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GSB S4 - neu
geschrieben von Carsten Puls 
PAD
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 09:56
Naja, dann soll Hamburg einfach ein Paar Gleischtromgleise bis Ahrensburg legen und die S4 da fahren lassen. Zwischen Bad Oldesloe und Ahrensburg muss dann eine RB pendeln, das wäre dann der gleiche Zustand wie der, der seit Jahrzehnten zwischen Elmshorn und Pinneberg besteht. Für die Anwohner dort ist das zwar mist, dass sie dann plötzlich umsteigen müssen, aber die können sich ja jetzt schonmal alle zusammensetzen und ihrer Landesregierung einen Danke-Brief schreiben.
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 10:16
Zitat
Glinder
Nicht ganz. Die S4 nach Osten ist entweder Anfang 2019 fertig oder garnicht. Die Bundesmittel müssen bis 2019 abgerechnet sein und das heisst der Bau muss Ende 2018 fertig sein. Entweder wird da jetzt Dampf gemacht oder es wird nichts mehr. Das gilt auch für die S4-West. Wenn die gemeinsam beantragt werden soll und nicht die AKN dann muss auch das 2018 fertig und 2019 abgerechnet sein! Wer nicht rechtzeitig abrechnet muss möglicherweise sogar zurückzahlen. Steht nur in Hamburg nicht in Zeitungsberichten drin.

Die S4 geht spätestens in 2019 in Betrieb oder garnicht. Es zählt nur dass die S4 rechtzeitig für das Programm 2015 bis 2019 beantragt und dann schnell gebaut wird. Nicht so wie die SRB Kiel. Die hatte Geld in dem Programm bis 2014 zugesagt bekommen. Das wurde verschnarcht weil die Politik sich bis heute nicht einig ist ob sie die SRB will. Jetzt wird das Geld an andere verteilt. Das darf mit der S4 nicht passieren. Es könnte für viele Jahre die letzte Gelegenheit sein noch an viel Fördergeld zu kommen.

Uli

Aus aktuellem Anlaß hole ich das nochmal hervor: Gibt es irgendwo eine Quelle für Deine These, dass bis Ende 2019 alles abgerechnet sein müsste, da andernfalls Fördermittel zurückzuzahlen wären?

Dies wäre nämlich was ganz Neues, da es heute teilweise über ein Jahrzehnt nach Inbetriebnahme dauert, bis ein Projekt mit dem Schlussverwendungsnachweis abgerechnet ist. Gründe hierfür sind u.a. Garantiestreitigkeiten mit den Baufirmen, die sich über Jahre hinziehen, so dass die Endkosten nicht sofort nach Fertigstellung feststehen. Wenn ich nur z.B. an den aktuellen U-Bahnbau in Düsseldorf denke: Da soll 2015 eröffnet werden, so dass 2019 niemals alles fertig abgerechnet sein wird. Und dann erst die Nord-Süd-Stadtbahn in Köln ...

Was sollte der Grund für diesen Termin sein?

Ich denke eher, dass der Förderbescheid während der Laufzeit des aktuellen Gesetzes da sein muss und dann kann gebaut werden. Außerdem sind aktuell die Diskussionen über die Nachfolge des GVFG wieder in Gang gekommen, sogar vom Verkehrsminister.

Zur aktuellen Entwicklung S4: Meine These, dass nach Abschuss der planfeststellungsreifen Stadtbahn in diesem Jahrzehnt in HH in Sachen Schienenausbau/ÖPNV nichts bemerkenswertes passiert, bestätigt sich ja nun leider immer mehr.
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 10:46
@HM2204:

Google News liefert dir alle Berichte über Planungen in andere Städten. Im Süden gehen die Politiker offen mit dem Problem Bundesmittel um und darum steht in fast allen Artikeln auch drin dass man sich jetzt beeilen muss und dass nach 2020 noch keine Gelder sicher sind. (Ramsauer hat erst vor ein paar Tagen angedeutet dass bis zum Jahresende eine Fortsetzung kommt.) In Erlangen ist zum Beispiel klar dass bis September alles beschlossen muss weil sonst die Antragsfristen vorbei sind. Viele Berichte sagten dass bis 2019 die letzte Schraube abgerechnet sein muss und eigentlich schon 2018 alles fertig sein muss. Das ist eine neue Bedingung. Ganz hab ich es nicht verstanden aber liegt wohl daran dass das Bundesprogramm 2019 endet und im Haushalt 2020 keine Mittel mehr abgerufen werden können. Die Finanzierung muss ganz neu geregelt werden zwischen Ländern und Bund. So wie heute ist nicht mehr zulässig.



Das Abendblatt schreibt richtig dass es die Grünen unter Hajduk waren die die S4 nicht wollten die Minister Austermann wenige Wochen vor der Wahl 2008 angeboten hatte... und nun beweisen die Grünen schon wieder wie realitätsfern sie sind.

Die S4 ist für den Hauptbahnhof unverzichtbar. Die Bahnsteigkapazität wird gebraucht. Wenn Holstein nicht mitspielt baut Hamburg die S4 trotzdem und macht Rahlstedt zum zweiten Eidelstedt. Damit wird der Hauptbahnhof genauso wirksam entlastet. Wer nicht hören will muss fühlen! In Bremen hat das mit dem Umsteigezwang in Borgfeld nach Lilienthal auch funktioniert....

Das gibt einen heißen Herbst weil die Opposition in Kiel jetzt alle Kräfte mobilisiert um die SRB zu Fall zu bringen und SPD und Grüne in Stromarn halten bestimmt nicht still.

Uli
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 10:51
Kurze Frage mal:

Wieso laufen S4 und SRB aus dem gleichen Topf? Die S4 ist ein Bundesverkehrsweg. Die größten Argumente dafür (Entlastung des Hauptbahnhofs, zusätzliche Trassen für Fehmarnbeltquerungsverkehr) betreffen keine Aufgaben der Gemeinden oder Länder. Bundesverkehrswege wird der Bund auch nach 2019 ausbauen müssen, sonst gäbe es keinen Meter Autobahn mehr.

Ich vermute, das Land SH wird eine ähnliche Strategie anstreben. Oder die S4 bewusst einsetzen, um den Fehmarnbelt zu torpedieren.

Zitat

Die S4 ist für den Hauptbahnhof unverzichtbar. Die Bahnsteigkapazität wird gebraucht. Wenn Holstein nicht mitspielt baut Hamburg die S4 trotzdem und macht Rahlstedt zum zweiten Eidelstedt. Damit wird der Hauptbahnhof genauso wirksam entlastet. Wer nicht hören will muss fühlen! In Bremen hat das mit dem Umsteigezwang in Borgfeld nach Lilienthal auch funktioniert....

Die Züge können (notfalls mit zusätzlichem Gleiswechsel) längst in Hasselbrook enden. Für die Variante bis Rahlstedt gibt es m.W. nicht einmal eine Wirtschaftlichkeitsberechnung. Eventuelle Anträge eiens Ausbaus bis Oldesloe wird man nicht einfach durch Rahlstedt ersetzen können.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.2012 10:55 von Herbert.
INW
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 12:33
Zitat
PAD
Naja, dann soll Hamburg einfach ein Paar Gleischtromgleise bis Ahrensburg legen und die S4 da fahren lassen.

Warum bis Ahrensburg?
Wenn Hamburg die S4 auf eigene Rechnung bauen muß, dann kann man auch in Rahlstedt, spätestens Rahlstedt-Nord/Höltigbaum einen Zwischenendbahnhof bauen, den man so konstruiert, daß -- analog U-Niendorf-Nord -- jederzeit nach Norden weitergebaut werden kann.
Wenn die Holzbeiner (ja, ich weiß, ich bin auch einer) dann mal wieder Lust haben, die Bahn weiterzubauen, können sie dann an die vorhandenen Gleise anschließen.

