Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21)
geschrieben von B-V 3313 
Zitat
BVG-Fuchs
...und zahlt das 10-fache an Pacht.

Naja, die Pacht von Kleingärten ist ja sowieso nur symbolisch. Wer glaubt, dass er für so wenig Geld irgendwo leben darf, hat das ökonomische Verständnis von Hausbesetzern...

Allerdings werden sich seltsamerweise die wenigsten Kleingärtner in der linksradikalen Szene einordnen. Komisch.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Klar, denn wenn der Gartenbesitzer beginnt Steine zu schmeißen, ruiniert er damit sein Grundstück ;-)
Zitat
Nemo
Zitat
BVG-Fuchs
...und zahlt das 10-fache an Pacht.

Naja, die Pacht von Kleingärten ist ja sowieso nur symbolisch. Wer glaubt, dass er für so wenig Geld irgendwo leben darf, hat das ökonomische Verständnis von Hausbesetzern...

Allerdings werden sich seltsamerweise die wenigsten Kleingärtner in der linksradikalen Szene einordnen. Komisch.

Wunderbar - wieder einmal eine Debatte über unser Kernthema. "Wer glaubt, dass er für so wenig Geld irgendwo leben darf, hat das ökonomische Verständnis von Hausbesetzern... " - ich überlege gerade, welche Meinung die alten Germanen (oder muß es jetzt German/inn/en heißen?) dazu gehabt hätten. Oder die Ureinwohner Amerikas? Oder ...

Kleingärten und Kleingärtner/inn/en hatten und haben eine nicht zu unterschätzende Funktion im sozialen Gefüge unseres Landes. Viele Kleingartenanlagen sind auch öffentlich zugänglich, in Berlin genauso wie in Leipzig oder sonstwo.

Am Schluß warten dann Grundfragen: Muß sich der Boden "rechnen"? Oder Wasser? Wenn ja, für wen und mit welchem Recht? Etwa so: Der Staat hat den Boden erschaffen, also darf er für seine Nutzung auch eine Pacht verlangen?
Zitat
Marienfelde
Zitat
Nemo
Zitat
BVG-Fuchs
...und zahlt das 10-fache an Pacht.

Naja, die Pacht von Kleingärten ist ja sowieso nur symbolisch. Wer glaubt, dass er für so wenig Geld irgendwo leben darf, hat das ökonomische Verständnis von Hausbesetzern...

Allerdings werden sich seltsamerweise die wenigsten Kleingärtner in der linksradikalen Szene einordnen. Komisch.


Am Schluß warten dann Grundfragen: Muß sich der Boden "rechnen"? Oder Wasser? Wenn ja, für wen und mit welchem Recht? Etwa so: Der Staat hat den Boden erschaffen, also darf er für seine Nutzung auch eine Pacht verlangen?

...oder Häuser?

oder ÖPNV?

oder Straßen? Warum eigentlich nicht auch Straßen?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Marienfelde
Kleingärten und Kleingärtner/inn/en hatten und haben eine nicht zu unterschätzende Funktion im sozialen Gefüge unseres Landes. Viele Kleingartenanlagen sind auch öffentlich zugänglich, in Berlin genauso wie in Leipzig oder sonstwo.

Ebendrum sind sie ja auch hochgradig subventioniert, indem für die Grundstücke erheblich niedrigere Pachtzinsen verlangt werden als für andere Grundstücke - etwa für Wochenend- oder Wohnhäuser.

Zitat
Marienfelde
Am Schluß warten dann Grundfragen: Muß sich der Boden "rechnen"? Oder Wasser? Wenn ja, für wen und mit welchem Recht? Etwa so: Der Staat hat den Boden erschaffen, also darf er für seine Nutzung auch eine Pacht verlangen?

Der Staat hat den Boden nicht erschaffen, aber im Fall der Kleingärten ist er meist dessen Eigentümer und verpachtet ihn an die Kleingartenvereine, die wiederum Unterpachtverträge mit den Nutzer:innen abschließen. Dabei muss eine Gleichbehandlung mit anderen potenziellen Nutzer:innen gewährleistet sein, d.h. wenn statt der streng reglementierten Kleingartennutzung eine Wohnnutzung erlaubt würde, müsste der Boden eben auch vergleichbar zu anderen Wohngrundstücken bewertet und der Pachtzins entsprechend angepasst werden.

Der Grundgedanke, dass Boden irgendwem gehört und monetär bewertet wird, ist ein ziemlich grundlegendes Prinzip der Bundesrepublik. Dies zu ändern, würde eine Grundgesetzänderung erfordern, die auf absehbare Zeit wohl kaum die erforderliche Mehrheit bekommen würde.
Zitat
Nemo
Zitat
Marienfelde
Zitat
Nemo
Zitat
BVG-Fuchs
...und zahlt das 10-fache an Pacht.

