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STREIKTHREAD - Ab Montag dann kein ÖPNV mehr in Berlin?
geschrieben von Anonymisiert 
Möckernbrücke schrieb:
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> Hallo "54E",
> sicher hast Du eine andere Version zum Sinn des
> 12E-Durchlaufenwagens, und warum die Linie
> ausgerechnet zum 1.10.1984 eingestellt wurde?!

Vorsicht! Die Notwendigkeit des 12E hat viele Gründe. Nicht pauschalisieren, der 12E ist wirklich eine Besonderheit.

Der rote 12E wurde eingeführt um die Betriebe entlang der Strecke schneller an die Schnellbahnstationen anzubinden. Hinzu das damalige Tarifgewirr zwischen BVG und Reichsbahn (kein Umsteigetarif). Die mangelnde Akzeptanz der S-Bahn ab 1953, besonders ab 1961 verhalf der Linie 12E sicher auch zu weiteren Fahrgästen. Genau trennen kann man das nicht. Oftmals nimmt der Berliner auch längere Wege in Kauf, wenn er dafür nicht umsteigen muss, ganz egal einer politischen Meinung.

Die Aufgabe der Linie 12E steht zwar im zeitlich direkten Zusammenhang mit der S-Bahn unter BVG-Regie, jedoch sind die Fahrgastzahlen über die Jahre eh schon weit gesunken und durch die Tarifeinheit mit der S-Bahn war da auch keine Steigerung mehr zu erwarten. Die S-Bahn war hier ein dankbarer Grund.
Ähnlich dem roten 54E war der Vorteil der schnellen Reise (vgl. die Länge des Busspurnetzes 1984) schon lange aufgehoben, die neue U-Bahn sollte auch keine firmeneigene Konkurrenz erhalten. Letztendlich will man ja mit der Eröffnung einer Schnellbahn auch andere (Bus-) Verkehre einsparen, sonst hätte man die teure Untergrundbahn ja nicht bauen müssen.

Was ich sagen will: Es wäre unfair bezüglich der Linieneinstellung dieser roten Fahrten nur einen Grund anzugeben, hier spielte einiges mehr mit. Zum Streit um das "Rechthaben" solltet ihr euch andere Linienereignisse suchen, denn diese roten Linien eignen sich gar nicht zum Streiten und für feste Meinungen ;-)
Nehmt doch lieber die grenzüberschreitende Linie nach Drewitz, hier sich die Einstellungsgründe ganz klar und deutlich festzumachen ;-)

Auch pauschal zu sagen, der Westberliner mied die S-Bahn aus politischen Gründen kann man nicht auf alle Beförderungsfälle beziehen. Oftmals entschied der Fahrpreis! Bis Ende der 60er Jahre war es nicht möglich, in Kombination mit der BVG / S-Bahn mit einem S-Bahn- und einem BVG-Fahrschein von Seestrasse nach Glienicker Brücke zu gelangen. Das Umsteigen zwischen zwei BVG-Verkehrsmitteln war nur erlaubt, wenn sich die Linien berührten. Eine Teilstrecke zwischen zwei BVG-Verkehrsmitteln zu laufen oder mit der S-Bahn zu fahren war lange nicht erlaubt (kleines Ratespiel, nicht für User "54E" weil zu leicht: Wann wurde diese Bedingung und warum aufgehoben?).

Auch nur so begründen sich die Dreieckslinien , die damals tief im Stadtzentrum ihre Fahrgäste aufnahmen, und nicht erst (wie später gemacht) an der letzten Schnellbahnstation vor der Havel begannen (zudem fehlte viele Jahre die Umsteigeberechtigung zwischen den Stadt- und Sondertarif).

Siehe Beispiel zum "Tarif Umsteigen" am Seitenende dieser Seite: [www.berliner-verkehrsseiten.de]



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.03.2008 12:08 von Schmierzug.
Hallo 'Schmierzug',
vielen Dank für deinen ausführlichen und interessanten Beitrag!

Schmierzug schrieb:
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> Auch pauschal zu sagen, der Westberliner mied die
> S-Bahn aus politischen Gründen kann man nicht auf
> alle Beförderungsfälle beziehen. Oftmals entschied
> der Fahrpreis!

Ganz richtig! Ich hatte ja schon an anderer Stelle in Erinnerung gerufen, dass es ab ca. Anfang der 70er-Jahren nicht nur für West-Berliner Schulklassen für bestimmte Ziele gang und gebe war, wie selbstverständlich, die S-Bahn zu benutzen (schneller, weniger umsteigen, billiger).

