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Bauarbeiten 2016
geschrieben von Ostkreuzi 
Re: Bauarbeiten 2016
09.02.2016 14:42
Zitat
Jay
Im Pendelendbahnhof darf sich der Pendelzug (auch bei der S-Bahn) das Gleis mit anderen Zügen teilen. Bei der S-Bahn macht es das Verfahren allerdings deutlich komplizierter, so dass darauf verzichtet wird, wenn es möglich ist.

Bei geplanten Maßnahmen und vorher entsprechend hergestellten Fahrplänen ist es auch unter EBO möglich, wenn die Zugsicherungstechnik die dafür notwendigen Fahrstraßen beinhaltet. Im Falle des U-Bhf Frankfurter Allee ist das kein Problem, weil das 1988 in Betrieb genommene örtliche Spurplanstellwerk GSIISp64c für beide Bahnhofsgleise Hauptsignale in beide Fahrtrichtungen aufweist und auch für das jeweils linke Streckengleis Einfahrsignale vorhanden sind.

Zitat
kuwe73
Ein 10-Min.-Pendel kann aber eigentlich garnicht funktionieren...

Btw. wie vereinbart man Pendelverkehr und U5-Ost am U Frankfurter Allee? Wenn ich mir den Gleisplan ansehe kann die U5-Ost nur über die westliche Kehranlage wenden.

Richtig bemerkt. Für Pendelverkehr alle 10 min Frankfurter Allee - Strausberger Platz braucht man zwei Pendelzüge. Entweder auf jedem Streckengleis ein Zug mit (für den Fahrgast) wechselnder Abfahrts- und Ankunftsseite. Oder ein Zug Frankfurter Allee - Frankfurter Tor und der zweite auf dem anderen Gleis Frankfurter Tor - Strausberger Platz. Soweit ich weiss, soll das zweite Verfahren angewendet werden.

Die Länge der Kehrgleise auf der Westseite im U-Bhf Frankfurter Allee wurde schon 1988 geändert, da sie ursprünglich nur für je vier 18-m-Wagen bemessen waren. Durch den Umbau wurde Gleis 5 weiter verkürzt, um Gleis 6 auf 120 m zu verlängern. Bei der Erneuerung der noch aus dem Eröffnungsjahr 1930 stammenden Kehranlagen im Jahre 2013 wurde auf Gleis 5 ganz verzichtet und damit drei Weichen und eine Gleiskreuzung gespart. Kehren kann man aber grundsätzlich in beide Richtungen, denn auch die beiden östlichen Kehrgleise wurden 2012/13 erneuert. Beim Kehren in Richtung Osten benötigt man im Fünfminutentakt bei Sechswagenzügen zusätzlich Personal. Zur Gewährleistung der Mindestwendezeiten für die Fahrpersonale empfiehlt sich das auch beim westlichen Kehrgleis.

so long

Mario
Re: Bauarbeiten 2016
09.02.2016 17:58
Heute hatten Anwohner in Hellersdorf folgenden Zettel im Kasten:

Es grüßt - der Fuchs ;-)


Zitat
BVG-Fuchs
Heute hatten Anwohner in Hellersdorf folgenden Zettel im Kasten:

Sieh da, die Anwohner werden sogar vor der Presse informiert.
Morgen gibt es einen Pressetermin, so dass ab übermorgen die Zeitungen berichten werden. Fahrgastwirksam ist zunächst nur die Sperrung des östlichsten Zugangs (Ostseite der Brücke Neue Grottkauer Straße) ab Freitag. Das betrifft aber auch die Rampe, so dass der Bahnhof vorübergehend nicht barrierefrei zugänglich ist.

so long

Mario
Re: Bauarbeiten 2016
09.02.2016 21:07
Ach deswegen die neue Ampel an der Neuen Grottkauer str....

Es grüßt - der Fuchs ;-)
Re: Bauarbeiten 2016
09.02.2016 23:22
An der Kreuzung Fürstenwalder Damm/Bölschestr. wurden bzw. werden zahlreiche Ersatzpfeiler aus Holz unmittelbar an den vorhandenen Ampelanlagen Aufgestellt.
Es kann somit nur für eine Provisorische Ampelanlage vorgesehen sein.

