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1030 mit Probelack
geschrieben von biesdorfer 
Zitat
Lepus
Bzw. gar die 120KW-Motoren, denn je stärker die Motoren, desto mehr kann man sie auch
für das Bremsen nutzen, da die Berliner eh etwas rabiater fahren. ;)

Das Problem bei den Misttonnen ist nicht die Bremskraft der Motore,
sondern der Reibwert Achse (Einzelräder)/Schiene.
Da man die DG-Konstruktion der Maximumwagen von 1908 fast unverändert kopiert hat ;-)) ,
ist die Bremsverzögerung nicht optimal - erkennbar am hohen Sandverbrauch
der ach so modernen Wagen, und dem recht häufigen Einsatz der SBR bei
selbst trockenem Wetter durch die (nachgerüstete!) Gleitschutzsteuerung.
Was öfter für Kopfschütteln im Frachtraum sorgt, die denken der Fahrer kanns nicht,
dabei arbeitet "nur" die Bordelektronik, die gern kurz vor Stillstand die Anker wirft....

Inwieweit da die neue Cegelec-Steuerung Besserung bringt ist mir nicht bekannt.....
Re: 1030 mit Probelack
23.08.2011 23:27
Wenn nur 3 von 6 Achsen bremsen, sind das eben nur 50 Bremshundertstel. Da kann die BremsSoftware noch so gut sein, die Physik kann sie nicht überlisten.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Hallo,

Zitat
Lepus
Bzw. gar die 120KW-Motoren, denn je stärker die Motoren, desto mehr kann man sie auch
für das Bremsen nutzen, da die Berliner eh etwas rabiater fahren. ;)

Nee, die Erhöhung der Motorleistung wäre hier keine Verbesserung, sondern eine Verschlimmbesserung. Denn gerade das ist ja das Hauptproblem vieler heutiger Straßenbahnfahrzeuge: Es wird versucht, das Fahrzeug durch eine vergleichsweise geringe Zahl sehr leistungsstarker Motore anzutreiben. Das mag auf den ersten Blick auch verlockend erscheinen, weil einerseits unter dem niederflurigen Fußboden nur begrenzt Platz für Motore ist und andererseits heutige Drehstrommotore eine deutlich größere Leistung bei gleicher bzw. geringerer Baugröße ermöglichen (gegenüber den früher üblichen Gleichstrommotoren). Der entscheidende Nachteil ist dann aber eben, daß die Treibradsätze eine sehr große Leistung umsetzen müssen - beim Anfahren ebenso wie beim Bremsen. Zeige mir mal einen vor 1985 gebauten Straßenbahnwagen, bei dem ein einzelner Radsatz eine Leistung von deutlich über 70 kW umsetzen muß! Da stößt die Reibung zwischen Stahlrad und Stahlschiene schnell an ihre Grenzen ... Beim Anfahren mag das noch zu verschmerzen sein und mindert lediglich den Fahrkomfort, beim Bremsen sieht das schon anders aus. Bei klassischen Straßenbahnzügen (Tw + 1 oder 2 Bw) waren zwar oft auch nur 30...50% der Radsätze angetrieben, aber gebremst wurden auch die Laufradsätze, mittels Solenoiden oder hydraulischen Bremssystemen. Auf diese früher übliche Betriebsbemse für Laufradsätze verzichtet man heute leider - zulasten von Sicherheit und Fahrkomfort.

Die Unsitte der Übertragung einer sehr großen Antriebsleistung mittels sehr weniger Radsätze macht sich übrigens bei der "großen Bahn" ebenso breit wie bei der Straßenbahn. Es soll mir mal einer erklären, was 6,4 MW auf vier Radsätzen zu suchen haben (BR 152). Jahrzehntelang wurden leistungsstarke Güterzug-Elloks ganz selbstverständlich sechsachsig ausgeführt. Ohne Not hat man diese durchaus sinnvolle Tradition aufgegeben.

Zitat
T6Jagdpilot
Das Problem bei den Misttonnen ist nicht die Bremskraft der Motore, sondern der Reibwert Achse (Einzelräder)/Schiene. Da man die DG-Konstruktion der Maximumwagen von 1908 fast unverändert kopiert hat ;-)) ,[...]

... aber auch nur fast unverändert. Eigentlich haben AEG und MAN das Prinzip noch weiter "optimiert": Beim Maximumwagen sind die Drehgestelle ja wenigstens noch so konstruiert, daß der größere Teil der Wagenmasse auf den angetriebenen Radsätzen ruht, bei den Ökotonnen ist das nicht mehr der Fall ...

Zitat
Logital
Wenn nur 3 von 6 Achsen bremsen, sind das eben nur 50 Bremshundertstel. Da kann die BremsSoftware noch so gut sein, die Physik kann sie nicht überlisten.

Die Physik kann sie freilich nicht überlisten, aber möglicherweise kann man sie dahingehend optimieren, daß der Gleitschutz etwas weniger rustikal einsetzt und nicht jedesmal sofort die Anker wirft. Die angeblich so unmodernen und technisch überholten T6 und KT4D-t können das jedenfalls besser als die Mantas. Mitunter reicht es nämlich schon, den Bremsstrom etwas zu reduzieren, damit der Wagen sich wieder fängt. Wenn der Fahrer die Situation als gefährlich einschätzt, wird er ohnehin den Schienenbremstaster betätigen oder den Sollwertgeber bis zum Anschlag nach hinten ziehen. Wenn aber bei einer Betriebsbremsung ohnehin noch etwas Platz bis zur Halteposition ist, ist die geringfügige Verlängerung des Bremsweges m.E. das geringere Übel gegenüber der Verneigung der Fahrgäste zu Ehren der Schienenbremsen. Jeder unnötige Einsatz der Schienenbremsen durch den automatischen Gleitschutz stellt nicht nur eine Komfortminderung, sondern auch eine Gefährdung stehender Fahrgäste dar.

Zur Farbdiskussion: Das Gelb über der Frontscheibe beim 1022 finde ich nicht überzeugend. Die einzig sinnvollen, weil zweckmäßigen, Neuerungen der GT6-Farbgebung sind m.E. die gelben Prallelemente (bessere Wahrnehmung durch andere Verkehrsteilnehmer) und die schwarzen Türen (Hervorhebung der Türbereiche). Alle anderen Änderungen der Flächenaufteilung von gelb, weiß und schwarz (bzw. anthrazit) gefallen mir nicht. Das an den Gelenken unterbrochene dunkle Fensterband wirkt sich auf den Gesamteindruck des Fahrzeugs sehr unvorteilhaft aus, und der weiße Dachstreifen sollte auch weiterhin bis mindestens zur Falte unterhalb der Dachkante heruntergezogen werden, wie in der Fotomontage von Don Chaos.

Beste Grüße,
vom ex-Dresdner
Zitat
Logital
Wenn nur 3 von 6 Achsen bremsen, sind das eben nur 50 Bremshundertstel.

Zitat
ex-Dresdner
Beim Maximumwagen sind die Drehgestelle ja wenigstens noch so konstruiert, daß der größere Teil der Wagenmasse auf den angetriebenen Radsätzen ruht, bei den Ökotonnen ist das nicht mehr der Fall ...

Bei gleichen Raddurchmesser auf gleiche Radkraft zu schließen, ist falsch.
Wie jedermann am Sonntag in der Marzahner Werkstatthalle genau sehen und sich bei Bedarf von den netten Facharbeitern erklären lassen konnte, wird die Gewichtskraft des jeweiligen Wagenkastenteils zu zwei Dritteln auf die angetriebenen Räder und nur zu einem Drittel auf die Laufräder verteilt. Das erreicht man durch die außermittig auf den Fahrwerken aufgelagerten Federelemente der Wagenkästen. Selbst die Masse der Fahrwerke belastet durch die Getriebeanordnung zu einem größeren Teil die beiden Antriebsräder.
So werden die strengen Vorgaben der BOStrab sicher eingehalten, und auf zusätzliche Bremsscheiben an den Losrädern kann man verzichten.
Natürlich erreicht man damit die optimale Kraftübertragung allachsgetriebener Fahrzeuge nicht. Bei der eher ebenen Topografie der Berliner Straßenbahnstrecken ohne große Längsneigungen ist das aber nur ein kleiner Nachteil, der zugunsten höherer Wirtschaftlichkeit bewusst in Kauf genommen wird. Auf die Betriebssicherheit hat das keinen Einfluss, sonst hätten die GT6 merklich höhere Unfallbeteiligung als die Tatratypen.

Die Magnetschienenbremsen als Zusatzbremse dienen grundsätzlich der Gefahrenabwehr und sollten bei Betriebsbremsungen möglichst nicht zum Einsatz kommen. Die Bremswirkung von Magnetschienenbremsen ist nun mal nicht ohne weiteres dosierbar. Es ist gar nicht so schwer, in Abhängigkeit von den Schienenverhältnissen den richtigen Bremseinsatzpunkt zu wählen, dass der Gleitschutz gar nicht erst einsetzt. Wer auf doppelt behängten Reko- oder anderen Zweiachserzügen fahren gelernt hat, weiss was damit gemeint ist. Und soviel kürzer sind die Fahrzeiten im Laufe der letzten 30 Jahre nicht geworden.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim



Die Magnetschienenbremsen als Zusatzbremse dienen grundsätzlich der Gefahrenabwehr und sollten bei Betriebsbremsungen möglichst nicht zum Einsatz kommen. Die Bremswirkung von Magnetschienenbremsen ist nun mal nicht ohne weiteres dosierbar. Es ist gar nicht so schwer, in Abhängigkeit von den Schienenverhältnissen den richtigen Bremseinsatzpunkt zu wählen, dass der Gleitschutz gar nicht erst einsetzt. Wer auf doppelt behängten Reko- oder anderen Zweiachserzügen fahren gelernt hat, weiss was damit gemeint ist. Und soviel kürzer sind die Fahrzeiten im Laufe der letzten 30 Jahre nicht geworden.


--------
Im Prinzip richtig,
nur ist das "Fahrzeug" trotz dezenten Bremsens oft der Meinung, die Klötze zu schmeissen,
eben nicht differenziert, sondern auch mal an allen drei DG, und das möglichst ganz
kurz vor dem Stillstand. Dann wirkt der Ruck besonders übel.
So aashaft rutschte dann noch nichtmal ein TDE/BDE am Lienhardweg oder Gaswerk Prenzelberg-
wobei bei den Reko- bzw Gothawagen sowie T6 wenigstens Sand in annehmbaren Mengen
geworfen werden konnte im E-Fall und nicht nur löffelweise gepustet...


T6JP
Re: 1030 mit Probelack
24.08.2011 19:35
Sandet der GT6 eigentlich auch beim Anfahren automatisch oder wird das manuell hinzugegeben?

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Was hat das jetzt mit der Lackierung zu tun?
Thread-Titel
25.08.2011 22:32
Hallo,

Zitat
DonChaos
Was hat das jetzt mit der Lackierung zu tun?

Es erscheint mir aber schon vernünftig, die Themen "GT6-Modernisierung" und "neue Farbgebung" in einem gemeinsamen Thread zu behandeln, da sie nun einmal schwer voneinander trennbar sind.

Vielleicht könnte ja der Beitragseröffner oder einer der Administratoren den Betreff des Ausgangsbeitrages in "GT6-Modernisierung" ändern ...?

Gruß,
der ex-Dresdner
Re: 1030 mit Probelack
26.08.2011 12:08
Beschweren sich die Münchner denn auch so stark? Im allgemeinen kann ich sagen dass ich es eher nur in Berlin erlebe, dass es etwas ruppiger gefahren wird, was meines erachtens nicht schlimm ist ;)
Und bei einer ruppigen Fahrweise ist es mir noch nie passiert, dass ich hätte umfallen müssen, nur weil der GT6 die Anker werfen wolle. Entweder ist es mir noch nicht passiert, oder mein Verstand ist gegenüber des "gut Festhalten" schon darauf eingestellt.

Ich habe gestern drei der umgestalteten Wagen gesehen und muss sagen, dass 1022 von weitem betrachtet duch seinen hohe gelbe Oberkante irgendwie viel kürzer wirkt, als wenn das Gelb knapp über den Fenstern endet.

Und oft ist es jetzt so, dass die GT6 wieder dieses mir mechanisch kaputte Geräusch emissieren, diesmal aber in allen Wagen. In München habe ich sowas nie erlebt. Wird da einfach nur ein neuer Motor getestet, der arg anders und teilweise schrill klingt, da die Lautstärke irgendwann unerträglich wurde.
Der Wagen sah eigentlich relativ frisch aus, da keine Beschmierungen innen zu erkennen waren, oder hat dieses leidseelige Thema auch ein Ende gefunden?
Gruß
Der zu Besuch Berliner Lepus ;)
Lärmentwicklung
26.08.2011 13:00
Hallo,

Zitat
Lepus
Und oft ist es jetzt so, dass die GT6 wieder dieses mir mechanisch kaputte Geräusch emissieren, diesmal aber in allen Wagen. In München habe ich sowas nie erlebt. Wird da einfach nur ein neuer Motor getestet, der arg anders und teilweise schrill klingt, da die Lautstärke irgendwann unerträglich wurde.

Nee, das sind keine neuen Motore. Bei diesem extrem nervigen Summen / Kreischen / Dröhnen (bin mir irgendwie nicht ganz sicher, wie man das Geräusch am besten beschreiben soll) scheint es sich um eine typspezifische Verschleißerscheinung der Getriebe zu handeln. Ob es das in anderen GT6-Städten auch gibt oder es ggf. eine Folge mangelhafter Wartung ist, vermag ich nicht zu sagen. Möglicherweise hängt es mit dem nachgerüsteten Differentialgetriebe zusammen, das m.E. nur die Berliner Wagen haben?

Mir geht das auch des öfteren ziemlich auf den Senkel. Es betrifft zwar meist nur ein Wagenteil (nach meinen Beobachtungen häufig B- oder C-Teil) - aber wenn man die Wahl hat zwischen der Lärmhölle oder einem Platz hinter einem beklebten Fenster in einem anderen Wagenteil, ist es nicht leicht, sich für das geringere Übel zu entscheiden ...

Gruß,
der ex-Dresdner
Re: Thread-Titel
26.08.2011 14:03
Zitat
ex-Dresdner
Hallo,

Zitat
DonChaos
Was hat das jetzt mit der Lackierung zu tun?

Es erscheint mir aber schon vernünftig, die Themen "GT6-Modernisierung" und "neue Farbgebung" in einem gemeinsamen Thread zu behandeln, da sie nun einmal schwer voneinander trennbar sind.

Vielleicht könnte ja der Beitragseröffner oder einer der Administratoren den Betreff des Ausgangsbeitrages in "GT6-Modernisierung" ändern ...?

Gruß,
der ex-Dresdner

Nö! Wenns jetzt hier um Motorengeräusche geht, hat das so absolut gar nichts mehr mit dem Thema zu tum. Das zu diskutieren ist auch nicht schlimm, aber dafür gibts oben die Schaltfläche "Neues Thema"! Und jemand der die Lackierungsdiskussion verfolgen möchte, hat bestimmt keine Lust, erst acht Seiten Technikblabla zu durchsuchen (auch wenns zugegebermaßen interessant ist).
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