> Oftmals nimmt der Berliner auch längere Wege in Kauf, wenn er dafür nicht umsteigen muss, ganz egal einer politischen Meinung.
...

> Auch nur so begründen sich die Dreieckslinien ,
> die damals tief im Stadtzentrum ihre Fahrgäste
> aufnahmen, und nicht erst (wie später gemacht) an
> der letzten Schnellbahnstation vor der Havel
> begannen

Nicht zuletzt der Beginn der Dreickslinien im Stadtzentrum, und der damit oftmals verbundenen Umsteigefreiheit, machte diese Linien so attraktiv!


Ganz nebenbei: Nach Schaffung des Metronetzes ist man durch Zusammenlegung von Linien gezwungen, eher noch mehr umzusteigen.
Mehr Umsteigen = Attraktivitätssteigerung des ÖPNV ?

Viele Sonntagsgrüße
von Stefan
'Möckernbrücke'
Möckernbrücke schrieb:
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> Ganz nebenbei: Nach Schaffung des Metronetzes ist
> man durch Zusammenlegung von Linien gezwungen,
> eher noch mehr umzusteigen.
> Mehr Umsteigen = Attraktivitätssteigerung des ÖPNV
> ?

Da könnte man ein eigenes Thema eröffnen.
Im Umland (bspw. bei der HVG) werden Linien gesplittet (bei der Eisenbahn sagt man "geflügelt"). heisst soviel wie, eine Runde hierlang, nächste Runde dortlang. Alles unter einer Liniennummer.
Hat den Vorteil, umsteigefreie Verbindungen anzubieten. Jedoch den Nachteil dass man diese Linien nur schwer nachvollziehen kann und auf den einzelnen Ästen ein geringer Takt angeboten wird (Bsp: M1).
Der Aspekt (mühsam, Ortsunkundigkeit bereitet Probleme, Zeitverlust), nicht oder wenig umsteigen zu müssen ist jedoch ein ganz wichtiger Punkt, der leider heute vernachlässigt wird.
Finde ich auch!

Gruss



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.03.2008 13:16 von Möckernbrücke.
Zitat

Je länger der Ausstand, desto mehr spart das Land

...zu lesen im heutigen Tagesspiegel. Dies widerspräche ja den bisherigen Aussagen einiger Forumsteilnehmer hier ;-)

[www.tagesspiegel.de]
N24 meldet zur Zeit in ihrer Laufschrift, dass der für Montag angekündigte Bahnstreik abgewendet sei und beruft sich auf die Nachrichtenagentur AP, die auf verlässliche interne Kreise verweist.
Die Bahn läd um 16:45 zu einer Pressekonferenz!

Bis dann,
die Fritztram
trotzdem wird am Montag nach dem Notfallfahrplan gefahren. Egal ob Streik oder nicht.
Bei SPIEGEL Online heißt es:

Zitat

Wie ein Bahnsprecher am Sonntag erklärte, lassen sich möglicherweise die Ersatzfahrpläne der S-Bahnen noch umstellen.

[www.spiegel.de]

Es besteht also Hoffnung, dass das Schlimmste für Berlin abgewendet werden kann.
Zitat
Tino
trotzdem wird am Montag nach dem Notfallfahrplan gefahren. Egal ob Streik oder nicht.

Diese Aussage galt meineserachtens nur für den Regional- und Fernverkehr. Die S-Bahnen werden wohl Tf, die wider Erwarten auftauchen auch in einen Zug setzen und fahren lassen. Zumindest für HH haben wir aus vertrauenswürdiger Quelle erfahren, dass es so gehandhabt wird, sollte der Streik ausfallen.

Gruß

Jonas
Hallo

laut RBB Videotextseite 119 wird die S Bahn am Montag nach normalen Fahrplan fahren. :-)

Gruß Ikarus
Laut S-Bahn-Sprecher Burkhard Ahlert startet das Unternehmen morgen früh zunächst mit dem Notfahrplan, hofft aber im Laufe des Tages das Angebot schrittweise "nach oben fahren zu können".

[www.berlinonline.de]
Anonymer Benutzer
...
09.03.2008 19:10
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.2011 19:31 von 54E.
Jo .....