GLG.................Tramy1
Zitat
der weiße bim
Die Verbesserung der wichtigen Umsteigehaltestelle der M17-Tangente zur S-Bahn soll voraussichtlich im Herbst diesen Jahres mit der Errichtung eines soliden Haltestellenprovisoriums für beide Fahrtrichtungen südlich der Kreuzung Rhinstraße - Seddiner Straße beginnen. Der Senat plant Ersatzneubauten für die gesamte Straßenbrücke anstelle einer Grundinstandsetzung. [...]

Zu dem Thema wurde am 26. Januar 2016 eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Ole Kreins durch Christian Gaebler und BVG beantwortet:
[pardok.parlament-berlin.de]
Zitat
Bimmelbahn
Zitat
der weiße bim
Die Verbesserung der wichtigen Umsteigehaltestelle der M17-Tangente zur S-Bahn soll voraussichtlich im Herbst diesen Jahres mit der Errichtung eines soliden Haltestellenprovisoriums für beide Fahrtrichtungen südlich der Kreuzung Rhinstraße - Seddiner Straße beginnen. Der Senat plant Ersatzneubauten für die gesamte Straßenbrücke anstelle einer Grundinstandsetzung. [...]

Zu dem Thema wurde am 26. Januar 2016 eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Ole Kreins durch Christian Gaebler und BVG beantwortet:
[pardok.parlament-berlin.de]

Als wichtigstes Zitat zur baulichen Umsetzung:
"Antwort zu 4:
Die im Zuge der Rhinstraße über die S-Bahn am S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost führende Straßenbrücke muss erneuert werden. In diesem Zusammenhang wird auch ein direkter Zugang vom S-Bahnsteig zur Straßenbahnhaltestelle hergestellt. Mit den ersten bauvorbereitenden Maßnahmen soll im September 2016 begonnen werden. Der Abschluss der Arbeiten ist für Ende 2018 geplant."
Zitat
Arec
Zitat
Bimmelbahn
Zu dem Thema wurde am 26. Januar 2016 eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Ole Kreins durch Christian Gaebler und BVG beantwortet:
[pardok.parlament-berlin.de]

Als wichtigstes Zitat zur baulichen Umsetzung:
"Antwort zu 4:
Die im Zuge der Rhinstraße über die S-Bahn am S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost führende Straßenbrücke muss erneuert werden. In diesem Zusammenhang wird auch ein direkter Zugang vom S-Bahnsteig zur Straßenbahnhaltestelle hergestellt. Mit den ersten bauvorbereitenden Maßnahmen soll im September 2016 begonnen werden. Der Abschluss der Arbeiten ist für Ende 2018 geplant."

Ich verstehe aber auch nicht so ganz, warum DR, Magistrat und BVB diesen direkten Zugang von der S-Bahn zur Straßenbahn bzw. umgekehrt nicht schon in den frühen 1980er Jahren beim Bau der jetzigen Anlage realisiert haben. In Landsberger Allee oder Hohenschönhausen haben die "volkseigenen" Planer das doch auch geschafft.

Kommt denn im Rahmen dieser Maßnahme auch die dort angedachte Straßenbahn-Kehranlage oder ist die ganz gestorben?

Ähm, ach ja, noch etwas: Angeblich (Aussage eines Fahrers) kann in Friedrichsfelde Ost die Klapprampe der GT6U nicht angelegt werden - stimmt das oder war das nur Arbeitsunlust?

Viele Grüße
Arnd
Das mit der Klapprampe stimmt. Schau dir mal die Breite der Haltestelle an. Wenn die Klapprampe ausgeklappt ist, kann sich der Rollifahrer nicht mehr von der Seite kommend vor die Rampe positionieren.
Steht er bereits vorher frontal im Rampenbereich bekommt er die Rampe auf die Beene gebrettert.
Das selbe betrifft S Karlshorst.
Zitat
tramfahrer
Das mit der Klapprampe stimmt. Schau dir mal die Breite der Haltestelle an. Wenn die Klapprampe ausgeklappt ist, kann sich der Rollifahrer nicht mehr von der Seite kommend vor die Rampe positionieren.
Steht er bereits vorher frontal im Rampenbereich bekommt er die Rampe auf die Beene gebrettert.
Das selbe betrifft S Karlshorst.

