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Wieso keine Linie Nord-/Südtunnel Abzweig nach Potsdam?
geschrieben von Stubi 
Hallo, ich bin neu hier im Forum und nur ein Laie und Interessierter!

Ich habe ganz neu in Potsdam angefangen zu studieren und stellte mir die Frage (als jemand, der in Berlin Steglitz an der S25 wohnt), wieso es eigentlich keine Abzweigung Nord-/Südtunnel Richtung Potsdam gibt (nur Richtung Ludwigsfelde, Blankenfelde und Schönefeld). Ist es technisch nicht machbar, gab es diese Verbindung schon mal?

Ich muss immer einen großen Umweg via Rathaus Steglitz - Wannsee - Potsdam Hauptbahnhof bis Golm bzw. Park Sanssouci nehmen, viele Menschen aus dem Süden Berlins wären dankbar, wenn eine Regionalbahn von bspw. Südkreuz oder Lichterfelde Ost in diese Richtung fahren würde...

Vielleicht kann diese Frage für einen Neuling auf diesem Gebiet beantwortet werden? Vielen Dank!



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.11.2015 04:22 von Stubi.
Aus dem Nord-Süd-Tunnel erreicht man nur den Berliner Außenring. Von dort aus wäre, um zum Potsdamer Hauptbahnhof zu kommen, ein Fahrtrichtungswechsel in Golm erforderlich.

Es gibt immer wieder Diskussionen, die Stammbahn zwischen Berlin und Potsdam über Zehlendorf wieder aufzubauen, so dass auch schnelle Verbindungen in Richtung des Nord-Süd-Tunnels vom Potsdamer Hbf möglich wären.

Mit den derzeitigen Fahrtzeiten über den Außenring würde eine Verbindung über den Nord-Süd-Tunnel kaum Vorteile bringen:

Die Fahrtzeit geschätzt an derer der Regionalbahnen, die heute schon auf den Strecken verkehren, wäre dann etwa 45 Minuten von Potsdamer Platz nach Golm, bis zum Hbf noch mal 15 Minuten mehr bedingt durch den Fahrtrichtungswechsel. Man wäre dann vom Potsdamer Platz bis zum Potsdamer Hauptbahnhof also eine Stunde unterwegs, die S-Bahn ist etwa 15 Minuten schneller.

Das wäre dann Richtung Potsdamer Hbf höchstens aus dem äußersten Süden von Berlin attraktiv, da man mit längeren Fahrtzeiten auch heute schon Golm aus Berlin Mitte relativ gut erreichen kann.

Der Schwerpunkt der Fahrgastnachfrage liegt in Potsdam aller Wahrscheinlichkeit nach allerdings nicht in Golm, weshalb zusätzlich ein Nutzen einer solchen Verbindung gegenüber anderen Verbesserungen zwischen Berlin und Potsdam abgewogen werden müsste.

Etwas besser wäre es, wenn man in Pirschheide den oberen Bahnsteig wieder eröffnet. Dorthin würde man in gut 40 Minuten vom Potsdamer Platz aus mit einer durchgehend Regionalbahn kommen, was dann auch für andere Teile Potsdams wieder interessant sein könnte.

Insgesamt würde man aber wohl auch so die meisten Ziele in Potsdam weiterhin schneller über Wannsee erreichen können.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.11.2015 05:08 von Arec.
Zitat
Arec
Aus dem Nord-Süd-Tunnel erreicht man nur den Berliner Außenring. Von dort aus wäre, um zum Potsdamer Hauptbahnhof zu kommen, ein Fahrtrichtungswechsel in Golm erforderlich...

