Frage, ob man diese Strecke mitten im Wald saniert, eigentlich gar nicht erst stellen.

Grüße ans andere Ende der Straße,
Nic

Grüße
Nic
Zitat
les_jeux
Na, nun mal langsam. Die Größenordnung 1000 - 1500 dürfte an normalen Tagen zutreffend sein. Auf 150 Fahrgäste kommt man ja selbst bei Solo-KT schon in der Spitzenstunde, in der auch die Rahnsdorfer Wagen (in erster Linie durch den Schülerverkehr) durchaus gut gefüllt sind.

Hallo les_jeux, hallo zusammen,

die Frage ist, was ist ein normaler Tag? Im Winterhalbjahr zähle ich selbst an einem Freitag zwischen 14 und 15 Uhr nicht mehr als 15 Fahrgäste je Fahrt in Richtung Rahnsdorf, nur drei bis fünf in der Gegenrichtung. Macht höchstens 60 insgesamt pro Stunde. Vielleicht habe ich mich grob verzählt, und es sind 80. Aber nach Deiner Zählung müsste ein großer Teil der Fahrgäste in einem Solo-KT ja schon stehen (33 Sitzplätze). Das halte ich für unwahrscheinlich.

An den Badetagen ist es womöglich wirklich das zehnfache. Das sind aber allenfalls 10 Prozent der Tage des Jahres. Reißt es das heraus? Ich weiß es wirklich nicht.

Wenn es darum geht, die Strecke zu erhalten, muss eine Idee her, wie außerhalb der Saison mehr Fahrgäste gewonnen werden können. Ich habe keine, aber meine Fantasie und auch meine Ortskenntnisse sind begrenzt. Alle Ideen sind gefragt und sollten nicht vorschnell als absurd abgetan werden.

Im Vergleich zur Linie 68 haben wir doch folgende Probleme:

- es werden keine größeren Siedlungsgebiete gut erschlossen. Bei der 68 ist das in der Ortslage Karolinenhof und in Schmöckwitz sehr wohl der Fall.
- das Einzugsgebiet hat außerhalb der Badesaison so gut wie keinen Freizeitwert. Man kann im Winter nicht einmal am Seeufer entlangspazieren. Neben der Straßenbahntrasse liegt der stark befahrene Fürstenwalder Damm. Entlang der 68 sind dagegen auch im Winter sehr viele Spaziergänger unterwegs, die oft für einen Weg die Straßenbahn nutzen.

Der erste Punkt ist wahrscheinlich schwer zu verbessern, siehe die Siedlungsstruktur von Rahnsdorf. Für den zweiten Punkt müsste man sich etwas außerhalb der Straßenbahn einfallen lassen.

Viele Grüße
Manuel
Da fiele mir zuerst historischer Linienverkehr ein. Betriebsprogramm außerhalb der HVZ wie auf dem 218er.

Und man müsste endlich dafür sorgen, dass der Umstieg weiter in Richtung Rahnsdorf attraktiv wird. In diese Richtung hat man stets 16 - 18 Minuten planmäßige Wartezeit, in der Gegenrichtung sind es acht.

Wenn so der Weg von Rahnsdorf ins Bezirkszentrum (Altstadt Köpenick) länger dauert als über S Rahnsdorf und mit der 62 ab Köpenick...

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Philipp Borchert
Da fiele mir zuerst historischer Linienverkehr ein. Betriebsprogramm außerhalb der HVZ wie auf dem 218er.

Und man müsste endlich dafür sorgen, dass der Umstieg weiter in Richtung Rahnsdorf attraktiv wird. In diese Richtung hat man stets 16 - 18 Minuten planmäßige Wartezeit, in der Gegenrichtung sind es acht.

Wenn so der Weg von Rahnsdorf ins Bezirkszentrum (Altstadt Köpenick) länger dauert als über S Rahnsdorf und mit der 62 ab Köpenick...

Historische Straßenbahnen haben in Berlin keine Zulassung zum Linienbetrieb.
Die TAB hat nur zum Gelegenheitsverkehr zugelassen.

Der Umstieg zum Bus hat (leider) schon zu DDR Zeiten schon nicht geklappt-
ausser der Strabfahrer gab "volle 18" und war 3 min eher an der Waldschänke...
Begründung ist wie heute- der 161 Bus sei an die S-Bahn gekoppelt.
Sollte man nur wegen der drei Hanseln, die eh meist ins Dorf laufen, das gesamte Fahrplangefüge der 60 auch mit umdrehen-
Stichwort 10 min Takt in Adlershof-mit dann anderen "platzenden" Umstiegen?

T6JP
Noch hat niemand den klassischen Vorteil der 61 gegenüber einem Bus zum Strandbad erwähnt: Die eigene Trasse, und zwar durchgängig. Auf der Straße gibt es vor dem Strandbad eine Beschränkung auf 30 während der Sommersaison. Außerdem gibt es reichlich Parkplatzsuchverkehr. In der Gegenrichtung staut es sich besonders abends gerne vom Bahnhof Friedrichshagen recht lang zurück.
Außerdem hat man in der Vergangenheit gesehen, wie die BVG mit Strandbadverkehr umgeht: Die Straßenbahnstrecke wurde mit besonderer Vorliebe immer im Sommer gesperrt, es ersetzten kleine Busse im 20-Minuten-Takt die Straßenbahn. Das sah im wesentlichen so aus: Haltestelle rappelvoll, Bus kommt leer, Bus fährt voll ab, Haltestelle immer noch rappelvoll. Immerhin gab es im letzten Jahr Gelenkbusse.
Es gibt im wesentlichen zwei Punkte, die für den Status quo sprechen: Die 61 müsste sowieso bis Höhe Wasserwerk fahren. Andernfalls braucht man als Ersatz Busse, dadurch spart man nicht sehr viel. In der Sommersaison müsste man eventuell einen 10-Minuten-Takt anbieten. Das heißt, man ersetzt die Straßenbahn im Wasserschutzgebiet durch Dieselbusse, die langsamer unterwegs sind, weniger Kapazität haben und Umsteigezwang bedeuten. Nicht alle Badegäste kommen mit der S-Bahn, viele kommen aus Köpenick selbst.

Zitat
T6Jagdpilot
Sollte man nur wegen der drei Hanseln, die eh meist ins Dorf laufen, das gesamte Fahrplangefüge der 60 auch mit umdrehen-
Stichwort 10 min Takt in Adlershof-mit dann anderen "platzenden" Umstiegen?

Das sollte man besser nicht machen, denn sonst riskiert man, dass an den Bahnhöfen Adlershof, Spindlersfeld und Friedrichshagen auf einmal brauchbare Anschlüsse anstehen. Die Wendezeit der 61 ist mit 16 Minuten in Adlershof bzw. 19 Minuten in Rahnsdorf auch nicht optimal.
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