... also zwei der wichtigsten Haltestellen auf der Osttangente. Während das in Karlshorst ja vielleicht wegen der recht nahen Haltestellen südlich der Bahnbrücken noch okay ist, ist das in Friedrichsfelde Ost m.E. ein echtes Problem. (Peinlich ist es freilich dennoch, dass man es in Karlshorst nicht schafft, nahtlos an die Fertigstellung der Brücke den Umbau der Treskowallee anzuschließen...)
Zitat
tramfahrer
Das mit der Klapprampe stimmt. Schau dir mal die Breite der Haltestelle an. Wenn die Klapprampe ausgeklappt ist, kann sich der Rollifahrer nicht mehr von der Seite kommend vor die Rampe positionieren.
Steht er bereits vorher frontal im Rampenbereich bekommt er die Rampe auf die Beene gebrettert.
Das selbe betrifft S Karlshorst.

Dann hoffe ich, dass das im Rahmen dieses Brückenneubaus auch geändert wird. Ich musste gestern deswegen schon Afrife/Rhinstr. aussteigen und den Bürgersteig zur S-Bahn benutzen - je nach Wetterlage ist das suboptimal... :-(

In S Karlshorst nutze ich - wohne in der Ecke - nur die beige-roten Züge, aber dort ist ja für die Straßenbahn jetzt auch Besserung absehbar und es gibt notfalls die Haltestellen Marksburgstraße und Ehrlichstraße.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Arec
Zitat
Bimmelbahn
Zu dem Thema wurde am 26. Januar 2016 eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Ole Kreins durch Christian Gaebler und BVG beantwortet:
[pardok.parlament-berlin.de]

Als wichtigstes Zitat zur baulichen Umsetzung:
"Antwort zu 4:
Die im Zuge der Rhinstraße über die S-Bahn am S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost führende Straßenbrücke muss erneuert werden. In diesem Zusammenhang wird auch ein direkter Zugang vom S-Bahnsteig zur Straßenbahnhaltestelle hergestellt. Mit den ersten bauvorbereitenden Maßnahmen soll im September 2016 begonnen werden. Der Abschluss der Arbeiten ist für Ende 2018 geplant."

Ich verstehe aber auch nicht so ganz, warum DR, Magistrat und BVB diesen direkten Zugang von der S-Bahn zur Straßenbahn bzw. umgekehrt nicht schon in den frühen 1980er Jahren beim Bau der jetzigen Anlage realisiert haben. In Landsberger Allee oder Hohenschönhausen haben die "volkseigenen" Planer das doch auch geschafft.

Das habe ich mich auch immer gefragt. Allerdings weiß ich nicht die Geschichte des Umbaus der Hst. Landsberger Allee. Hohenschönhausen und Springpfuhl dürften komplette Neubauten (S- und Straßenbahn zusammen) gewesen sein oder hat man die jetzige Situation nachträglich geschaffen?

Friedrichsfelde Ost hat seine Bedeutung vermutlich erst später durch die umliegende Neubebauung, der Stilllegung der Strecke über Alt-Friedrichsfelde und den Neubaugebieten an der Rhinstr. bekommen. Vielleicht wurde die Haltestelle zu einem Zeitpunkt realisiert, wo das Verkehrsaufkommen noch gar nicht in dem Maße abzusehen war?

Zitat

Kommt denn im Rahmen dieser Maßnahme auch die dort angedachte Straßenbahn-Kehranlage oder ist die ganz gestorben?

Scheinbar schon:
Zitat

Es bestehen Planungen für die Schaffung einer Kehrmöglichkeit nördlich der bestehenden Straßenbahnhaltestelle am S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost. Hierbei ist es Ziel des Senats, insbesondere das Angebot auf der Nord-Süd-Tangente zwischen Friedrichsfelde Ost und Oberschöneweide nachfragegerecht zu verdichten.

