Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 08:17 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 08:28 |
Zitat
T6Jagdpilot
man kann mir aber nicht erzählen, das Fahrradfahrerei alles gut macht
Zitat
T6Jagdpilot
und die Sicherheitsbehörden des öfteren politisch ausgebremst werden, wo durchgreifen nötig ist
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 08:48 |
Ja, die Bedeutung der Verkehrspolitik und gerade des Themas Friedrichstraße war rational aber gar nicht mehr zu erklären, aber bei Wahlentscheidungen geht es halt auch um Emotionen. Ich habe im Bekanntenkreis meiner Eltern (Rentner aus einem gutbürgerlichen Stadtrandbezirk) so viele ältere Damen und Herren mitbekommen, die sich tierisch über die Sperrung der Friedrichstraße geärgert haben. Wenn man dann aber mal konkret nachgefragt hat, wann sie das letzte Mal in dem gesperrten Teil der Friedrichstraße waren, war das oft sehr, sehr lange her. Und wenn man die dann auch noch gefragt hat, wann sie dort das letzte Mal mit dem Auto langgefahren sind, kamen Antworten wie "noch nie, aber ...". Die haben die Friedrichstraße teilweise nach der ersten Sperrung nie besucht und beziehen ihr Wissen und ihre Meinung nur aus der Abendschau und aus Tagesspiegel oder Morgenpost.Zitat
hvhasel
Es ist auch recht interessant, wie bedeutend die Verkehrspolitik für die Wähler der CDU war, das wird die Partei in dieser Frage sicherlich bestärken und wird in jeder Konstellation zukünftig eine Rolle spielen. Etwas überspitzt kann man daraus schließen, dass die Berliner in den Außenbezirken möglichst keine Veränderungen in der Verkehrspolitik wollen.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 08:50 |
Zitat
hvhasel
So wie Nemo sehe ich es auch. Die Wahl zeigt deutlicher noch als bisher, wie gespalten Berlin zwischen Innenstadt, mehrheitlich grün, und Außenbezirken, mehrheitlich schwarz, ist. Es wäre für die Stadt sicherlich das Beste, diese beiden Pole zusammen zu bringen und Parteipolitik ausnahmsweise hintanzustellen.
Zitat
hvhasel
- Friedrichstraße und A100-Weiterbau sind die beiden größten verkehrspolitischen Symbole derzeit. Hier wird es bestimmt zu einem Kompromiss kommen. Auch die CDU könnte damit leben, wenn sie den 17. Bauabschnitt nicht mehr fordert und sich raushält. Gerade wenn der mögliche Koalitionspartner dafür einem beschleunigten Ausbau der TVO zustimmt. Die Friedrichstraße kann endlich „totgeprüft“ werden, vermutlich wird sie für den MIV wieder freigegeben.
Zitat
hvhasel
- Zwar wird der Straßenbahnausbau in den Außenbezirken ziemlich zum Erliegen kommen, aber ich denke, auf die geplanten Strecken in der Innenstadt hat das kaum Auswirkungen. Gerade wenn ich an die Verlängerung Turmstraße nach Jungfernheide denke, sehe ich keineswegs schwarz. Die anderen Vorhaben kann man locker aus der Legislaturperiode raushalten, das gilt vielleicht auch für die Sonntagstraße.
Zitat
hvhasel
- Bei der Bus- und Straßenbahnbeschleunigung bin ich persönlich gespannt, was kommt. Instinktiv würde ich sagen, eher wenig Ambitionen. Aber wer weiß. Solange keine Parkplätze draufgehen, sollte das nicht unmöglich sein.
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hvhasel
- Sehr interessant wird der Konflikt um immer mehr MIV bei steigenden Einwohnerzahlen in jedem Fall. Denn dieselben Wähler, die automobile Freiheit (aus welchen Gründen auch immer) wünschen, sehen das schon im eigenen Wohnumfeld möglicherweise ganz anders. Nur mit Angeboten wird sich dieses Problem auch nicht lösen lassen. Auch sind die Lösungen für die Außenbezirke nicht die gleichen für die Innenstadt.