Zitat
PAD
Zwischen Bad Oldesloe und Ahrensburg muss dann eine RB pendeln, das wäre dann der gleiche Zustand wie der, der seit Jahrzehnten zwischen Elmshorn und Pinneberg besteht. Für die Anwohner dort ist das zwar mist, dass sie dann plötzlich umsteigen müssen, aber die können sich ja jetzt schonmal alle zusammensetzen und ihrer Landesregierung einen Danke-Brief schreiben.

Die müßte dann eben bis Rahlstedt verkehren -- und wegen der Inkompatibilität der Stromsysteme leider mit Dieseltriebwagen betrieben werden, damit die RB am S-Bahnsteig halten können. Außerdem müßten hier zwangsläufig Hochflur-Triebzüge eingesetzt werden.

Da die AKN solche Teile hat und auch in ihrem Netz nahezu alle Bahnsteige 76cm hoch sind, könnte man einfach die R11 nach Rahlstedt verlängern. Daß man noch zusätzliche Fahrten bei der Fahrzeuglänge einrichten muß, dürfte wohl klar sein. Und daß zusätzliche LINT 41H erforderlich sind, versteht sich dann wohl auch von selbst.

Zwangsläufig müßten dann alle RE in Ahrensburg halten, um dort die Direktfahrer abzugreifen, damit die RB mit ihren Linten die Zwischenzielreisenden (Bargteheide, Kupfermühle, Gartenholz) wegschaufeln kann.

Gruß Ingo
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 12:54
Eher rollt morgen in Harburg der erste Bagger für die U4-Verlängerung an, als dass Hamburg die S4 im Alleingang bis Rahlstedt durchzieht. Wenn durch neuen Umsteigezwang die Fahrgastzahlen sogar noch niedriger ausfallen als heute, dann wird es schwerlich Bundesmittel dafür geben. Ohne Kooperation zwischen SH und HH geht es in dieser Sache nicht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.2012 12:54 von Herbert.
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 14:18
@Herbert eigentlich hast du Recht aber die S4 ist ein Sonderfall.

Wenn Hamburg die S4 nicht ausbaut hat der Bund sie wieder zu bezahlen als Fernbahnprojekt und auch Hafenhinterlandverkehr. Werden die nicht wollen. Allen ist klar dass man die R10 zur S-Bahn machen muss wenn man den Hauptbahnhof entlasten will oder dass man den Hauptbahnhof erweitern muss. Das wird teurer als alles andere. Die grünen .... in Kiel haben nichts kapiert. Für die CDU ist heute ein Festtag. Jetzt können sie Albigs Koalition als wirtschaftsfeindlich und provinziell hinstellen und Ramsauer vorneweg. Das wird Gabriel aber freuen so ein Streit kurz vor der Bundestagswahl.

Hamburg hat viele Möglichkeiten zum Druckmachen und auch zur Rache. Holstein braucht Hamburg und Ramsauer hat seinerseits genug Möglichkeiten um die SRB abzuwürgen. Hier geht es nicht um die Verlängerung der U1 nach Norderstedt hier stehen hamburgische Staatsinteressen auf dem Spiel. Da geht es um Hafenanbindung und in solchen Fällen war Hamburg schon immer gnadenlos.

Wie schon in Hamburg haben die Grünen wohl keine Leute mehr die Zusammenhänge erkennen können. Die S4 wird kommen und die Stadtbahn in Kiel wird entweder in kleinen Schritten verwirklicht oder gegen die Wand knallen.

Dies ist ein guter Tag für Hamburg. Um die SRB tut es mir leid. Wer solche Freunde hat...

Uli
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 14:56
Die SPD prescht vor und bekennt sich zur S4. Damit hat sich Tietze ins Knie geschossen denn hinter die Position kann man nicht mehr zurück.

SPD Presseerklärung

Uli
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 15:20
Naja, es ist schon ein geschickter Schachzug der Grünen zu behaupten, die S4 würde nicht kommen, wenn doch die Mittel für die zwei Projekte SRB und S4 jeweils ganz andere sind, die fließen müssen.