Also ich kenne eine Möglichkeit ohne Fahrtrichtungswechsel und diese wurde bis vor einigen Jahren auch von der RB22 genutzt. Die Fahrzeit dürfte allerdings nicht wesentlich geringer sein als mit Fahrtrichtungswechsel in Golm.
Zitat
Stubi
Ich habe ganz neu in Potsdam angefangen zu studieren und stellte mir die Frage (als jemand, der in Berlin Steglitz an der S25 wohnt), wieso es eigentlich keine Abzweigung Nord-/Südtunnel Richtung Potsdam gibt (nur Richtung Ludwigsfelde, Blankenfelde und Schönefeld). Ist es technisch nicht machbar, gab es diese Verbindung schon mal?

Ich muss immer einen großen Umweg via Rathaus Steglitz - Wannsee - Potsdam Hauptbahnhof bis Golm bzw. Park Sanssouci nehmen, viele Menschen aus dem Süden Berlins wären dankbar, wenn eine Regionalbahn von bspw. Südkreuz oder Lichterfelde Ost in diese Richtung fahren würde...

Rein technisch, also von den vorhandenen Gleisen her, wäre es möglich, hinter Großbeeren nicht nur geradeaus zu fahren Richtung Ludwigsfelde und links abzubiegen auf den Berliner Außenring Richtung Schönefeld und Blankenfelde (Kr TF)¹, sondern auch nach rechts abzubiegen nach Ludwigsfelde-Stuveshof und dann über Saarmund Richtung Potsdam weiterzufahren. Wie Arec aber schon schrieb, fehlt dann bei Potsdam eine Verbindungskurve, um aus Richtung Saarmund zur Innenstadt zu gelangen. Es bleiben nur folgende drei Möglichkeiten, halbwegs sinnvoll den Potsdamer Hbf zu erreichen:
  • über Michendorf, Seddin, Ferch-Lienewitz, …, Pischheide (unten), Potsdam-Charlottenhof
  • über ehemals Bergholz (oben), Pirscheide (oben), Werder, Potsdam-Park Sanssouci, Potsdam-Charlottenhof
  • über ehemals Bergholz (oben), Pirscheide (oben), Golm, Potsdam-Park Sanssouci, Potsdam-Charlottenhof
Alle drei Möglichkeiten sind zeitraubend: die erste Möglichkeit (die die RB22 von Schönefeld aus vor einigen Jahren nutzte), ist ein riesiger Umweg; die beiden anderen Möglichkeiten kosten Zeit, weil der Zug in Werder bzw. Golm wenden muss.

Hinzu kommt, dass die Strecke vom Berliner Hbf über Südkreuz und Lichterfelde Ost bereits stark ausgelastet ist vom Fern- und Regionalverkehr, so dass es schwierig ist, dort eine weitere RB-Linie einzurichten.

Und selbst wenn man eine Lösung fände, um eine RB-Linie über Südkreuz und Lichterfelde Ost nach Potsdam auf dieser Strecke unterzubringen und eine Verbindungskurve bei Potsdam bauen würde, wäre es immer noch ein großer Umweg, über Großbeeren und Ludwigsfelde-Struveshof zu fahren.

Sinnvoller wäre es daher, die alte Stammbahnstrecke von Berlin nach Potsdam (die älteste Eisenbahnstrecke hier in der Region) wieder aufzubauen, vom Berliner Hbf kommend gleich hinter dem Potsdamer Platz nach rechts abzubiegen und dann parallel zur S1 über Schöneberg (statt Südkreuz) und Lichterfelde West (statt -Ost), Zehlendorf und entweder über Wannsee oder auf der historischen Strecke über Düppel am Europarc Dreilinden vorbei nach Griebnitzsee und Potsdam Hbf zu fahren.

Der Tunnel der Nord-Süd-Fernbahn ist bereits auf diesen Abzweig vorbereitet. Auf diesem recht verwackelten Youtube-Video (nicht von mir) kann bei bei Minute 2:57 hinter dem rechten Signal die Ausfädelung für die Fahrtrichtung nach Potsdam erkennen.
Und den Rohbau der Unterführung für das Gleis Richtung Berlin Hbf hatte ich am 7.11.1998 von der U2 aus fotografiert. Die Wände der Unterführung sind im Hintergrund in der wassergefüllten Baugrube zu erkennen.


