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Aktuelles bei der S-Bahn
geschrieben von les_jeux 
DaniOnline schrieb:
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>
> Unter Fahren auf Sicht verstehe ich, dass man in
> langsamer Geschwindigkeit fährt. Mag sein, dass
> das bei der S-Bahn anders definiert wird. Wozu
> muss man trotz langsamster Geschwindigkeit alle
> paar Meter stehen bleiben?

Bedenke bitte den sehr geringen Signalabstand auf der Stadtbahn. An JEDEM Signal wiederholt sich die Prozedur, die Schmierzug bereits erklärt hat. Abhängig von den Mastschildern muss bei jedem Signal anders verfahren werden.
Und es liegt nahe, dass vor dem Bahnhof auch ein Signal stand (wird garantiert immer noch da stehen...), was erklären würde, warum der Zug auch hier ein Stopp einlegen musste.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Schmierzug schrieb:
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> Habe versucht, eine Direktverbindung zur
> Spiegelung der Daten in das Bahninfo-Forum,
> sichtbar für alle User, herzustellen.
> Irgendwas muss ich da bei der
> Schnittstellenanpassung übersehen haben ...

Gute Idee! Aber ob das Unternehmen das dulden wird? ;-)

Aber warum eigentlich nicht? Andere Unternehmen machen das:

S-Bahn Kopenhagen: [byenspuls.dsb.dk]

Tschechische Eisenbahn: [kam.mff.cuni.cz]

Stadtverkehr San Francisco:
[www.nextmuni.com]

Beste Grüße
Harald Tschirner
Florian Schulz schrieb:
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>
> Bedenke bitte den sehr geringen Signalabstand auf
> der Stadtbahn. An JEDEM Signal wiederholt sich die
> Prozedur, die Schmierzug bereits erklärt hat.
> Abhängig von den Mastschildern muss bei jedem
> Signal anders verfahren werden.

Die einschlägigen Vorschriften sagen dazu folgendes:

Auszüge aus dem Signalbuch:
301.002 (8):

a) An einem durch ein weiß-rot-weißes Mastschild
bzw. durch ein Mastschild mit einem mit der Spitze
nach oben weisenden roten Dreieck auf weißem
Grund (DV 301)
gekennzeichneten Lichtsignal, das Halt zeigt oder
gestört ist, dürfen Züge nur auf Ersatzsignal, Vorsichtsignal,
Gegengleisfahrt-Ersatzsignal, Befehl oder
– bei Signal Zs 12 – auf mündlichen bzw. fernmündlichen
Auftrag vorbeifahren.
Rangierfahrten dürfen nur mit Zustimmung des zuständigen
Wärters am Signal vorbeifahren.

b) An einem durch ein weiß-gelb-weiß-gelb-weißes
Mastschild gekennzeichneten Lichthauptsignal, das
Halt zeigt oder gestört ist, dürfen Züge, wenn nach
dem Anhalten vor diesem Signal eine Verständigung
mit dem Fahrdienstleiter nicht möglich ist, ohne Zustimmung
vorbeifahren und müssen bis zum nächsten
Hauptsignal auf Sicht fahren.
Hauptsignale mit diesem Mastschild besitzen im Geltungsbereich
der DV 301 zugleich eine Vorsignalfunktion

c) An einem durch ein weiß-schwarz-weiß-schwarzweißes
Mastschild gekennzeichneten Lichthauptsignal,
das Halt zeigt oder gestört ist, dürfen Züge nach
dem Anhalten vor diesem Signal ohne Zustimmung
vorbeifahren.
Hierfür und für das Verhalten nach der Vorbeifahrt
sind die vom Eisenbahninfrastrukturunternehmer für
die Gleichstrom-S-Bahnen Berlin und Hamburg gegebenen
Richtlinien zu beachten.

d) An einem durch ein rotes Mastschild gekennzeichneten
Lichthauptsignal, das Halt zeigt oder gestört ist,
dürfen Züge nur auf Ersatzsignal, Gegengleisfahrt-
Ersatzsignal, Befehl oder – bei Signal Zs 12 – auf
mündlichen bzw. fernmündlichen Auftrag vorbeifahren.
Für das Verhalten nach der Vorbeifahrt sind die vom
Eisenbahninfrastrukturunternehmer für die Gleichstrom-
S-Bahn Berlin gegebenen Richtlinien zu beachten.
Es gilt die Ril 432.

