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Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von krickstadt 
Kleine Anekdote aus dem Tagesspiegel Checkpoint von heute, in dem auch davon berichtet wird, dass die Brücke über den Bahngraben am Haltepunkt Landsberger Allee abgerissen werden muss, weil sie, wie die Carolabrücke, mit Henningsdorfer Spannstahl gebaut wurde:

Zitat
Tagesspiegel Checkpoint
Nicht nur auf der Ringbahn fährt Berlin im Kreis. Im Oktober 2024 erkundigten sich die Grünen beim Senat, was Kai Wegner (CDU) eigentlich unternehme, damit die U-Bahn ab 2025 wieder im Normal-Fahrplan fährt. Die Antwort damals: Der Regierende Bürgermeister sei „im intensiven und kontinuierlichen Austausch mit den zuständigen Senatorinnen Ute Bonde und Franziska Giffey” und tausche sich mit Führung und Mitarbeitern der BVG aus. Nun, zu Beginn des Jahres 2025, hat sich die Abgeordnete Antje Kapek (Grüne) mit der gleichen Frage nach dem Stand der Dinge erkundigt. Überraschende Antwort: „Der Regierende Bürgermeister ist weiterhin in einem sehr intensiven Austausch mit den für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zuständigen Senatsmitgliedern sowie mit der Führung der BVG.” Nur mit den Mitarbeitern spricht er offensichtlich nicht mehr. Aber die streiken ja auch.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.01.2025 08:20 von DerMichael.
Zitat
def
Das Grundproblem ist glaube ich, dass viele Journalist:innen die Polizei noch immer für eine neutrale Quelle halten, deren Darstellungen man unhinterfragt übernehmen kann. Das ist halt nur in der Verkehrspolitik problematisch.

Und gleichzeitig, dass irgendwer die Feststellung einer "Schuld" oder "Mitschuld" als Polizeiaufgabe versteht. Korrekterweise (und das kann man auch dem rbb in diesem Bericht zu Gute halten) spricht die Polizei hier von Verursachenden, was ggf. zahlreiche Gutachten und Urteile von der Klärung einer Schuldfrage entfernt sein kann. Medial wird das leicht in ein "selbst Schuld" verkürzt und wenn es sich um Getötete handelt, wird die Schuldfrage ohnehin nur bis zum Detail, inwiefern jemand anderes (Mit-)Schuld trägt geklärt.
Zitat
DerMichael
Kleine Anekdote aus dem Tagesspiegel Checkpoint von heute, in dem auch davon berichtet wird, dass die Brücke über den Bahngraben am Haltepunkt Landsberger Allee abgerissen werden muss, weil sie, wie die Carolabrücke, mit Henningsdorfer Spannstahl gebaut wurde:

Zitat
Tagesspiegel Checkpoint
Nicht nur auf der Ringbahn fährt Berlin im Kreis. Im Oktober 2024 erkundigten sich die Grünen beim Senat, was Kai Wegner (CDU) eigentlich unternehme, damit die U-Bahn ab 2025 wieder im Normal-Fahrplan fährt. Die Antwort damals: Der Regierende Bürgermeister sei „im intensiven und kontinuierlichen Austausch mit den zuständigen Senatorinnen Ute Bonde und Franziska Giffey” und tausche sich mit Führung und Mitarbeitern der BVG aus. Nun, zu Beginn des Jahres 2025, hat sich die Abgeordnete Antje Kapek (Grüne) mit der gleichen Frage nach dem Stand der Dinge erkundigt. Überraschende Antwort: „Der Regierende Bürgermeister ist weiterhin in einem sehr intensiven Austausch mit den für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zuständigen Senatsmitgliedern sowie mit der Führung der BVG.” Nur mit den Mitarbeitern spricht er offensichtlich nicht mehr. Aber die streiken ja auch.

Ich verstehe die Kritik nicht. Da steht doch nirgends, dass es um einen intensiven inhaltlichen Austausch ging. Vielleicht findet der intensive Austausch ja auch in einer Spandauer Eckkneipe statt, wo Franzi Giffey Workshops für die Anwesenden durchführt, wie man Kameras möglichst früh erkennt und augenblicklich ein infantil-dümmliches Grinsen aufsetzt.
Zitat
Lopi2000
Zitat
def
Das Grundproblem ist glaube ich, dass viele Journalist:innen die Polizei noch immer für eine neutrale Quelle halten, deren Darstellungen man unhinterfragt übernehmen kann. Das ist halt nur in der Verkehrspolitik problematisch.

