Re: Verkehrspolitik in Berlin 16.06.2023 13:08 |
Zitat
T6Jagdpilot
Letztendlich klemmt es aber immer an den gleichen Dingen-keine Leute, keine Busse/Bahnen, kein Platz,knappe Infrastruktur...
T6JP
Re: Verkehrspolitik in Berlin 16.06.2023 13:24 |
Zitat
marc-j
Bleibt noch das Personalproblem, dass sich ja aber auch, wenn man wirklich will, lösen ließe.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 16.06.2023 16:20 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 16.06.2023 17:16 |
Zitat
Global Fisch
Die CDU ist auch nicht per se schlecht.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 16.06.2023 22:34 |
Zitat
VvJ-Ente
Ich kann mich da nur wiederholen - jeder, der bei der letzten Wahl die Giffey-Partei gewählt hat, wusste, was in der Verkehrspolitik passieren würde. Wer seine Stimme bei der Union oder der AfD abgegeben hat, ist ohnehin für bedingungslose Vorfahrt für Abgasschleudern. Nach Friedrichstraße und Radweg-Blockade werden in den nächsten Wochen die Fahrradstraßen "überprüft" werden und bei der Gelegenheit gleich die ein oder andere Busspur kassiert. Spannend wird nur, ob zuerst die armen Autofahrer in der Kantstraße aus ihrer Geiselhaft befreit werden, oder ob Frau Giffey erst verkündet, welche Straßenbahn-Projekte doch nicht so wichtig sind. (Spoiler: alle westlich vom U-Bahnhof Turmstraße)
Re: Verkehrspolitik in Berlin 16.06.2023 22:50 |
Zitat
Marienfelde
Zitat
VvJ-Ente
Ich kann mich da nur wiederholen - jeder, der bei der letzten Wahl die Giffey-Partei gewählt hat, wusste, was in der Verkehrspolitik passieren würde. Wer seine Stimme bei der Union oder der AfD abgegeben hat, ist ohnehin für bedingungslose Vorfahrt für Abgasschleudern. Nach Friedrichstraße und Radweg-Blockade werden in den nächsten Wochen die Fahrradstraßen "überprüft" werden und bei der Gelegenheit gleich die ein oder andere Busspur kassiert. Spannend wird nur, ob zuerst die armen Autofahrer in der Kantstraße aus ihrer Geiselhaft befreit werden, oder ob Frau Giffey erst verkündet, welche Straßenbahn-Projekte doch nicht so wichtig sind. (Spoiler: alle westlich vom U-Bahnhof Turmstraße)
Ich sehe das vollkommen anders. Meine Wahlentscheidungen habe ich noch nie wegen irgendwelcher verkehrspolitischer Fragen getroffen. Die Frage des Friedens ist mir allemal wichtiger als diese verkehrspolitische Niederungen - obwohl ich mich selbstverständlich oft genug über sie ärgere.
Eine kooperative Außen- und Sicherheitspolitik, eine soziale und mieterfreundliche Politik, eine Politik, die auf einen starken öffentlichen Sektor setzt - solche Fragen sind für mich wahlentscheidend.
Klar: Angesichts der katastrophalen Außen- und Sicherheitspolitik von SPD und Olivgrünen scheiden diese Parteien für mich b.a.w. aus. Die Politik dieser Parteien (sowie die Politik der FDP und der CDU/CSU) wird der wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes mittelfristig einen erheblichen Schaden zufügen, daher sind sie für mich auch deshalb allesamt nicht (mehr) wählbar.
Ansonsten halte ich die heutige Demo (eigentlich war es wohl eher eine Kundgebung) vor der zuständigen Senatsverwaltung für einen guten Anfang. Immerhin einige hundert Teilnehmer/innen hatten sich eingefunden und setzten sich recht vernehmlich für die Fortsetzung des Radwegebaus ein. Die nächste Demo soll dann am 26.06.23 in der Schönhauser Allee stattfinden.
Mal sehen, ob es bis dahin andere Entwicklungen gibt,
Marienfelde.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 16.06.2023 23:02 |
Zitat
hvhasel
Was man aber auch sehen muss, Peter Neumann hat es mit diesem Satz ganz gut auf den Punkt gebracht:
"Am Ende dieser Wahlperiode werden die Autofahrer bestenfalls so glücklich und zufrieden sein wie derzeit – nämlich gar nicht."
