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Ausschreibung System Stadtbahn - Thema beendet
geschrieben von merlinbt01 
Hallo Freunde,

viel wurde ja schon berichtet und geschrieben über die Zukunft der Berliner S-Bahn.
Nun nimmt die nächste Ausschreibung langsam gestallt an.

hier ein Artikel dazu [www.berliner-zeitung.de]

Es wird hier auch von den zu Bauende neuen Werkstätten gesprochen.
1 mal in Waßmannsdorf und 1 mal in Pankow.
bei letzteren wird sogar eine neu (eigentlich alte Idee) Strecke ins Spiel gebracht von Wartenberg über das Karower Kreuz nach Pankow.

Wie steht ihr dem Thema gegenüber was haltet ihr von der vergabe?

grüße merlinbt01



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.09.2021 12:10 von stv. Forumleiter.
Ich halte es für einen unnötigen Aufwand, uneffizient und Ressourcenverschwendung.

Ich finde gut, dass laut Artikel die Loslimitierung vom Tisch zu sein scheint und dass es auch möglich sein soll, dass die Baureihe 483/84 eine Chance hat.

Wär doch bescheuert: Da testet man zwei Jahre ein Fahrzeug, ob es alle Anforderungen des Sondernetzes Berlin erfüllt, nur um das gleich danach nochmal mit einem anderen Fahrzeugtyp zu machen. Und dann gleich zwei neue Werkstätten am A. der Welt.

Man liest es deutlich raus. Ich bin skeptisch und hoffe aber, dass die Verantwortlichen das Wissen haben, gute und rechtssichere Entscheidungen zu treffen, und diese dann konsequent durchsetzen.
Dumme Frage:
Dürfte sich eigentlich die BVG oder irgendein Senatskonstrukt auf die Ausschreibung bewerben?

Ich sehe sonst keinen Vorteil, ob die Züge nun vo Unternehmen a,b oder c gefahren werden...
Zitat
PassusDuriusculus
Dumme Frage:
Dürfte sich eigentlich die BVG oder irgendein Senatskonstrukt auf die Ausschreibung bewerben?

Ich sehe sonst keinen Vorteil, ob die Züge nun vo Unternehmen a,b oder c gefahren werden...

Falls der Senat die Absicht hätte, wieder SPNV zu betreiben, dann könnte er den ganzen Ausschreibungsquatsch auch umgehen. Direktvergaben an Eigenbetriebe sind nämlich relativ einfach möglich. Direktvergaben an eine auf dem SPNV-Markt tätige ehemalige Staatseisenbahn sind rechtlich nicht oder zumindest nur schwer möglich. Dementsprechend gibt es hier halt für den Senat nur die Möglichkeit der Ausschreibung. Die Struktur der Bahn ist ja leider Bundessache also außerhalb des Einflussbereiches des Senats.

Ob nun a, b oder c fährt ist natürlich egal. Wichtig ist nur, dass a, b und c glauben, dass die jeweils anderen eine Chance haben, den Zuschlag zu bekommen. Ansonsten bietet der sicherere Gewinner nur wieder miese Qualität zu Mondpreisen an. Die Reibungsverluste wegen unterschiedlicher Unternehmen im gleichen Netz sind dabei als Preis in Kauf zu nehmen, diese müssen aber nicht größer sein als die Reibungsverluste innerhalb des DB-Konzerns.

Die geplanten Betriebswerke halte ich für ein Druckmittel, damit die DB die Nutzung ihrer Standorte auch für die Konkurrenz freigibt. Ansonsten wäre es ja kein fairer Wettbewerb.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.10.2019 13:59 von Nemo.
Zitat
Nemo
Die geplanten Betriebswerke halte ich für ein Druckmittel, damit die DB die Nutzung ihrer Standorte auch für die Konkurrenz freigibt. Ansonsten wäre es ja kein fairer Wettbewerb.

Nach meiner Einschätzung funktioniert dieses Druckmittel nicht. Da die Deutsche Bahn ihre Instandsetzungswerke nicht veräußern oder vermieten möchte (ist das noch der richtige aktuelle Stand?), wären zwangsläufig für andere Betreiber neue Betriebswerke erforderlich. Diese sollen sich nach den bisherigen Ideen auf früheren Rieselfeldern in der Nähe bisheriger Strecken befinden. Umfangreiche Anbindungen müssten erst geschaffen werden (Planfeststellungsverfahren mit allem drum und dran) und ein Neubau mit allen technischen Anlagen wäre erforderlich. Ich gehe davon aus, dass auf Seiten des Senats nicht in Ansätzen das technische Know-how vorhanden ist, dieses Betriebswerk vernünftig zu planen und auszustatten. Und falls man sich diese Planung und Bebauung doch vornimmt, wäre das wohl eine Zeitschiene, die unter Berücksichtigung üblicher Berliner Planung (mit Verzögerungen durch Bürgerbeteiligung, Einwendungen und Gerichtsverfahren) und Baufertigstellung eher für einen Zeitraum von 10-20 Jahren realistisch wäre.

