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m7486
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T6Jagdpilot
Das Gegenteil kann ich auch schildern.
Wohnquartier aus den 70igern, vor 13 Jahren dorthin gezogen- Parkplätze reichlich vorhanden bis ca 22.00.
Gute ÖPNV Anbindung ( U-Bahn, 2 (3) Straba-Linien, zwei Buslinien, S-Bahn und eine dritte Buslinie mit etwas Fußweg erreichbar.
Seit ca 3 Jahren selbst tagsüber kaum noch Parkplätze zu bekommen, abends mit viel Glück.
Dabei gab es keine nennenswerte Verdichtung der Wohnbebauung.
Einen ganz wichtigen Fakt übersiehst du dabei: Berlin hat quasi null Prozent Leerstand. War dieser in Großwohnsiedlungen vor einigen Jahren noch überproportional hoch, so findet man dort heute auch immer schwieriger Wohnungen. Zudem, wenn sich gar nicht mehr die Frage stellt, wo man wohnt, sondern ob man eine Wohnung findet, dann ziehen natürlich auch finanziell stärkere Haushalte in eben jene Wohnsiedlungen, die Jahre zuvor noch verpönt waren. Diese haben in der Regel auch eher einen privaten PKW (ich meine das total wertfrei).
Es ist aber auch ein Fakt, dass die Autoquote in Berlin pro Kopf generell steigt. Auch hier ist eine Ursache eigentlich eine sehr erfreuliche: Die Wirtschaft in Berlin stieg in den letzten Jahren stark überproportional im Vergleich zum Bundesdurchschnitt, ebenso stark sank die Arbeitslosenquote. Gerade Menschen, die im Schichtdienst, im Vertrieb oder im Umland arbeiten, sind natürlich auf einen PKW angewiesen. Ich fände es auch falsch, den PKW zu verteufeln, so man ihn denn braucht. Für alle anderen Menschen sollte ein guter, sicherer, sauberer und zuverlässiger ÖPNV vorhanden sein, vor allem in Innenstadt(nahen) Lagen.
Re: TXL - Schließung und Nachnutzung / Urban Tech Republic Tegel 09.11.2020 08:56 |
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Philipp Borchert
Wie sieht es eigentlich aus, wenn im nächsten Jahr das gesamte Gelände an die Stadt Berlin geht - wird man bis zur vollständigen Entwicklung in den nächsten 10, 15 Jahren denn weiterhin diese teils riesigen Umwege laufen müssen, die das Flugfeld und diese ganze Sicherheitszone mit sich bringen? Es wäre doch toll, wenn man vom Ortsteil Tegel zur einstigen Flughafenfläche und darüber hinaus z.B. nach Jungfernheide laufen/radfahren könnte.
Für Autofahrer gibt es ja seit vielen Jahrzehnten immerhin eine kleine Abkürzung durch den Autobahntunnel, aber zu Fuß oder mit dem Rad hatte man - wie es manche Leute sicherlich toll finden - stets das Nachsehen. Jetzt wäre ja die Gelegenheit, wenigstens die ein oder andere Fuß/Radwegschneise durch das ja sicherlich erst in einigen Jahren zur Großbaustelle werdende Gebiet zu schlagen.
Re: TXL - Schließung und Nachnutzung / Urban Tech Republic Tegel 09.11.2020 11:07 |
Re: TXL - Schließung und Nachnutzung / Urban Tech Republic Tegel 09.11.2020 11:30 |
Re: TXL - Schließung und Nachnutzung / Urban Tech Republic Tegel 09.11.2020 11:32 |
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m7486
Das wird über die stark ausgebaute Meteorstraße erfolgen, welche genau in die Auffahrten zur A111 mündet. Diese wird laut Rahmenplan vierspurig mit Mittelinsel, im Kreuzungsbereich entsprechend auch mit zusätzlichen Abbiegespuren Richtung bzw. vom Kurt-Schumacher-Damm:
[www.schumacher-quartier.de]
Re: TXL - Schließung und Nachnutzung / Urban Tech Republic Tegel 09.11.2020 21:51 |
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Salzfisch
Wobei man auch die Chance hätte ergreifen können, den Flughafen-Tunnel komplett abzureißen und mit einer den aktuellen Verkehrsströmen angemesseneren Streckenführung (insbesondere Beseitigung der 40er-Schikane) in offener Bauweise neuzubauen.
Re: TXL - Schließung und Nachnutzung / Urban Tech Republic Tegel 09.11.2020 22:07 |
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def
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Salzfisch
Wobei man auch die Chance hätte ergreifen können, den Flughafen-Tunnel komplett abzureißen und mit einer den aktuellen Verkehrsströmen angemesseneren Streckenführung (insbesondere Beseitigung der 40er-Schikane) in offener Bauweise neuzubauen.
