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Ausgedünntes Angebot wegen Wagenmangel
geschrieben von Bahnmeier 
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Marienfelde
Das freundliche Desinteresse der Politik am ÖV ist sicher auch eine zentrale Ursache der heutigen Misere, aber: umso mehr wäre die jeweilige Chefetage der BVG gefordert, gegenüber dieser Politik entsprechend zu agieren. Geht es nach den Bezügen dieser Personen, müßten sie ja alle erheblich besser qualifiziert sein wie irgendwelche Senatsmitglieder,

Gähn.

Deine Genossen von der SPD haben z.B. seit 2002 (!) die Mahnungen über einen Wagenmangel im Kleinprofil geflissentlich überhört oder die Führungspersonen ausgetauscht. Berliner SPD-Mitglieder sind nun wirklich die allerletzten, die auf andere zeigen sollten.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
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Marienfelde
Das freundliche Desinteresse der Politik am ÖV ist sicher auch eine zentrale Ursache der heutigen Misere, aber: umso mehr wäre die jeweilige Chefetage der BVG gefordert, gegenüber dieser Politik entsprechend zu agieren. Geht es nach den Bezügen dieser Personen, müßten sie ja alle erheblich besser qualifiziert sein wie irgendwelche Senatsmitglieder,

Gähn.

Deine Genossen von der SPD haben z.B. seit 2002 (!) die Mahnungen über einen Wagenmangel im Kleinprofil geflissentlich überhört oder die Führungspersonen ausgetauscht. Berliner SPD-Mitglieder sind nun wirklich die allerletzten, die auf andere zeigen sollten.

Wie Du wissen könntest, sind es nicht "meine Genossen" (ich selbst gehöre der SPD seit 2003 nicht mehr an, wie auch einmal mitgeteilt). Die Debatte auf eine persönliche Ebene zu ziehen, ist ohnehin nicht zielführend.

Unabhängig davon hielte ich es für Quatsch, eine (wenn auch wichtige) Partei mehr oder weniger zum allein schuldigen Akteur der heutigen Misere zu erklären. Es paßt natürlich zum heutigen postfaktischen Zeitalter, in dem z.B. eine politisch unreife Göre unser Land in der ganzen Welt der Lächerlichkeit preisgeben darf.

Insgesamt sehe ich Deinen obigen Satz aber als Bestätigung meiner Auffassung: Sowohl in der Politik als auch in der Spitze der BVG befanden und befinden sich allzu oft Leute, die nicht in der Lage sind, für die Stadt wichtige Probleme (hier also der sich lange vorher abzeichnende Fahrzeug- und Personalmangel) rechtzeitig zu erkennen und jedenfalls zu versuchen, daraus rechtzeitig Konsequenzen abzuleiten.

Aus einer fehlenden Analyse folgt eine falsche, zur Beliebigkeit verkommene Politik, nicht nur in unserem Bereich.

Noch einmal zurück zur Frage der Bezüge: Weshalb sind die Bezüge des aktuellen Vorstandsvorsitzenden der BVG deutlich höher als die des Regierenden Bürgermeisters? Weil er die BVG so gut führt?

Man wird ja mal fragen dürfen,
Marienfelde.
Zitat
Marienfelde
...Die Debatte auf eine persönliche Ebene zu ziehen, ist ohnehin nicht zielführend...

Es paßt natürlich zum heutigen postfaktischen Zeitalter, in dem z.B. eine politisch unreife Göre unser Land in der ganzen Welt der Lächerlichkeit preisgeben darf.
...
Aus einer fehlenden Analyse folgt eine falsche, zur Beliebigkeit verkommene Politik, nicht nur in unserem Bereich.

Man wird ja mal fragen dürfen,
Marienfelde.

Wen meinst Du denn mit einer politisch unreifen Göre im postfaktischen Zeitalter und wie steht diese Formulierung mit der Idee, die Debatte auf eine persönliche Ebene ziehen zu wollen, wäre nicht zielführend? Man wird ja mal fragen dürfen.
Zitat
Marienfelde
Wie Du wissen könntest, sind es nicht "meine Genossen" (ich selbst gehöre der SPD seit 2003 nicht mehr an, wie auch einmal mitgeteilt). Die Debatte auf eine persönliche Ebene zu ziehen, ist ohnehin nicht zielführend.