Und gleichzeitig, dass irgendwer die Feststellung einer "Schuld" oder "Mitschuld" als Polizeiaufgabe versteht. Korrekterweise (und das kann man auch dem rbb in diesem Bericht zu Gute halten) spricht die Polizei hier von Verursachenden, was ggf. zahlreiche Gutachten und Urteile von der Klärung einer Schuldfrage entfernt sein kann. Medial wird das leicht in ein "selbst Schuld" verkürzt und wenn es sich um Getötete handelt, wird die Schuldfrage ohnehin nur bis zum Detail, inwiefern jemand anderes (Mit-)Schuld trägt geklärt.

Journalist:innen, die die Gewaltenteilung verstanden haben? Jetzt verlangst Du aber wirklich viel!
Zitat

"DerMichael" am 24.1.2025 um 8.19 Uhr:

Zitat

Tagesspiegel Checkpoint

[...]

Du brauchst kein Vollzitat des Tagesspiegel-Newsletters zu verwenden, denn die entsprechende parlamentarische Anfrage wurde schon heute im Newsletter des Berliner Abgeordnetenhauses veröffentlicht:

Zitat

Anfrage der Abgeordneten Antje Kapek (Bündnis 90 / Die Grünen) vom 19.12.2024 und Antwort vom 16.1.2025: Versprechen des Regierenden Bürgermeisters zum U-Bahn-Normal-Fahrplan

Frage 1: Welche konkreten Maßnahmen hat der Regierende Bürgermeister seit der Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 19/20647 auf den Weg gebracht, um sein Versprechen zu gewährleisten, dass die U-Bahn ab Anfang 2025 wieder im Normal-Fahrplan fahren wird?

Frage 2: Was wird der Regierende Bürgermeister persönlich dafür unternehmen, dass dieses Versprechen nicht gebrochen wird?

Frage 3: Was wird der Regierende Bürgermeister persönlich tun, sollte sein Versprechen dennoch gebrochen werden?

Antwort zu 1. bis 3.: Der Regierende Bürgermeister ist weiterhin in einem sehr intensiven Austausch mit den für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zuständigen Senatsmitgliedern sowie mit der Führung der BVG.

Ziel dieser Gespräche - und auch gemeinsames Ziel aller Beteiligten - ist und bleibt es, ein stabiles Mobilitätangebot für alle Berlinerinnen und Berliner zu gewährleisten und die Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs zu erhöhen.

Der Regierende Bürgermeister ist überzeugt, dass die Führung der BVG alle erforderlichen Maßnahmen ergreift, um ein insgesamt zuverlässiges Angebot bei U-Bahn, Straßenbahn und Bus zu realisieren.

Frage 4: Wie gewährleistet der Senat, dass die BVG ab 2025 wieder die vertraglich vereinbarte Verkehrsleistung anbietet, wenn gleichzeitig 100 Mio. im entsprechenden Titel 0730 54045 gesperrt sind und damit die Erwartung verbunden ist, die Minderleistungen der BVG fortzuschreiben und noch darüber hinaus Einsparungen vorzunehmen?

Antwort zu 4.: Bisherige Angebotskürzungen bei der BVG waren nicht auf das Fehlen finanzieller Mittel zurückzuführen, sondern begründen sich im Wesentlichen durch das fehlende Fahrpersonal und hohe Krankenstände, bei der U-Bahn zudem durch die Verzögerungen beim Austausch der Altfahrzeuge. Die notwendige Konsolidierungsphase hat das Ziel, darauf aufbauend künftig wieder wachsen zu können. Das Land finanziert in 2025 die in diesem Jahr aus betrieblichen Gründen mögliche Verkehrsleistung.

Das Ziel ist es, im Doppelhaushalt 2026/2027 die für die notwendige Verkehrsleistung erforderlichen Mittel abzusichern.

Frage 5: Kann der Senat weitere Angebotskürzungen bei der BVG ausschließen, wenn aufgrund des zu erwartenden Tarifabschlusses bei der BVG erhebliche Mehrkosten entstehen, ohne dass diese Mehrkosten durch erhöhte Zuschüsse des Landes Berlin abgedeckt werden?