Link zum vollständigen Artikel
Stillstand aller Orten halte ich auch für wahrscheinlich. Finde ich ehrlich gesagt gar nicht nur schlecht, wird der Druck auf dem Kessel eben endlich höher. Ansonsten obsiegt doch eh die Bräsigkeit in den Außenbezirken. Aus Spandauer Perspektive haben die RRG und RGR-Jahre so gut wie keine Verkehrswende gebracht, außer auf dem Papier. So what? Wird der Stau eben noch länger und die Straßen noch zugestellter.
musste ich kurz schmunzeln. Denn den gleichen Gedanken hatte ich auch vor 2 Jahren bei Herrn Volker Wissing: Ein FDP-Verkehrsminister könnte am Ende mehr für den Umweltverbund bewegen als ein Grünen-Verkehrsminister, einfach weil er auf weniger Widerstand stößt und es schwerer ist, die Ideologie-Keule rauszuholen - das war meine Hoffnung. Nun, die Realität hat mich mittlerweile belehrt, dass es auch Herr Wissing mit der Verkehrswende nicht ernst meint.Zitat
Kommentar von Peter Neumann
Klar ist aber auch, dass es Vorteile haben kann, dass mit Manja Schreiner eine Christdemokratin Verkehrssenatorin geworden ist. Wenn an einer Maßnahme nicht das Etikett Grüne, sondern CDU klebt, könnte das Beißreflexe hemmen.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 17.06.2023 12:42 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 17.06.2023 13:23 |
Selbstverständlich werden die meisten WählerZitat
Marienfelde
Ich sehe das vollkommen anders. Meine Wahlentscheidungen habe ich noch nie wegen irgendwelcher verkehrspolitischer Fragen getroffen. Die Frage des Friedens ist mir allemal wichtiger als diese verkehrspolitische Niederungen - obwohl ich mich selbstverständlich oft genug über sie ärgere.
Eine kooperative Außen- und Sicherheitspolitik, eine soziale und mieterfreundliche Politik, eine Politik, die auf einen starken öffentlichen Sektor setzt - solche Fragen sind für mich wahlentscheidend.
Klar: Angesichts der katastrophalen Außen- und Sicherheitspolitik von SPD und Olivgrünen scheiden diese Parteien für mich b.a.w. aus. Die Politik dieser Parteien (sowie die Politik der FDP und der CDU/CSU) wird der wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes mittelfristig einen erheblichen Schaden zufügen, daher sind sie für mich auch deshalb allesamt nicht (mehr) wählbar.
Ansonsten halte ich die heutige Demo (eigentlich war es wohl eher eine Kundgebung) vor der zuständigen Senatsverwaltung für einen guten Anfang. Immerhin einige hundert Teilnehmer/innen hatten sich eingefunden und setzten sich recht vernehmlich für die Fortsetzung des Radwegebaus ein. Die nächste Demo soll dann am 26.06.23 in der Schönhauser Allee stattfinden.
Mal sehen, ob es bis dahin andere Entwicklungen gibt,
Marienfelde.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 17.06.2023 13:27 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 17.06.2023 14:35 |
Zitat
marc-j
Zitat
T6Jagdpilot
Letztendlich klemmt es aber immer an den gleichen Dingen-keine Leute, keine Busse/Bahnen, kein Platz,knappe Infrastruktur...
T6JP
Aber das lässt sich doch alles beheben... Bahnen sind ja bestellt (da kann sich dann die CDU als große ÖPNV-Verfechterin präsentieren), Platz ist meistens auch da (man muss ihn nur umverteilen) und die Infrastruktur kann ausgebaut werden. Bleibt noch das Personalproblem, dass sich ja aber auch, wenn man wirklich will, lösen ließe.
Und man muss halt auch einfach mal anfangen und jetzt nicht wieder ewige Prüfschleifen künstlich einfügen. (Das eine neue Senatorin Dinge prüft ist ja verständlich, aber so breit und groß wie das angekündigt wird, klingt das ja nicht nach drüberschauen und weitermachen)
Re: Verkehrspolitik in Berlin 18.06.2023 17:06 |
Zitat
Der Regierende Bürgermeister von Berlin -Senatskanzlei- oder hilfsweise das Abgeordnetenhaus von Berlin täten gut daran, die erst seit Mai 2023 neu amtierende Leiterin der Senatsverwaltung MVKU Berlin, Frau Dr. Manja Schreiner, zeitnah wieder von ihrer Funktion zu entbinden oder wenigstens zu beurlauben, bis sie ihre Blockadehaltung - [www.rbb24.de] - hinsichtlich der für #Berlin so dringend notwendigen Verkehrswende endlich aufgibt und die bereits lange geplanten Vorhaben des ÖPNV sowie Radverkehrs - etwa den Umbau der Siegfriedstraße in Lichtenberg - endlich _vorbehaltlos_ genehmigt.