Damit das neue Wohngebiet von der Stadtautobahn zerschnitten, vom nächsten U-Bahnhof abgeschnitten und dem Autolärm ausgesetzt wird? Und das, damit die armen, armen Autofahrer mitten in einer Großstadt nicht weiterhin auf 40 km/h abbremsen müssen?
Re: TXL - Schließung und Nachnutzung / Urban Tech Republic Tegel 09.11.2020 22:10 |
Ich frage mich ja viel eher, wieso die Anbindung von neuer Meteorstr und Eichborndamm außerhalb der Anschlussstelle verläuft und nicht innerhalb. Die Fläche innerhalb ist doch eh tot, mit der Führung durch die Mitte wäre hier der Fläechenverbrauch geringer und die Einmündung wäre eine normale T-Kreuzung und nicht 2 Einbahnstraßen-Einmündungen kurz nacheinander.Zitat
def
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Salzfisch
Wobei man auch die Chance hätte ergreifen können, den Flughafen-Tunnel komplett abzureißen und mit einer den aktuellen Verkehrsströmen angemesseneren Streckenführung (insbesondere Beseitigung der 40er-Schikane) in offener Bauweise neuzubauen.
Naja, wieso? Nur, damit man nicht mehr auf 40 km/h abbremsen muss?
(Edit: Ich hatte Dich erst so verstanden, dass Du dann völlig auf einen Tunnel verzichten möchtest - was das neue Wohngebiete zerschnitte, von der U-Bahn abschnitte und dem Lärm aussetzte. Ist nach erneutem Lesen geändert.)
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Bd2001
Ich verstehe Salzfisch so, daß er die Autobahn weiterhin unter der Erde ("in offener Bauweise") haben möchte. Damit besteht weiterhin die alle Möglichkeiten der Gestaltung des neues Quartieres.
Nur was bringt die Beseitigung der Schikane?
Re: TXL - Schließung und Nachnutzung / Urban Tech Republic Tegel 10.11.2020 08:51 |
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neuer
Ich frage mich ja viel eher, wieso die Anbindung von neuer Meteorstr und Eichborndamm außerhalb der Anschlussstelle verläuft und nicht innerhalb. Die Fläche innerhalb ist doch eh tot, mit der Führung durch die Mitte wäre hier der Fläechenverbrauch geringer und die Einmündung wäre eine normale T-Kreuzung und nicht 2 Einbahnstraßen-Einmündungen kurz nacheinander.
Re: TXL - Schließung und Nachnutzung / Urban Tech Republic Tegel 10.11.2020 09:18 |
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Salzfisch
wäre ein Umbau im Bereich Flughafentunnel dagegen wohl Peaunts.
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Salzfisch
Ziel ist natürlich, den Verkehr flüssiger zu gestalten, damit die Tunnelsperrungen zu reduzieren und so die umliegenden Stadtstraßen zu entlasten.
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Salzfisch
Da wir hier im Nahverkehrsforum sind, kommt nun bestimmt bald der Hinweis, die Pendler aus dem Norden mögen doch bitte gefälligst alle auf U6 und S25 umsteigen...;-)
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Salzfisch
Ziel ist natürlich, den Verkehr flüssiger zu gestalten, damit die Tunnelsperrungen zu reduzieren und so die umliegenden Stadtstraßen zu entlasten.
Re: TXL - Schließung und Nachnutzung / Urban Tech Republic Tegel 10.11.2020 12:01 |
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Florian Schulz
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Salzfisch
Ziel ist natürlich, den Verkehr flüssiger zu gestalten, damit die Tunnelsperrungen zu reduzieren und so die umliegenden Stadtstraßen zu entlasten.
Die Umleitung bei einer Tunnelsperrung erfolgt in der Regel über Kurt-Schumacher-Damm und A105. Sie ist auch als Bedarfsumleitung so ausgeschildert. Beide Straßen haben mit 3x3 Fahrspuren den selben Querschnitt wie die weiterführenden Autobahnabschnitte Richtung Tegel und Richtung Stadtring. Da stellen sich mir zwei Fragen: Was sind die "umliegenden Stadtstraßen" die dieser Tunnel eigentlich entlasten soll? Und woher kommen die Verkehrsmengen, die an den Ecken dieses Straßendreiecks bestehend aus Tunnel Flughafen Tegel (TFT), A105 und K.-Schumacher-Damm quasi eine Verdoppelung der Leistungsfähigkeit nach sich zieht? Es ist doch so, dass wegen der nie erfolgten Verlängerung der A105 im Zuge der Westtangente hier mehr Autobahnen und autobahnähnliche Straßen gebaut wurden als heute gebraucht werden. Obendrein ist einer der drei Seiten des Dreiecks ein in der Instandhaltung aufwändiges Tunnelbauwerk, deren Existenzberechtigung seit letztem Sonntag hinfällig geworden ist.