¹nach Blankenfelde (Kr TF) muss man dann in Blankenfelde nach rechts vom Außenring abbiegen


Zitat
Jumbo
Zitat
Stubi
Ich habe ganz neu in Potsdam angefangen zu studieren und stellte mir die Frage (als jemand, der in Berlin Steglitz an der S25 wohnt), wieso es eigentlich keine Abzweigung Nord-/Südtunnel Richtung Potsdam gibt (nur Richtung Ludwigsfelde, Blankenfelde und Schönefeld). Ist es technisch nicht machbar, gab es diese Verbindung schon mal?

Ich muss immer einen großen Umweg via Rathaus Steglitz - Wannsee - Potsdam Hauptbahnhof bis Golm bzw. Park Sanssouci nehmen, viele Menschen aus dem Süden Berlins wären dankbar, wenn eine Regionalbahn von bspw. Südkreuz oder Lichterfelde Ost in diese Richtung fahren würde...

Rein technisch, also von den vorhandenen Gleisen her, wäre es möglich, hinter Großbeeren nicht nur geradeaus zu fahren Richtung Ludwigsfelde und links abzubiegen auf den Berliner Außenring Richtung Schönefeld und Blankenfelde (Kr TF)¹, sondern auch nach rechts abzubiegen nach Ludwigsfelde-Stuveshof und dann über Saarmund Richtung Potsdam weiterzufahren. Wie Arec aber schon schrieb, fehlt dann bei Potsdam eine Verbindungskurve, um aus Richtung Saarmund zur Innenstadt zu gelangen.

Wer gerade angefangen hat, in Potsdam zu studieren, der will aber eher nach "Golm Wissenschaftspark" als in die Potsdamer Innenstadt, so wie es im Eröffnungsbeitrag geschrieben war.

Zitat
Jumbo
Sinnvoller wäre es daher, die alte Stammbahnstrecke von Berlin nach Potsdam (die älteste Eisenbahnstrecke hier in der Region) wieder aufzubauen, vom Berliner Hbf kommend gleich hinter dem Potsdamer Platz nach rechts abzubiegen und dann parallel zur S1 über Schöneberg (statt Südkreuz) und Lichterfelde West (statt -Ost), Zehlendorf und entweder über Wannsee oder auf der historischen Strecke über Düppel am Europarc Dreilinden vorbei nach Griebnitzsee und Potsdam Hbf zu fahren.

Wenn schon, dann auf der historischen Strecke über Düppel.

Ich hab auch davon gelesen, daß die Stadtbahn schon so gut wie überlastet sei. Da kann die Stammbahn durchaus entlastend wirken, indem sie Verkehre von Magdeburg oder Dessau statt über Grunewald und die Stadtbahn über den Nord-Süd-Tunnel Fernbahn in die Innenstadt führen kann.

Zitat
Jumbo
Der Tunnel der Nord-Süd-Fernbahn ist bereits auf diesen Abzweig vorbereitet. Auf diesem recht verwackelten Youtube-Video (nicht von mir) kann bei bei Minute 2:57 hinter dem rechten Signal die Ausfädelung für die Fahrtrichtung nach Potsdam erkennen.

Danke für den Link! Am Filmschluß in Südkreuz hieß es: "Nächster Halt Magdeburg" -- so eine FAhrt wäre über die Stammbahn auch besser abzuwickeln, als über die Schleife an der Genshagener Heide auf den BAR.


immer noch keine richtige sig
Zitat
Jumbo
[...] Sinnvoller wäre es daher, die alte Stammbahnstrecke von Berlin nach Potsdam (die älteste Eisenbahnstrecke hier in der Region) wieder aufzubauen, vom Berliner Hbf kommend gleich hinter dem Potsdamer Platz nach rechts abzubiegen und dann parallel zur S1 über Schöneberg (statt Südkreuz) und Lichterfelde West (statt -Ost), Zehlendorf und entweder über Wannsee oder auf der historischen Strecke über Düppel am Europarc Dreilinden vorbei nach Griebnitzsee und Potsdam Hbf zu fahren. [...]

