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Daniel Vielberth
Wenn man eine 218er mit IC-Wagen oder eine Ludmilla als Vergleich nimmt, mag das stimmen. Aber du lieferst hier mit den Zahlen ja grade selbst den Beweis: Schaukelkiste durchgehend 4:20, jetzt halbe Strecke langsamer dafür ohne Schaukelkiste 4:27 dank spurstarker Elektrotriebwagen. 7 Minuten! Ich denke, mit anständigegen E-Fahrzeugen dürfte auch auch Nürnberg - Hof ohne Schaukeltechnik im Rahmen dieser Fahrzeitverlängerungen bleiben können, meinertwegen sind dann eben 2x7 Minuten also 14 Minuten was es gegenüber heute länger dauert.
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Daniel Vielberth
(...)
Das sehe ich komplett gegenteilig. Das Problem der Ostbahn ist keineswegs die Geschwindigkeit, diese könnte viel niedriger sein, sondern die mangelhafte Erschließung der Region. Und nicht die Fahrgäste nach Dresden sollten der Maßstab sein, sondern die Anwohner an der Strecke.
Genau deswegen sind nach NBY und NHO damals die RSB und das bogensschnelle Fahren eingeführt worden! Die Fahrgastzahlen gingen dramatisch zurück. Und man beachte: Es war zur Planungszeit damals Grenzland. Ein großer Invest in den Nordosten Bayerns wurde als für nicht sinnvoll angesehen, da die Strecken auf den Eiserne Vorhang zuführten und kein hohes Potenzial erkennbar war.Zitat
Daniel Vielberth
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Das Abhängen der Flächen hat uns die Fahrgäste gekostet, und da muss endlich umgesteuert werden.
Nein, absolut falsch! Es war der Versuch dramatische Fahrgastzahlrückgänge mit einfachen bewährten Konzepten (gute Erfahrungen in Italien!) auf die Region angepasst zu bremsen. Und wer die VT 614 als Eilzug nach BT noch kennt, weiß, dass diese damals gähnend leer waren. Selbst die D-Züge von Prag, die damals in Tagesrandlagen in Hersbruck hielten, waren keine wirkliche trostlos. Erst der VT 610 mit FIAT-Neigetechnik brachte damals eine gigantischen Nutzeranstieg wieder.Zitat
Daniel Vielberth
Die Neigetechnik war ja eigentlich nur Behelfskrücke um mit Minimalinvest mehr aus den vorhandenen Schienen raus zu holen.
Richtig! Auf die Netzwirkung kommt es an! Und da können 7 Minuten einem schon mal 59 Minuten Umsteigezeit einsparen. (siehe z.B. teilweise Anschlüsse der TGVs nach Paris in Stuttgart).Zitat
Daniel Vielberth
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Erschließung und Netzwirkung muss im Vordergrund stehen, nicht die Jagd irgendwo 7 Minuten (und dafür auf durch durchfahrenen Bahnhöfen stehengelassene potenzielle Fahrgäste) einzusparen.(...)
Sorry, aber sehe ich komplett anders. Der Invest für E-Ausstattung wird auch nur zusammen mit bogenschnellem Fahren sinnvoll sein. Die Radien sind teilweise so klein, dass eine reine E-Ausstattung eine deutliche Verschlechterung des Angebots mit sich bringen wird. Dann hätte man gleich bei den VT614 im Eilzugeinsatz bleiben können.Zitat
Daniel Vielberth
Mit der Oberleitung würde die Strecke endlich in den Zustand versetzt, der für eine sinnvolle Eisenbahnstrecke erforderlich ist, dann kann man die No-Invest-Krücken wie Neitec aus guten Grund auf Altenteil schieben. Oberleitung bei unveränderten Fahrangebot hingegen kann man sich getrost sparen, das wäre dann wahrlich rausgeschmissenes Geld, so hart es auch klingt.
Weshalb werden die Nordost-Bayern-Verbindungen so gut angenommen? 24.03.2019 11:34 |
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Daniel Vielberth
Aber inzwischen sind wir fast 30 Jahre weiter, und die Mauer exitsiert nur noch in den Köpfen, nicht mehr auf den Karten.
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Daniel Vielberth
Man hat dem Nahverkehr ein Fernverkehrskonzept übergestülpt. Oder erbringt der Cisalpino (den meinst du doch) irgendwo Nahverkehrsleistungen?
Ich empfehle Dir einen Blick in die Schweiz. ;-) 100% unter Fahrdraht aus dem einfachen Grund; weniger Wartungsaufwand.Zitat
Daniel Vielberth
Nope, zur Erinnerung, ich bin gegen die Ver-S-Bahnisierung jeglicher Nebenstrecken (die ja auch unkrontrolliertes Wuchern von Fahrdraht mit sich brächten), und habe mich deshalb auch bei der Gräfenbergbahnpetition enthalten, weil ich deren Probleme nicht in Abhängigkeit einer Oberleitung sehe. Ich betrachte da schon jede Strecke individuell. Aber natürlich sähe ich bevorzugt erstmal die relevanten 2-gleisigen Hauptbahnen unter Fahrdraht, bevor man sich im Klein-Klein von Stichstichen, Nebenbahnen oder gar Anschlussbahnen verfranst.