Antwort zu 5.: Die Steigerung des Personalaufwandes wurde auf Wunsch der BVG allein durch eine pauschale, jährliche Steigerung berücksichtigt. Der Vertrag sieht in diesem Zusammenhang keine Leistungsanpassung vor.
.

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.01.2025 10:44 von krickstadt.
Immerhin sucht niemand die Schuld bei den hart arbeitenden tarifgebundenen Mitarbeitern im BVG-Unternehmen.
Personelle Konsequenzen gab es in den oberen Führungsebenen, angefangen beim Betriebsvorstand (der seit der Rückkehr von Frau Dr. Nikutta zum DB-Konzern auch den Vorstandsvorsitzenden vertrat), und dem Austausch der Bereichsleiter U-Bahn und Infrastruktur. Letztere Ersatzbesetzung hat nach einigen Wochen schon wieder aufgegeben und den Laden verlassen.
Verständlich, denn die Summe der politischen Vorgaben ist schlicht nicht umsetzbar. Die Verkehrsleistung soll gesteigert, Erträge und Wirtschaftlichkeit erhöht werden, während die erzielten Fahrgeldeinnahmen trotz teilweiser Erhöhung der Einzelfahrscheinpreise sinken, Investitionen gekürzt oder Genehmigungen verschleppt werden, Preise für Energie, Ersatzteile und notwendiger Erneuerung von Fahrzeugen und Anlagen immer weiter steigen und verkehrsvertragliche Vergütungen aufgrund geringerer Fahrleistung sinken. Die Reisezeiten im Straßenland steigen aber aus vielerlei, von der BVG nicht beeinflussbaren Gründen und erfordern für die gleiche bestellte Fahrleistung (Nutzwagen-km) einen höheren Einsatz von Personal, Fahrzeugen, Material und Energie. Der Geschäftsbericht 2024 dürfte spannend werden.

so long

Mario
Ein - zum Glück nicht tödlich ausgegangener - Unfall in Oberschöneweide zeigt mal wieder wie in einem Brennglas, was im Verkehrsgeschehen so schiefläuft, auf mehreren Ebenen. Ein rechtsabbiegender LKW hat einen Neunjährigen angefahren und lebensgefährlich verletzt.

Zitat
Tagesspiegel
Beim Rechtsabbiegen in die Zeppelinstraße fuhr er laut Polizei einen Neunjährigen an, der vom Gehweg zwischen parkenden Autos unvermittelt auf die Zeppelinstraße gerannt sein soll.

Nur mal zur Erinnerung:

- Beim Rechtsabbiegen muss man auf geradeaus gehende Fußgänger:innen warten, auf sie ist "besondere Rücksicht zu nehmen" (§9 Abs. 3 StVO).
- Parken ist im Kreuzungsbereich verboten.
- Kinder sind vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen.
- Fahrzeuge mit über 3,5 t Gesamtmasse dürfen innerorts nur mit Schrittgeschwindigkeit rechts abbiegen, "wenn auf oder neben der Fahrbahn mit geradeaus fahrendem Radverkehr oder im unmittelbaren Bereich des Einbiegens mit die Fahrbahn überquerendem Fußgängerverkehr zu rechnen ist" (§9 Abs. 6 StVO).

Hier haben also mindestens zwei Erwachsene etwas falsch gemacht, der LKW-Fahrer und die Person, die den Pkw abgestellt hat. (Ja, zur Geschwindigkeit des LKW hat man derzeit keine Angabe, aber er hätte nun mal auf das Kind warten müssen.) Und wem wird unterschwellig in der Berichterstattung die Schuld gegeben? Dem verunglückten Kind.