Als promovierter Juristin sollte unserer #Verkehrssenatorin nämlich auch bekannt sein, dass unsere Rechtsordnung eben gerade _keinen_ Rechtsanspruch auf den Parkplatz im öffentlichen Straßenland jeweils direkt vor der eigenen Haustür kennt, wohl aber einen solchen auf Barrierefreiheit von Straßenbahnhaltestellen sowie (auch) für Radfahrende auf deren körperliche Unversehrtheit.
Mit ihrer Art der Amtsführung schadet Manja Schreiner also nicht nur dem Klimaschutz, sondern auch der Inklusion - und damit dem Ansehen des Berliner Senats insgesamt. Sie sollte daher freiwillig auf ihr Amt verzichten, zumindest aber ihren Erlass vom 14.06.2023 - [www.rbb24.de] - umgehend rückgängig machen.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 18.06.2023 19:35 |
Zitat
def
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Bovist66
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def
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Arnd Hellinger
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def
Und dann behaupten Leute, es sei kein Unterschied, ob Grüne oder CDU regieren...
Wer 1 und 1 zusammenzählen kann, man sich auch ausmalen, wie viel bei Bus und Straßenbahn in den nächsten Jahren weitergehen wird.
Kernproblem ist aber, dass die Befürwortenden jedes Verkehrsträgers jeweils nur für sich kämpfen. Schlössen sich Radverkers-, Fußgehenden- und ÖPNV-Vertretende dieser Stadt endlich einmal zusammen und legten ein gemeinsames Mobilitätskonzept für Berlin vor, ließe sich sicher auch gegenüber der CDU mehr durchsetzen. Wenn wir uns aber schon endlos darüber streiten, auf welcher Seite des Fahrgastunterstandes einer barrierefreien Haltestelle jetzt der Radfahrstreifen am sinnvollsten anzulegen sei, ist's halt schwierig und die MIV-Lobby hat leichtes Spiel...
Also, engagieren wir uns bitte gemeinsam.
Da bin ich ganz bei Dir. Und wer erklärt's der IGEB?
Und wer dem ADFC? Den Changing cities? Dem VCD? Dem BUND? Dem NABU? Greenpeace? Den Parteien?
BUND, NABU und Greenpeace würde ich hier erstmal rausnehmen, es geht ja eher um unmittelbar verkehrsbezogene Akteure. Und da ist mir in letzter Zeit, was das ständige Schießen gegen andere Verkehrsträger im Umweltverbund angeht, die IGEB negativer aufgefallen als ADFC, VCD und Changing Cities. Gut, der Fuss e.V. schießt auch lieber gegen Rad- als gegen Autofahrende.
(...)
Re: Verkehrspolitik in Berlin 18.06.2023 20:27 |
Zitat
Arnd Hellinger
Das hier postete ich vorhin auf Facebook - geht nachher auch noch förmlich dem Petitionsausschuss des Abgeordnetenhauses zu:
[...]
Re: Verkehrspolitik in Berlin 18.06.2023 20:33 |
Zitat
Bovist66
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Bovist66
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Arnd Hellinger
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def
Und dann behaupten Leute, es sei kein Unterschied, ob Grüne oder CDU regieren...
Wer 1 und 1 zusammenzählen kann, man sich auch ausmalen, wie viel bei Bus und Straßenbahn in den nächsten Jahren weitergehen wird.
Kernproblem ist aber, dass die Befürwortenden jedes Verkehrsträgers jeweils nur für sich kämpfen. Schlössen sich Radverkers-, Fußgehenden- und ÖPNV-Vertretende dieser Stadt endlich einmal zusammen und legten ein gemeinsames Mobilitätskonzept für Berlin vor, ließe sich sicher auch gegenüber der CDU mehr durchsetzen. Wenn wir uns aber schon endlos darüber streiten, auf welcher Seite des Fahrgastunterstandes einer barrierefreien Haltestelle jetzt der Radfahrstreifen am sinnvollsten anzulegen sei, ist's halt schwierig und die MIV-Lobby hat leichtes Spiel...
Also, engagieren wir uns bitte gemeinsam.
Da bin ich ganz bei Dir. Und wer erklärt's der IGEB?
Und wer dem ADFC? Den Changing cities? Dem VCD? Dem BUND? Dem NABU? Greenpeace? Den Parteien?
BUND, NABU und Greenpeace würde ich hier erstmal rausnehmen, es geht ja eher um unmittelbar verkehrsbezogene Akteure. Und da ist mir in letzter Zeit, was das ständige Schießen gegen andere Verkehrsträger im Umweltverbund angeht, die IGEB negativer aufgefallen als ADFC, VCD und Changing Cities. Gut, der Fuss e.V. schießt auch lieber gegen Rad- als gegen Autofahrende.