Auszug aus den
Sonderbestimmungen für den Betrieb
der Berliner S-Bahn (SBS) KoRil 432

432.0456:

1 Halten
Abweichend von 408.0456 Abschnitt 1 Absatz 1 müssen
Sie an Halt zeigenden Lichthauptsignalen mit weißschwarz-
weiß-schwarz-weißem Mastschild nicht die Ursache
für die Haltstellung beim Fahrdienstleiter erfragen.

2 Verhalten gegenüber Halt zeigenden oder
gestörten Lichthauptsignalen
(1) An einem Lichthauptsignal, das Halt zeigt oder gestört ist,
dürfen Sie unter Beachtung von 301.0002 Abschnitt 8 Absatz
1 Buchstaben a, c und d erst dann vorbeifahren,
wenn Sie das Mastschild bzw. die Mastschilder erkannt
haben.

(2) Hierbei ist das Vorbeifahren an einem Signal mit weißschwarz-
weiß-schwarz-weißem Mastschild nicht zulässig,
wenn Sie erkennen, dass der vorgelegene Blockabschnitt
besetzt ist, es sei denn, ein Auftrag zum Schieben oder
Schleppen gemäß 432.0571 Abschnitt 4 Absatz 7 wurde
erteilt.
3 Verhalten nach der Vorbeifahrt an Halt zeigenden
oder gestörten Lichthauptsignalen
Nach der Vorbeifahrt an einem Halt zeigenden oder gestörten
Lichthauptsignal
- auf Signal Zs 7 (Vorsichtsignal) oder
- das mit einem roten oder weiß-schwarz-weißschwarz-
weißem Mastschild gekennzeichnet ist,
müssen Sie gemäß 432.0561 Abschnitte 1 und 2 auf Sicht
fahren

432.0561:

1 Auf Sicht fahren
(1) Ergänzend zu 408.0561 Abschnitt 1 dürfen Sie als Triebfahrzeugführer
beim auf Sicht fahren folgende Geschwindigkeiten
nicht überschreiten:
- bei sichtigem Wetter am Tage 40 km/h
- bei sichtigem Wetter während der
Dunkelheit und in Tunnels 15 km/h
- bei unsichtigem Wetter Schrittgeschwindigkeit
(2) Wenn Sie als Fahrdienstleiter das auf Sicht fahren mittels
Befehl 9 anweisen, dürfen Sie auf diesem Befehl keine
Geschwindigkeit vorschreiben.
2 Verhalten nach der Vorbeifahrt an Halt zeigenden
oder gestörten Lichthauptsignalen
(1) Nach der Vorbeifahrt an einem Halt zeigenden oder gestörten
Lichthauptsignal
- auf Signal Zs 7 (Vorsichtsignal) oder
- das mit einem roten oder weiß-schwarz-weißschwarz-
weißem Mastschild gekennzeichnet ist,
müssen Sie als Triebfahrzeugführer bis zum nächsten
Lichthauptsignal bzw. bis zum Signal So 1 (Endtafel) gemäß
den in Abschnitt 1 Absatz 1 genannten Geschwindigkeiten
auf Sicht fahren.
(2) Wenn ab dem nächsten Lichthauptsignal die Fahrt zugelassen
ist, müssen Sie auf Strecken (einschließlich der
Bahnhöfe)
- mit selbsttätigem Streckenblock abweichend von
408.0561 Abschnitt 1 noch 40 m,
- ohne selbsttätigem Streckenblock noch 400 m
über das Signal hinaus auf Sicht fahren.
(3) Wenn Sie beim auf Sicht fahren gemäß den Absätzen 1
und 2 in Ihrem Fahrgleis einen Zug bemerken, dürfen Sie
diesem nur in einem Abstand folgen, der mindestens dem
zum Anhalten Ihres Zuges erforderlichen Bremsweg entspricht.


Alles klar?