Jedenfalls sehe ich nicht, wieso sich beide Projekte ausstechen sollten. Bundesmittel für das eine Projekt im Raum S-H und Regionalisierungsmittel für das andere in Kiel.

Andererseis lässt sich eine SRB leichter durchsetzen, wenn man die GvFG-Mittel dazu einsetzt, um in Kiel die SRB zu finanzieren, und in Hamburg eben die S4.

Denn der Bund kann die S4 durchaus auch über Hamburgs Grenzen hinweg nahezu alleine finanzieren,wenn der Güterverkehr über die Fehmarn-Belt-Querung als notwendiges Übel für eine bundesweite Flächeninfrastrukturmaßnahme angesehen wird.

Insofern sehe ich dieses "Sommertheater" durchaus auch als eine Kampfansage an den Minister Ramsauer.

Dennoch bezweifle ich, dass dieser in der Sache noch irgendwas wird entscheiden wollen - so ist doch nächstes Jahr Bundestagswahl und da kann man ja dann der Nachfolgeregierung den schwarzen Peter in die Schuhe schieben, wenn was schiefgehen sollte.
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 15:42
Es wäre wirklich gut wenn in diesem Forum mehr User sich auskennen würden im Dickicht der Finanzierung. Der Bund wollte ein drittes Gleis nicht bezahlen denn viele Knotenpunkte sind überlastet Auch Köln und Frankfurt. Das Geld im Fernverkehr reicht nicht. Ohne die Y-trasse bricht der Hafenverkehr in einigen Jahren zusammen. Bund und Hamburg und Holstein waren sich einig es so zu machen und den Ausbau der S4 aus dem Bundestopf ÖPNV zu bezahlen. In Freiburg Wiesbaden oder Nürnberg spart man sich einige Projekte und davon wird die S4 bezahlt. Holstein profitiert davon und muss seinen Landesanteil dazu beitragen.

Die SRB ist ohne den 60 Prozent Anteil Bundesmittel nicht finanzierbar. Es ist Illusion dass Holstein für SRB und S4 Bundesmittel bekommt und der Minister hat das eingeräumt.

Das war kein geschickter Schachzug der Gründen das sieht nach Ahnungslosigkeit aus und dass die SPD sofort klarstellt zeigt auch wer in der Verkehrspolitik in Kiel das Sagen hat.

Uli
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 16:25
Zitat
Herbert
Wieso laufen S4 und SRB aus dem gleichen Topf? Die S4 ist ein Bundesverkehrsweg.

Die S4 ist klassischer Nah-/Regionalverkehr und damit Ländersache.


Der Hamburger Weg: [youtu.be]
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 16:36
Zitat
Glinder
Es wäre wirklich gut wenn in diesem Forum mehr User sich auskennen würden im Dickicht der Finanzierung. Der Bund wollte ein drittes Gleis nicht bezahlen denn viele Knotenpunkte sind überlastet Auch Köln und Frankfurt. Das Geld im Fernverkehr reicht nicht. Ohne die Y-trasse bricht der Hafenverkehr in einigen Jahren zusammen. Bund und Hamburg und Holstein waren sich einig es so zu machen und den Ausbau der S4 aus dem Bundestopf ÖPNV zu bezahlen. In Freiburg Wiesbaden oder Nürnberg spart man sich einige Projekte und davon wird die S4 bezahlt. Holstein profitiert davon und muss seinen Landesanteil dazu beitragen.

Die SRB ist ohne den 60 Prozent Anteil Bundesmittel nicht finanzierbar. Es ist Illusion dass Holstein für SRB und S4 Bundesmittel bekommt und der Minister hat das eingeräumt.

Das war kein geschickter Schachzug der Gründen das sieht nach Ahnungslosigkeit aus und dass die SPD sofort klarstellt zeigt auch wer in der Verkehrspolitik in Kiel das Sagen hat.