Was erwartest du denn nach deinem polemischen Rundumschlag? In welcher Partei bist du denn heute?

Zitat
Marienfelde
Unabhängig davon hielte ich es für Quatsch, eine (wenn auch wichtige) Partei mehr oder weniger zum allein schuldigen Akteur der heutigen Misere zu erklären.

Wenn die meisten Aktuere aus der Partei kamen, wer soll es sonst gewesen sein?

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Marienfelde
Es paßt natürlich zum heutigen postfaktischen Zeitalter, in dem z.B. eine politisch unreife Göre unser Land in der ganzen Welt der Lächerlichkeit preisgeben darf.

Ich präzisiere die Frage von oben - AfD oder BSW?

Zitat
Marienfelde
Insgesamt sehe ich Deinen obigen Satz aber als Bestätigung meiner Auffassung: Sowohl in der Politik als auch in der Spitze der BVG befanden und befinden sich allzu oft Leute, die nicht in der Lage sind, für die Stadt wichtige Probleme (hier also der sich lange vorher abzeichnende Fahrzeug- und Personalmangel) rechtzeitig zu erkennen und jedenfalls zu versuchen, daraus rechtzeitig Konsequenzen abzuleiten.

Du hast meinen Satz nicht verstanden. Ein Andreas Sturmowski musste gehen, kurz nachdem er verkündet hatte, ohne neue Wagen müsste man irgendwann die U3 und U4 einstellen. Was willst du dem Manne vorwerfen?

Zitat
Marienfelde
Aus einer fehlenden Analyse folgt eine falsche, zur Beliebigkeit verkommene Politik, nicht nur in unserem Bereich.

Deine Äußerungen zeugen nicht von besonders viel Kenntnis in der Verkehrspolitik.

Zitat
Marienfelde
Noch einmal zurück zur Frage der Bezüge: Weshalb sind die Bezüge des aktuellen Vorstandsvorsitzenden der BVG deutlich höher als die des Regierenden Bürgermeisters? Weil er die BVG so gut führt?

Ein Wahlamt kann man ohne besondere Qualifikation ausfüllen. Wegen meiner kann man gerne grundsätzlich nach Leistung bezahlen. Wenn dann aber noch die Angestellten und Beamten der Berliner Verwaltung zu den Tafeln rennen müssen, sind diese endgültig überlastet.

Zitat
Marienfelde
Man wird ja mal fragen dürfen,
Marienfelde.

Man wird ja mal antworten dürfen.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Du hast meinen Satz nicht verstanden. Ein Andreas Sturmowski musste gehen, kurz nachdem er verkündet hatte, ohne neue Wagen müsste man irgendwann die U3 und U4 einstellen. Was willst du dem Manne vorwerfen?
Wenn Politiker etwas überhaupt nicht leiden können, dann von irgendeinem dahergelaufenen Untertan zum Handeln gedrängt zu werden. Immerhin darf sich die Politik niemals erpressen lassen. Selbst wenn die „Erpressung“ die langfristige Konsequenz des politischen Handelns ist.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.07.2024 09:29 von DerMichael.
Fakt ist der Senat will in landeseigenen Betrieben nur Duckmäuser und Jasager die jeden Mist von oben gut finden und abnicken. Diese Linientreue ala DDR habe ich schon öfter hier angeprangert.
Zitat
Nordender
Fakt ist der Senat will in landeseigenen Betrieben nur Duckmäuser und Jasager die jeden Mist von oben gut finden und abnicken. Diese Linientreue ala DDR habe ich schon öfter hier angeprangert.