Hallo zusammen,

ich möchte hier mal eine Frage aufwerfen, zu der ich mir noch keine Meinung bilden konnte:

Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde ja die Stammbahn im Mischbetrieb von (elektrischer) S-Bahn und "Fernbahn" befahren. Da die "Fernbahnzüge" (Vorortzüge und tatsächliche Fernzüge) mit Dampftraktion gefahren wurden, war das problemlos möglich.

Wenn man heute an einen Wiederaufbau denkt, wird man sich wohl entscheiden müssen, ob man eine S-Bahn- oder eine "Fernbahn"-Strecke haben möchte, da sich Wechselstrom-Oberleitung und Gleichstrom-Stromschiene am selben Gleis elektrisch nicht vertragen (siehe auch Diskussion hier).

Welche Variante würdet ihr vorziehen, und warum?

Viele Grüße
Manuel
Zitat
manuelberlin
Welche Variante würdet ihr vorziehen, und warum?

Ich würde auf jeden Fall eine Oberleitung bauen. Die S-Bahn-Strecke hat noch Kapazitäten frei (und mit der fertigen S21 auch bis in die Stadt). Außerdem können so Regionalzüge schnell in den Nord-Süd-Tunnel fahren und die Stadtbahn entlasten. Nach Dreilinden und zum Europarc kann man einen zusätzlichen "Shuttle" als S-Bahn-Ersatz fahren lassen.
Zitat
222
Zitat
manuelberlin
Welche Variante würdet ihr vorziehen, und warum?

Ich würde auf jeden Fall eine Oberleitung bauen. Die S-Bahn-Strecke hat noch Kapazitäten frei (und mit der fertigen S21 auch bis in die Stadt). Außerdem können so Regionalzüge schnell in den Nord-Süd-Tunnel fahren und die Stadtbahn entlasten. Nach Dreilinden und zum Europarc kann man einen zusätzlichen "Shuttle" als S-Bahn-Ersatz fahren lassen.

Sehe ich auch so. Die Stammbahn als Regional-, sowie Regionalexpress- Strecke wäre DIE Lösung um eine Entlastung der Stadtbahn herbeizuführen. Die RB21 / 22 könnte so über die Stammbahn mit Halt in Potsdam Hbf, Griebnitzsee, Europarc Dreilinden, Düppel, Zehlendorf, Rathaus Steglitz, Potsdamer Platz, Hbf. fahren. Eine Regionalexpresslinie im Stunden- oder Halbstundentakt würde eine noch schnellere Verbindung zw. Berlin und Potsdam herstellen können. Die Züge sollten nur an den Bahnhöfen Potsdam Hbf, Rathaus Steglitz, Potsdamer Platz und Hbf halten. Die Fahrzeit zw. Berlin und Potsdam sinke so auf unter 30min - vllt. könnten 20min erreicht werden. Dem RE1 würde das gefallen. Nicht selten platzt dieser zw. Potsdam und Berlin aus allen Nähten. Zum Baumblütenfest bietet sich dieser RE hervorragend an Werder mit Berlin schnell zu verbinden und den RE1 tatsächlich zu entlasten.

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Ich hatte auf LiniePLUS einen Vorschlag für eine kostenoptmierte S-Bahn-Variante gemacht.

Aus meiner Sicht wäre die S-Bahn sinnvoller. Einerseits, weil dann "nur" hinter Zehlendorf neu gebaut werden muss, andererseits weil damit eine Verdichtung der S-Bahn notwendig wäre und die S1 durchaus eine Taktverdichtung vertragen könnte. Der S21-Tunnel muss ja auch irgendwie sinnvoll bedient werden. Zudem kann die S-Bahn auf die Erschließung der Wohn- und Gewerbegebiete beschränkt werden und muss nicht durch den ganzen Wald nach Griebnitzsee fahren. Zu guter Letzt kann die S-Bahn häufiger halten und sorgt damit auch für eine bessere Erschließung.

Vorteil der Regio-Variante wäre vor allem die bessere Auslastung des Fernbahntunnels und eine sinnvolle Umfahrungstrasse für die Stadtbahn, die das Stadtzentrum erreicht.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Ich würde mich da auf Jays Seite stellen. Baut man zwischen Zehlendorf und Gleisdreieck die Fernbahngleise neu, dann hat man zwei nicht ausgelastete Strecken nebeneinander.
Ingesamt ist der Vorschlag mit einem quasi "provisorischen" Endpunkt am Europarc ein sehr schöner, wie ich finde. In einem zweiten Schritt könnte über eine Weiterführung nachgedacht werden - auch nach Griebnitzsee. Die mit dem Regionalverkehr angedachte Verbindung Potsdam - Berlin über die Stammbahn kann auch mit der S-Bahn sehr vorteilhaft realisiert werden.

Untergrundratte, in deiner Aufzählung der Regionalverkehrshalte fehlt ein unverzichtbarer - Schöneberg.
Argumentiert wurde bisher, die Stammbahn müsste die Stadtbahn entlasten. Die Stadtbahn ist S-Bahn-seitig nicht überlastet, ihre Fern- und Regionalgleise aber liegen an der Leistungsgrenze. Das spräche für eine Stammbahn mit Oberleitung.

Als Gleichstrom-S-Bahn wäre die Stammbahn billiger, weil man zwischen Zehlendorf und Berlin-Mitte die bestehende Infrastruktur mitnutzen könnte. Andererseits enden in Potsdam zahlreiche Regionalbahnen aus dem Umland, deren Insassen zum Großteil nach Berlin wollen und entsprechend den RE1 entern und zu seiner Überlastung beitragen. Ich wäre daher eher dafür, die Stammbahn als Wechselstrombahn für den Regionalverkehr aufzubauen und die Linien RB21, 22 und 23 hierüber in die Innenstadt zu leiten, ebenso die HVZ-Verstärker zwischen Potsdam und Brandenburg (Havel).

Schöneberg als Knoten zum Ring wäre unverzichtbar. Bis dorthin könnten auch eventuelle Diesellinien aus dem Umland, wie die RB33, fahren.
Schöneberg wäre auf jeden Fall gut für die Umsteigevarianten zum / vom Ring, allerdings wären hier dann quasi ein Neubau fällig ähnlich für Südkreuz. Das würde die Kosten noch oben treiben. Auf der anderen Seite - wie der Bahnhof Schöneberg aussieht - muss da in den kommenden Jahren sowieso fast alles neu gemacht werden. Der Bahnhof macht derzeit keinen guten Eindruck auf die Fahrgäste...

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Ich vermute, dass du aus Lankwitz oder Lichterfelde kommst? Dann würde ich dir den Bus M11 bis Lichterfelde-West oder den X11 bis Sundgauer Str. empfehlen und von dort aus jeweils die S1 bis Wannsee mit Umstieg in die S7 bis Potsdam. Natürlich bedeutet diese Variante mindestens zweimal umsteigen - oder sogar dreimal, wenn du von Potsdam Hauptbahnhof weiter möchtest. Fahrzeittechnisch bist du aber höchstwahrscheinlich besser bedient als den Umweg über Rathaus Stelglitz zu nehmen.
Zitat
Jay
Aus meiner Sicht wäre die S-Bahn sinnvoller. Einerseits, weil dann "nur" hinter Zehlendorf neu gebaut werden muss, andererseits weil damit eine Verdichtung der S-Bahn notwendig wäre und die S1 durchaus eine Taktverdichtung vertragen könnte. Der S21-Tunnel muss ja auch irgendwie sinnvoll bedient werden. Zudem kann die S-Bahn auf die Erschließung der Wohn- und Gewerbegebiete beschränkt werden und muss nicht durch den ganzen Wald nach Griebnitzsee fahren. Zu guter Letzt kann die S-Bahn häufiger halten und sorgt damit auch für eine bessere Erschließung.

Vorteil der Regio-Variante wäre vor allem die bessere Auslastung des Fernbahntunnels und eine sinnvolle Umfahrungstrasse für die Stadtbahn, die das Stadtzentrum erreicht.

Meine subjektive Sicht: ich sehe ein starkes Potential sowohl im Raum Potsdam als auch entlang der Wetzlarer Bahn für einen verbesserten Regionalverkehr. Angesichts des Bevölkerungswachstums dort mit steigender Tendenz. Zusätzliche Züge kann man nicht mehr allzugut über die Stadtbahn führen, zumal sehe ich in einer schnellen Regionalverbindung in den Raum Steglitz eine Möglichkeit zur Nachfragesteigerung.

Allerdings braucht man m.E. dazu nicht die Stammbahn zwischen Zehlendorf und Griebnitzsee. Über die Wannseebahn ist es nur 1 km mehr und ein so riesiges Potential sehe ich entlang der Stammbahn nicht. Europarc Dreilinden oder der äußerste Rand von Kleinmachnow rechtfertigen m. E nicht den Aufwand für den Wiederaufbau samt Kreuzung Stammbahn/Wetzlarer Bahn in Griebnitzsee.

Der Raum Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf wäre sicherlich mit einer S-Bahn besser erschlossen. Was sich da anböte, wäre der Ringschluss Teltow Stadt - Stahnsdorf - Friedhofsbahn. Ob man zurück von Stahnsdorf nach Berlin über die Friedhofsbahn und Wannsee geht oder in Dreilinden auf die Stammbahn nach Zehlendorf abknickt, sei dahingestellt. Für die Wannsee-Variante spräche, dass man von Stahnsdorf so auch auf die Stadtbahn käme, für die Zehlendorf-Variante spräche, dass man gut nach Steglitz käme, und (wie Du schon sagst) der S1 sowohl eine Taktverdichtung nicht schaden könnte und auch mehr Züge im Falle des S21-Baus gut wären, damit man von dem S1-Korridor sowohl zum Hbf als auch nach Friedrichstr. direkt käme. Und die Anbindung des nördlichen Rands von Kleinmachnow wäre zwar hier wie dort kein Grund für den Streckenbau, aber trotzdem nett mitzunehmen.

Mit einer Regionalbahn über Wannsee-Steglitz würde sich die Variante mit der S-Bahn über Wannsee gar nicht beißen; bei der Zehlendorf-Variante wäre dort bei Elektrifizierung des Ferngleises (was möglicherweise irgendwann auch allein für den bestehenden Güterverkehr kommen würde) vermutlich eine Überführung nötig.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.11.2015 21:53 von Global Fisch.
So gerne ich einen Regionalverkehr auf der Stammbahn sehen möchte, es sieht aktuell ganz anders aus. Wie bereits im Forum erwähnt wurde, wird gerade geplant anstelle der Stammbahn einen "Expressradweg" (Zehlendorf - Potsdamer Platz) zu bauen. Natürlich kann man den jederzeit wieder durch die Stammbahn ersetzen, aber ich zweifle stark an, dass es in den nächsten Jahrzehnten überhaupt zu irgendeinen Bahnverkehr darauf kommt.
Wer sich die Planung durchlesen will, hier ein Link:
[www.bz-berlin.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.11.2015 22:13 von Marc1.
Zitat
Marc1
So gerne ich einen Regionalverkehr auf der Stammbahn sehen möchte, es sieht aktuell ganz anders aus. Wie bereits im Forum erwähnt wurde, wird gerade geplant anstelle der Stammbahn einen "Expressradweg" (Zehlendorf - Potsdamer Platz) zu bauen.