Zitat
hvhasel
- Bleibt noch der Radverkehr. Die Radschnellverbindungen lassen sich nicht mehr vollständig stoppen, da bin ich sicher. Aber auch hier gilt: Alles, was Parkplätze kostet, wird natürlich möglichst verhindert oder zumindest verzögert. Das gilt dann auch für das normale Radwegenetz. Aber es wird natürlich trotzdem weitergehen, gerade mit grünem Koalitionspartner.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 09:06 |
Zitat
M48er
Ja, die Bedeutung der Verkehrspolitik und gerade des Themas Friedrichstraße war rational aber gar nicht mehr zu erklären, aber bei Wahlentscheidungen geht es halt auch um Emotionen. Ich habe im Bekanntenkreis meiner Eltern (Rentner aus einem gutbürgerlichen Stadtrandbezirk) so viele ältere Damen und Herren mitbekommen, die sich tierisch über die Sperrung der Friedrichstraße geärgert haben. Wenn man dann aber mal konkret nachgefragt hat, wann sie das letzte Mal in dem gesperrten Teil der Friedrichstraße waren, war das oft sehr, sehr lange her. Und wenn man die dann auch noch gefragt hat, wann sie dort das letzte Mal mit dem Auto langgefahren sind, kamen Antworten wie "noch nie, aber ...". Die haben die Friedrichstraße teilweise nach der ersten Sperrung nie besucht und beziehen ihr Wissen und ihre Meinung nur aus der Abendschau und aus Tagesspiegel oder Morgenpost.Zitat
hvhasel
Es ist auch recht interessant, wie bedeutend die Verkehrspolitik für die Wähler der CDU war, das wird die Partei in dieser Frage sicherlich bestärken und wird in jeder Konstellation zukünftig eine Rolle spielen. Etwas überspitzt kann man daraus schließen, dass die Berliner in den Außenbezirken möglichst keine Veränderungen in der Verkehrspolitik wollen.
Ich finde aber, dass die Grünen hier unnötig eine Steilvorlage für die CDU geliefert haben. Einfach nur sperren, klappt oft nicht. Man muss eine positive Botschaft (für etwas statt gegen etwas) hinbekommen, dann wird es auch eher akzeptiert. Und man muss viel stärker mit Gestaltung arbeiten. Hätte man z.B. direkt vor der Gallerie Lafayette einen großen Pop-up-Kinderspielplatz aufgebaut und die Sperrung im April statt Januar begonnen, wäre sicherlich andere Bilder in den Medien entstanden.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 09:09 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 09:33 |
Zitat
hvhasel
- Die Friedrichstraße kann endlich „totgeprüft“ werden, vermutlich wird sie für den MIV wieder freigegeben.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 09:36 |
Zitat
hvhasel
Grundsätzlich war die Koalition gar nicht so unerfolgreich, wenn man sich die Liste der Maßnahmen oder die wirtschaftliche Entwicklung Berlins anschaut, ist das für wenige Monate recht bemerkenswert. Aber man muss eben dazu stehen!
Zitat
hvhasel
Es täte der SPD jetzt sehr gut, in die Opposition zu gehen bevor es für sie zu spät ist.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 10:35 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 11:48 |
Zitat
CDU
...den Individualverkehr durch grüne Wellen und ein besseres Baustellen-Management flüssiger machen zu wollen. Die Partei verspricht, dass jedes Schlagloch binnen 24 Stunden repariert wird. Im Straßenbau und bei der Brückensanierung soll es eine Investitionsoffensive geben. Die Autobahn A100 will die CDU bis zur Storkower Straße verlängern, Tempo 50 soll nach Vorstellung der CDU Regelgeschwindigkeit auf Hauptstraßen bleiben. Eine City-Maut lehnt die Partei ab. Für E-Autos soll es in den nächsten fünf Jahren 10.000 Ladepunkte geben.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 12:15 |
Zitat
M48er
Ich finde aber, dass die Grünen hier unnötig eine Steilvorlage für die CDU geliefert haben. Einfach nur sperren, klappt oft nicht. Man muss eine positive Botschaft (für etwas statt gegen etwas) hinbekommen, dann wird es auch eher akzeptiert. Und man muss viel stärker mit Gestaltung arbeiten. Hätte man z.B. direkt vor der Gallerie Lafayette einen großen Pop-up-Kinderspielplatz aufgebaut und die Sperrung im April statt Januar begonnen, wäre sicherlich andere Bilder in den Medien entstanden.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 12:20 |
Zitat
Latschenkiefer
Laut RBB möchte die CDU...
Zitat
CDU
...den Individualverkehr durch grüne Wellen und ein besseres Baustellen-Management flüssiger machen zu wollen. Die Partei verspricht, dass jedes Schlagloch binnen 24 Stunden repariert wird. Im Straßenbau und bei der Brückensanierung soll es eine Investitionsoffensive geben. Die Autobahn A100 will die CDU bis zur Storkower Straße verlängern, Tempo 50 soll nach Vorstellung der CDU Regelgeschwindigkeit auf Hauptstraßen bleiben. Eine City-Maut lehnt die Partei ab. Für E-Autos soll es in den nächsten fünf Jahren 10.000 Ladepunkte geben.