Gab es da nicht sogar mal einen BVG-Chef der genau aus den Gründen gehen musste?
Ich finde das im Moment noch viel schlimmer als damals im Osten weil das Geld so verlockend ist. Der oberste Mensch der Ostberliner Wasserbetriebe bekam gerade mal soviel dass er sich privat einen neuen Wartburg leisten konnte, nachdem er trotzdem vorher noch sparen musste. Das war irgendwann 85/86. Die Genossen dachten alle er wäre superreich und sein Häuschen vollgestopft mit Westware wo für unsere Havarie-Leihbrigade eine kleine Gartenparty schmiss. Nee, der kochte mit Wasser und war menschlich absolut okay und sparte auch nicht mit Kritik, wenn kein Material da war.
Zitat
Nordender
Ich finde das im Moment noch viel schlimmer als damals im Osten weil das Geld so verlockend ist. Der oberste Mensch der Ostberliner Wasserbetriebe bekam gerade mal soviel dass er sich privat einen neuen Wartburg leisten konnte, nachdem er trotzdem vorher noch sparen musste. Das war irgendwann 85/86. Die Genossen dachten alle er wäre superreich und sein Häuschen vollgestopft mit Westware wo für unsere Havarie-Leihbrigade eine kleine Gartenparty schmiss. Nee, der kochte mit Wasser und war menschlich absolut okay und sparte auch nicht mit Kritik, wenn kein Material da war.

Ich kann verstehen, wenn das Verhältnis zwischen Managergehältern und den Gehältern für "einfache" Arbeiter als unangemessen erachtet wird, aber es nutzt nichts, dem Oberhäuptling der Wasserbetriebe oder BVG das Gehalt zu streichen. Dann geht er nämlich dahin, wo er besser bezahlt wird, Und gute Leute mit Sachverstand und/oder Managerqualitäten werden woanders gern genommen und gut bezahlt. Auch weil ordnungsrechtliche und strafrechtliche Verantwortung aus einer irrsinnigen und kaum noch überblickbaren Vielzahl von Rechtsvorschriften an den Positionen hängen, die für die betroffenen Leute richtig teuer werden können.
Zitat
phönix
Zitat
Nordender
Ich finde das im Moment noch viel schlimmer als damals im Osten weil das Geld so verlockend ist. Der oberste Mensch der Ostberliner Wasserbetriebe bekam gerade mal soviel dass er sich privat einen neuen Wartburg leisten konnte, nachdem er trotzdem vorher noch sparen musste. Das war irgendwann 85/86. Die Genossen dachten alle er wäre superreich und sein Häuschen vollgestopft mit Westware wo für unsere Havarie-Leihbrigade eine kleine Gartenparty schmiss. Nee, der kochte mit Wasser und war menschlich absolut okay und sparte auch nicht mit Kritik, wenn kein Material da war.

Ich kann verstehen, wenn das Verhältnis zwischen Managergehältern und den Gehältern für "einfache" Arbeiter als unangemessen erachtet wird, aber es nutzt nichts, dem Oberhäuptling der Wasserbetriebe oder BVG das Gehalt zu streichen. Dann geht er nämlich dahin, wo er besser bezahlt wird, Und gute Leute mit Sachverstand und/oder Managerqualitäten werden woanders gern genommen und gut bezahlt. Auch weil ordnungsrechtliche und strafrechtliche Verantwortung aus einer irrsinnigen und kaum noch überblickbaren Vielzahl von Rechtsvorschriften an den Positionen hängen, die für die betroffenen Leute richtig teuer werden können.

So die Theorie. Die Praxis:

1. Hohe Positionen bekommt nicht die Person, die die Voraussetzungen am besten erfüllt, sondern die Position, die am besten vernetzt ist.

2. Die große Verantwortung gibt es in diesen Gehaltssphären praktisch nicht. Klassisches Beispiel aus dem Verkehrssektor: Hartmut Mehdorn. Der hat wirklich überall verbrannte Erde hinterlassen und ist immer ins nächste Pöstchen gefallen.
Zitat
Marienfelde
Es paßt natürlich zum heutigen postfaktischen Zeitalter, in dem z.B. eine politisch unreife Göre unser Land in der ganzen Welt der Lächerlichkeit preisgeben darf.

Ach, bitte, so viele lesen deine Beiträge hier nun auch nicht, außerhalb des deutschsprachigen Raumes dürfte die Zahl gegen Null tendieren.

Zitat

Aus einer fehlenden Analyse folgt eine falsche, zur Beliebigkeit verkommene Politik, nicht nur in unserem Bereich.