Uli

Ja, ja die bösen Grünen. Jetzt zerstören sie auch in Kiel alles ohne Rücksicht auf Verluste. Klar. Und zwei Abgeordnete der SPD in Stormarn geben die Leitlinien der Regierung in Kiel vor. Okay.

Ich finde eher folgendes Fazit aus nahverkehrhamburg.de von heute überzeugender:

Zitat

Dazu kommt, dass es sowohl für die Kieler Stadtbahn als auch für den AKN-Ausbau bereits fertige Vorentwurfsplanungen gibt, während dieser Planungsschritt bei der S4 erst vor einigen Monaten angelaufen ist. Eine fertige Vorentwurfsplanung ist Voraussetzung, um verbindlich Zuschüsse beim Bund beantragen zu können. Während die SRB in Kiel diese Zuschüsse in Höhe von 60 Prozent der Baukosten bereits in der Tasche hat und mit einem hohen Kosten-Nutzen-Faktor von 1,9 glänzen kann, bliebe der S4 laut Abendblatt nur noch eine Chance: Sie muss einen deutlich höheren Kosten-Nutzen-Faktor erreichen.

Meine Rede seit geraumer Zeit: Die S4 ist derzeit eine planerische Luftnummer, die fern jeglicher Baureife ist. Daher finde ich, dass sie nicht ewig als Ausrede herhalten kann, woanders nichts machen zu müssen. Es sei denn ein Stillstand im ÖPNV ist politisch gewünscht, dann kann man sich getrost auf die S4 einlassen. Ich bestreite nicht die Sinnhaftigkeit der S4, würde sogar davon profitieren, aber dieses Projekt dient derzeit m.E. als reine Nebelkerze. Würde man sich dauerhaft auf dieses eine, einzig mögliche und "alle-Finanzen-absaugende" Projekt einschießen, hätte man bis zum Ende der GVFG-Laufzeit nichts greifbares im Norden erreicht. Das ist meine Prognose, von der ich hoffe, dass sie nicht eintritt.

Wenn man sich dann noch vergegenwärtigt, wie überfordert die DB bereits mit der planerischen Abarbeitung der aktuell bereits beschlossenen bzw. im Bau befindlichen Projekte ist, dann weiß man, wie schnell die Planfeststellung der S4 vorliegen wird und mit welchem Zeitrahmen man bei der Realisierung rechnen muss. Eine Fertigstellung der S4 bis Ende 2018 halte ich nach allen Erfahrungen für de facto ausgeschlossen.
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 16:36
Zitat
Glinder
Die SRB ist ohne den 60 Prozent Anteil Bundesmittel nicht finanzierbar. Es ist Illusion dass Holstein für SRB und S4 Bundesmittel bekommt und der Minister hat das eingeräumt.

Das war kein geschickter Schachzug der Gründen das sieht nach Ahnungslosigkeit aus und dass die SPD sofort klarstellt zeigt auch wer in der Verkehrspolitik in Kiel das Sagen hat.

Keine Stadtbahn in Deutschland ist finanzierbar ohne die (bis zu) 60 %. Und ein Schachzug der Grünen sehe ich auch nicht, es wurde bereits im Koalitionsvertrag hineingeschrieben – den die SPD unterzeichnet hat. Hinterher groß rumzumeckern, was man ein paar Wochen noch vorher unterschrieben hat, zeigt eher, dass die SPD der unzuverlässigere Partner ist.

Die SRB hat ihre Kosten/Nutzen-Analyse schon hinter sich und liegt mit dem Wert 1,9 deutlich im positiven Bereich. Es ist auch absolut legitim, wenn die Schleswig-Holsteiner den am Boden liegenden Nahverkehr in ihrer Landeshauptstadt auf eine vernünftige Grundlage zu stellen wollen.

Deutlich kritikwürdiger erscheint mir, die A1 zur S21 umzulabeln, was noch immer mit den viel zu runden 50 Millionen für Infrastruktur und 50 Millionen für Fahrzeuge berechnet wird. Was mit dem restlichen Rumpfnetz der AKN geschehen soll, wird völlig ausgeblendet.