Man beachte, dass die Wörter Fußgänger, Radfahrer, Bus, Tram, ja selbst die heiß diskutierte U-Bahn hier nicht auftauchen. Für die CDU ist Verkehr = Auto und dann sehr lange gar nichts.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 12:29 |
Zitat
Latschenkiefer
Man beachte, dass die Wörter Fußgänger, Radfahrer, Bus, Tram, ja selbst die heiß diskutierte U-Bahn hier nicht auftauchen. Für die CDU ist Verkehr = Auto und dann sehr lange gar nichts.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 12:39 |
Zitat
Lopi2000
"Bis 2030 soll jede Berlinerin und jeder Berliner in höchstens zehn Minuten Fußweg ein Expressverkehrsmittel (Regio, S- oder U-Bahn, Tram, X-Bus) erreichen können."
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 12:39 |
Zitat
Lopi2000
Zitat
Latschenkiefer
Man beachte, dass die Wörter Fußgänger, Radfahrer, Bus, Tram, ja selbst die heiß diskutierte U-Bahn hier nicht auftauchen. Für die CDU ist Verkehr = Auto und dann sehr lange gar nichts.
Ich will jetzt nicht wirklich die CDU in Schutz nehmen, aber bei dieser Zusammenstellung geht es natürlich auch darum, sich mit pointierten Aussagen vom politischen Gegner zu unterscheiden. Würde man dagegen das Wahlprogramm der Berliner CDU ernst nehmen, müsste es einen deutlich massiveren Ausbau und vor allem eine extreme Beschleunigung des ÖPNV geben.
Darin steht u.a. "Mobilitätsversprechen: Wir werden darauf hinarbeiten, dass die Berlinerinnen und Berliner von jeder ÖPNV-Haltestelle grundsätzlich in höchstens 30 Minuten Fahrtzeit den Bahnhof Zoo oder den Alexanderplatz erreichen." und "Bis 2030 soll jede Berlinerin und jeder Berliner in höchstens zehn Minuten Fußweg ein Expressverkehrsmittel (Regio, S- oder U-Bahn, Tram, X-Bus) erreichen können."
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 12:52 |
Zitat
Lopi2000
Zitat
Latschenkiefer
Man beachte, dass die Wörter Fußgänger, Radfahrer, Bus, Tram, ja selbst die heiß diskutierte U-Bahn hier nicht auftauchen. Für die CDU ist Verkehr = Auto und dann sehr lange gar nichts.
Ich will jetzt nicht wirklich die CDU in Schutz nehmen, aber bei dieser Zusammenstellung geht es natürlich auch darum, sich mit pointierten Aussagen vom politischen Gegner zu unterscheiden. Würde man dagegen das Wahlprogramm der Berliner CDU ernst nehmen, müsste es einen deutlich massiveren Ausbau und vor allem eine extreme Beschleunigung des ÖPNV geben.
Darin steht u.a. "Mobilitätsversprechen: Wir werden darauf hinarbeiten, dass die Berlinerinnen und Berliner von jeder ÖPNV-Haltestelle grundsätzlich in höchstens 30 Minuten Fahrtzeit den Bahnhof Zoo oder den Alexanderplatz erreichen." und "Bis 2030 soll jede Berlinerin und jeder Berliner in höchstens zehn Minuten Fußweg ein Expressverkehrsmittel (Regio, S- oder U-Bahn, Tram, X-Bus) erreichen können."
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 12:58 |
Zitat
def
Ehrlich gesagt ertappe ich mich als jemand, der schon ein paar Mal die SPD, aber noch nie die CDU gewählt hat, dabei, dass ich abseits von ein paar Nuancen kaum einen Unterschied zwischen der Giffey-Saleh'schen SPD und der Berliner CDU sehe.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 13:08 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
def
Ehrlich gesagt ertappe ich mich als jemand, der schon ein paar Mal die SPD, aber noch nie die CDU gewählt hat, dabei, dass ich abseits von ein paar Nuancen kaum einen Unterschied zwischen der Giffey-Saleh'schen SPD und der Berliner CDU sehe.
Dir ist aber hoffenlich klar, dass die SPD-Basis anders tickt. Die Basis ist für eine Fortsetzung der Koalition.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 13:12 |
Zitat
Nemo
Zitat
Lopi2000
"Bis 2030 soll jede Berlinerin und jeder Berliner in höchstens zehn Minuten Fußweg ein Expressverkehrsmittel (Regio, S- oder U-Bahn, Tram, X-Bus) erreichen können."
Das würde dann heißen, dass in den Außenbezirken alle Busse X-Busse sind?
Re: Verkehrspolitik in Berlin 13.02.2023 13:22 |
Zitat
B-V 3313
Dir ist aber hoffenlich klar, dass die SPD-Basis anders tickt. Die Basis ist für eine Fortsetzung der Koalition.