Klar. Alle, die deine "Analyse" direkt aus dem Kreml nicht teilen, haben einfach nicht so gut analysiert wie du.
Zitat
def
2. Die große Verantwortung gibt es in diesen Gehaltssphären praktisch nicht. Klassisches Beispiel aus dem Verkehrssektor: Hartmut Mehdorn. Der hat wirklich überall verbrannte Erde hinterlassen und ist immer ins nächste Pöstchen gefallen.

Es geht hier nicht um Verantwortung für unternehmerische Entscheidungen, die hat Mehdorn nämlich genauso ausgeführt, wie ihm sein Aufsichtsrat (und damit der Anteilseigner Bund) aufgetragen hat. Diese Weisungen sehen wir - auch im nachhinein betrachtet - als destruktiv an, aber da musst Du das auch von Dir gewählte Parlament kritisieren, das den Auftrag der Börsengangsvorbereitung ausgesprochen hat.
Mir geht es um die ordnungsrechtliche und strafrechtliche Verantwortung und es ist keinem zu wünschen, jemals in die Mühle der leider nicht seltenen teilweise abstrusen Anschuldigungen zu kommen.
Zitat
def


1. Hohe Positionen bekommt nicht die Person, die die Voraussetzungen am besten erfüllt, sondern die Position, die am besten vernetzt ist.
.

Helmut Kohl sagte mal: „Man muss nicht können, man muss kennen.“
Zitat
DerMichael
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def


1. Hohe Positionen bekommt nicht die Person, die die Voraussetzungen am besten erfüllt, sondern die Position, die am besten vernetzt ist.
.

Helmut Kohl sagte mal: „Man muss nicht können, man muss kennen.“

Anders als eine gängige Meinung auch hier im Forum, kommt es bei Führungspositionen oft auch mehr auf die Vernetzung und das Wissen, wen man wie am besten anspricht, um das beste für das eigene Unternehmen zu erreichen, denn auf detaillierte Fachkenntnisse an. Insofern ist gute Vernetzung für solche Positionen natürlich ein wichtiges Kriterium.
Zitat
phönix
Zitat
def
2. Die große Verantwortung gibt es in diesen Gehaltssphären praktisch nicht. Klassisches Beispiel aus dem Verkehrssektor: Hartmut Mehdorn. Der hat wirklich überall verbrannte Erde hinterlassen und ist immer ins nächste Pöstchen gefallen.

Es geht hier nicht um Verantwortung für unternehmerische Entscheidungen, die hat Mehdorn nämlich genauso ausgeführt, wie ihm sein Aufsichtsrat (und damit der Anteilseigner Bund) aufgetragen hat. Diese Weisungen sehen wir - auch im nachhinein betrachtet - als destruktiv an, aber da musst Du das auch von Dir gewählte Parlament kritisieren, das den Auftrag der Börsengangsvorbereitung ausgesprochen hat.
Mir geht es um die ordnungsrechtliche und strafrechtliche Verantwortung und es ist keinem zu wünschen, jemals in die Mühle der leider nicht seltenen teilweise abstrusen Anschuldigungen zu kommen.

Gut, wie viele Manager:innen wurden dann für CumEx strafrechtlich zur Verantwortung gezogen?
Zitat
Lopi2000
Zitat
DerMichael
Zitat
def


1. Hohe Positionen bekommt nicht die Person, die die Voraussetzungen am besten erfüllt, sondern die Position, die am besten vernetzt ist.
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Helmut Kohl sagte mal: „Man muss nicht können, man muss kennen.“

Anders als eine gängige Meinung auch hier im Forum, kommt es bei Führungspositionen oft auch mehr auf die Vernetzung und das Wissen, wen man wie am besten anspricht, um das beste für das eigene Unternehmen zu erreichen, denn auf detaillierte Fachkenntnisse an. Insofern ist gute Vernetzung für solche Positionen natürlich ein wichtiges Kriterium.

