Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 23.12.2022 23:00 |
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Arnd Hellinger
Der beste Verkehrsvertrag mit den striktesten Sanktionen schützt keinen Aufgabenträger und kein EVU dieser Welt vor Infektionswellen sowie dadurch temporär ausfallenden Personalen. Möglicherweise wäre es dagegen schlauer gewesen, über die kalte Jahreszeit Maskenpflicht und Abstandsregeln wieder zu verschärfen, um das Problem der Infektionsgefahr kausal einzudämmen.
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 23.12.2022 23:32 |
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Lopi2000
Nur würden solche Kapazitäten natürlich auch zu entsprechenden Preisen führen.
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 23.12.2022 23:34 |
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 23.12.2022 23:44 |
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Lopi2000
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Arnd Hellinger
Der beste Verkehrsvertrag mit den striktesten Sanktionen schützt keinen Aufgabenträger und kein EVU dieser Welt vor Infektionswellen sowie dadurch temporär ausfallenden Personalen. Möglicherweise wäre es dagegen schlauer gewesen, über die kalte Jahreszeit Maskenpflicht und Abstandsregeln wieder zu verschärfen, um das Problem der Infektionsgefahr kausal einzudämmen.
Naja, ab irgendeiner extrem hohen Strafe dürfte es halt dazu führen, dass die EVU sich eine Personaldecke zulegen, die groß genug ist, um jeden eventuellen Ausfall abzufedern. Theoretisch kann man natürlich jede Personalstelle mit einer Reservepersonalstelle verdoppeln.
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 00:52 |
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Arnd Hellinger
Aha, und das soll - jetzt ganz unabhängig von den Kosten - Deiner Vorstellung nach in der Praxis genau wie funktionieren? Willst Du die "Reservisten" bei vollen Bezügen monatelang in Quarantäne halten, damit sie im Fall der Fälle auch alle ganz sicher arbeitsfähig sind, oder wie denkst Du Dir das? Da suchen sich die Leute doch ganz schnell Jobs, bei denen sie im geregelten Wechsel Arbeits- und Freizeit haben...
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 01:37 |
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Lopi2000
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Arnd Hellinger
Der beste Verkehrsvertrag mit den striktesten Sanktionen schützt keinen Aufgabenträger und kein EVU dieser Welt vor Infektionswellen sowie dadurch temporär ausfallenden Personalen. Möglicherweise wäre es dagegen schlauer gewesen, über die kalte Jahreszeit Maskenpflicht und Abstandsregeln wieder zu verschärfen, um das Problem der Infektionsgefahr kausal einzudämmen.
Naja, ab irgendeiner extrem hohen Strafe dürfte es halt dazu führen, dass die EVU sich eine Personaldecke zulegen, die groß genug ist, um jeden eventuellen Ausfall abzufedern. Theoretisch kann man natürlich jede Personalstelle mit einer Reservepersonalstelle verdoppeln.
Das Ganze kann man mit dem Wagenmaterial auch machen, um auch eine Krise wie bei der S-Bahn 2009 abzufedern. Auch den Wagenpark kann man theoretisch mit Reservezügen verdoppeln - idealerweise mit einer anderen Baureihe, damit auch Serienmängel abgefedert werden.
Nur würden solche Kapazitäten natürlich auch zu entsprechenden Preisen führen.
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 01:50 |
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Arnd Hellinger
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Alba Coach
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Stefan Metze
Und mich bestätigen die Tage nach dem Fahrplanwechsel mal wieder: ÖPNV-Ausschreibungen sind der absolute Mumpitz, das muss umgehend abgeschafft werden.
Eher ist doch das Problem wie man die Verträge gestaltet. Die Strafzahlungen müssten so hoch sein, dass schon nach kurzer Zeit es an die finanzielle Substanz des Unternehmens geht.
Man wird hier auch nicht das Gefühl los, dass die ODEG die Ausschreibung nur gewonnen hat, weil man Parameter zusicherte, die man von vornherein gar nicht erfüllen konnte, man aber andere damit schlug.
Auch wenn ich diesen Ausschreibungszirkus ähnlich kritisch sehe wie Stefan: Bei vergleichbar hohen Krankenständen käme selbst eine üppig besetzte Bundes- oder ReicHsbahn der Zeit "vor 1994" irgendwann an ihre Grenzen. Zwar hätte die beispielsweise kurzfristig Tf von Güterzügen auf den Regionalverkehr umsetzen können, aber das wäre nach ein paar Tagen wiederum Industrie und Handel negativ aufgefallen...
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 08:56 |
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 09:40 |
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Adenosin
Die Idee, dass Pönalen nur hoch genug sein müssten, damit das EVU alles versucht, um diese Pönalen zu vermeiden. Diese Idee funktioniert vielleicht im Lehrbuch, aber nicht in der Praxis.
...
Auch bei einer monetär schmerzhaften Pönalisierung, würde das Unternehmen mit der größten Risikobereitschaft die Ausschreibung gewinnen. Oder anders formuliert: Egal wie hoch die Pönalen für personalbedingte Ausfälle sind, es kommt trotzdem ein EVU um die Ecke, dass in der Kalkulation eine zu niedrige Krankenquote ansetzen wird und damit günstiger als die Konkurrenz ist und die Ausschreibung gewinnt.
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 12:07 |
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Global Fisch
Wenn man Pönale mit einbezieht, muss sich ein Anbieter überlegen, ob es für ihn günstiger ist, Pönalezahlungen einzukalkulieren oder doch besser gleich einen ausreichenden Stand an Personal und Fahrzeugen vorzuhalten.