Na mal sehen ob sich jetzt bei uns auch etwas bewegt.
Egal was passiert aber passieren muss was.

Bitte Türraum freihalten !!!

Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten !!!
Anonymer Benutzer
...
09.03.2008 19:16
...



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.2011 19:33 von 54E.
Tradibahner schrieb:
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> Moin,
>
> lange hab ich mir Zeit gelassen, zum Thema Streik
> etwas zu schreiben. Aber nun muss ich auch endlich
> mal Dampf ablassen:
> Wann gab es in Berlin den letzten großen Streik in
> der Berliner Verkehrsgeschichte? 1980, der große
> S-Bahn Streik im damaligen Westberlin. Was geschah
> nach dem Streik? Das Angebot wurde ausgedünnt,
> Strecken stillgelegt. Warum ich daran erinnern
> möchte? Sowas kann es auch jetzt geben, nach dem
> großen Streik. Die BVG wird vermutlich das Angebot
> ausdünnen, Schlussfolgernd wird auch wieder
> Personal abgebaut, weil der Beschäftigungspakt
> aufgekündigt wurde. Was hätte Verdi damit
> erreicht? NIX! Nur, der Gewerkschaftlich
> organisierte Arbeitnehmer lässt sich von den hohen
> Bonzen der Gewerkschaft blind leiten, ohne
> wirklich richtig nachzudenken, was ein Streik, für
> sich selbst, aber auch Berlin für Folgen haben
> kann.
> Desweiteren hat dieser Streik auch weitere
> Nachteile für die ältere und kranke Bevölkerung,
> diese ihre Arzttermine nicht wahrnehmen können,
> und somit wohl auch nicht ihre dringend benötigte
> Medikamente nicht bekommen, denn meist ist es ja
> so, ohne Arztbesuch keine Medikamente, das grenzt
> ja schon an Körperverletzung! Vielleicht sollte
> man bei Gesundheitlichen Schäden, die durch nicht
> wahrnehmbare Arztbesuche durch den Streik
> zurückzuführen sind, Verdi auf Schmerzensgeld
> verklagen, vielleicht merkt dann Herr Bäsler, wenn
> es an sein Geld geht, was er der Berliner
> Bevölkerung angetan hat. Man sollte mal die
> Gewerkschaftsfunktionäre in Geiselhaft nehmen,
> eventuell kann man dann ein Umdenken bei den
> Funktionären erreichen, aber leider denken sie
> auch nur an ihre Geldbörse, und werben so um neue
> Mitglieder, da auch die Gewerkschaften bis vor
> wenigen Jahren einen Mitgliederschwund zu
> verzeichnen hatte, und es Schlussfolgernd auch den
> Gewerkschaften nicht so gut ging. Man ist also nur
> auf Mitgliederfang!
> Aufruf an alle GDLer und Verdianer, brecht Eure
> Streiks ab, folgt nicht mehr Herrn Schell und
> Herrn Bäsler, folgt ihnen nicht mehr blind, es
> kann nicht mehr besser für Euch werden, eher
> schlechter! Denkt an die Folgen des S-Bahn Streiks
> 1980! Angebotsausdünnungen mit folgenden
> Entlassungen! Denn man sieht jetzt, es geht auch
> ohne Euch! Ich bitte Euch, denkt mal kurz nach.


Also manchen scheint das Laufen echt zu schaden. Jetzt lass mal bitte die Kirche im Dorf!

Ich

- sehe es genauso, dass Ver.di übertreibt und mit Kanonen auf Spatzen schießt
- ich laufe auch sehr ungern und
- ich denke auch, dass es ältere Personen besonders einschränkt

ABER

Im Notfall werden immer noch Ärzte mit dem Auto kommen, außerdem gibt es Pflegedienstleister, ich kenne das aus eigenen Erfahrungen, habe da ein Praktikum gemacht und kenne es aus der Bekanntschaft.

Zitat

Man sollte mal die
> Gewerkschaftsfunktionäre in Geiselhaft nehmen,

Finde ich toll, wie hier einige zu Straftaten aufrufen, genauso das mit den Ausschreitungen wütender Fahrgäste gegen GDL-Mitglieder.

Böse GDL! Gemeinheit der Lokführer! XD

Zitat

Gruß,
ein Fahrgast, der von der GDL die Schnauze gestrichen voll hat.

Eher einer, der nicht genügend aufgeklärt wurde.