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
Nach meiner Einschätzung funktioniert dieses Druckmittel nicht. Da die Deutsche Bahn ihre Instandsetzungswerke nicht veräußern oder vermieten möchte (ist das noch der richtige aktuelle Stand?), wären zwangsläufig für andere Betreiber neue Betriebswerke erforderlich. Diese sollen sich nach den bisherigen Ideen auf früheren Rieselfeldern in der Nähe bisheriger Strecken befinden. Umfangreiche Anbindungen müssten erst geschaffen werden (Planfeststellungsverfahren mit allem drum und dran) und ein Neubau mit allen technischen Anlagen wäre erforderlich. Ich gehe davon aus, dass auf Seiten des Senats nicht in Ansätzen das technische Know-how vorhanden ist, dieses Betriebswerk vernünftig zu planen und auszustatten. Und falls man sich diese Planung und Bebauung doch vornimmt, wäre das wohl eine Zeitschiene, die unter Berücksichtigung üblicher Berliner Planung (mit Verzögerungen durch Bürgerbeteiligung, Einwendungen und Gerichtsverfahren) und Baufertigstellung eher für einen Zeitraum von 10-20 Jahren realistisch wäre.

Das ist ja die Ausgangslage: Die Deutsche Bahn will ihre Instandsetzungskapazitäten weder veräußern noch vermieten.

So versucht die DB eben auf dem Umweg Instandhaltung den Zuschlag für das dritte Los zu bekommen. Um gleiche Ausgangsbedingungen für alle Bewerber zu schaffen muß also der Senat die Instandhaltungskapazitäten ebenfalls mit anbieten. Das geht nur über Neubau.

Klar hat der Senat dafür nicht das nötige Know-how. Das kann man auf dem Markt aber einkaufen. Das bieten verschiedene Ingenieurbüros an.

Die lange Zeitschiene hat sogar Vorteile: Vielleicht lenkt die Deutsche Bahn in der Zwischenzeit ein und bietet die Instandhaltung zu fairen Preisen an. Das wäre dann volkswirtschaftlich der beste Weg.

Denn ohne das Netz Stadtbahn kann auch die Deutsche Bahn nicht seine Instandhaltungskapazitäten wirtschaftlich betreiben und muß diese reduzieren.
Zitat
PassusDuriusculus
Dumme Frage:
Dürfte sich eigentlich die BVG oder irgendein Senatskonstrukt auf die Ausschreibung bewerben?

Ich sehe sonst keinen Vorteil, ob die Züge nun vo Unternehmen a,b oder c gefahren werden...

Ja klar, zuletzt war das beim Teilnetz Ring auch ernsthaft im Gespräch. Damals hatte die BVG abgewinkt "genug eigene Probleme". Aber gedurft hätte sie.
Die frage ist halt auch, was macht die DB, wenn sie die Werkstätten nichtmehr braucht? Nach der Stilllegung abreißen, den Untergrund sanieren (teuer) und dann den Senat(!) bitten, daraus Bauland zu machen? In Erkner klappt das vielleicht, da dort der Senat nicht zuständig ist, bei den anderen Flächen kann der Senat aus Rauche auch ein Zauneidechsenschutzgebiet daraus machen.

Um das Personal mache ich mir dabei weniger sorgen, die Bahn hat sicherlich ein Interesse daran, die Leute ggf. andere Züge warten zu lassen. Da gibt es ja heute überall Mangel!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Die frage ist halt auch, was macht die DB, wenn sie die Werkstätten nichtmehr braucht? Nach der Stilllegung abreißen, den Untergrund sanieren (teuer) und dann den Senat(!) bitten, daraus Bauland zu machen? In Erkner klappt das vielleicht, da dort der Senat nicht zuständig ist, bei den anderen Flächen kann der Senat aus Rauche auch ein Zauneidechsenschutzgebiet daraus machen.

Um das Personal mache ich mir dabei weniger sorgen, die Bahn hat sicherlich ein Interesse daran, die Leute ggf. andere Züge warten zu lassen. Da gibt es ja heute überall Mangel!