Da haben wir also schon mal zwei Ebenen: alltägliches Fehlverhalten Erwachsener, das überhaupt nicht mehr als solches wahrgenommen wird, und eine Berichterstattung (ob von der Polizei oder vom Tagesspiegel sei dahingestellt), die das auch ignoriert. Und als weitere Ebene: eine Politik und eine Polizei, die solche Regelbrüche einen Sch**ß interessiert. Man muss halt in Berlin exakt nichts befürchten, wenn man Kreuzungen oder Gehwegfurten zuparkt (die Giffey hat sich sogar im Wahlkampf vor einem auf einer Furt abgestellten SPD-Auto ablichten lassen). Und auch hier im Forum gibt es übrigens genug Leute, die schulterzuckend sagen, man könne leider nichts tun, alles schwere Schicksalsschläge, aber so ist halt das Leben, wenn die dafür zuständige Senatorin kritisiert wird.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.01.2025 18:43 von def.
Wenn dem so war, bin ich bei dir.

Da ich aber einmal Zeuge eines Unfalls war, der aufgrund schlampiger Aufnahme von einem Unfall nach dem Abbiegen zu einem Unfall beim Abbiegen wurde, bin ich da vorsichtig.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
def
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
Nemo
Zitat
GraphXBerlin

Quark

Antwort

Spare Dir die Zeit und Mühe. Beiträge verbergen und Du hast ab sofort viel mehr Freizeit.

Prinzipiell +1, ich halte es auch so.

Aber das, was ich in den Zitaten mitlese, ist schon unterhaltsam. Der Typ, der allen anderen Scheuklappen vorwirft, hat also offensichtlich nicht mitbekommen, dass das Sparen bisher ziemlich exklusiv auf dem Umweltverbund abgeladen und der Autoverkehr verschont wurde. Ein Geisterfahrer? Hunderte!
"Der Typ" hat einer Person Scheuklappen vorgeworfen aufgrund seiner mißverständlichen Aussage über eine Eigenart/Eigenschaft der deutschen Bevölkerung die halt allgemein als Definition gilt. Mal mehr mal weniger. However. Hat eigentlich gar nichts mit dem Thema zu tun. Aber beruhigend für dich, dass du es erwähnt hast.
Aha. Die Sparmaßnahmen werden "exklusiv" auf den Umweltverbund abgeladen (alle anderen Ressorts sind ja unwichtig) und der Autoverkehr verschont. Aha. Dann zähle doch mal die großen Investitionen zugunsten des MIV auf die ohne Rücksicht auf Verluste weiterlaufen. Ich lese da etwas von Straßenbau und Rotstift.
In Spandau hat ein Autofahrer einen Ordnungsamt-Mitarbeiter angefahren, weil ein paar Minuten warten nicht zumutbar war. Kommt halt davon, wenn man Autofahrenden seit Jahrzehnten eintrichtert, dass sie im Grunde die absoluten König:innen sind, Fehlverhalten nicht ahndet und jegliche minimale Einschränkung Ideologie, gar eine Diktatur schlimmer als Nordkorea diffamiert.

Sollte man den Täter finden, wird er von einem total verständnisvollen Gericht sicher zwei Wochen Fahrverbot bekommen, die er sich in den Urlaub legen darf. Schließlich hatte er sicher einen total plausiblen Grund. Und wenn er dann mal ein Kind totfährt, ist das eben Schicksal, tote Kinder sind in Deutschland nur dann ein Politikum, wenn sie von Ausländern ermordet werden, sonst sind sie Politik und Gesellschaft eigentlich egal. Die Tötung in der Invalidenstraße hatte ja auch keinerlei politische Folgen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.2025 07:28 von def.
Zitat
def
In Spandau hat ein Autofahrer einen Ordnungsamt-Mitarbeiter angefahren, weil ein paar Minuten warten nicht zumutbar war. Kommt halt davon, wenn man Autofahrenden seit Jahrzehnten eintrichtert, dass sie im Grunde die absoluten König:innen sind, Fehlverhalten nicht ahndet und jegliche minimale Einschränkung Ideologie, gar eine Diktatur schlimmer als Nordkorea diffamiert..

def´s Psychogelaber...

Was steht im Beitrag :
Zitat

Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

___
Gute Nacht, Forum!
Ermittelt wirds auch, wenn es keine Verurteilung gibt.
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
def
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
Nemo
Zitat
GraphXBerlin

Quark

Antwort

Spare Dir die Zeit und Mühe. Beiträge verbergen und Du hast ab sofort viel mehr Freizeit.

Prinzipiell +1, ich halte es auch so.

