Neue E-Buslieferungen 27.03.2019 22:50 |
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BVG Pressemitteilung
Berlin, 27. März 2019
Alle Wege führen nach Strom
Die größte Busflotte Deutschlands wird elektrisch. Am heutigen Mittwoch, 27. März 2019, hat die BVG gemeinsam mit den Herstellern Solaris und Mercedes-Benz die neuen Elektro-Eindecker vorgestellt. Je 15 Fahrzeuge der Typen Urbino 12 electric (Solaris) und eCitaro (Mercedes-Benz) werden noch in diesem Jahr in den Dienst gehen. Bis 2030 soll dann die gesamte Busflotte auf E-Antrieb umgestellt sein. So lautet das gemeinsame Ziel des Landes Berlin und der BVG.
Zur Premiere der neuen E-Busse kamen am Mittwoch Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auf den BVG-Betriebshof an der Müllerstraße. Der Bund fördert das BVG-Projekt mit rund 48 Millionen Euro bereits in der Hochlaufphase für die Flottenumstellung bis 2021. Das Land Berlin unterstützt in seiner Verantwortung als Eigentümer der BVG die Umstellung. Die Senatorinnen für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Regine Günther, sowie Wirtschaft, Energie und Betriebe, Ramona Pop, bekräftigten heute beim Vorstellungstermin, dass die Umstellung der Busflotte auf E-Fahrzeuge ein wichtiger Baustein der Verkehrswende ist und bereits im Berliner Mobilitätsgesetzt festgelegt wurde.
Bis zu 225 E-Busse sollen bis 2021 nach Berlin kommen
Die ersten 12-Meter-E-Busse bieten Platz für rund 65 Fahrgäste – vergleichbar mit einem Dieselbus – und werden in Kürze zuerst auf der Linie 142 unterwegs sein. Beide Modelle sind mit modernen Fahrgastinformationssystemen und einem großen Mehrzweckbereich für Fahrgäste mit Rollstühlen, Kinderwagen, Rollatoren oder Gepäck ausgestattet. Im Innenraum sorgt LED-Technik für das stets passende Licht und eine optimale Inszenierung des beliebten BVG-Sitzmusters Urban Jungle, das die Fahrgastsitze ziert.
Selbstverständlich erfüllen beide Modelle den gewohnt hohen BVG-Standard in Sachen Barrierefreiheit: Große, im Boden eingelassene Piktogramme, ein zusätzlicher, nach vorn, zu den Rollstuhlplätzen gerichteter Monitor für die Fahrgastinformation, taktile Haltestangen mit geriffeltem Griffprofil an den Ausgangstüren und eine bewusst kontrastreiche Innenraumgestaltung sind nur ein paar der Besonderheiten.
Anders als die erste E-Bus-Generation der BVG, die per Induktion an den Endhaltestellen geladen wird, bekommen die neuen Elektro-Eindecker ihre Energie per Ladekabel über Nacht auf dem Betriebshof. Die vollgeladenen Batterien sorgen für eine Reichweite von mindestens 150 Kilometer.
Das Investitionsvolumen für die ersten Serien-E-Busse beläuft sich auf rund 18 Millionen Euro. In der Hochlaufphase bis 2021 plant die BVG aktuell insgesamt die Anschaffung von bis zu 225 E-Bussen, davon bis zu 210 zwölf Meter lange Eindecker und 15 Gelenkbusse, die schon bei Solaris bestellt und für den Einsatz auf längeren Linien, vorrangig der Linie 200, vorgesehen sind. Sie werden über einen sogenannten Pantografen an den Endhaltestellen zwischengeladen.
Förderung für Fahrzeuge und Infrastruktur
Die Flottenumstellung ist eine gemeinsame Kraftanstrengung des Bundes, des Landes Berlin und der BVG. Die BVG übernimmt die Kosten, die für vergleichbare Dieselbusse angefallen wären. Die Mehrkosten gegenüber konventionellen Dieselbussen werden vollständig durch das Land Berlin und Fördermittel der Bundesministerien getragen. Die Finanzierung der Fahrzeuge und der daraus resultierenden Kosten der Infrastruktur erfolgt zum Teil im Rahmen von Förderprogrammen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).
Das Land Berlin hat für die Elektrifizierung der BVG-Busflotte in seinen Finanzplanungen bis 2021 bis zu 58 Millionen Euro vorgesehen. Für die Jahre 2022 und 2023 sind weitere knapp 48 Millionen Euro angemeldet. Die Fördersummen des Bundes für die Elektro-Eindecker belaufen sich derzeit auf bis zu 35 Millionen Euro aus dem Förderprogramm zur Anschaffung von Elektrobussen im ÖPNV des BMU und vorerst bis zu 12,7 Millionen Euro für Fahrzeuge aus dem Förderprogramm „Elektromobilität“ des BMVI.
Statements:
Svenja Schulze, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit:
„Wenn die größte deutsche Busflotte ihren Fuhrpark komplett auf Elektrobusse umstellt, ist das ein Zeichen für ganz Deutschland. Das wird weitere Verkehrsunternehmen motivieren, nachzuziehen. Unserem Ziel, den Verkehr umwelt- und klimafreundlich zu gestalten, kommen wir damit näher. Denn Elektrobusse haben drei klare Vorteile: sie fahren CO2-frei, schadstoffarm und deutlich leiser. Deshalb fördern wir als Bund die Elektromobilität und insbesondere den Einsatz von Elektrobussen. Die BVG erhält dafür vom Bundesumweltministerium bis zu 35 Millionen EUR.“
Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur:
„ÖPNV-Busse legen täglich tausende Kilometer in deutschen Städten zurück. Deshalb ist die Entscheidung der BVG, die Busflotte komplett auf Elektroantrieb umzustellen, ein sehr wichtiger Beitrag, Berliner Luft noch sauberer zu machen. Wir unterstützen das Vorhaben finanziell mit rund 13 Millionen Euro – und haben eine gute Nachricht für alle Verkehrsunternehmen, die sich an der BVG ein Beispiel nehmen wollen: Ab heute können Anträge zur Beschaffung von Elektrofahrzeugen und zugehöriger Ladeinfrastruktur eingereicht werden. Allein dafür stellen wir rund 90 Millionen Euro zur Verfügung.“
Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz:
„Berlin startet mit den ersten Elektrobussen in eine neue Ära. Der ÖPNV wird mit den neuen Bussen klimafreundlicher, sauberer, leiser und energieeffizienter. Elektrobusse sind ein wichtiger Baustein für die schnelle Dekarbonisierung des Verkehrssektors.“
Ramona Pop, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe:
„Berlin trägt als wachsende Stadt beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur eine besondere Verantwortung für den Klima- und Gesundheitsschutz. Metropolen sind nicht nur Hauptverursacher von Verkehr, sondern – wie so oft – auch Vorreiter eines Wandels. Heute läuten wir mit der BVG den Wandel ein, hin zur leisesten und saubersten Busflotte Deutschlands."
Dr. Sigrid Nikutta, Vorstandsvorsitzende und Vorstand Betrieb der BVG: „Wir danken den Fördermittelgebern, denn den Weg in die nichtfossile Zukunft können wir nur gemeinsam gehen. Den Schritt haben wir lange vorbereitet. Seit vier Jahren lernen wir täglich von unseren ersten vier E-Bussen und den zahlreichen Testfahrzeugen, die wir zu Gast hatten. Unsere Erfahrungen haben wir natürlich in die Ausschreibungen, Linienplanung, Werkstattabläufe und Ausbildung einfließen lassen. Von den Ergebnissen können nun unsere Fahrgäste profitieren – in topmodernen, leisen und abgasfreien Linienbussen.“
Javier Calleja, Vorstandsvorsitzender von Solaris Bus & Coach S.A.: „Berlin macht einen weiteren großen Schritt in Richtung emissionsfreien ÖPNV. Elektrobusse sind ein Gewinn für jeden Berliner – Einwohner profitieren von weniger Emission und Lärm. Ich bin stolz, dass Solaris Teil dieser neuen Reise ist.“
Till Oberwörder, Leiter Daimler Buses:
„Wir freuen uns sehr, dass sich der größte deutsche Verkehrsbetrieb für unseren vollelektrisch angetriebenen Stadtbus entschieden hat und wir dazu einen wesentlichen Beitrag zum umweltfreundlichen Personenverkehr in Berlin leisten können.“
Die zwei Neuen im Kurzüberblick:
Solaris Urbino 12 electric
Zweitürer mit elektrisch angetriebener Achse ZF AVE130, 2 x 125kW (340 PS), 2 x 485 Nm Drehmoment. Gesamtplatzkapazität 65 (davon 28 Sitzplätze)
Mercedes-Benz eCitaro
Zweitürer mit elektrisch angetriebener Achse ZF AVE130, 2 x 125kW (340 PS), 2 x 485 Nm Drehmoment. Gesamtplatzkapazität 65 (davon 29 Sitzplätze)
Anonymer Benutzer
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 00:12 |
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 00:36 |
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Railroader
Ich hätte das Geld ehrlich gesagt lieber im Ausbau des ÖPNV gesehen. Wieviel Kilometer Straßenbahn und/oder U-Bahn hätte man dafür bekommen?
Anonymer Benutzer
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 00:48 |
Zitat
der weiße bim
Gar keine. Finanzielle Zuschüsse zur Elektromobilität auf der Straße kommen aus anderen Haushaltstöpfen.
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 02:27 |
Zitat
Railroader
Ich hätte das Geld ehrlich gesagt lieber im Ausbau des ÖPNV gesehen. Wieviel Kilometer Straßenbahn und/oder U-Bahn hätte man dafür bekommen?
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 02:33 |
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der weiße bim
Besser wird die Berliner Luft durch den Ersatz der 1300 werktäglichen Busumläufe durch Elektrofahrzeuge leider nicht, wie der buslose Donnerstag vor zwei Wochen zeigte.
Anonymer Benutzer
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 02:47 |
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RF96
Das würde ich nicht unbedingt von dem einen Streiktag abhängig machen.
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 02:51 |
Zitat
RF96
Zum einen gab es deutlich mehr PKW-Fahrten, zum anderen hat es an dem Tag auch noch geregnet.
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 07:41 |
Zitat
Railroader
Zitat
der weiße bim
Gar keine. Finanzielle Zuschüsse zur Elektromobilität auf der Straße kommen aus anderen Haushaltstöpfen.
Ah okay, danke für die Aufklärung. Dann ziehe ich die Frage zurück. :-)
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 07:58 |
Zitat
Nicolas Jost
Zitat
RF96
Zum einen gab es deutlich mehr PKW-Fahrten, zum anderen hat es an dem Tag auch noch geregnet.
Gerade der starke Regen hätte aber für deutlich bessere Luftwerte sorgen müssen.
Grüße
Nic
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 09:02 |
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RF96
Klar sind E-Busse von den Anschaffungskosten her teurer, allerdings ist der elektrische Antrieb effizienter und der Strom relativ günstig.
(Für die Herstellung für Kraftstoff wird auch Strom verbraucht, das fällt hier weg)
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 12:50 |
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Railroader
Ich hätte das Geld ehrlich gesagt lieber im Ausbau des ÖPNV gesehen. Wieviel Kilometer Straßenbahn und/oder U-Bahn hätte man dafür bekommen?
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 18:43 |
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 18:54 |
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Marienfelde
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Railroader
Zitat
der weiße bim
Gar keine. Finanzielle Zuschüsse zur Elektromobilität auf der Straße kommen aus anderen Haushaltstöpfen.
Ah okay, danke für die Aufklärung. Dann ziehe ich die Frage zurück. :-)
Natürlich nur für "innovative Elektrotechnik" - für technisch ausgereifte Obusse würde es selbstverständlich keine Fördermittel in dreistelliger Millionenhöhe geben.
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 19:28 |
Zitat
der weiße bim
Noch was merkwürdiges. Während der letzte angeschaffte Solaris Elektro-Urbino EN18 1689 im Vorjahr ein E-Kennzeichen erhielt [www.bahninfo-forum.de], werden die Neuwagen EN19 1801 bis 1815 (E-Solaris) und 1816 bis 1830 (ECitaro) wieder ohne E-Kennzeichen zugelassen.
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 20:09 |
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 20:39 |
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B-V 3313
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der weiße bim
Noch was merkwürdiges. Während der letzte angeschaffte Solaris Elektro-Urbino EN18 1689 im Vorjahr ein E-Kennzeichen erhielt [www.bahninfo-forum.de], werden die Neuwagen EN19 1801 bis 1815 (E-Solaris) und 1816 bis 1830 (ECitaro) wieder ohne E-Kennzeichen zugelassen.
Ölheizung und E-Kennzeichen passen nicht zueinander.
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 20:51 |
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Jahreskarte
Genauso ist es..... mit so einem „langweiligen“ ausgereiften System können sich Politiker und Vorstände auch nicht so toll medial in Szene setzen...
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 20:51 |
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südkreuz
Was ich vermisse, ist eine ehrliche Analyse, was mit dem Test auf der Linie 204 denn nun war bzw. ist. Wenn alles so toll ist, wie Nikutta immer wieder behauptet hat, warum wird das Konzept nicht weiter verfolgt? Oder war es doch ein Flop, wie ich mal unterstelle? Ich wohne an der Strecke, und an den meisten Tagen wurden andere Busse mindestens zur Hälfte eingesetzt. Und wer garantiert jetzt, dass das neue Konzept funktioniert? Mir ist das alles zu undurchsichtig.
Re: Neue E-Buslieferungen 28.03.2019 21:33 |