Der Hamburger Weg: [youtu.be]
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 17:03
Irgendwie war es schon klar, dass es so kommen musste. Kaum ist der Regierungswechsel durch, schon wird bei sinnvollen Verkehrsprojekten das Rasiermesser angesetzt. In Hamburg hat Scholz (SPD) der Stadtbahn den endgültigen Todesstoß versetzt - in Kiel macht die SPD-Grünen-SSW-Koalition das mit der S4. Und wer glaubt, dass es stattdessen in Kiel bald eine Regional-Stadtbahn geben könnte, der glaubt sicher auch an den Weihnachtsmann. Ich gehe davon aus, dass in dieser Legislaturperiode in Kiel genau so Stillstand sein wird wie in Hamburg unter Scholz!
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 17:29
[www.hl-live.de]

Hier ist zu lesen das der Ausbau der Strecke Lübeck-Hamburg bzw die S4 kommen sollen! Komisch finde ich nur das an einer Stelle von "einem S-Bahn-Gleis" gesprochen wird. Damit ist aber wohl eher eine S-Bahn-Trasse, zweigleisig, gemeint!
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 18:30
Zitat

Die S4 ist klassischer Nah-/Regionalverkehr und damit Ländersache.

Die zusätzlichen Gleise der S4 sind nötig, um Kapazitäten für überregionalen und internationalen Verkehr zu schaffen und damit m.E. zweifelsfrei in jeder Hinsicht Bundessache. Es ist kein Zufall, dass in allen internationalen Verträgen mit Dänemark zur Fehmarnbeltquerung ein Ausbau der Strecke Oldesloe-Hamburg vereinbart wurde. Es wäre sonst wohl das erste Mal seit 1864, dass Dänemark Verträge für "klassischen Nahverkehr" im Bereich Hamburg abschließt.

Gleich in § 1 GVFG ist dessen Zweck klar beschrieben: "Der Bund gewährt den Ländern Finanzhilfen für Investitionen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden.". Die S4 wird hochgeschrieben, weil sie dringend benötigte Kapazitäten im Hauptbahnhof und auf der Strecke HH-Oldesloe-Lübeck für andere Verbindungen bringe, insbesondere den Güterfernverkehr und Pseudo-Regionalverkehr u.a. aus 200 km entfernten Orten wie Sylt.

Bei der S4 geht es eindeutig um einen Bundes-Schienenweg. Das ist originäre Aufgabe der Bundesrepublik Deutschland. Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSWAG) § 8 (1) Satz 1 sagt das klipp und klar. "Der Bund finanziert Investitionen in die Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes." Die Vorschrift erlaubt selbstverständlich die (Co-)Finanzierung durch andere Gebietskörperschaften oder Dritte" oder GVFG-Mittel. Grundsätzlich bleibt es aber eben eine Aufgabe des Bundes - und das über das Auslaufen des GVFG hinaus.

Zitat

Wenn man sich dann noch vergegenwärtigt, wie überfordert die DB bereits mit der planerischen Abarbeitung der aktuell bereits beschlossenen bzw. im Bau befindlichen Projekte ist, dann weiß man, wie schnell die Planfeststellung der S4 vorliegen wird und mit welchem Zeitrahmen man bei der Realisierung rechnen muss. Eine Fertigstellung der S4 bis Ende 2018 halte ich nach allen Erfahrungen für de facto ausgeschlossen.

So sieht es aus. 6 Jahre, das ist nun leider nur leicht übertrieben die Zeitspanne, in der die DB sonst einen Fahrstuhl realisiert.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.2012 18:34 von Herbert.
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 18:44
@LevHam von Oldesloe bis Ahrensburg oder Rahlstedt wird es nur eingleisig.