Aber das, was ich in den Zitaten mitlese, ist schon unterhaltsam. Der Typ, der allen anderen Scheuklappen vorwirft, hat also offensichtlich nicht mitbekommen, dass das Sparen bisher ziemlich exklusiv auf dem Umweltverbund abgeladen und der Autoverkehr verschont wurde. Ein Geisterfahrer? Hunderte!
"Der Typ" hat einer Person Scheuklappen vorgeworfen aufgrund seiner mißverständlichen Aussage über eine Eigenart/Eigenschaft der deutschen Bevölkerung die halt allgemein als Definition gilt. Mal mehr mal weniger. However. Hat eigentlich gar nichts mit dem Thema zu tun. Aber beruhigend für dich, dass du es erwähnt hast.
Aha. Die Sparmaßnahmen werden "exklusiv" auf den Umweltverbund abgeladen (alle anderen Ressorts sind ja unwichtig) und der Autoverkehr verschont. Aha. Dann zähle doch mal die großen Investitionen zugunsten des MIV auf die ohne Rücksicht auf Verluste weiterlaufen. Ich lese da etwas von Straßenbau und Rotstift.

Man könnte sehr viel sparen, in dem der ÖPNV deutlich bevorrechtigt wird. Investiert wurde seit dem 2. Weltkrieg (West) bzw. seit 1990 (Ost) so viel in den Autoverkehr, dass es ungleiche Startbedingungen gibt. Die Investitionen in den Autoverkehr wurden also bereits getätigt. Man könnte aber diese Infrastruktur bevorzugt dem Umweltverbund zur Verfügung stellen (in dem auch andere Verkehrsteilnehmer ernst genommen werden, wenn sie StVO konform auf der Fahrbahn unterwegs sind) mit Busspuren, entsprechenden Ampelschaltung und entsprechender Ahndung der Verkehrsteilnehmerverbrechen. Desweiteren macht sich der Senat weiterhin uneingeschränkt stark für TVO und A100-Weiterverlängerung.

Mit dem Durchsetzen von bestimmten Abbiege- oder Fahrverboten z.B. speziell zu Schienenersatzverkehren o.ä. ließen sich viele Fahrbahnen länger nutzen. Also es gäbe jetzt viel Sparpotenzial, das wird aber komplett.

Nicht dass man alles über all machen müsste, aber das sind spontane Sparmaßnahmen, die gar nicht in betracht kommen.
Zitat
PassusDuriusculus
Also es gäbe jetzt viel Sparpotenzial, das wird aber komplett.
Da fehlt etwas, oder?
Zitat
PassusDuriusculus
Man könnte sehr viel sparen, in dem der ÖPNV deutlich bevorrechtigt wird.

Nur mal zur Erinnerung: allein auf der M10 werden wegen der unterlassenen Beschleunigung vier Bahnen zusätzlich eingesetzt. Vielleicht mag das ein Extremfall sein, aber letztlich macht die M10 eine von 22 Straßenbahnlinien aus und befährt gerade mal gut fünf Prozent des Streckennetzes. Und da haben wir mit dem Bus noch gar nicht angefangen. Hier werden also Millionen Euro liegen gelassen, und zwar Jahr für Jahr - einfach, weil man es St. Auto nicht zumuten kann, mal zehn Sekunden länger an einer Kreuzung zu stehen.
Zitat
def
Hier werden also Millionen Euro liegen gelassen, und zwar Jahr für Jahr - einfach, weil man es St. Auto nicht zumuten kann, mal zehn Sekunden länger an einer Kreuzung zu stehen.

Mal so ganz grob überschlagen:
- Auf der M10 dürften es ungefähr 20% zusätzliche Fahrzeuge sein, die eingesetzt werden müssen.
- Bei anderen Linien ist es sicher weniger oder gar nichts, so dass man einen Zusatzbedarf von vielleicht 10% berlinweit schätzen könnte.
- Die Umsatzerlöse der BVG lagen bei 1,6 Mrd. Euro, die Kosten ungefähr auf gleicher Höhe.
- Da mehr oder weniger alle Kosten direkt oder indirekt mit den Fahrleistungen zusammenhängen, dürfte das Einsparpotenzial durch Wegfall dieser 10% bei 160 Mio. jährlich liegen.
Zitat
Lopi2000
- Bei anderen Linien ist es sicher weniger oder gar nichts, so dass man einen Zusatzbedarf von vielleicht 10% berlinweit schätzen könnte.
- Da mehr oder weniger alle Kosten direkt oder indirekt mit den Fahrleistungen zusammenhängen, dürfte das Einsparpotenzial durch Wegfall dieser 10% bei 160 Mio. jährlich liegen.