Wenn dann halt niemand eine fachliche Ahnung hat und die Qualifikation aller Entscheider:innen aus Vernetzt-Sein besteht - auf welcher Grundlage werden dann Entscheidungen getroffen?
Zitat
def
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Lopi2000
Anders als eine gängige Meinung auch hier im Forum, kommt es bei Führungspositionen oft auch mehr auf die Vernetzung und das Wissen, wen man wie am besten anspricht, um das beste für das eigene Unternehmen zu erreichen, denn auf detaillierte Fachkenntnisse an. Insofern ist gute Vernetzung für solche Positionen natürlich ein wichtiges Kriterium.

Wenn dann halt niemand eine fachliche Ahnung hat und die Qualifikation aller Entscheider:innen aus Vernetzt-Sein besteht - auf welcher Grundlage werden dann Entscheidungen getroffen?

Man fragt in den fachlich arbeitenden Ebenen des Unternehmens und/oder bei externen Beratern um Rat. Im Normalfall gibt es dafür einen Mittelbau von Menschen, die sowohl von Betriebswirtschaft als auch von Technik eine Ahnung haben. In schlecht geführten Unternehmen kann man natürlich auch den Fokus zu sehr in die eine oder andere Richtung verschieben.
Zitat
Lopi2000
Zitat
def
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Lopi2000
Anders als eine gängige Meinung auch hier im Forum, kommt es bei Führungspositionen oft auch mehr auf die Vernetzung und das Wissen, wen man wie am besten anspricht, um das beste für das eigene Unternehmen zu erreichen, denn auf detaillierte Fachkenntnisse an. Insofern ist gute Vernetzung für solche Positionen natürlich ein wichtiges Kriterium.

Wenn dann halt niemand eine fachliche Ahnung hat und die Qualifikation aller Entscheider:innen aus Vernetzt-Sein besteht - auf welcher Grundlage werden dann Entscheidungen getroffen?

Man fragt in den fachlich arbeitenden Ebenen des Unternehmens und/oder bei externen Beratern um Rat. Im Normalfall gibt es dafür einen Mittelbau von Menschen, die sowohl von Betriebswirtschaft als auch von Technik eine Ahnung haben. In schlecht geführten Unternehmen kann man natürlich auch den Fokus zu sehr in die eine oder andere Richtung verschieben.

Und wenn an die Stelle derer, die diese Expertise liefern müssen, auch nur Menschen gesetzt werden, deren einzige Qualifikation es ist, bestens vernetzt zu sein? Oder deren Qualifikation ignoriert wird, weil sie den Vorgaben "von oben" widerspricht?

Das eigentliche Thema ist wahrscheinlich, dass "vernetzt sein" und "vernetzt sein" nicht das gleiche ist. Man kann jemandem helfen, weil man weiß, dass die Person fachlich gut ist und gute Arbeit leistet, oder weil man weiß, dass sie einem selbst keine "Probleme" (Widerworte!) macht oder man ihr noch einen Gefallen schuldet. Mein Eindruck: in der Politik und im politiknahen Bereich dominiert letzteres.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.07.2024 17:44 von def.
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def
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Lopi2000
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def
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Lopi2000
Anders als eine gängige Meinung auch hier im Forum, kommt es bei Führungspositionen oft auch mehr auf die Vernetzung und das Wissen, wen man wie am besten anspricht, um das beste für das eigene Unternehmen zu erreichen, denn auf detaillierte Fachkenntnisse an. Insofern ist gute Vernetzung für solche Positionen natürlich ein wichtiges Kriterium.

Wenn dann halt niemand eine fachliche Ahnung hat und die Qualifikation aller Entscheider:innen aus Vernetzt-Sein besteht - auf welcher Grundlage werden dann Entscheidungen getroffen?

Man fragt in den fachlich arbeitenden Ebenen des Unternehmens und/oder bei externen Beratern um Rat. Im Normalfall gibt es dafür einen Mittelbau von Menschen, die sowohl von Betriebswirtschaft als auch von Technik eine Ahnung haben. In schlecht geführten Unternehmen kann man natürlich auch den Fokus zu sehr in die eine oder andere Richtung verschieben.

Und wenn an die Stelle derer, die diese Expertise liefern müssen, auch nur Menschen gesetzt werden, deren einzige Qualifikation es ist, bestens vernetzt zu sein? Oder deren Qualifikation ignoriert wird, weil sie den Vorgaben "von oben" widerspricht?