Ich würde daher den radikalen Schritt wagen und den Tunnelabschnitt komplett infrage stellen unter der Maßgabe, dass der Autobahnverkehr über A105 und Schumacher-Damm bei Beibehaltung der selben Straßenleistungsfähigkeit verlegt wird. Der entscheidende Zwangspunkt bliebe dann der Knotenpunkt AK Reinickendorf (die anderen beiden Knotenpunkte des Deiecks wären dann hinfällig). Hier müsste man im Wesentlichen eine niveaufreie Lösung für den Linksabbiegerverkehr finden, idealerweise als Overfly. Ich glaube sogar, dass der Wegfall des TFT ein Paradebeispiel für die Auflösung des Braess-Paradoxons sein könnte, wonach die bloße Existenz mehrerer Straßen für die selbe Verkehrsrelation an sich Stau verursacht. Fiele diese Handlungsoption weg, könnte dies den Verkehr verstetigen.
EDIT: Habe erst jetzt den städtebaulichen Entwurf gesehen, wonach meine Idee quasi entgegengesetzt umgesetzt wird. Statt den TFT zurückzubauen sind der Rückbau des Kurt-Schumacher-Damms und der ex-A105/Neu-Meteorstraße auf einen 2x2-Querschnitt geplant. Immerhin.
Viele Grüße
Florian Schulz
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Florian Schulz
Die Umleitung bei einer Tunnelsperrung erfolgt in der Regel über Kurt-Schumacher-Damm und A105. Sie ist auch als Bedarfsumleitung so ausgeschildert. Beide Straßen haben mit 3x3 Fahrspuren den selben Querschnitt wie die weiterführenden Autobahnabschnitte Richtung Tegel und Richtung Stadtring. Da stellen sich mir zwei Fragen: Was sind die "umliegenden Stadtstraßen" die dieser Tunnel eigentlich entlasten soll?Zitat
Salzfisch
Ziel ist natürlich, den Verkehr flüssiger zu gestalten, damit die Tunnelsperrungen zu reduzieren und so die umliegenden Stadtstraßen zu entlasten.
Re: TXL - Schließung und Nachnutzung / Urban Tech Republic Tegel 11.11.2020 20:48 |
Re: TXL - Schließung und Nachnutzung / Urban Tech Republic Tegel 11.11.2020 23:32 |
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Salzfisch
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Florian Schulz
Die Umleitung bei einer Tunnelsperrung erfolgt in der Regel über Kurt-Schumacher-Damm und A105. Sie ist auch als Bedarfsumleitung so ausgeschildert. Beide Straßen haben mit 3x3 Fahrspuren den selben Querschnitt wie die weiterführenden Autobahnabschnitte Richtung Tegel und Richtung Stadtring. Da stellen sich mir zwei Fragen: Was sind die "umliegenden Stadtstraßen" die dieser Tunnel eigentlich entlasten soll?Zitat
Salzfisch
Ziel ist natürlich, den Verkehr flüssiger zu gestalten, damit die Tunnelsperrungen zu reduzieren und so die umliegenden Stadtstraßen zu entlasten.
Lies' bitte meinen Beitrag vollständig: Du beschreibst den Ist-Zustand, wo der Umleitungsverkehr niemanden stört. Deshalb schrieb ich ja von "menschenleeren Gegenden". Nur zukünftig gibt es ja sowohl entlang des Kurt-Schumacher-Damms als auch entlang der Meteor-Straße Wohnbebauung, da tun mir einfach jetzt schon die Anwohner leid.
Dein "radikaler Schritt" der Tunnelaufgabe hätte für den Verkehrsfluss auf der BAB tatsächlich etwas für sich (natürlich wegen der neuen Wohnquartiere indiskutabel): Als damals um 2010 der Tunnel saniert wurde, lief das, ohne Ampeln und sonstige niveaugleiche Querungen, eigentlich ganz stabil und flüssig. Ich würde sogar sagen, dass die Situation mit Tunnel aktuell mehr Konfliktpotential bietet, als die Umleitung damals, daher ja die Frage, ob man den Tunnel nicht lieber durchlässiger gestalten sollte.
Bevor def jetzt wieder nervös wird: Damit meine ich nicht einen sechstreifigen Ausbau o. ä., sondern nur, die Stellen umzugestalten, die aktuell jeweils am Ende des Tunnels den Verkehrsfluss hemmen und so zu Rückstau und Sperrungen führen. Eine 40er-Schikane vor dem Tunnel hätte beispielsweise nicht diese negativen Auswirkugen, da der Tunnel wegen eines Staus davor nicht gesperrt würde...