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 12:28 |
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Alba Coach
Man wird hier auch nicht das Gefühl los, dass die ODEG die Ausschreibung nur gewonnen hat, weil man Parameter
zusicherte, die man von vornherein gar nicht erfüllen konnte, man aber andere damit schlug.
Zitat
Alba Coach
Der VBB hat halt auch Spitzenpersonal in seinen Reihen sitzen, der diese Verarsche
mit sich machen lässt. Hier bewahrheitet sich der Spruch, wer billig will zahlt am Ende drauf.
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 12:43 |
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 12:56 |
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485er-Liebhaber
Aber man darf sehr stark vermuten, ohne Loslimitierung wäre die ODEG in den großen Losen (wie bereits bei der letzten Ausschreibung) nicht zum Zuge gekommen. Nicht umsonst hat die DB ihre Wunschkombination mit mehr Kilometern bekommen.
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 13:14 |
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VvJ-Ente
Bei einer Störung im Tunnel können keine Bahnen nach Greifswalder Straße oder Wedding umgeleitet werden, wegen fehlender Streckenkunde. Wenn DB und ODEG RE-Linien tauschen, brauchen die Fahrer wochenlang Schulungsfahrten. Fahrer aus dem Ruhrgebiet oder Bayern könnten einfach so einspringen? Was machen die anders?
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 13:16 |
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Global Fisch
Warum sollte das nicht (bis auf Extremfälle) funktionieren? Bzw. wo wurde das schon gemacht und ist gescheitert?
Nein, ganz so simpel ist es nicht, dass stets der optimistischste Anbieter gewinnt. Weder mit noch ohne Pönale. Ein überoptimistischer Anbieter schafft das einmal; aber nicht auf Dauer. Der Anbieter muss ja schon so kalkulieren, dass er Gewinne macht.
Wenn man Pönale mit einbezieht, muss sich ein Anbieter überlegen, ob es für ihn günstiger ist, Pönalezahlungen einzukalkulieren oder doch besser gleich einen ausreichenden Stand an Personal und Fahrzeugen vorzuhalten.
Pönalvereinbarungen sind für den Besteller quasi so etwas wie eine Versicherung, machen die Sache teurer, aber weniger riskant.
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 13:18 |
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Nemo
Die DB hat fürs RE1-Los kein Angebot abgegeben, da dann das Los 2 nicht auch an die ODEG gehen konnte und so die DB einen beliebig höheren Preis bieten konnte und trotzdem gewonnen hat. Hätte noch ein Anbieter mit einem günstigen Angebot mitgeboten, dann wäre nicht die ODEG sondern die DB rausgeflogen. Von daher weiß ich nicht, wer ohne Loslimitierung mehr Lose gewonnen hat. Vermutlich hätte die DB dann aber billiger angeboten und müsste dann jetzt das Geld durch Einsparungen
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 13:25 |
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Adenosin
Die Realität sieht aber so aus, dass es tatsächlich Verkehrsverträge gibt, die für die EVUs gar nicht auskömmlich sind. Vor einigen Jahren hatte ich dazu mal eine Auswertung der Bundesnetzagentur gelesen, derzufolge erstaunlich viele EVUs mit ihren Verkehrsverträgen keinen Gewinn machen. Das hatte mich selbst überrascht.
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 13:25 |
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Adenosin
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Nemo
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485er-Liebhaber
Aber man darf sehr stark vermuten, ohne Loslimitierung wäre die ODEG in den großen Losen (wie bereits bei der letzten Ausschreibung) nicht zum Zuge gekommen. Nicht umsonst hat die DB ihre Wunschkombination mit mehr Kilometern bekommen.
Die DB hat fürs RE1-Los kein Angebot abgegeben, da dann das Los 2 nicht auch an die ODEG gehen konnte und so die DB einen beliebig höheren Preis bieten konnte und trotzdem gewonnen hat. Hätte noch ein Anbieter mit einem günstigen Angebot mitgeboten, dann wäre nicht die ODEG sondern die DB rausgeflogen. Von daher weiß ich nicht, wer ohne Loslimitierung mehr Lose gewonnen hat. Vermutlich hätte die DB dann aber billiger angeboten und müsste dann jetzt das Geld durch Einsparungen
Nach meiner Kenntnis hat DB Regio für die Ausschreibung Elbe-Spree für jedes Los und jede zulässige Loskombination ein Angebot abgegeben.
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 17:41 |
Inzwischen sind bundesweit rund 80 Linien betroffen - fast alle wegen Personalmangel oder Krankenstand beim Bahnunternehmen selbst oder auf den Stellwerken:Zitat
GraphXBerlin
@Arnd Hellinger
Ganz Deiner Meinung!
Corona, Grippe- und Erkältungswelle haben nichts mit etwaigen Verkehrsunternehmen zu tun. Selbst unter einer reinen DB würden die Leute fehlen.
Re: Auf dem RE1 wird jede dritte Fahrt gestrichen 24.12.2022 20:41 |
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485er-Liebhaber
Die ODEG kennt sich ja leider sowieso aus möglichst viele Verschlechterungen an den Fahrgast weiterzugeben. Was wurde versprochen der Kiss ist ja so leicht auf 5 Wagen zu verlängern und dann gab es 10 Jahre Sardinenfeeling im RE2, außer man fuhr sehr früh oder spät. Oder der "kurzzeitige" Einsatz von Ersatzzügen (siehe aktuell weiter MV, wo bald ein VBB Desiro ML aushelfen darf). Der RE2 Verstärker jahrelang mit geringer Kapazität.