Wenn die S-Bahn durch die gewonnene Ausschreibung nur die Ringbahn/Südost befahren darf, könnte dann die Bahn das Ausschreibungsverfahren überhaupt noch zurückziehen? Und einfach der S-Bahn GmbH die Stadtbahn zuschlagen? Würde das nicht die erste Ausschreibung in Frage stellen? Theoretisch könnte dann die Bahn auch einen anderen Betreiber gründen für die Stadtbahn. Mir leuchtet irgendwie nicht ein, dass der Besteller die Ausschreibungsbedingungen nicht frei festlegen darf (unter Wahrung der Wettbewerbsregeln natürlich). Und wenn es da was zu klagen gibt, warum die Klage dann aufschiebende Wirkung hat. Die Klage wurde doch abgewiesen. In die nächste Instanz kann jeder gehen, aber hat das aufschiebende Wirkung? Die Frage nach den Wettbewerbsbedingungen ist ja eine Angelegenheit der Kartellbehörden. Und diese haben doch garnichts moniert. Also sind doch alle Hinweise darauf in dem Artikel neben der Sache. Hier geht es ausschließlich um das Ansinnen von Allstom, dass die Koppelung von Herstellung und Betreibung der S-Bahnflotte Stadtbahn den Wettbewerb einschränken würde. Das ist ja zunächst mal nur eine freie Behauptung, die in erster Instanz abgewiesen wurde.

Da es ein Rahmenvertrag ist unter der Bedingung die Ausschreibungen entsprechend zu gewinnen, ist das kein Problem. Ist so üblich bei Ausschreibungen.

Und nein, dann hast du den Klagegrund nicht richtig verstanden. Alstom sieht sich im Nachteil, dass Stadler/Siemens mit einem fertig konstruierten und bereits gebauten Fahrzeug an der Ausschreibung teilnehmen darf. Und sie selbst etwas ganz neues entwickeln müssen. Alstom hat sich zusammen mit Transdev beworben, sodass sie damit wohl weniger das Problem haben.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024

Dann ist das in dem Artikel aber falsch dargestellt. Danke für die Aufklärung.

Zitat
485er-Liebhaber
Da es ein Rahmenvertrag ist unter der Bedingung die Ausschreibungen entsprechend zu gewinnen, ist das kein Problem. Ist so üblich bei Ausschreibungen.

Und nein, dann hast du den Klagegrund nicht richtig verstanden. Alstom sieht sich im Nachteil, dass Stadler/Siemens mit einem fertig konstruierten und bereits gebauten Fahrzeug an der Ausschreibung teilnehmen darf. Und sie selbst etwas ganz neues entwickeln müssen. Alstom hat sich zusammen mit Transdev beworben, sodass sie damit wohl weniger das Problem haben.

Tja so ist das halt. Schienennetze wie Berlin und Hamburg haben normalerweise nicht die Möglichkeit etwas vom Markt zu kaufen. Und es ist nur natürlich, dass man versucht sich für kommende Ausschreibungen Vorteile zu verschaffen. Das wären in dem Fall bereits bewährte Fahrzeuge.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.2024 10:35 von Flexist.

Ich wollte eigentlich nicht über die Ausschreibung diskutieren, sondern fragen, ob noch weitere BR483/84 geliefert werden können. Meinetwegen gekauft vom Land direkt, welche dann an einen neuen Betreiber gehen. Ansonsten müssten ja die BR480 erneut modernisiert werden, um Lücken im Fuhrpark zu vermeiden. Einen weiteren Ausbau von Leistungen wird es ja bis 2030 kaum geben, schließlich werden auch noch einzelne Züge für die S21-Pendelzüge gebraucht und auch durch Unfälle/Brände nicht alle verfügbaren Wagen bis dahin überleben.

Zitat
m7486
Ich wollte eigentlich nicht über die Ausschreibung diskutieren, sondern fragen, ob noch weitere BR483/84 geliefert werden können. Meinetwegen gekauft vom Land direkt, welche dann an einen neuen Betreiber gehen. Ansonsten müssten ja die BR480 erneut modernisiert werden, um Lücken im Fuhrpark zu vermeiden. Einen weiteren Ausbau von Leistungen wird es ja bis 2030 kaum geben, schließlich werden auch noch einzelne Züge für die S21-Pendelzüge gebraucht und auch durch Unfälle/Brände nicht alle verfügbaren Wagen bis dahin überleben.