Und dann bestraft man also 99,875% der Kunden mit langsamen (nicht bogenschnellem) Fahren, weil 0,125% der Fahrgäste das bogenschnelle Fahren nicht gefällt?Zitat
Daniel Vielberth
Und wie gesagt, das Premiumprudukt soll meinertwegen Neigetechnk haben, aber dann braucht es was mittelschnelles eben für die die nicht Neigtechik wollen oder können. Mein Ideal hierzu ist die Treuchtlinger Strecke, die hat genau die Aufteilung, die ich als mustergültig betrachte. S-Bahn für die kleinen Halte, ein RE der nicht nur die S-Bahn-Endstation sondern eben auch noch wichtige Bahnhöfe unterwegs mitnimmt (OK, es könnten mehr sein, waren es ja auch mal), Und dann kann man im Fernverkehr oder für den Lindau-Verkehr für die Eiligen Schaukeltechnik-Züge vorhalten, wer aber schaukelfrei z.B nach Augsburg kommen will, schafft das direkt oder in der anderen Stunde mit einem Umstieg immer noch, ohne dann überall nur noch RB fahren zu können. Und das sind nun wirklich keine Fahrzeiten die weh tun. Und dieses Konzept erachte ich als das Optimum, damit für jeden Fahrgast das da ist, was er braucht. Und ich denke, davon könnte auch Oberfranken profitieren.
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Willischiri
Hallo zusammen,
Ohne große technische Kenntnisse vorweisen zu können, kann ich doch zu der Strecke Nürnberg - Marktredwitz eine kleine Anmerkung machen. Vor ca zwei Jahren (oder sollen es drei sein) war die Neigetechnik eine Zeit lang ausgeschaltet. Trotzdem kamen in den seltensten Fällen über fünf Minuten Verspätung (wenn überhaupt) zusammen.
Von daher denke ich, dass die Strecke auch ohne Neigetechnik in nahezu der gleichen Zeit befahrbar ist.
Gruß Willi.
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Daniel Vielberth
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> Ich empfehle Dir einen Blick in die Schweiz. ;-) 100% unter Fahrdraht aus dem einfachen Grund; weniger Wartungsaufwand.
> In der Schweiz sind sogar häufig Gleisanschlüsse elektrifiziert, um verdieselte Anschlussbedienung zu vermeiden.
Könnte das daran liegen, das bei denen elektrische Energie durch Wasserkraft aufgrund der vielen Berge verfügbar ist, sodass bei denen elektrische Energie tatsächlich umweltfreundlich ist, während wir nur das Verbrennen von Diesel in der Lok/ dem Triebwagen durch das Verbrennen von Braunkohle und andern Zeuch im Kraftwerk und anschließende Übertragung dorthin wo wir den Saft brauchen, ersetzen? Falls ja, könnte das dann ein Anwendungsfall der Regel sein, das wenn zwei das gleiche tun, trotzdem nicht dasselbe bei herauskommt? ;-)
Wie ich bereits erwähnt hatte: ich kenne keinen einzigen Menschen, der ernsthaft Probleme mit bogenschnellem Fahren hat. Und die Auslastung der Züge sagt auch etwas anderes als deine Behauptung.Zitat
Daniel Vielberth
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> Und dann bestraft man also 99,875% der Kunden mit langsamen (nicht bogenschnellem) Fahren, weil 0,125% der Fahrgäste das bogenschnelle Fahren nicht gefällt?
Die zahlen sind falsch. 60% zu 40% sind die Zahlen, bitteschön! Es ist zwar zugegebener Maßen mehr, die keine Probleme haben, als solche die es haben, aber die ständigen Behauptungen, uns 40% gäbe es einfach nicht, bin ich sowas von Leid!
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boschi
Zu den konkreten Zeitersparnissen hier noch was interessantes (letzter Absatz):
verlagshaus.de
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verlagshaus.de
Die ersten zehn Züge starteten ihren Einsatz am 31. Mai 1992 zwischen Nürnberg und Bayreuth bzw. Hof, wo sie die Fahrzeiten von 80 auf 57 Minuten bzw. von 130 auf 100 Minuten reduzierten.
Re: Pegnitztalbahn (ABS Nürnberg – Marktredwitz – Hof/Schirnding) + Elektrifizierung Nordostbayern 29.03.2019 08:09 |
Re: Pegnitztalbahn (ABS Nürnberg – Marktredwitz – Hof/Schirnding) + Elektrifizierung Nordostbayern 29.03.2019 08:37 |
Re: Pegnitztalbahn (ABS Nürnberg – Marktredwitz – Hof/Schirnding) + Elektrifizierung Nordostbayern 29.03.2019 12:26 |
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Manfred Erlg
Sag mal, Daniel,
was haben persönliche Erfahrungen mit der Neigetechnik mit dem Thema des Threads zu tun?
Re: Pegnitztalbahn (ABS Nürnberg – Marktredwitz – Hof/Schirnding) + Elektrifizierung Nordostbayern 31.03.2019 00:33 |