Naja, die Pacht von Kleingärten ist ja sowieso nur symbolisch. Wer glaubt, dass er für so wenig Geld irgendwo leben darf, hat das ökonomische Verständnis von Hausbesetzern...

Allerdings werden sich seltsamerweise die wenigsten Kleingärtner in der linksradikalen Szene einordnen. Komisch.


Am Schluß warten dann Grundfragen: Muß sich der Boden "rechnen"? Oder Wasser? Wenn ja, für wen und mit welchem Recht? Etwa so: Der Staat hat den Boden erschaffen, also darf er für seine Nutzung auch eine Pacht verlangen?

...oder Häuser?

oder ÖPNV?

oder Straßen? Warum eigentlich nicht auch Straßen?

Der Unterschied zwischen natürlichen Ressourcen (Boden, Wasser, Luft, ...) und von Menschen erschaffenen Häusern, Straßen usw. ist aber, glaube ich, erkennbar.
@Marienfelde: Findest du es richtig, dass Berlin Kleingartenanlagen mit U-Bahnanschluss hat, aber gleichzeitig Neubaugebiete fernab jeglichen ÖPNVs angelegt werden?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
@Marienfelde: Findest du es richtig, dass Berlin Kleingartenanlagen mit U-Bahnanschluss hat, aber gleichzeitig Neubaugebiete fernab jeglichen ÖPNVs angelegt werden?

Ich versuche mal eine Antwort auf diese wohl rhetorische Frage: Ich halte die im Nordostraum Berlins zu besichtigende Praxis in der DDR, leistungsfähige S- und U-Bahnstrecken und ergänzend dazu auch hochwertige Straßenbahnstrecken auf Stadtbahnniveau gleich mitzubauen, für durchaus richtungsweisend. An diese Praxis sollte man wieder stärker anknüpfen. Gelingen könnte das immerhin bei der Nachnutzung des TXL.

Mit dem ersten Teil der Frage könnte man sich sehr lange beschäftigen: Was war zuerst da (vermutlich die Kleingärten)? Wohin führt die U-Bahn? Wurde die Linienführung der U-Bahn richtig gewählt?

Anschließend ergäbe sich dann die Frage, welche Schlußfolgerungen man denn daraus zu ziehen gedenkt, also z.B.: Weil eine U-Bahn auf einer falschen Linienführung durch Kleingartengelände gebaut wurde, setzt man auf "Nachverdichtung" durch Beseitigung der Kleingärten und massiven Wohnungsbau?

Ich weiß auch nicht, welchen U-Bahnabschnitt oder welchen U-Bahnhof Du meinst, auch wenn es sicherlich Strecken im Netz gibt, die heute sicherlich nicht mehr so gebaut werden würden (ich glaube ja immer an die Lernfähigkeit der Menschen, trotz vieler gegenteiliger Erfahrungen).
Verkehrssenatorin Frau Günther wird laut Tagesspiegel Checkpoint dem nächsten Senat aus "familiären Gründen" nicht mehr angehören.

Da der Artikel hinter einer Paywall liegt, habe ich auf einen Link verzichtet.
Hier ohne Paywall:

Zitat
rbb24
Regine Günther steht nicht mehr als Senatorin zur Verfügung. Das gab die Grünen-Politikerin am Donnerstag bekannt - sie nannte familiäre Gründe. Nach Müller, Kalayci und Scheeres steigt somit ein weiteres Mitglied der aktuellen Regierung aus.

[www.rbb24.de]
Habe zumindest die Hoffnung, daß Frau Kalaycis FFP2-Pflicht im Berliner ÖPNV gelockert wird...um nicht wieder auf Fr. Günther rumzuhacken.
Zitat
Nordender
Habe zumindest die Hoffnung, daß Frau Kalaycis FFP2-Pflicht im Berliner ÖPNV gelockert wird...um nicht wieder auf Fr. Günther rumzuhacken.

Damit man dann wieder über die Ansteckungsgefahr im ÖV schreiben kann?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
X-Town Traffic
Hier ohne Paywall:

Zitat
rbb24
Regine Günther steht nicht mehr als Senatorin zur Verfügung. Das gab die Grünen-Politikerin am Donnerstag bekannt - sie nannte familiäre Gründe. Nach Müller, Kalayci und Scheeres steigt somit ein weiteres Mitglied der aktuellen Regierung aus.

[www.rbb24.de]

Sehr guter (Abschluss-)Artikel dazu von Peter Neumann in der Berliner Zeitung:

https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/regine-guenther-hoert-auf-wer-wird-berlins-neue-verkehrssenatorin-li.190021

Ein personeller Neustart, wie ihn Jens Wieseke fordert, ist sicher dringend nötig. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass in den Sondierungsgesprächen die anderen beiden Partner deutlich signalisiert haben, mit Frau Günther nicht erneut zusammenarbeiten zu wollen/können.