Die DB investiert in Propaganda (Verweis auf die halb- und ganzseitigen Anzeigen in den Zeitungen ,,Liebe Lokführer/innen ...")
Die GDL klärt kaum auf, stattdessen tritt Schell lieber mit einer Lässigkeit auf, wie es ihm die reichsten Politiker nicht nachmachen könnten, da fällt es einigen natürlich schwer zu glauben, dass er anderen Leuten helfen will.

Und die Ver.di will sich mit der GDL messen und neue Rekorde im Streiken aufstellen, hier scheint es weniger um die Durchsetzung der Lohnerhöhungen zu gehen ... falls ich irre-> wurde auch hier zu wenig aufgeklärt (noch weniger als bei der GDL, DAS ist nämlich auch ein Rekordbruch ;) )

D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
Wie sollte Verdi vorgehen um eine Lösung im Konflikt herbei zu führen.

Was sollte eine Gewerkschaft machen, die nur ein wirkliches Angebot für 10% der Beschäftigten erhalten hat ?

Mir persönlich ist auch kein Angebot für alle Beschäftigen bekannt.

Verzwickte Situation in dem sich KAV und Verdi befinden.--- ist es wirklich verzwickt? oder eher engstirnig von beiden Seiten ?

Fragen über Fragen!

Bitte Türraum freihalten !!!

Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten !!!
Hi,
die S-Bahn fahren morgen nach Plan.
Die Traifpartenr haben sich geinigt.
Nur im Nah-und Vehrkehr gibt es beieitrechtigunge.
Die BVG hat ihren Notfalpal verbessert, wiel auch die S-Bahnstreiken wollte. Was nun daraus wird ist unkalr

Gruß
Norderstedt schrieb:
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> Die BVG hat ihren Notfalpal verbessert, wiel auch
> die S-Bahnstreiken wollte. Was nun daraus wird ist
> unkalr

Hmm. Auf BVG.de steht immer noch der Text von der Verdichtung des Takts. Das PDF-Dokument ist aber wieder (?) das alte. Vorhin konnte ich noch das mit den aktuellen Zeiten runterladen.
Hoffentlich wird das nicht gecancelt, ich habe vorhin schon die neuen Zeiten an den Haltestellen bekannt gemacht.

Mal schauen, ob rbb Aktuell genaueres weiß.

Nachtrag: Bei rbb aktuell wurde dazu nichts gesagt. Also immer noch der Stand mit Verstärkung. Aber mal schauen, ob heute Abend noch was auf den Websiten geändert wird.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.03.2008 21:50 von jottlieb.
BVBer schrieb:
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> Mir persönlich ist auch kein Angebot für alle Beschäftigen bekannt.

Selbst dem KAV nicht, denn auf seiner Webseite ist nichts zu finden: [www.kavberlin.de]

> Verzwickte Situation in dem sich KAV und Verdi befinden.--- ist es wirklich verzwickt? oder eher engstirnig von beiden Seiten ?

Die Situation ist nicht sehr verzwickt. Nach dem 2005 unter finanziellen Opfern der Belegschaft abgeschlossenen TV-N besteht zum 31.12.2007 lediglich die Möglichkeit, die Anlage 2 (Tabelle der Monatsentgelte) neu zu verhandeln. Ver.di hat sie daher fristgerecht gekündigt. Über alle anderen Punkte wie Arbeitszeiten und Sicherungsbeträge kann frühestens zum 31.12.2010 verhandelt werden. Statt sich an dieser Rechtslage zu orientieren, wird etwas vage von Abschmelzen der Sicherungsbeträge geschwafelt. Das widerspricht aber Geist und Buchstaben des TV-N.
Es sei daran erinnert, dass beim Scheitern des TV-N die Mitarbeiter wieder nach dem allgemeinen öffentlichem Tarif (inzwischen TVöD und ebenfalls in Verhandlung) zu bezahlen wären. Das würde die BVG richtig teuer kommen, und der Kündigungsschutz ist da auch drin.

Der KAV sollte seine Versuche, die Belegschaft zu spalten und die Gewerkschaft durch Druck der Öffentlichkeit zum Aufgeben zu bewegen, endlich begraben.

so long

Mario
der @der weiße bim iss richtig gut und Punkt

gefunden Berliner Zeitung heute:


BVG-Streik

Haben Sie Verständnis für den Streik bei der BVG?
Ja 60,8%
Nein 39,2%

Abgegebene Stimmen: 11069

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