Auch wenn ich da kein Freund von bin, kurz vor dem Umstieg zur M8 zu enden und gleichzeitig die Geschwindigkeit durchfahrender Fahrten an den Weichen des Kehrgleises zu vermindern.
Zitat
Arnd Hellinger
Ich verstehe aber auch nicht so ganz, warum DR, Magistrat und BVB diesen direkten Zugang von der S-Bahn zur Straßenbahn bzw. umgekehrt nicht schon in den frühen 1980er Jahren beim Bau der jetzigen Anlage realisiert haben. In Landsberger Allee oder Hohenschönhausen haben die "volkseigenen" Planer das doch auch geschafft.

Kommt denn im Rahmen dieser Maßnahme auch die dort angedachte Straßenbahn-Kehranlage oder ist die ganz gestorben?

Zunächst ist die Rhinstraße eine Planung der früheren 1970er Jahre. Da war anfangs an eine Straßenbahn in dieser Trassierung oder an die Allee der Kosmonauten noch nicht zu denken. Nach Marzahn zuckelte der Obus durch Felder und Wiesen, so dass für eine Straßenbahn dort gar kein Bedarf bestand.
Ähnlich wie die heutige TVO war die Rhinstraße zunächst eine tangentiale Schnellstraße durch die Pampa. Daher wurde die Brücke über die Ostbahn vermutlich zuerst mit zwei dreispurigen Fahrbahnen und eine dazwischen auf dem Mittelstreifen liegende Leitungsbrücke projektiert.
Im Zuge des Umbaues der Eisenbahnanlagen der Ostbahn (Biesdorfer Kreuz, Fernbahnhof Lichtenberg und Lichtenberger Brücke) wechselte der Friedrichsfelder S-Bahnhof seinen Standort von der Marzahner Straße an die neue Rhinstraße. Der Ausgang entstand hier zur Bahnhofsmitte, um sowohl zur Marzahner Straße als auch zur Rhinstraße ohne große Umwege zu gelangen. Direkt am Ausgang entstand der kleine Busbahnhof, um Zubringerbusverkehr in die jetzt neu entstehenden Wohnstandorte anbieten zu können.
Durch die Verkehrslösung Lichtenberger Brücke mit je zwei vierspurigen, langen Rampen und dem Ausbau der Fernverkehrsstraße 1/5 entfiel die Straßenbahn zwischen Siegfriedstraße und Alt-Friedrichsfelde. Inzwischen war die Gesamtstilllegung nach Westberliner Vorbild vor allem wegen der hohen Kosten für weitere U-Bahnlinien aber vom Tisch, so dass eine Ersatztrasse zwischen Straße am Tierpark und Herzbergstraße durch das Krankenhausgelände und entlang der projektierten Rhinstraße gebaut werden musste. Am neuen S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost entfielen dazu die mittleren Fahrspuren der Straßenbrücke, denn man wollte die neue Haltestelle nicht ins Gefälle legen. Bei den damals dort verkehrenden Großraumwagen und Rekokisten war das manuelle Anziehen der Feststellbremse nicht so einfach. Es ergaben sich die heutigen schmalen Haltestelleninseln, die wegen der Brückenkonstruktion auch nicht niederflurgerecht erhöht werden können. Allerdings war die Haltestellenbreite für die Zeit um 1975 recht großzügig, die meisten Haltestelleninseln hatten damals kaum einen Meter Breite, aber dafür keine Gitter, keine Sitze oder gar eine Überdachung. Das wurde erst nach 1990 erfunden ;-)

Die Umsteigpunkte S-Bf Hohenschönhausen und Landsberger Allee entstanden erst Mitte der 1980er Jahre, da war man bezüglich Kundendienst etwas weiter. Der Übergang am S-Bf Marzahn wurde dagegen schon um 1980 gebaut, wie damals üblich für den mehrspurigen Autoverkehr nahezu störungsfrei und mit Treppen / weiten Wegen für den Fahrgast in zweiter Ebene.