(...)
Zunächst: Der BUND ist durchaus auch in der Verkehrspolitik aktiv, hier in Berlin insbesondere auch zugunsten der Straßenbahn.
Die IGEB als Verein schießt überhaupt nicht an sich gegen andere Verkehrsträger des Umweltverbundes, und ständig erst recht nicht. Allerdings musste die IGEB wiederholt feststellen, dass in Berlin Verbesserungen für den Radverkehr ohne (ausreichende) Berücksichtigung des ÖPNV umgesetzt wurden. Dass sich die IGEB hiergegen positioniert, folgt ihrem Vereinsziel. Wenn zum Beispiel Busse wegen kurzfristig eingerichteter Radspuren im Stau stehen, ist es nicht nur legitim, dass die IGEB dies kritisiert, sondern es ist auch ihre Pflicht.
Leider ist nicht nur in Berlin festzustellen, dass Initiativen, die sich für einen besseren Radverkehr stark machen, immer wieder speziell die Belange des Schienenverkehrs und damit von Fahrgästen ignorieren. Ich meine dabei insbesondere die Bemühungen in Bayern, die Ilztal- und Steigerwaldbahn zu reaktivieren, wo es auch von organisierten Radfahrern zeitweilig deutliche Gegenwehr gab.
Es mag sicherlich sein, dass einzelne Mitglieder in Fahrgastverbänden mit dem Radverkehr an sich fremdeln, aber ich verwahre mich dagegen, einem in Berlin seit Jahrzehnten tätigen Fahrgastverband zu unterstellen, er würde als Verein gegen Träger des Umweltverbundes schießen!
Re: Verkehrspolitik in Berlin 18.06.2023 21:21 |
Zitat
khelbig
Was der IGEB letztens für ein Drama wegen der Sonnenallee gemacht hat, ist unglaublich.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 00:41 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 04:48 |
Nein! Am Ende hat sich herausgestellt, dass es (in den Planungen der infravelo unter der alten Regierung) die von der BVG geforderten Kaphaltestellen erst am Sankt-Nimmerleins-Tag geben soll, während der Radstreifen zügig kommen soll. Weiterhin hat sich herausgestellt, dass nicht nur die Parkspur wegfallen soll, sondern auch die Rechtsabbiegespuren im Kreuzungsbereich. Damit wäre der ÖV gleich zweimal sehr nachrangig unterwegs, er muss im Fahrradstrom auf große Lücken warten, bis er mal seine Haltestellen anfahren darf. Und er muss hinter den Rechtsabbiegern warten (die einen Fahrradstrom durchlassen müssen), bis er mal an der Kreuzung geradeaus weiterfahren kann.Zitat
khelbig
Was der IGEB letztens für ein Drama wegen der Sonnenallee gemacht hat, ist unglaublich. Dort wurden halbgare Informationen verbreitet und behauptet, dass die böse infraVelo den ÖPNV nicht beachte und der M41 wegen des geplanten geschützten Radfahrstreifens bald im Stau stehen würde, weil es nur noch einen Fahrstreifen gäbe.
Am Ende hat sich herausgestellt, dass es weiterhin zwei Spuren gibt und die „Parkspur“ zugunsten des Radweges wegfällt.