Erkner ist wie Grünau und Oranienburg kein Problem. Das kann man problemlos in Bauland umwandeln. Schwieriger sieht es bei Wannsee und Friedrichsfelde aus weil diese Werke ja innerhalb der Gkeisanlagen liegen. Da bräuchte man schon die Verlegung eines Streckengleises a la Rbf Schöneweide.

Auch wenn die EVG gern etwas anderes verbreitet, das Personal kommt unter. Auch die neuen Werke suchen ja Leute.
Zitat
Bd2001
Klar hat der Senat dafür nicht das nötige Know-how. Das kann man auf dem Markt aber einkaufen. Das bieten verschiedene Ingenieurbüros an.

Die lange Zeitschiene hat sogar Vorteile: Vielleicht lenkt die Deutsche Bahn in der Zwischenzeit ein und bietet die Instandhaltung zu fairen Preisen an. Das wäre dann volkswirtschaftlich der beste Weg.

Selbst wenn Ingenieurbüros die Projektierung eines solchen Betriebswerkes anbieten würden - welches Ingenieurbüro hat denn Erfahrung in der Projektierung eines Betriebswerkes für die Bedürfnisse mit den Besonderheiten der Berliner S-Bahn?

Und darüber hinaus: solange die Bahn nicht mit dem potentiellen Betreiber des Teilnetzes einen Instandhaltungsvertrag mit den vom Betreiber akzeptierten Konditionen abgeschlossen hat, kann dieser Betreiber nie seine Leistung gegenüber dem Besteller zusichern. Im Rahmen jeder Ausschreibung müsste der neue Betreiber bis dahin ausgeschlossen werden, da er nicht lieferfähig wäre. Die eigenen Betriebswerke des Senates, die erst einmal geplant und gebaut werden müssten, kämen für die Ausschreibung schlicht viel zu spät. Für einen Betreiber wäre es absolut notwendig, zunächst die Instandhaltungskapazitäten vertraglich zu sichern (wenn auch vielleicht noch nicht alle Details geregelt wären), erst dann kann er sich mit Erfolg an einer eventuellen Ausschreibung beteiligen.

Mit besten Grüßen

phönix
Für die zu beschaffenden Neubaufahrzeuge sind die Anforderungen hier zu sehen:

[www.berlin.de]

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Für die zu beschaffenden Neubaufahrzeuge sind die Anforderungen hier zu sehen:

[www.berlin.de]

Der BR483-Viertelzug ist somit trotzdem raus. Mir fiele aber auch kein sinnvoller Einsatz dafür im Stadtbahnnetz ein, dann lieber 2x 484.

Zitat

Jeder Triebzug muss ein durchgehend begehbarer Halbzug mit 4 Wagen (im Folgenden abgekürzt mit "Hz") mit Führerständen an beiden
Zugenden sein.

-------------------
MfG, S5M



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.10.2019 16:25 von S5 Mahlsdorf.
Zitat
S5 Mahlsdorf

Der BR483-Viertelzug ist somit trotzdem raus. Mir fiele aber auch kein sinnvoller Einsatz dafür im Stadtbahnnetz ein, dann lieber 2x 484.
Ja, der Dreiviertelzug ist eben nichts halbes und nichts Ganzes. Volles. ;-)
Zitat
S5 Mahlsdorf
Zitat
Logital
Für die zu beschaffenden Neubaufahrzeuge sind die Anforderungen hier zu sehen:

[www.berlin.de]

Der BR483-Viertelzug ist somit trotzdem raus. Mir fiele aber auch kein sinnvoller Einsatz dafür im Stadtbahnnetz ein, dann lieber 2x 484.

Zitat

Jeder Triebzug muss ein durchgehend begehbarer Halbzug mit 4 Wagen (im Folgenden abgekürzt mit "Hz") mit Führerständen an beiden
Zugenden sein.

Find ich gut. Aber überraschend ist es, dass auch die Nordsüd-Linien keine Dreiviertelzüge mehr bekommen sollen. Das heißt, dass die Bahnsteige der S25 komplett auf Vollzug umgestellt werden oder das geflügelt wird. Oder noch dramatischer, ein 10-Minutentakt nach Tegel braucht aus Sicht des Senats nur noch Halbzüge. Wa ist wahrscheinlicher..?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.10.2019 16:47 von Flexist.
Zitat
Flexist
Zitat
S5 Mahlsdorf
Zitat
Logital
Für die zu beschaffenden Neubaufahrzeuge sind die Anforderungen hier zu sehen:

[www.berlin.de]

Der BR483-Viertelzug ist somit trotzdem raus. Mir fiele aber auch kein sinnvoller Einsatz dafür im Stadtbahnnetz ein, dann lieber 2x 484.