Hallo, da der Auftraggeber ja eine Ausschreibung für Fahrzeuge und Betrieb laufen hat, wird das eher nichts, zumal Stadler ziemlich gut mit der BVG-Bestellung beschäftigt ist

Mit freundlichen Grüßen

Theo

Ich sehe trotzdem keinen Grund für eine Klage. Es wäre doch ziemlich absurd, würde der Auftraggeber zur Bedingung machen, es muss unbedingt ein neu entwickeltes Fahrzeug sein. Solange das Pflichtenheft erfüllt wird, dürfte es egal sein auf welche Weise der Hersteller die Fahrzeuge erzeugt. Das kann man nicht als Wettbewerbshindernis betrachten. Dass so eine Klage abgewiesen wird, ist eigentlich nur zu einleuchtend. Der entscheidende Grund für eine Ausschreibung ist doch der Preis, ansonsten könnte man gleich bestellen. Vor diesem Hintergrund stellst sich allerdings die Frage nach dem Sinn der Ausschreibung. Da Stadler/Siemens im Vorteil ist, bestimmt er so oder so den Preis.

So wie ich es sehe, steht in der Ausschreibung nur etwas von "Neufahrzeugen", d.h. heißt ja nicht zwingend, dass diese "neu entwickelt", sondern eben nur "neu" sein müssen. Das ist bei vielen Ausschreibungen so üblich. Alstom hat in diesem Punkt eher schlechte Karten. Ein viel größerer Nachteil erscheinen mir vielmehr die fehlenden Werkstätten für andere Anbieter, außer der S-Bahn Berlin GmbH. Wo sollen die nur bis 2030 herkommen, wenn DB Infrago nichts baut ?
Alles in alle Allem scheint sich hier eine S-Bahnkrise 2.0 im Jahr 2028/2030 anzubahnen, wenn das Thema bis Jahresmitte 2024 nicht final gelöst ist.

Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
So wie ich es sehe, steht in der Ausschreibung nur etwas von "Neufahrzeugen", d.h. heißt ja nicht zwingend, dass diese "neu entwickelt", sondern eben nur "neu" sein müssen. Das ist bei vielen Ausschreibungen so üblich. Alstom hat in diesem Punkt eher schlechte Karten. Ein viel größerer Nachteil erscheinen mir vielmehr die fehlenden Werkstätten für andere Anbieter, außer der S-Bahn Berlin GmbH. Wo sollen die nur bis 2030 herkommen, wenn DB Infrago nichts baut ?
Alles in alle Allem scheint sich hier eine S-Bahnkrise 2.0 im Jahr 2028/2030 anzubahnen, wenn das Thema bis Jahresmitte 2024 nicht final gelöst ist.

Wie ist denn der Zustand der BR 480? Hat die S-Bahn einfach nur keine lust auf noch eine HU oder ist es schon absehbar, dass sie 2028 anfangen zu zerfallen?

Zitat
Flexist
Wie ist denn der Zustand der BR 480? Hat die S-Bahn einfach nur keine lust auf noch eine HU oder ist es schon absehbar, dass sie 2028 anfangen zu zerfallen?

Die HU der letzten mit ZBS auszurüstenden 480er Doppeltriebwagen läuft doch noch. Fünf Einheiten sollen abgestellt bleiben, als Ersatzteilspender dienen und dann den Schrottplan erfüllen helfen. Die seinerzeit von der BVG und der Deutschen Reichsbahn beschafften Edelstahlkarossen sind richtig wertvoll, kein Vergleich zu den Coladosen.
Grundsanierungen der tragenden Teile wie bei einigen 481/482ern sollen bislang nicht erforderlich geworden sein. Die Lebensdauer der 480er war beim Bau auf 30 bis 40 Jahre berechnet, wohlgemerkt unter Eisenbahnbetriebsbedingungen.
Die gleichzeitig bei Waggonunion aus Aluminiumlegierungen gebauten F90/F92 der U-Bahn unterlagen geringeren Lastannahmen und waren für 30 Jahre bemessen. Von den F84 bis F92 ist bislang noch nicht ein Fahrzeug ausgemustert worden. Allerdings sind bereits viele Wagenkästen aufwändig schweißtechnisch instandgesetzt worden.