Beste Grüße
Harald Tschirner
Florian Schulz schrieb:
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> Bedenke bitte den sehr geringen Signalabstand auf
> der Stadtbahn. An JEDEM Signal wiederholt sich die
> Prozedur, die Schmierzug bereits erklärt hat.
> Abhängig von den Mastschildern muss bei jedem
> Signal anders verfahren werden.

Oh, ja. bei Signalen mit einem Mastschild der Farben weiss/rot/weiss* (das bezieht sich dann auf die letzten Signale vor dem Bahnhof Friedrichstraße) muss sogar der Fahrdienstleiter noch jeweils eine Handlung durchführen, sobald der Zug an diesem angekommen ist, je nach Störungsart, sich sogar noch per Funk melden muss.

Edit: Diese dürften aber heute nicht von der Störung betroffen gewesen sein, die Störung müsste im Verlauf der alten Demarkationslinie (Grenze zwischen Ost- und Westberlin) über dem Humboldthafen geendet haben!

Diese "Handlung" kann das manuelle Erteilen des Zusatzsignales ZS7 (Vorsichtssignal) sein (für jedes Signal ein einzelnes "Knöpfchen"), was auch eine Fahrt auf Sicht im anschl. Bereich erfordert, oder je nach Störungsart des Stellwerkes der mündliche Auftrag (ZS 12, die Schreibschrift-M-Tafel) per Funk, der nur bei Stand des Zuges direkt vor dem Signal übermittelt werden kann. Da arbeiten im Hintergrund einige Mitarbeiter, und der selbst bahnkundige User sitzt im Zug und Flucht über die unglaubliche Verfahrensweise und fordert die Kündigung des Verkehrsvertrages.

Heisst: Selbst wenn der Lokführer könnte, ohne die manuelle Zustimmung des Fahrdienstleiters kann sich der Zug an den Hauptsignalen des Bahnhofes Friedrichstrasse nicht vorbeischummeln.

Edit:
Für einen Totalausfall eines ESTW gibt es übrigens noch eine andere Verfahrensweise, bei dem die Mastschilder dann wieder keine Bedeutung haben und das fahren auf Sicht nicht erforderlich ist. Diese Verfahrensweise nach Anhang 13 der ÖRil darf allerdings nur im Falle eines Stellwerksausfalls angewendet werden. Die Vorbedingungen für dieses Verfahren dazu allerdings sind aufgrund der politisch gewollten Personalsituation kaum mehr realisierbar, und die Durchlassfähigkeit, heisst die Anzahl in einer Stunde gefahrenen Züge, erhöht sich nicht wirklich als bei den heute durchgeführten Verfahren.


* Siehe dazu Erläuterungen im Signalbuch 301.002 (8) Mastschilder



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.06.2009 21:41 von Schmierzug.
Schmierzug schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Oh, ja. bei Signalen mit einem Mastschild der
> Farben weiss/rot/weiss* (das bezieht sich dann auf
> die letzten Signale vor dem Bahnhof
> Friedrichstraße) muss sogar der Fahrdienstleiter
> noch jeweils eine Handlung durchführen, sobald der
> Zug an diesem angekommen ist, je nach Störungsart,
> sich sogar noch per Funk melden muss.
>
> Diese "Handlung" kann das manuelle Erteilen des
> Zusatzsignales ZS7 (Vorsichtssignal) sein (für
> jedes Signal ein einzelnes "Knöpfchen"), was auch
> eine Fahrt auf Sicht im anschl. Bereich erfordert,
> oder je nach Störungsart des Stellwerkes der
> mündliche Auftrag (ZS 12, die
> Schreibschrift-M-Tafel) per Funk, der nur bei
> Stand des Zuges direkt vor dem Signal übermittelt
> werden kann. Da arbeiten im Hintergrund einige
> Mitarbeiter, und der selbst bahnkundige User sitzt
> im Zug und Flucht über die unglaubliche
> Verfahrensweise und fordert die Kündigung des
> Verkehrsvertrages.