Die Planung scheint aber der Senat nicht weiter zu verfolgen wenn man den Artikel in der Berliner Zeitung Glauben kann.
Zitat
Olliver1977
Ich vermute, dass du aus Lankwitz oder Lichterfelde kommst? Dann würde ich dir den Bus M11 bis Lichterfelde-West oder den X11 bis Sundgauer Str. empfehlen und von dort aus jeweils die S1 bis Wannsee mit Umstieg in die S7 bis Potsdam. Natürlich bedeutet diese Variante mindestens zweimal umsteigen - oder sogar dreimal, wenn du von Potsdam Hauptbahnhof weiter möchtest. Fahrzeittechnisch bist du aber höchstwahrscheinlich besser bedient als den Umweg über Rathaus Stelglitz zu nehmen.

Erst einmal vielen Dank für all die Antworten, bin echt begeistert! :)

Ich wohne zwischen S Südende (S25) und S Feuerbachstr (S1), ich muss sogar erstmal einen Bus zur S Bahn nutzen (282 oder 181) um dann über Rathaus Steglitz/Feuerbachstr - Wannsee- Potsdam Hbf z.B. nach Golm oder Park Sanssouci zu kommen.

Ganz furchtbar für alle, die am Campus Griebnitzsee und am Neuen Palais studieren: Es gibt keine Direktverbindung (Bus z.B.), sodass man bei einer Pause von 30Minuten zwischen 2 Veranstaltungen früher gehen muss, um nicht zu spät zur nächsten Veranstaltung zu kommen. Leider wurde ich an keiner Berliner Uni genommen, sonst würde ich keine bis zu 3 Std/Tag in den Zügen und Bussen sitzen :(

Klar, ich werde sicherlich eine Minderheit sein, der von einem direkten Zubringer von bspw Lichterfelde Ost nach Golm begeistert wäre. Allein, um sich das ganze Umsteigen zu ersparen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.11.2015 00:17 von Stubi.
Zitat
Bd2001
Zitat
Marc1
So gerne ich einen Regionalverkehr auf der Stammbahn sehen möchte, es sieht aktuell ganz anders aus. Wie bereits im Forum erwähnt wurde, wird gerade geplant anstelle der Stammbahn einen "Expressradweg" (Zehlendorf - Potsdamer Platz) zu bauen.

Die Planung scheint aber der Senat nicht weiter zu verfolgen wenn man den Artikel in der Berliner Zeitung Glauben kann.

Noch aktueller: der Senat will eine neue Wirtschaftlichkeitsrechnung für den Wiederaufbau in Auftrag geben:

Tagesspiegel von heute
Mal etwas anders gefragt, was wäre Fahrzeugmäßig einfacher zu realisieren? Mehr(strom)sytemfähige Fahrzeuge oder Diesel + Strom auf den geplanten Srecken. Billig wirds wohl so oder so nicht werden und wer das dann fährt? Bei der jetzt schon angespannten Personsonalstärke der Verkehrsunternehmen. Gleich noch den Automatischen Betrieb mitplanen?
Zitat
Gleisdreiecke
Gleich noch den Automatischen Betrieb mitplanen?

Dafür gibt es im Eisenbahnbetrieb (noch?) keine Rechtsgrundlage.
Nur nach BOStrab ist der fahrerlose Betrieb bei straßenunabhängigen Bahnen bei Einhaltung aller dafür geltenden Bestimmungen genehmigungsfähig.

Eisenbahnverkehrunternehmen, die Regionalverkehrsleistungen mit EBA-zugelassenen Fahrzeugen anbieten, gibt es relativ zahlreich. Insofern ist der Wiederaufbau von normalen, mit 15kV/16,7 Hz Wechselstrom elektrifizierten Eisenbahngleisen zukunftssicher.

so long

Mario
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