Die Berücksichtigungen bei der Anlage von Ersatzverkehren bei oft gesperrter über 100 Jahre alter Infrastruktur ist echt zu viel verlangt? Leider zeigen die Radverkehrsplaner ein höchstes Desinteresse an Ersatzverkehren (Zitat: "muss man dann später im Einzelfall lösen"), sie wollen erst mal nur ihren Radstreifen durchbringen. Und dann werden Mini-Haltestellen nur für den Nachtbus geplant, bei denen kein Ersatzbus mit hohem Fahrgastaufkommen hinreicht, und später interessieren sie sich eine Sau für die Probleme des ÖPNV. Von hinreichend staufreien Trassen für den Ersatzverkehr ganz zu schweigen (kann man auch über Ampelschaltungen lösen; die alte SenUMVK-Taktik, einfach nur Fahrspuren wegzunehmen und auf eine Selbstregulation zu hoffen, löst es jedenfalls nicht und hat zu äußerst unattraktiven Ersatzverkehren auf der U1 geführt). Flächen, wo sich ein Ersatzverkehr aufstellen kann, fliegen natürlich komplett und ersatzlos weg bei den Radstreifenplanungen. Wenn die Radplaner unter Frau Jarasch und in den Bezirken so weiter gemacht hätten wie bisher, wäre bald gar kein Ersatzverkehr mehr möglich. Wenden und abstellen der Ersatzbusse in den Nebenstraßen - unterbunden durch Kiezblocks. Wenden und abstellen der Ersatzbusse auf der Hauptstraße - unterbunden durch Pollerradwege. Gerade der neue Radstreifen auf der Müllerstraße ist ein Paradebeispiel für die wieder mal schlechte ÖV-Berücksichtigung. Tagelang konnten die BVG-Busse nicht mehr an S-Bahnhof Wedding halten, bald wird es der S-Bahn-Ersatzverkehr dort (an der Umsteigehaltestelle zur U6) auch nicht mehr können.Zitat
khelbig
Und auch sonst finde ich es manchmal ziemlich pingelig, wenn man sich über Radwege aufregt, die da entstehen, wo normalerweise gar kein Bus fährt, sondern maximal manchmal Ersatzverkehr. (Oberbaumbrücke)
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 06:30 |
Zitat
Bovist66
Die IGEB als Verein schießt überhaupt nicht an sich gegen andere Verkehrsträger des Umweltverbundes, und ständig erst recht nicht. Allerdings musste die IGEB wiederholt feststellen, dass in Berlin Verbesserungen für den Radverkehr ohne (ausreichende) Berücksichtigung des ÖPNV umgesetzt wurden. Dass sich die IGEB hiergegen positioniert, folgt ihrem Vereinsziel. Wenn zum Beispiel Busse wegen kurzfristig eingerichteter Radspuren im Stau stehen, ist es nicht nur legitim, dass die IGEB dies kritisiert, sondern es ist auch ihre Pflicht.
Leider ist nicht nur in Berlin festzustellen, dass Initiativen, die sich für einen besseren Radverkehr stark machen, immer wieder speziell die Belange des Schienenverkehrs und damit von Fahrgästen ignorieren. Ich meine dabei insbesondere die Bemühungen in Bayern, die Ilztal- und Steigerwaldbahn zu reaktivieren, wo es auch von organisierten Radfahrern zeitweilig deutliche Gegenwehr gab.
Es mag sicherlich sein, dass einzelne Mitglieder in Fahrgastverbänden mit dem Radverkehr an sich fremdeln, aber ich verwahre mich dagegen, einem in Berlin seit Jahrzehnten tätigen Fahrgastverband zu unterstellen, er würde als Verein gegen Träger des Umweltverbundes schießen!
Re: Verkehrspolitik in Berlin 19.06.2023 06:50 |
Zitat
M48er
Die Berücksichtigungen bei der Anlage von Ersatzverkehren bei oft gesperrter über 100 Jahre alter Infrastruktur ist echt zu viel verlangt? Leider zeigen die Radverkehrsplaner ein höchstes Desinteresse an Ersatzverkehren (Zitat: "muss man dann später im Einzelfall lösen"), sie wollen erst mal nur ihren Radstreifen durchbringen. Und dann werden Mini-Haltestellen nur für den Nachtbus geplant, bei denen kein Ersatzbus mit hohem Fahrgastaufkommen hinreicht, und später interessieren sie sich eine Sau für die Probleme des ÖPNV. Von hinreichend staufreien Trassen für den Ersatzverkehr ganz zu schweigen (kann man auch über Ampelschaltungen lösen; die alte SenUMVK-Taktik, einfach nur Fahrspuren wegzunehmen und auf eine Selbstregulation zu hoffen, löst es jedenfalls nicht und hat zu äußerst unattraktiven Ersatzverkehren auf der U1 geführt). Flächen, wo sich ein Ersatzverkehr aufstellen kann, fliegen natürlich komplett und ersatzlos weg bei den Radstreifenplanungen. Wenn die Radplaner unter Frau Jarasch und in den Bezirken so weiter gemacht hätten wie bisher, wäre bald gar kein Ersatzverkehr mehr möglich. Wenden und abstellen der Ersatzbusse in den Nebenstraßen - unterbunden durch Kiezblocks. Wenden und abstellen der Ersatzbusse auf der Hauptstraße - unterbunden durch Pollerradwege. Gerade der neue Radstreifen auf der Müllerstraße ist ein Paradebeispiel für die wieder mal schlechte ÖV-Berücksichtigung. Tagelang konnten die BVG-Busse nicht mehr an S-Bahnhof Wedding halten, bald wird es der S-Bahn-Ersatzverkehr dort (an der Umsteigehaltestelle zur U6) auch nicht mehr können.