Insbesondere wegen des Staus auf den U-Bahn-Gleisen? Im Straßenbahn-Netz um Köpenick kannst Du jedenfalls davon ausgehen, dass staubedingt seit Beseitigung der Staustelle Bahnhofstraße keine Mehrfahrzeuge fahren müssen. Gleiches gilt für Busse.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.2025 12:36 von phönix.
Zitat
phönix
Zitat
Lopi2000
- Bei anderen Linien ist es sicher weniger oder gar nichts, so dass man einen Zusatzbedarf von vielleicht 10% berlinweit schätzen könnte.
- Da mehr oder weniger alle Kosten direkt oder indirekt mit den Fahrleistungen zusammenhängen, dürfte das Einsparpotenzial durch Wegfall dieser 10% bei 160 Mio. jährlich liegen.

Insbesondere wegen des Staus auf den U-Bahn-Gleisen? Im Straßenbahn-Netz um Köpenick kannst Du jedenfalls davon ausgehen, dass staubedingt seit Beseitigung der Staustelle Bahnhofstraße keine Mehrfahrzeuge fahren müssen. Gleiches gilt für Busse.

Staus sind ja nicht die einzigen Probleme, Ampelschaltungen sind vielfach mindestens genauso problematisch. Und selbst, wenn @Lopi2000 sich um einen Faktor 10 vertan hat, sprächen wir von 16 Mio. Euro jährlich. Zur Erinnerung: die M10-Verlängerung zur Turmstraße hat 33 Mio. Euro gekostet, durch die eingesparten Gelder könnte man also alle zwei Jahre eine Straßenbahnstrecke wie jene zur Turmstraße finanzieren.
Dass in Köpenick keine Umläufe gespart werden können, kommt mir auch komisch vor. Alleine die strunzdumme Pförtnerampel vor dem Forum Köpenick hält doch sämtliche passierenden Busse und Bahnen Richtung Norden schon bei mäßigem Verkehr 3-4 Minuten auf. In Adlershof ist ab Kaufland ostwärts auch regelmäßig anstehen angesagt. Dörpfeldstraße westwärts stehen die Linksabbieger ins Adlergestell aus beiden Richtungen auf den Schienen.
Zitat
VvJ-Ente
Dass in Köpenick keine Umläufe gespart werden können, kommt mir auch komisch vor. Alleine die strunzdumme Pförtnerampel vor dem Forum Köpenick hält doch sämtliche passierenden Busse und Bahnen Richtung Norden schon bei mäßigem Verkehr 3-4 Minuten auf.

Das war bis 2023 so. Ab Mitte 2023 fahren Busse + Straßenbahnen auf eigener Spur ab Seelenbinderstraße bis zur Ampel durch und weiter bei nächster Grünphase. Und das seit der Neuprogrammierung bei auskömmlicher Ampelphase. Die 1-2 Minuten Wartezeit für den Fall, dass Straßenbahn-Fahrgäste am Forum aussteigen und dahinter ein Bus/ eine Straßenbahn warten muss, reichen jedenfalls nicht, um einen Umlauf schneller zu werden. Ausnahme 169er Bus aus Seelenbinderstraße Richtung S Köpenick - da kann es zu bestimmten Zeiten an der Ecke Bahnhofstraße passieren, dass der Bus ein paar Minuten warten muss, um in die Bahnhofstraße hereinzukommen. Aber auch da fährt deswegen kein Umlauf zusätzlich.

Zitat
VvJ-Ente
In Adlershof ist ab Kaufland ostwärts auch regelmäßig anstehen angesagt.

Stimmt. Aber für diese Verspätung wird im Fahrplan kein zusätzlicher Umlauf eingeplant. Eher fallen planmäßige Fahrten aus.

Zitat
VvJ-Ente
Dörpfeldstraße westwärts stehen die Linksabbieger ins Adlergestell aus beiden Richtungen auf den Schienen.

Erledigt sich mit dem Neubau Dörpfeldstraße.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.2025 22:36 von phönix.
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