Aber nicht an einem Signal mit Weiß-schwarz-weißem Mastschild, soweit ich weiß, haben diese Signale kein ZS7 oder eine M-Tafel. So ist es zumindest bei den HL-Signalen. Bei den reinen SBK-Signalen kann doch ohne mündlichem Auftrag des Fdl weitergefahren werden. So müsste es rein theoretisch _ein wenig_ schneller gehen mit der Schleichfahrt.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Florian Schulz schrieb:
-------------------------------------------------------

> Aber nicht an einem Signal mit Weiß-schwarz-weißem
> Mastschild, soweit ich weiß, haben diese Signale
> kein ZS7 oder eine M-Tafel. So ist es zumindest
> bei den HL-Signalen. Bei den reinen SBK-Signalen
> kann doch ohne mündlichem Auftrag des Fdl
> weitergefahren werden. So müsste es rein
> theoretisch _ein wenig_ schneller gehen mit der
> Schleichfahrt.

Schleichfahrt bleibt bei w/s/w oder ZS 7 gleich.

Richtig, an den Signalen mit w/s/w gibt es kein ZS 12 oder ZS 7, das schrieb ich auch nicht. Meine Ausführungen bezogen sich auf die von dir erwähnten w/r/w Mastschilder, die aber auf dem Abschnitt (Regelrichtung) Bellevue - Hauptbahnhof nicht vorhanden sind.
Die Hauptsignale mit w/r/w Mastschildern tauchen (in Regelrichtung gefahren) erst vor dem Bahnhof Friedrichstraße auf, dieser Bereich war aber von der Störung nicht betroffen (weil anderes Stellwerk).
Schmierzug schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Richtig, an den Signalen mit w/s/w gibt es kein ZS
> 12 oder ZS 7, das schrieb ich auch nicht.

Weiß ich, habe ich aber erst gemerkt, als ich den Beitrag abgesendet habe :-)


> Meine
> Ausführungen bezogen sich auf die von dir
> erwähnten w/r/w Mastschilder, die aber auf dem
> Abschnitt (Regelrichtung) Bellevue - Hauptbahnhof
> nicht vorhanden sind.
> Die Hauptsignale mit w/r/w Mastschildern tauchen
> (in Regelrichtung gefahren) erst vor dem Bahnhof
> Friedrichstraße auf, dieser Bereich war aber von
> der Störung nicht betroffen (weil anderes
> Stellwerk).

Korrekt, die dürften vor den beiden Gleiswecheln liegen und diese blocken.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Oh je, armer Schmierzug !

Du hast hier den Job übernommen, der in vielen Nahverkehrsforen immer mal wieder üblich ist: Klein Fitzchen die Straßenbahn zu erklären ! In diesem Fall die S-Bahn...

Ist halt so, daß immer mal wieder Leute ganz harsch ihre Meinung kundtun, ohne überhaupt einmal ein Frage in Betracht zu ziehen. Muß man mit leben. Ich wollte heute früh auch gleich posten, als ich die Meldung im Inforadio (ja, auch das geht in Magdeburg) hörte, hab´s denn aber gelassen.

Aber Eines muß ich nun doch mal zum Besten geben. Im Radio wurde gesagt, daß es wegen einer Stellwerksstörung auf der Strecke zwischen Westkreuz und Ostbahnhof zu Unregelmäßigkeiten kommt. Wegen eines Stellwerkes wird die gesamte Stadtbahn und damit das Herz der S-Bahn in unserer Hauptstadt lahm gelegt.

Und da habe ich so vor mich hin gegrübelt - berichtigt mich bitte, wenn´s falsch ist.

Stellwerks- und Sicherungstechnik wird immer weiter zentralisiert. Früher gab´s auf der Strecke bestimmt -zig Stellwerke, Befehls- und Wärterstellwerke, immer für überschaubare Abschnitte. Nun soll Personal eingespart, alles effektiviert werden und da läuft eben alles über einen Gombjuder. Und wenn der mal schraps sagt - dann ist die Kacke am dampfen. Klar - an 99 Betriebstagen läuft alles super, zwei..drei Leute sitzen vor ihren Bildschirmen, 20 Stellwerker wurden eingespart. Aber am 100. Tag, da geht eben mal was schief. Und dann eben so richtig. Gestattet dieser eine GAU die Einsparungen an 99 Tagen ?

Ich traue mich kaum, den Faden noch weiter zu spinnen. Wenn denn wirklich mal was passiert, habe ich´s nämlich provoziert... :-)
Manch einer weiß ja vielleicht, daß halb Ostdeutschland mittler weile vom zentralen ESTW in Leipzig gesteuert wird. All die vielen Stellwerke z.B. an der Strecke Magdeburg - Halle - Leipzig: alle tot. Von Schrankenposten oder gar Fahrdienstleitern auf den Bahnhöfen ganz zu schweigen. Wenn da mal was passiert, dreht sich über Wochen kein Rad mehr. Es ist doch niemand mehr da, der örtlich Weichen stellen kann, Blochabschnitte freigeben, Ersatzbefehle ausstellen...

Ob das alles so gut ist ?

wkr

BikerB

[www.verkehrskombinat.de]
Mal ne andere Frage, ich hab heute Abend so gegen Acht einen Vollzug BR 480 über die Spreebrücke Treptower Park fahren sehen, kann sich jemand vorstellen, was das gewesen sein soll? Nachts gibts einen derartigen Zug der S8/ S85, das weiß ich, aber nicht um 20 Uhr.
BikerB schrieb:
-------------------------------------------------------

> Ostdeutschland mittler weile vom zentralen ESTW in
> Leipzig gesteuert wird.

Ungefähr so. Sagen wir mal das Gesamtkomplex bezeichnet sich als Betriebszentrale (Bz), beinhaltet aber zig kleine ESTW mit großen Stellbereichen. Von den Bz gibt es 7 für den Fernverkehr (je Niederlassung eine), die Achte in Berlin nur für den städtischen Stadtschnellbahnverkehr. Alle wachsen seit Jahren stetig in ihrem Umfang mit den von dir genannten Nachteilen der Zentralisierung.

Aber natürlich sind auch Störungen denkbar, die einen großen Teil der Betriebszentrale zum erliegen bringen, meist sind aber nur einzelne ESTW oder maximal eines zusammenhängenden Steuerkreises betroffen.

> Ob das alles so gut ist ?

Diese Frage muss man der Politik stellen. Wie wichtig ist denen ein störungsfreier Schienenverkehr. Was ist das Land bereit, für einen störungsfreien Betrieb zu investieren? Und da es immer Störungen in der modernen Welt gibt: Was ist man bereit, für die Wartung, Instandhaltung und Personalreserven auszugeben?

Welchen Rang der Schienenverkehr vom Bund erhält, erkennt man an der Zuverlässigkeit des Schienensystems heute. Trotzdem hält die breite Menge der Politik in diesem Land an einer Privatisierung (wenn auch nicht zu diesem Zeitpunkt) fest. Der Staat möchte am liebsten keine Zahlungen an die Bahn abgeben, und der Großteil der Bürger dieses Landes sind der Meinung, die Bahn müsse allein mit den Einnahmen zurecht kommen.
Daraus ergibt sich die Not, an allen erdenklichen Stellen zu sparen, und nur das Notwendigste vorzuhalten. Da meckert der schlaue Bürger jedoch wieder, und beschwert sich über zu kurze Züge und fehlendes Personal auf den Bahnsteigen. Ständige Störungen haben oft ihre Ursache in der knappen Wartung oder die Beseitigung wird wegen fehlender Gelder in der Instandhaltung verschoben. Ganz im Sinne des Eigentümers.

Passt alles nicht zusammen, die Frage bleibt: Was ist der Deutsche bereit, für einen zuverlässigen (bezogen auf den Personenverkehr) und leistungsfähigen (bezogen auf den Güterverkehr) Schienenverkehr zu bezahlen?

Während man darüber diskutiert, werden weitere wertvolle Bahnflächen verkauft, die für die Reaktivierung des Güterverkehrs oder zur Leistungssteigerung von Schienenwegen später gebraucht werden. Aus dem Konjunkturpaket des Bundes werden auch zahlreiche weitere ESTW in betrieb genommen, die Betriebszentralen erweitert. Und hier werden zunehmend auch "doppelte Funktionssystem", also etwa "doppelt hinterlegte Energieversorgung" aus Kostengründen eingespart, was das System anfälliger macht.

Es darf eben alles nur ganz billig sein, so der politische Wille des Eigentümers (100% Bundesrepublik Deutschland). Und der Wille kann bei den anstehenden Bundestagswahlen erneut zum Ausdruck gebracht werden.
les_jeux schrieb:
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> Mal ne andere Frage, ich hab heute Abend so gegen
> Acht einen Vollzug BR 480 über die Spreebrücke
> Treptower Park fahren sehen, kann sich jemand
> vorstellen, was das gewesen sein soll? Nachts
> gibts einen derartigen Zug der S8/ S85, das weiß
> ich, aber nicht um 20 Uhr.


Is plannmäßig. Kannste jeden Tag wieder beobachten, scheint ne Überführung nach Grünau zu sein. Und warum Ls fahren lassen, kostet ja auch nur wieder alles.
nicht nur der [www.tagesspiegel.de] berichtete gestern über die Überfüllung bei der S-Bahn,
heute nahmen sich auch [www.bz-berlin.de] und [www.berlinonline.de] dem Thema an;
die [www.morgenpost.de] berichtet über die gestrige Stellwerksstörung

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!






1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.06.2009 08:41 von Tradibahner.
Ach Mensch, jetzt lasst doch mal alle die S-Bahn in ruhe. Das ist doch alles nur halb wahr. Ich fahre jeden Tag von S Neukölln nach S Griebnitzsee und musste bislang noch nie aufm Bahnsteig zurückbleiben.

Unterpreviligierte Menschen sehen bei der S-Bahn halt nur die Fahrten bei denen nichts läuft. Wie du hier einzelne Zugausfälle postest ist ja dann auch manchmal etwas lächerlich. Aber wieso setzt man das nicht mal in Relationen zueinander und schaut mal, wie oft man selber (und du hast scheinbar den ganzen Tag nichts zutun, wenn du ständig und überall S-Bahn fährst) von Störungen oder Verspätungen bei der S-Bahn betroffen wird.

Ich für meine Person werde recht selten Opfer solcher Umstände.

--
"Maßstab Nummer 1 ist das Einhalten von Regeln. Das hat absolute Priorität." Heinemann
Weiß Punkt 81er schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ach Mensch, jetzt lasst doch mal alle die S-Bahn
> in ruhe. ....
>
> Unterpreviligierte Menschen sehen bei der S-Bahn
> halt nur die Fahrten bei denen nichts läuft.

Ich werte das jetzt mal nicht als Beleidigung und stimme dir zu und sage, "ja mir fehlt das Privileg als Fahrgast, die Leistung zu bekommen, die von mir im Vorkassen-Prinzip bezahlt worden ist".
Dass man in der Hauptverkehrszeit keinen Sitzplatz garantiert hat und dass die Züge zwei, drei Minuten zu spät fahren, das kritisiert hier auch glaube ich keiner, dem kann man aus wirtschaftlichen / kostendeckenden Aspekten folgen.

Doch was hier gerade abgeht, ist einfach nur ne Frechheit.
Mein S46 ist heute wieder mal 10 Minuten zu spät gekommen. Das sind Peanuts und sehr ich bezogen. Und damit kann ich froh sein, dass sie nicht ausgefallen ist.

Aber:
Wenn ein Jahres-Abo-Kunde ein Jahres-Abo kauft, dann kann er sich das bestehende Angebot anschauen und urteilen, ob ihm seine Erfahrungen mit der S-Bahn so positiv in Erinnerung sind, dass er mit der S-Bahn ein ganzes Jahr lang fahren will.
Und wenn im Laufe dieses Abos die Leistung für den gleichbleibenden Preis stetig schlechter wird (größer werdende Verspätungen, eingesparte Wagen und somit Sitz-/Stehplatzknappheit und letzten Endes Zugausfälle), dann werden diese Kunden ihr Abo kündigen und ihre Monatskarten einzeln kaufen. Bewährung sozusagen.
Und wenn die Qualität weiter abnimmt (keine Ansprechpartner mehr, falsche/fehlenden Fahrinformationen, verpasste Anschlüsse) dann wird sich der Kunde dem Fahrrad oder im schlimmsten Fall dem Auto zuwenden.

Und das sollte ja weder im Sinne der S-Bahn, noch des Senates noch von uns als einzelnem Bürger sein.

Und so finde ich es erschreckend, wie die schlechter werdende S-Bahn auch noch in Schutz genommen wird und der jetztige Zustand als "Naja geht doch noch..." verkauft wird.

Lg Chris-Logan



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.06.2009 09:23 von Chris-Logan.
@ Weiß Punkt 81er:
Du durftest im Januar aktuelle Meldungen von unterwegs einstellen:

[www.bahninfo-forum.de]
[www.bahninfo-forum.de]
[www.bahninfo-forum.de]

nur leider hast Du zwei Wochen später Deine Beiträge editiert, warum auch immer? Um mit gespaltener Zunge reden zu können?
Die S-Bahn wird leider immer schlechter! Kommst Du in Südkreuz unten vorbei? Immernoch keine Beschilderung der Fahrzielanzeiger, um nur ein Dauerproblem zu nennen...

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Nahverkehrsfreak schrieb:
-------------------------------------------------------
> les_jeux schrieb:
> --------------------------------------------------
> > Mal ne andere Frage, ich hab heute Abend so Acht einen Vollzug BR 480 über die Spreebrücke
> > Treptower Park fahren sehen, kann sich jemand vorstellen, was das gewesen sein soll? Nachts gibts einen derartigen Zug der S8/ S85, das
> > weiß ich, aber nicht um 20 Uhr.
>
> Is plannmäßig. Kannste jeden Tag wieder beobachten, scheint ne Überführung nach Grünau zu sein. Und warum Ls fahren lassen, kostet ja auch
> nur wieder alles.

So aus dem Hut würde ich einen Rückkehrer von S5 (EI) vermuten. Die setzen ja um die Zeit aus und sind auch mit 480 bespannt.

Gruß
Mike
soeben fiel mal wieder der Ring S42, Gesundbrunnen ab 15:32 Uhr, aus

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Tradibahner schrieb:
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> soeben fiel mal wieder der Ring S42, Gesundbrunnen
> ab 15:32 Uhr, aus


Gestern Abend,ist die S85 nach Schöneweide,Abfahrt 19.58 Uhr ab Ostkreuz ausgefallen. Angesagt wurde es um 20 Uhr.
Warum wird sowas nicht vorher angesagt?

Grund: Wie immer keinen. Die Aufsicht hat ja auch niemanden,die se fragen kann.
Tradibahner Wrote:
-------------------------------------------------------
> [www.bahninfo-forum.de]
> 468#msg-231468
> [www.bahninfo-forum.de]
> 469#msg-231469
> [www.bahninfo-forum.de]
> 472#msg-231472

Das ist fast sechs Monate her. Mein Internetzugang funktioniert einmal im Jahr auch mal nicht. Deshalb fange ich nicht an, mir ständig zu notieren wann sich eine Seite nicht aufgebaut hat.

> Kommst Du in Südkreuz unten vorbei?

Selten bis garnicht. Aber auf dem Ring gehen sie manchmal auch nicht. Dafür werden die Züge dann aber immernoch angesagt. Das ist doch mal was Tolles!

Und: Heute lief mal bei mir wieder alles super. Nur dass ich von Neukölln bis Tempelhof stehen musste und auch von Westkreuz nach Griebnitzsee.

--
"Maßstab Nummer 1 ist das Einhalten von Regeln. Das hat absolute Priorität." Heinemann



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.06.2009 15:56 von Weiß Punkt 81er.
Anonymer Benutzer
Re: Aktuelles bei der S-Bahn
03.06.2009 16:24
@Weiß Punkt 81er: Das du die S-Bahn in Schutz nimmst, ist ja klar.
Verspätung, Zugausfälle und falsche bzw. fehlende Informationen bringen den
ÖPNV in Misskredit.
Die S-Bahn ist zur Zeit der Sauladen im Nahverkehr in Berlin und Brandenburg - im
Interesse des ÖPNV können wir nur hoffen, dass sich das schnellstens wieder
ändert.

Scheinst immer noch in der Vergangenheit - der Zeit deiner Untat bei der S-Bahn -
zu leben...
Dieses Thema wurde beendet.