Im Zuge des Brückenneubaues in Friedrichsfelde Ost wird nun das Kehrgleis nördlich der neuen Ostbahnbrücke mit geplant. Der Umbau der zweigleisigen zur dreigleisigen Trasse in diesem Bereich soll in den Bauablauf des Ersatzneubaues der wie gehabt kombinierten Straßen- und Straßenbahnbrücken mit eingetaktet werden, so dass dafür keine zusätzlichen Betriebseinschränkungen entstehen.

so long

Mario
Sehr schön erläutert. So habe ich das auch in Erinnerung.
Hallo Mario,

die Grundaussage, dass die Straßenbahntrasse entlang der Rhinstraße im engen Zusammenhang mit dem Neubau der Lichtenberger Brücke steht, ist richtig. Allerdings muss ich dir bei der Aussage widersprechen, wonach die Rhinstraßenbrücke die Straßenbahngleise erst nachträglich bekam.

Vielmehr liefen die Planungen zum Ausbau des Straßenzuges Lichtenberger Brücke-Alt-Friedrichsfelde, dem Umbau des Bahnhofs Lichtenberg und der noch als "Zwischentangente" bezeichneten zukünftigen Verbindung zwischen Friedrichsfelde und Hohenschönhausen parallel. Alle Teilvorhaben zusammen liefen unter dem Planungskomplex "Verkehrslösung Lichtenberg" und beinhalteten neben der Aufwertung des Bahnhofes Lichtenberg zum Fernbahnhof auch die Beseitigung des Nadelöhrs Frankfurter Allee, Siegfriedstraße, Alt-Friedrichsfelde. Um die Leistungsfähigkeit und den Verkehrsfluss der Fernstraße 1/5 zu verbessern, sollte die Straßenbahn aus dem Straßenabschnitt herausgenommen werden.
Im gleichen Zeitraum stellten sich die politischen Weichen für die Verabschiedung des Wohnungsbauprogramms 1973, welches unter anderem Wohnungsneubaugebiete in Biesdorf und Marzahn vorsah. Für den damit abzusehenden Verkehrsanstieg waren neue übergeordnete Straßenverbindungen geplant. Neben der heutigen Märkischen Allee (4. Tangente) entstand auch die Idee, die Landsberger Allee (damals noch Chaussee) mit der Straße Am Tierpark zu verbinden. Da die Bezeichnung 3. Tangente für eine andere Straßenverbindung vorgesehen war, zu dessen Realisierung es jedoch nie kam, trug sie den Planungsnamen Zwischentangente. Ziel war es, die besagten Neubaugebiete mit den Industriegebieten in Oberschöneweide und Lichtenberg miteinander zu verbinden. Folgerichtig mussten die beiden Verkehrsachsen an ihrem Schnittpunkt nievaufrei ausgeführt werden und die Idee des Straßentunnels Alt-Friedrichsfelde entstand.

Verbunden mit den Straßenbauvorhaben bekam die Straßenbahn ihre neue Trasse entlang der Zwischentangente und durch das Krankenhausgelände Herzberge. Da die Straße durch unbebautes Gebiet trassiert wurde, ließ sie sich ohne nennenswerte Probleme leistungsfähig mit Richtungsfahrbahnen und separaten Bahnkörper für die Straßenbahn realisieren. Ihren Namen erhielt sie von einem auf gleicher Lage befindlichen Feldweg zwischen Alt-Friedrichsfelde und Ostbahn. Bestandteil der Neubaustraße ist die neu zu schaffende Rhinstraßenbrücke über die Ostbahn. Auch hier fanden, wie du richtig dargestellt hast, bereits umfangreiche Bautätigkeiten statt. Zum einen die Neugestaltung der Bahnhofseinfahrt für Lichtenberg, zum anderen aber auch das im Entstehen befindliche Biesdorfer Kreuz. Das Bauvorhaben Biesdorfer Kreuz wiederum ist Folge der Leistungssteigerung des Berliner Außenrings und der notwendigen verkehrlichen Anbindung der Neubaugebiete in Biesdorf und Marzahn an die S-Bahn. Jedoch zogen sich die Abstimmungen zwischen den Verkehrs- und Wohnungsplanungen ewig hin, sodass es zu zahlreichen Uneinigkeiten über die Streckenverläufe der S- und Eisenbahngleise einerseits und den Verknüpfungspunkten zwischen den Verkehrsmitteln andererseits kam. Meines Erachtens wird hier ein möglicher Grund skizziert, warum es am Bahnhof Friedrichsfelde Ost nicht zu einer direkten Umsteigemöglichkeit zwischen S-Bahn und Straßenbahn kam. Dafür spricht auch, dass die Eröffnung des S-Bahnhofs zu einer Zeit erfolgte, als die Straßenbahn schon seit vier Jahren durch die Rhinstraße fuhr.