Zitat

Jeder Triebzug muss ein durchgehend begehbarer Halbzug mit 4 Wagen (im Folgenden abgekürzt mit "Hz") mit Führerständen an beiden
Zugenden sein.

Find ich gut. Aber überraschend ist es, dass auch die Nordsüd-Linien keine Dreiviertelzüge mehr bekommen sollen. Das heißt, dass die Bahnsteige der S25 komplett auf Vollzug umgestellt werden oder das geflügelt wird. Oder noch dramatischer, ein 10-Minutentakt nach Tegel braucht aus Sicht des Senats nur noch Halbzüge. Wa ist wahrscheinlicher..?

Am wahrscheinlichsten ist ein Einsatz der 481er bis 2040 auf der S25...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
phönix
Zitat
Bd2001
Klar hat der Senat dafür nicht das nötige Know-how. Das kann man auf dem Markt aber einkaufen. Das bieten verschiedene Ingenieurbüros an.

Die lange Zeitschiene hat sogar Vorteile: Vielleicht lenkt die Deutsche Bahn in der Zwischenzeit ein und bietet die Instandhaltung zu fairen Preisen an. Das wäre dann volkswirtschaftlich der beste Weg.

Selbst wenn Ingenieurbüros die Projektierung eines solchen Betriebswerkes anbieten würden - welches Ingenieurbüro hat denn Erfahrung in der Projektierung eines Betriebswerkes für die Bedürfnisse mit den Besonderheiten der Berliner S-Bahn? (...)

Das S-Bw Grünau wurde ca. 2005 (?) fast völlig neu gebaut. Auch sonst finden laufend irgendwelche Baumaßnahmen statt. Und wenn man Spezialwissen braucht, das wirklich nur eine einzige Firma hat, nimmt man diese Firma eben als Sub dazu. Da würde ich mir keine Sorgen machen.
bzgl. Ausschreibungen von S-Bahnen an "leistungsfähige und kostengünstigere" Privatbahnen sollten die Verantwortlichen in Berlin einmal einen Blick nach NRW werfen. Da wird seit Jahren geplant ab 2019 Privatbahnen anstatt DB einzusetzen und jetzt, 6 Wochen (!) vor Fahrplanwechsel, stellt der Verkehrsverbund Rhein Ruhr fest, daß dem beauftragten Unternehmen Keolis (Eurobahn) Lokführer fehlen. Oh je, ja, man braucht auch Lokführer. Jetzt ist Panik angesagt und es gibt eine Notvergabe an DB Regio. Die BWL´er und Controller, die von nichts eine Ahnung haben, sollte man besser in die Wüste schicken und Ihnen keine Chance geben "einmal Eisenbahn zu spielen".
Ich würde die* ja zu Lokführenden umschulen lassen... ;-) Sie lernen dann etwas über den Betrieb und man puffert den Lokführermangel ab. Das wäre dann eine schöne Win-Win-Situation. :-)

*Also aus Controlern Traincontroler machen ^^
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Die BWL´er und Controller, die von nichts eine Ahnung haben, sollte man besser in die Wüste schicken und Ihnen keine Chance geben "einmal Eisenbahn zu spielen".

Du wirfst anderen vermeintliche Ahnungslosigkeit vor und verwendest selbst den Deppenapostroph? *slowclap*

Desweiteren frage ich mich wirklich, ob du wirklich selber glaubst, was du da schreibst?

Sind denn Magier und Hexen BWLer und Controller Schuld daran, dass Keolis keine Lokführer eingestellt hat?
Zitat
Wutzkman
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Die BWL´er und Controller, die von nichts eine Ahnung haben, sollte man besser in die Wüste schicken und Ihnen keine Chance geben "einmal Eisenbahn zu spielen".

Du wirfst anderen vermeintliche Ahnungslosigkeit vor und verwendest selbst den Deppenapostroph? *slowclap*

Desweiteren frage ich mich wirklich, ob du wirklich selber glaubst, was du da schreibst?

Sind denn Magier und Hexen BWLer und Controller Schuld daran, dass Keolis keine Lokführer eingestellt hat?

Naja, die Manager hätten natürlich mit realistischen übertariflichen Löhnen kalkulieren können. Nur hätte dann irgendwer anderes den Auftrag bekommen.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Dieses Thema wurde beendet.