Dann ist das auch nicht gut, aber heute wohl besser als die veraltete Idee, den begnadesten Schrauber aus der Werkstatt zum Konzernchef zu machen.
Zitat
def
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phönix
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Nordender
Ich finde das im Moment noch viel schlimmer als damals im Osten weil das Geld so verlockend ist. Der oberste Mensch der Ostberliner Wasserbetriebe bekam gerade mal soviel dass er sich privat einen neuen Wartburg leisten konnte, nachdem er trotzdem vorher noch sparen musste. Das war irgendwann 85/86. Die Genossen dachten alle er wäre superreich und sein Häuschen vollgestopft mit Westware wo für unsere Havarie-Leihbrigade eine kleine Gartenparty schmiss. Nee, der kochte mit Wasser und war menschlich absolut okay und sparte auch nicht mit Kritik, wenn kein Material da war.

Ich kann verstehen, wenn das Verhältnis zwischen Managergehältern und den Gehältern für "einfache" Arbeiter als unangemessen erachtet wird, aber es nutzt nichts, dem Oberhäuptling der Wasserbetriebe oder BVG das Gehalt zu streichen. Dann geht er nämlich dahin, wo er besser bezahlt wird, Und gute Leute mit Sachverstand und/oder Managerqualitäten werden woanders gern genommen und gut bezahlt. Auch weil ordnungsrechtliche und strafrechtliche Verantwortung aus einer irrsinnigen und kaum noch überblickbaren Vielzahl von Rechtsvorschriften an den Positionen hängen, die für die betroffenen Leute richtig teuer werden können.

So die Theorie. Die Praxis:

1. Hohe Positionen bekommt nicht die Person, die die Voraussetzungen am besten erfüllt, sondern die Position, die am besten vernetzt ist.

2. Die große Verantwortung gibt es in diesen Gehaltssphären praktisch nicht. Klassisches Beispiel aus dem Verkehrssektor: Hartmut Mehdorn. Der hat wirklich überall verbrannte Erde hinterlassen und ist immer ins nächste Pöstchen gefallen.

Bravo def, du pöbelst in deinem Unwissen wieder gegen jemanden. Wo nimmst du nur so viel Unwissen her?

Hartmut Mehdorn hat als Chef der Bahn den Wunsch der Eigentümer umgesetzt. Das war der Bund und die damaligen Regierungen. Das waren sowohl rot-grüne Regierungen unter Schröder als auch CDU geführte Regierungen unter Frau Merkel. Allen gemein war dass sie kein Geld im Staatshaushalt hatten und daher die Bahn finanziell nicht so ausstatten konnten, wie sie es vielleicht gewollt haben, weil man in einem Bundeshaushalt immer zuerst die Sozialausgaben stemmen muss. Schröder hatte 98 kein Geld, der Staat war pleite und die Sozialausgaben schossen bei knapp 6 Mio Arbeitslosen durch die Decke. Man hat dann die Agenda 2010 gemacht und es hat bis weit in die 2010er Jahre gedauert, bis die Wirkung bei den Finanzministern ankam.

Nach der Bahn hat Herr Mehdorn die Air Berlin geführt und das Unternehmen von einem hemds-ärmlig geführten Familien Betrieb ohne Controlling oder funktionierende Strecken-Ergebnis-Rechnung so aufgestellt, dass man erstmal wusste, wo die Verluste anfallen. Ohne die persönlichen Kontakte von Hartmut Mehdorn wäre auch eine Etihad nicht bei Air Berlin eingestiegen und das Unternehmen bereits im Dezember 2011 insolvent gegangen.

Fun-Fact:
Beim BER war es die Bahn unter Mehdorn und seinem Nachfolger, die den Tunnel unter dem Flughafen termingerecht fertig gestellt hat.


Und jetzt mal weg von der Person Hartmut Mehdorn hin zu der Frage, ob Manager haftbar sind. Das sind sie sehr wohl.
Werf mal dein Google an und schaue nach Manager-Haftung zum einen und nach Middelhoff.
Ist einem Manager schuldhaftes Handeln nachzuweisen, so werden diese auch strafrechtlich belangt.
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