@Arne der Hintergrund ist in beiden Fällen dass das Geld nicht für alle Projekte reicht und dass die Politik darüber nicht so klar redet wie im Süden. Wenn man die Finanzprobleme kennt wusste man vor der Wahl dass es so kommt. Ohne Bundesmittel geht nichts und die nächsten fließen erst ab 2015. Vorher können Hamburg und Holstein und Bremen nur ankündigen. Wäre besser wenn man das den Bürgern erklärt. In anderen Städten

@Rycon darum war es so merkwürdig dass Tietze und der Koalitionsausschuss die AKN und die SRB vorrangig will obwohl der Nutzen der AKN klein ist.

Albig hat im Abendblatt am 21. Juni gesagt zur Konkurrenz von S4 und SRB dass beide wichtig sind und in Wettbewerb um Mittel stehen. "Wir haben in der Kiel-Region eine uneinheitliche Debatte zu dem Thema. Derjenige, der sich am schnellsten bewusst wird, wie wichtig ein schienengebundener Personennahverkehr für die Wirtschaftsentwicklung ist, wird voranmarschieren. In der Metropolregion wird man weniger stark dafür werben müssen, dass die S 4 ein ökonomischer Erfolgshebel ist. Die Kiel-Region muss sich anstrengen, nicht den Anschluss zu verlieren."

Uli
PAD
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 18:55
Wann soll eigentlich die feste Fehmarnbeltquerung kommen? DIe Bauarbeiten haben ja noch nicht begonnen, gibt es überhaupt schon konkrete Planungen (also mehr als nur die Aussage, einen Tunnel bauen zu wollen)? Denn falls nicht, dann dauert es ja gut und gerne noch zwanzig Jahre, bis das Ding fertig ist und so lange kann die Strecke nach Lübeck auch noch weiter betrieben werden, wie bisher.
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 20:14
Zitat
Herbert
Die zusätzlichen Gleise der S4 sind nötig, um Kapazitäten für überregionalen und internationalen Verkehr zu schaffen und damit m.E. zweifelsfrei in jeder Hinsicht Bundessache. [...]

Gleich in § 1 GVFG ist dessen Zweck klar beschrieben: "Der Bund gewährt den Ländern Finanzhilfen für Investitionen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden.". [...]

Bei der S4 geht es eindeutig um einen Bundes-Schienenweg.

Dir müsste doch die Unlogik geradezu ins Auge springen: GVFG-Mittel machen aus einem geförderten Schienenweg eben kein „Bundes-Schienenweg“. Letzteres müsste der Bund zu 100 % finanzieren, GVFG-Mittel decken aber maximal 60 % der Investitionskosten. Du selbst zitierst doch, dass die Mittel zur „Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden“ – der Gemeinden!!! – dienen sollen.

Das, was Du meinst, ist der Bundesverkehrswegeplan. Und der sah natürlich keine S4 vor (denn die ist Ländersache), sondern lediglich ein drittes Gleis zwischen Wandsbek und Ahrensburg mit einer Streckenhöchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Also alles andere als S-Bahntauglich.


Der Hamburger Weg: [youtu.be]
INW
Re: GSB S4 - neu
09.07.2012 22:05
Zitat
Rycon
Zitat
Herbert
Wieso laufen S4 und SRB aus dem gleichen Topf? Die S4 ist ein Bundesverkehrsweg.

Die S4 ist klassischer Nah-/Regionalverkehr und damit Ländersache.

Ja, aber...

...derzeit verkehrt das, was dann auf den S4-Gleisen fahren wird, auf Gleisen, die spätestens mit der Eröffnung der Fehmarnbeltquerung für den Ferngüterverkehr nach Dänemark verstärkt gebraucht werden.
...um dort Kapazitäten frei zu bekommen, muß sich der Bund am Bau der S4 irgendwie beteiligen, da die Länder alleine weder politisch wollen noch finanziell können -- nach dem Motto: jetzt geht's doch auch, und was interessiert mich, wie es in 10 Jahren ist (typische Politikerdenke). Soweit ich die Aussagen zu den Finanzierungen verstanden habe, ist der Ferngüterverkehr wieder Bundessache.
...
...

Gruß Ingo
Dieses Thema wurde beendet.