Festzuhalten ist, dass der Bau der Rhinstraßenbrücke mit der Herausnahme der Straßenbahn aus dem Straßenzug Alt-Friedrichsfelde verbunden war. Gleichzeitig sollte eine neue Nord-Süd-Tangente geplante Wohngebiete mit vorhandenen Arbeitsstätten miteinander verbinden. Dass die Rhinstraße von Anfang an Straßenbahngleise erhielt, möchte ich mit zwei Quellen belegen. Zum einen mit dem angehängten Plan von 1975, wo die niveaufreie Kreuzung zwischen Alt-Friedrichsfelde und Rhinstraße/ Am Tierpark noch als Planung eingetragen ist. Bereits eingezeichnet ist die zukünftige Straßenbahntrasse. Zum anderen sei auf <<diese>> Fotosammlung zum Bau der Straßenbrücke verwiesen. Insbesondere das Foto mit der ID 76951 zeigt zwei interessante Aspekte: Die Schwellenbefestigungen auf dem im Bau befindlichen Brückenträger sowie die Tatsache, dass die Rhinstraße entgegen deiner Aussage, Mario, zum Bauzeitpunkt der Straßenbahn noch nicht vorhanden war.

Viele Grüße
Florian Schulz



--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.02.2016 01:16 von Florian Schulz.

Vielen Dank Florian für die ergänzenden Fakten.
Gerade im Brückenbau dauern Planungs- Genehmigungs- und Bauprozesse besonders lange. Zu DDR-Zeiten kamen noch die sehr begrenzten Ressourcen hinzu. Ich habe mal den Bestandsschnitt der Straßenbrücke rausgesucht. Deutlich sieht man, dass für die Straßenbahnspur keine besondere bauliche Vorkehrung getroffen war. Daher meine persönliche These, dass aus 2x dreispurig im Zuge der Planungen 2x zweispurig+1 Gleis mit Haltestelle wurde. Am Schnitt ist auch zu sehen, wieviel Platz jetzt noch die separate Leitungsbrücke beansprucht. Ein direkter Treppenzugang zwischen Bahnsteigen der Straßenbahn und S-Bahn ist nicht möglich. Beim Abriss einer Brückenhälfte verschwindet auf jeden Fall ein Gleis und eine Haltestelle mit.
Bei den später errichteten Straßenbahnbrücken im Zuge der Allee der Kosmonauten, Leninallee (Landsberger Allee) und besser vergleichbar am S-Bf Springpfuhl, S-Bf Leininallee und S-Bf Hohenschönhausen wurden für die Straßenbahntrassen stets besondere Brücken errichtet, die baulich von der Straßenbrücke getrennt sind.

so long

Mario


Warum liegt die Leitungsbrücke eigentlich in der Mitte? Läge sie nicht sinnvoller am Rand, ggf. mit Zweitnutzung als Gehweg?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Wenn die U5 zwischen Alexander- und Strausberger Platz gesperrt wird, findet am 21.Mai oben auf der Karl-Marx-Allee das Formel E-Rennen statt.

[www.tagesspiegel.de]
Zitat
micha774
Wenn die U5 zwischen Alexander- und Strausberger Platz gesperrt wird, findet am 21.Mai oben auf der Karl-Marx-Allee das Formel E-Rennen statt.

[www.tagesspiegel.de]

Großveranstaltungen und öffentlicher Nachverkehr geht eben in Berlin nicht.
Dann kommt vielleicht eine (Gegen-) Demo in Innenstadt und Alex dazu und dann gibt es innerhalb des M10-Rings wieder mal
keinen ÖPNV.

Davon abgesehen ist der Standort dieses Rennens Irrsinn.
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