so long

Mario

Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
So wie ich es sehe, steht in der Ausschreibung nur etwas von "Neufahrzeugen", d.h. heißt ja nicht zwingend, dass diese "neu entwickelt", sondern eben nur "neu" sein müssen. Das ist bei vielen Ausschreibungen so üblich. Alstom hat in diesem Punkt eher schlechte Karten. Ein viel größerer Nachteil erscheinen mir vielmehr die fehlenden Werkstätten für andere Anbieter, außer der S-Bahn Berlin GmbH. Wo sollen die nur bis 2030 herkommen, wenn DB Infrago nichts baut ?
Alles in alle Allem scheint sich hier eine S-Bahnkrise 2.0 im Jahr 2028/2030 anzubahnen, wenn das Thema bis Jahresmitte 2024 nicht final gelöst ist.

Ohne Gewinner der Ausschreibung braucht man sich nichts bauen, wenn nichts bestellt wird.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024

Heute früh schickte die S-Bahn auf den Verstärkerumläufen einen Vollzug ins Rennen.

S5 oder wo?

Zitat
Flexist
Heute früh schickte die S-Bahn auf den Verstärkerumläufen einen Vollzug ins Rennen.

Zitat
PassusDuriusculus
S5 oder wo?

Würde mich auch interessieren. War das ein 484-Vollzug ? Da die S1-Verstärker nach Zehlendorf gerade nicht fahren, kann es eigentlich nur S3 oder S5 gewesen sein.

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bitte aussteigen. dieser beitrag endet hier.
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Zitat
Flexist
Heute früh schickte die S-Bahn auf den Verstärkerumläufen einen Vollzug ins Rennen.

Hoffentlich üben sie für Freitag ;-)

Zitat
PassusDuriusculus
S5 oder wo?

Oh sorry. Ja auf der S5. :)

eine Frage aus dem Januar

Zitat
Linie 21

Zitat
bayesqu1
Weiß jemand, was hier an, mit oder durch 484 084 erprobt bzw. gemessen wird?

5e_1200x920.png

Schau mal hier

und die Antworten aus dem verlinkten Foto-Thread:

Zitat
der weiße bim

Zitat
Der Fonz
Heut mal wieder S-Bahn von der üblichen Stelle...

P.S. Was hat der 484 084 eigentlich für eine Apparatur an der Front zu hängen?

Dieser Zug soll vor seiner Inbetriebnahme als Fahrgastzug für Versuche des Herstellers und/oder der DBAG bzw. S-Bahn GmbH zum autonomen Fahren genutzt worden sein. Kann gut sein, dass der Kasten damit im Zusammenhang steht.

Zitat
der weiße bim

Zitat
Der Fonz

Zitat
der weiße bim

Dieser Zug soll vor seiner Inbetriebnahme als Fahrgastzug für Versuche des Herstellers und/oder der DBAG bzw. S-Bahn GmbH zum autonomen Fahren genutzt worden sein. Kann gut sein, dass der Kasten damit im Zusammenhang steht.

Aja, danke für die mögliche Erklärung.
Aber dann hätte man ihn doch sicher schon abgebaut, es sei denn, man testet noch weiter (wie das bei der BVG üblich wäre ;) )

Richtig, nach zwischenzeitlichen Infos erfolgte die Vorrüstung im Hinblick auf künftig vorgesehene Versuchsfahrten. Deshalb war der Zug 484 084 auch die letzte vom EBA abgenommene Einheit. Es musste ja die Betriebssicherheit einschließlich der Anbauteile nachgewiesen werden.

jetzt berichtet der rbb darüber:
„Neue S-Bahn-Sensoren sollen Fahrer warnen“
es geht um Bilderkennung, eine einjährige Testphase (die alle Jahreszeiten umfasst – mal sehen ob es mit dem Winter klappt ;-) ), und speziell für Bahnstecken entwickelte Algorithmen, die entscheiden, ob „nur“ gewarnt wird oder der Zug automatisch bremst. [www.rbb24.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.07.2024 10:08 von Jumbo.

Zitat
Jumbo
und speziell für Bahnstecken entwickelte Alhorithmen, die entscheiden, ob „nur“ gewarnt wird oder der Zug automatisch bremst.

Die erlauben dann auch mit Alhohol zu fahren... 🤪

LOL, dabei hab ich gar keinen Alkohol genossen vor Verfassen des Beitrags.