Viele Grüße
André
Zitat
Nemo
Zitat
Nordender
Habe zumindest die Hoffnung, daß Frau Kalaycis FFP2-Pflicht im Berliner ÖPNV gelockert wird...um nicht wieder auf Fr. Günther rumzuhacken.

Damit man dann wieder über die Ansteckungsgefahr im ÖV schreiben kann?

Gefühlt haben eh die meisten nur noch eine OP-Maske auf...ich habe nie behauptet FFP2 ist sicherer.
OP-Maske schützt die anderen und FFP schützt die anderen ein kleines bisschen besser und zusätzlich dich. Also wenn du das Virus nicht haben willst, bleib bei der FFP-Maske, zum Bremsen der Verbreitung würde aber die OP-Maske reichen.
Können wir bitte die Maskendiskussion lassen? Seit anderthalb Jahren so ermüdend, wissenschaftliche Nachweise werden meist von einer Seite nicht akzeptiert. Jedenfalls beschließt nicht die Verkehrssenatorin, wer auch immer es sein wird, eine Maskenpflicht und somit ist das themenfremd und führt zu nichts außer ellenlangen Diskussionen ohne jeglichen Mehrwert.
Zitat
andre_de

Sehr guter (Abschluss-)Artikel dazu von Peter Neumann in der Berliner Zeitung:

https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/regine-guenther-hoert-auf-wer-wird-berlins-neue-verkehrssenatorin-li.190021


Viele Grüße
André
Ich muss gestehen, dass mich die Namen, die für Günthers Nachfolge fallen, alle nicht wirklich überzeugen, bis auf vielleicht Monika Hermann. Die hat in ihrem Bezirk gute Arbeit geleistet und Friedrichshain-Kreuzberg zum Vorreiter einer anderen Straßenflächenverteilung gemacht. Zwar nur im Berliner Verhältnis, aber immerhin. Persönlich würde ich mir Kircher wünschen, der das Amt eigentlich schon viel früher hätte verdient gehabt.
Zitat
hansaplatz
Zitat
andre_de

Sehr guter (Abschluss-)Artikel dazu von Peter Neumann in der Berliner Zeitung:

https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/regine-guenther-hoert-auf-wer-wird-berlins-neue-verkehrssenatorin-li.190021


Viele Grüße
André
Ich muss gestehen, dass mich die Namen, die für Günthers Nachfolge fallen, alle nicht wirklich überzeugen, bis auf vielleicht Monika Hermann. Die hat in ihrem Bezirk gute Arbeit geleistet und Friedrichshain-Kreuzberg zum Vorreiter einer anderen Straßenflächenverteilung gemacht. Zwar nur im Berliner Verhältnis, aber immerhin. Persönlich würde ich mir Kircher wünschen, der das Amt eigentlich schon viel früher hätte verdient gehabt.

Also Frau Herrmann ist gerade frisch gerügt worden, da kann man von ausgehen, dass sie nicht Verkehrssenatorin wird. Auch sonst fiel sie ja primär mit Klientel-Politik auf und nicht mit Lösungen, die auch denen zu Gute kommen, die sie nicht gewählt haben.

Für mich gibt es nur einen geeigneten Kandidaten, und das ist Kirchner. Ein Fachmann der wirklich in dem Ressort was bewegen kann und niemand, der sich jemals vorwerfen lassen müsste, aufgrund von familiären Beziehungen oder Quote in das Amt gehievt worden zu sein. Vor allem aber ist er kein Fanatiker in die ein oder andere Richtung sondern denkt die Lösung des Problems systemisch. Die Herausforderungen jedenfalls sind enorm, die Stadt wächst und der Verkehr steigt, die finanziellen Handlungsspielräume im Berliner Haushalt werden aber auf absehbare Zeit erstmal enger werden.
Lt dem Tagesspiegel möchte die Fr. Herrmann zum Glück aller Menschen in Berlin nicht Verkehrssenatorin werden.
[checkpoint.tagesspiegel.de]

Man kann nur hoffen, das sie die politische Bühne komplett verlässt.

___
Gute Nacht, Forum!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.10.2021 09:15 von Der Fonz.
Zitat
Der Fonz
Lt dem Tagesspiegel möchte die Fr. Herrmann zum Glück aller Menschen in Berlin nicht Verkehrssenatorin werden.
[checkpoint.tagesspiegel.de]

Man kann nur hoffen, das sie die politische Bühne komplett verlässt.

Warum? Sie war doch eigentlich immer ganz gut darin, die konservative Welt zu erschrecken!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen