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Pläne für Zentralen Omnibusbahnhof
geschrieben von Pneumatik 
Mein Fernbus hält ab kommender Woche auch am Alexanderplatz: zunächst mit der Linie 070 von Dresden über Berlin nach Hamburg, etwas später dann auch mit der Linie 065 von Berlin nach Leipzig.

Laut Website wird in der Alexanderstraße gegenüber dem Park-Inn-Hotel gehalten, jeweils mit 6-7 Fahrten je Richtung und Tag, wobei die meisten Fahrten der Linie 070 von Dresden nach Hamburg durchgebunden sind.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.05.2014 12:59 von Lopi2000.
Sehr gute Lösung.

Persönlich würde ich mir wünschen, dass der Senat erklärt, dass er keinen weiteren ZOB bauen wird und gleichzeitig den bestehenden verkauft. Das würde Fernbusbetreiber, Baufirmen und Firmen die geeignete Flächen zu ihrem bestehenden Angebot ergänzen könnten (z. B. Einkaufszentren, Parkhäuser), Planungssicherheit geben um in eigene Anlagen zu investieren.

Das würde

a) zu niedrigeren Stationsgebühren führen (Wettbewerb)
b) die optimalen Standorte und die optimale Ausstattung für solche Anlagen herauskristalisieren. Durchaus vorstellbar, dass am Ende komfortable, City-Busbahnhöfe sich bilden, welche von teureren Firmen angefahren wird und gleichzeitig Haltestellen mit weniger Komfort, einer schlechteren Lage, welche von den Easyjets der Fernbusbranche angefahren werden. Das ist aber letztlich reine Spekulation. Welche Innovationen sich ergeben kann man nicht vorhersehen. Das zeigt sich nur, wenn Anbieter um Kunden kämpfen (müssen).



7 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.05.2014 15:45 von peterl.
Zitat
peterl
Sehr gute Lösung.

Persönlich würde ich mir wünschen, dass der Senat erklärt, dass er keinen weiteren ZOB bauen wird und gleichzeitig den bestehenden verkauft. Das würde Fernbusbetreiber, Baufirmen und Firmen die geeignete Flächen zu ihrem bestehenden Angebot ergänzen könnten (z. B. Einkaufszentren, Parkhäuser), Planungssicherheit geben um in eigene Anlagen zu investieren.

Das würde

a) zu niedrigeren Stationsgebühren führen (Wettbewerb)
b) die optimalen Standorte und die optimale Ausstattung für solche Anlagen herauskristalisieren. Durchaus vorstellbar, dass am Ende komfortable, City-Busbahnhöfe sich bilden, welche von teureren Firmen angefahren wird und gleichzeitig Haltestellen mit weniger Komfort, einer schlechteren Lage, welche von den Easyjets der Fernbusbranche angefahren werden. Das ist aber letztlich reine Spekulation. Welche Innovationen sich ergeben kann man nicht vorhersehen. Das zeigt sich nur, wenn Anbieter um Kunden kämpfen (müssen).

Das könnte man durchaus so machen.


Meine Meinung:

Ich persönlich finde es eine Frechheit von den Busunternehmern den Senat bzw. allg. gesagt die Politik dafür verantwortlich zu machen, dass sie einen größeren ZOB oder einen 2. ZOB benötigen bzw. zumindestens eine Forderung zum Bauen oder dergleichen zu stellen und das dann auch noch damit zu begründen, dass ja die Politik vor einiger Zeit die Beschränkung des Busfernverkehrs in D aufgehoben hat. Die Unternehmen hätten doch keine Busverbindungen anbieten müssen. Nur weil eine Beschränkung aufgehoben wurde, muss nicht jeder x-beliebige Mensch daherkommen, ein Busunternehmen gründen und Busverbindungen anbieten, die den ZOB auf kurz oder lang überfordern wird. Wenn es soviele Busse also An- und Abfahrten am ZOB gibt und dieser damit überfordert ist, sollten die Busunternehmen sich zusammensetzen und gemeinsam - und vorallem aus eigener Tasche finanziert - nach Lösungen gemeinsam mit der Politik und nicht gegen die Politik suchen.
Es kann nicht sein, dass Busunternehmen gegenüber der Bahn viel zu niedrige Fahrpreise anbieten und ihren ZOB auch noch vom Staat gesponsert bekommen, damit die Busunternehmen sich eine goldene Nase verdienen.
Hier herrscht eine große Wettbewerbsverzerrung zulasten der Bahnkunden.

Falls es dazu kommen sollte und die Politik einen (evtl. neuen) ZOB bezahlen sollte, dann muss für deren Anfahrt Stationsgebühren anfallen. Gleichzeitig darf ein Fernbus an keinem anderen Ort innerhalb der Stadt Berlins Fahrgäste aufnehmen oder absteigen lassen! Dazu gehört selbstverständlich eine Busmaut (Beitragshöhe nach Gewicht) auf allen Straßen, denn neben den LKW schädigen auch die großen Busse die Straßen der Republik.

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Zitat
peterl
Sehr gute Lösung.

Persönlich würde ich mir wünschen, dass der Senat erklärt, dass er keinen weiteren ZOB bauen wird und gleichzeitig den bestehenden verkauft. Das würde Fernbusbetreiber, Baufirmen und Firmen die geeignete Flächen zu ihrem bestehenden Angebot ergänzen könnten (z. B. Einkaufszentren, Parkhäuser), Planungssicherheit geben um in eigene Anlagen zu investieren.

Na toll, der Bus hat ein, zwei, drei Stunden Verspätung (Die Bahn ist auch nicht anders) und man darf in einem Parkhaus herumsitzen.

IsarSteve
Zitat
Untergrundratte
Hier herrscht eine große Wettbewerbsverzerrung zulasten der Bahnkunden.

Sieht tatsächlich so aus.
Konsequenter Weise sollte das bundeseigene Eisenbahnnetz wieder auf Kosten des Staates durch ein staatseigenes Unternehmen betrieben werden, so wie er auch das Fernstraßen- und Bundeswasserstraßennetz unterhält. Dann müssten die Fahrpreise nur noch die Kosten des Fahrbetriebes decken.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Sieht tatsächlich so aus.
Konsequenter Weise sollte das bundeseigene Eisenbahnnetz wieder auf Kosten des Staates durch ein staatseigenes Unternehmen betrieben werden,

Also wenn man in unserem schönen Land - in welchem Gau auch immer - eine Reise mit der aus Eisen unternimmt, so tut man dies gemeinhin auf Geleisen der sogenannten Eisenbahnen des Bundes. Meist sogar mit einem bundeseigenen Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Und sollte die Fahrt mal wieder etwas länger dauern, weil, nun ja, Widrigkeiten oder gar Umstände für Verzögerungen im Betriebsablauf sorgen, wird die Bundespolizei, die sich in manchen Regionen inoffiziell auch noch als Bayerische Grenzpolizei bezeichnet, sich drum kümmern. Wenn sie dann irgendwann mal da sind*.

Oder möchtest du gerne die Taktfahrpläne abschaffen, damit es so ein bisschen nach SNCF aussieht?


*) Gibt's eigentlich eine Bundespolizeiwache auf Wangerooge? Da gibt's schließlich eine Schmalspurbahn des Bundes.


Zitat

so wie er auch das Fernstraßen- und Bundeswasserstraßennetz unterhält. Dann müssten die Fahrpreise nur noch die Kosten des Fahrbetriebes decken.

Du hast das Prinzip "Staat" nicht ansatzweise verstanden.
Der Staat, zumindest zwischen der Oder und den Azoren ist das zu beobachten, ist eigentlich eine Art riesiges Bistum Limburg, mit vielen, vielen Bischöfen. Durch "Kosten decken" ist noch niemand in die Nachrichten gekommen.
Schlaglochabgabe, PKW-Maut, "Steuerschlupflöcher" schließen - mit anderer Leute Geld und Zeit geht manch einer beeindruckend großzügig um.


Sorry,
Nic
Zitat
Untergrundratte
Ich persönlich finde es eine Frechheit von den Busunternehmern den Senat bzw. allg. gesagt die Politik dafür verantwortlich zu machen, dass sie einen größeren ZOB oder einen 2. ZOB benötigen bzw. zumindestens eine Forderung zum Bauen oder dergleichen zu stellen und das dann auch noch damit zu begründen, dass ja die Politik vor einiger Zeit die Beschränkung des Busfernverkehrs in D aufgehoben hat. Die Unternehmen hätten doch keine Busverbindungen anbieten müssen. Nur weil eine Beschränkung aufgehoben wurde, muss nicht jeder x-beliebige Mensch daherkommen, ein Busunternehmen gründen und Busverbindungen anbieten, die den ZOB auf kurz oder lang überfordern wird.

Eine ähnliche Meinung habe ich zum teuren und immer wieder notwendigen Ausbau der Flughäfen "weil der Bedarf wächst". Irgendwann muss einfach Schluss sein, im Theater werden auch nicht immer noch mehr Plätze angebaut, nur weil's für viele interessant wäre.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Zitat
peterl
Persönlich würde ich mir wünschen, dass der Senat erklärt, dass er keinen weiteren ZOB bauen wird und gleichzeitig den bestehenden verkauft.

Persönlich würde ich mir wünschen, dass der Senat erklärt, dass die Senatoren und Staatssekretäre einen Betriebsausflug planen und daher ein Gruppenbillett für den ersten Virgin-Galactic-Flug gelöst haben. One Way.

Zitat

Das würde Fernbusbetreiber, Baufirmen und Firmen die geeignete Flächen zu ihrem bestehenden Angebot ergänzen könnten (z. B. Einkaufszentren, Parkhäuser), Planungssicherheit geben um in eigene Anlagen zu investieren.

Also, ich versuche jetzt einfach mal, mir das ganz unvoreingenommen vorzustellen:
Entweder finde ich meinen Bus zur Nordsee zwischen Nordsee, Hollister und Starbucks.
Oder, das wäre die Parkhaus-Variante: Fahrgestell und Kofferraum findet man auf Ebene 2a, die Sitzplätze auf 3b.


Zitat

Das würde

a) zu niedrigeren Stationsgebühren führen (Wettbewerb)

Meine Güte, wir reden hier von einer Bushaltestelle.
In der zuständigen Verkehrsverwaltung befasst man sich gerade ohnehin mit wirklich wichtigen Dingen:
- flächendeckende Beglückung der Stadt mit Pferdetränken Ladesäulen für Elektrofahrzeuge (und zugehörigen Parkplätzen, die nur durch diese seltene Spezies genutzt werden darf)
- Klärung der Frage, ob diese roten und grünen "Ampelpersonen" gendermäßig nicht doch ziemlich problematisch sind (womit sich wohl das Stadtplanungsamt in Napoli oder Johannisburg so befasst? Bestimmt wählen die auch gerade eine Gleichstellungsbeauftragte für Ampelmänn...äh, lassen wir das besser.)

Was ich eigentlich sagen wollte:
Die zuständige Verwaltung kann sich nun wirklich nicht mit so unwichtigen Sachen wie der Entscheidung, ob man den ZOB veräußert, mit zwei Eimern Farbe aufhübscht und wie man generell zu Fernbushaltestellen in der Stadt steht.

Es fällt ja auch niemandem auf, dass die 248er-Haltestelle am Alexanderplatz (vor der LBB) seit einiger Zeit auch als Fernbusstation in Richtung Stettin (vielleicht auch weiter, das weiß ich nicht genau) genutzt wird. Da wurde semi-professionell einfach mal der Info-Kasten irgendwie "geborgt", wobei der polnische Text vermutlich besser ist als die deutsche Übersetzung.

Zitat

b) die optimalen Standorte und die optimale Ausstattung für solche Anlagen herauskristalisieren. Durchaus vorstellbar, dass am Ende komfortable, City-Busbahnhöfe sich bilden, welche von teureren Firmen angefahren wird und gleichzeitig Haltestellen mit weniger Komfort, einer schlechteren Lage, welche von den Easyjets der Fernbusbranche angefahren werden. Das ist aber letztlich reine Spekulation. Welche Innovationen sich ergeben kann man nicht vorhersehen. Das zeigt sich nur, wenn Anbieter um Kunden kämpfen (müssen).

Wenn man mit dem Fernbus nach Castrop-Rauxel oder Kaltenkirchen fährt, will man doch nicht vor der Abfahrt noch längere Zeit auf dem Busbahnhof rumsitzen...?!
Busunternehmer haben ohnehin schon einen großen Wettbewerbsnachteil gegenüber ihren Konkurrenten: Bei 100km/h ist Schluss. Dadurch ziehen sich die Fahrzeiten ohnehin, Lenkzeiten müssen kalkuliert werden, Zeit ist Geld.
Und ob man im Bus quer durch Deutschland gefahren ist oder gerade einen Ozean in der Economy überquert hat, man ist am Ende doch nur noch Teil einer großen Herde, die endlich wieder ins Freie will.
Ergo: Der ZOB ist da schon A-Lage.
Zitat
peterl
Persönlich würde ich mir wünschen, dass der Senat erklärt, dass er keinen weiteren ZOB bauen wird und gleichzeitig den bestehenden verkauft.

Da die BVG am ZOB sehr gut verdient, wäre das dann sicher wieder ein Argument die Fahrpreise zu erhöhen. Und was spricht gegen einen Wettbewerb zur Bahn?

Gerade heutzutage überlegt sich der Fahrgast halt ob er (bspw.) für 18 EUR nach Hamburg hin und zurückkommt oder für 79,80 EUR im ICE. Aber da die meisten ja keine Zeit haben ziehen sie den ICE sicher vor.

Zitat
Nicolas Jost

Persönlich würde ich mir wünschen, dass der Senat erklärt, dass die Senatoren und Staatssekretäre einen Betriebsausflug planen und daher ein Gruppenbillett für den ersten Virgin-Galactic-Flug gelöst haben. One Way.

Reicht wenn nur Wowereit drinsitzen würde...
Da wird sich noch einiges konsolidieren. Die 9 € Oneway kann der Bus auch ohne Maut nicht lange halten.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
micha774
Gerade heutzutage überlegt sich der Fahrgast halt ob er (bspw.) für 18 EUR nach Hamburg hin und zurückkommt oder für 79,80 EUR im ICE. Aber da die meisten ja keine Zeit haben ziehen sie den ICE sicher vor.

Jeder auf dieser Welt hat absolut gleich viel Zeit, täglich genau 24 Stunden, in denen sich die Welt einmal um die eigene Achse dreht ;-)
Die Menschen unterscheiden sich vor allem an der Menge des verfügbaren Geldes, woher sie es beziehen und was sie damit machen.

so long

Mario
Mario, sag das mal denen die nicht ohne Smartphone können,
ständig online sind und durch die Gegend hetzen ;-)

Aber wir drehen uns im Kreis. Ähnliche Diskussion hatten wir schon
zum W-LAN-Angebot der Fernbusanbieter...
Zitat
Micha
Und was spricht gegen einen Wettbewerb zur Bahn?

Wenn der IRE nach Hamburg und der Ausflugszug in die Sächsische Schweiz nur der Anfang eines in seinen Ausmaßen noch gar nicht erahnbaren, interregionalen und bezahlbaren Bahnangebots ist, dann: Ganz und gar nichts. Aber auch nur dann.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Zitat
Philipp Borchert
Eine ähnliche Meinung habe ich zum teuren und immer wieder notwendigen Ausbau der Flughäfen "weil der Bedarf wächst".

Nun muss man kein hanseatischer Kaufmann sein, um zu erkennen, dass man den Bedarf nicht einfach mal wie einen Wasserhahn abdrehen kann, ohne sich selbst zu ruinieren.
In normalen, ähem, Metropolregionen, die wirtschaftlich so miserabel dastehen wie Berlin, würde man es eigentlich begrüßen, wenn endlich mal etwas Leben in die Sülze kommt.
Nimm das jetzt bitte nicht persönlich, aber deine Gedanken sind so typisch für diese schwachsinnige Berliner Denkweise und die dazugehörige Politik, die sich in den letzten Jahren ausgebreitet haben wie Viren in einer Grundschule (allerdings in drei Schritten):
1.) Mittelmaß für alle
2.) Konservierung des Status quo
3.) kollektive Apathie

Zitat

Irgendwann muss einfach Schluss sein,

Diese Denkweise führt(e) mit ihren Fünfjahresplänen zwar viele Jahrzehnte lang zu Hungersnöten, Diktaturen, Mangel und Unterdrückung der Freiheit zwischen der Friedrich- und der Beringstraße - und nebenbei auch noch bis heute zu radioaktiven Wildschweinen im Bayerischen Wald, aber da gehen die Meinungen ohnehin auseinander*.

Zitat

im Theater werden auch nicht immer noch mehr Plätze angebaut, nur weil's für viele interessant wäre.

Wenn man es nicht gerade mit Claus Peyman zu tun hat, gibt's einfach mehr Vorstellungen. Oder man sucht ein größeres Theater. Oder verlegt die ganze Sache in einen Park, deklariert sie als Outdoor-Event und verlangt noch einmal 10 Euro extra.
Aber ganz sicher sagt man nicht, es müsse jetzt einfach mal Schluss sein.


Zitat


>(Micha)> Und was spricht gegen einen Wettbewerb zur Bahn?


Wenn der IRE nach Hamburg und der Ausflugszug in die Sächsische Schweiz nur der Anfang eines in seinen Ausmaßen noch gar nicht erahnbaren, interregionalen und bezahlbaren Bahnangebots ist, dann: Ganz und gar nichts. Aber auch nur dann.

Lieber Philipp, gestatte mir bitte die Nachfrage:
Bist du dir darüber im Klaren, dass der IRE nach Hamburg mit seinen diversen Sondertarifen ohne Öffnung des Fernbusmarkts für private Unternehmen (ja, bei den letzten paar Worten kam ich mir auch vor als würde ich eine Agenturmeldung über irgendein asiatisches Land verfassen) nicht existieren würde?

Wenn du die erste Frage gestattet hast, kann ich bestimmt noch eine stellen:
Hältst du es nicht für positiv, dass ein de facto neues Verkehrsmittel für Bewegung im Markt sorgt?
Vgl. NZZ vom 22. Februar 2014

Es gibt eine Zielgruppe, die die Bahn einfach nicht (mehr) bedienen kann: Ältere Mitbürger, die sich den Stress des Umsteigens nicht mehr zutrauen und trotzdem gern noch einmal an einen obskuren Ort wie Jever oder [a]zu ihrem Schließfach nach Luxemburg[/s] ins Sauerland fahren möchten.
Vielleicht doch nicht so übel, so ein freier Markt, oder?
Zitat
Logital
Da wird sich noch einiges konsolidieren. Die 9 € Oneway kann der Bus auch ohne Maut nicht lange halten.

Das erinnert mich an diese Talksendungen auf Phoenix, in denen um das Jahr 2000 herum prognostiziert würde, dass diese easyJet und Ryanair entweder bald an ihrer Preispolitik verrecken würden oder - das war auch eine interessante Theorie - einfach Piloten aus Billiglohnländern rekrutiert würden, die dann "50 Stunden und mehr am Stück" fliegen müssten.

Kam es so? Im Prinzip ja, allerdings ist keine Maschine abgestürzt. Und eigentlich ist auch keine der beiden Platzhirsche ansatzweise bankrott. Allerdings hat Spanair den Flugbetrieb eingestellt - innerspanische Flüge gibt's jetzt fast nur noch mit den Iren.
Aber ansonsten waren die Prognosen der Experten wie immer sehr akkurat.

Jetzt mal etwas weniger hemdsärmelig:
Ab 9 Euro heißt, dass es unter bestimmten Umständen (diese wären bei Ryanair: Buchung im Februar, Abflug am Silvesterabend, etwa 23 Uhr, Zielort: irgendeine schwachsinnige Stadt, in der die Busse in jener Nacht leider etwas unregelmäßiger als sonst fahren, weil gerade Militärputsch ist oder viele Fahrer durch den plötzlichen Ausbruch der Pest später zur Arbeit erscheinen) möglich ist, eine Fahrkarte zum Preis von 9 Euro zu erwerben.

Mit 9-Euro-Kundschaft lässt sich aber noch nicht mal der Tank füllen, das Mineralwasser, das für 1 Euro in den grünen Fernbussen verkauft wird, reißt's auch nicht mehr raus.
Das werden die Unternehmer, die sich teilweise neue Busse bestellen, zusätzliches Personal einstellen und unter Umständen ihre gesamte Existenz aufs Spiel setzen, aber selbst wissen.

Aber nehmen wir doch mal ein Beispiel:
Wollte man am nächsten Dienstag nach Freiburg fahren, hat man mit "Mein Fernbus" vier Verbindungen zur Auswahl.
Vor ein paar Wochen waren das noch wesentlich weniger, aber das just by the way.
8 Uhr, 10 Uhr 30 und 13 Uhr 30 sind aktuell für 27 Euro im Angebot. Aber mit ihrer "Night Owl", die sich um 21:45 auf den Weg nach Südbaden macht, müssen sie voll ins Schwarze getroffen haben - 59,50€ pro Person.



Zitat
der weiße bim
Jeder auf dieser Welt hat absolut gleich viel Zeit,

Das ist leider eine Illusion.

Zitat

täglich genau 24 Stunden,

Und jeder Mensch hat ein genormtes Arbeitspensum und ein Höchstmaß an Verpflichtungen.


Zitat

Die Menschen unterscheiden sich vor allem an der Menge des verfügbaren Geldes, woher sie es beziehen und was sie damit machen.

Meinst du nicht, dass so ein paar Kleinigkeiten wie frühkindliche Prägung, Erziehung, Bildung, Sozialisation und vielleicht auch noch diese mysteriösen Grundlagen der Genetik zumindest für ein paar Feinheiten ausschlaggebend sein könnten?
*räusper*
@Nic

Rutscht dir der Text so aus den Fingern oder bis du der Sohn von Herrn Küppersbusch? ;-)

So richtig verifizieren können wir die Menge der Billigtickets so oder so nicht. Möglicherweise kommt man auch in 5 Jahren noch für 9 Euro in die Wallachei. Die Frage ist halt nur ob es dann nur noch 2 Tickets je Bus oder 10 gibt.
Das ist wie bei der Bahn. Die versteckenten Preiserhöhung in Form der Anzahl der Kontingente an Sparpreisen lassen sich nicht messen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.05.2014 08:06 von Logital.
Zitat
Nicolas
Wenn man es nicht gerade mit Claus Peyman zu tun hat, gibt's einfach mehr Vorstellungen. Oder man sucht ein größeres Theater. Oder verlegt die ganze Sache in einen Park, deklariert sie als Outdoor-Event und verlangt noch einmal 10 Euro extra.
Aber ganz sicher sagt man nicht, es müsse jetzt einfach mal Schluss sein.

Natürlich sagt man das nicht, aber es ist doch so - wer bei beliebten Veranstaltungen zu spät kommt, hat Pech gehabt. Und die Möglichkeiten des Ensembles, noch mehr Vorstellungen zu geben, sind eben mal erschöpft.

Und so sollte es auch bei den ganzen Billigflügen sein: Ist der Flughafen ausgelastet, muss auf einen anderen ausgewichen werden. Und wenn da auch schon voll ist - tja, dann war's das eben. Dass stattdessen vielerorts riesige Satelliten an den Flughäfen für Millionen entstehen, um dem selbst genährten Bedarf Herr zu werden - ich weiß nicht, ob das wirklich sein muss. Ich glaube* auch nicht, dass das sich auf Dauer rechnet, von den Folgen für Natur und Umwelt mal ganz abgesehen.

*Ja, ich glaube, denn ich weiß es nicht.

Zitat
Nicolas
Bist du dir darüber im Klaren, dass der IRE nach Hamburg mit seinen diversen Sondertarifen ohne Öffnung des Fernbusmarkts für private Unternehmen (...) nicht existieren würde?

Selbstverständlich ist mir das bewusst, halte mich mal nicht für naiver als ich selbst.

Zitat
Nicolas
Hältst du es nicht für positiv, dass ein de facto neues Verkehrsmittel für Bewegung im Markt sorgt?

Doch, und zwar deshalb:

Zitat
Philipp
Wenn der IRE nach Hamburg und der Ausflugszug in die Sächsische Schweiz nur der Anfang (...)

Ich finde, auch diese niedrigpreisigen und regional weiter gefächerten Verkehre gehören auf die Schiene. Wenn da irgendwann dann die Kapazitätsgrenzen sichtbar werden, können die Busse eine sinnvolle Ergänzung sein, ebenso dort, wo Züge nur mit großem Aufwand erreichbar sind. Derzeit hat der Fernbusmarkt für mich eine ganz bestimmte Aufgabe: Der DB muss gezeigt werden, dass ihre Preispolitik nur für einen geringen Anteil der Bevölkerung attraktiv ist. "Unsere Preise schonen Ihren Geldbeutel." kann angesichts der Normalpreise nur als Zynismus gewertet werden. Mit deutlich niedrigeren Einsteigerpreisen - gern auf etwas langsameren Verbindungen, aber vor Allem jederzeit verfügbar - kann sie genau die Zielgruppen erreichen, die derzeit in den Bussen sitzen. Das muss deutlich werden, und diese Situation haben wir gerade.

Die geradezu impertinente Werbekampagne zum Quer-Durchs-Land-Ticket zeigt derzeit wunderbar, wie die Bahn erst einmal mit der Kommunikation bestehender Angebote versucht, Fernbuskunden abzuwerben. Das wird aber nicht reichen. Es müssen bessere Verbindungen und mehr Einsteigerangebote her. Dass man von Berlin nach Hannover im Regionalverkehr zweimal fast vierzig Minuten warten muss zeigt deutlich, dass auch im vorhandenen Angebot noch viel Spielraum vorhanden ist, wenn nur diese Kleinstaaterei aufgegeben würde.

Zitat
Nicolas
Vielleicht doch nicht so übel, so ein freier Markt, oder?

Das habe ich auch so nicht geschrieben. Sondern...

Zitat
Micha
Und was spricht gegen einen Wettbewerb zur Bahn?
Zitat
Philipp
Wenn der IRE nach Hamburg (...), dann: Ganz und gar nichts. Aber auch nur dann.

Denn wie gesagt: Für mich hat der Schienenverkehr Priorität. Und: Solange die Fernbusse nur die Kundengruppen erreichen, die sonst gar nicht unterwegs wären, ist es ja ohnehin kein Wettbewerb.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Zitat
Nicolas Jost
Zitat
Logital
Da wird sich noch einiges konsolidieren. Die 9 € Oneway kann der Bus auch ohne Maut nicht lange halten.
Jetzt mal etwas weniger hemdsärmelig:
Ab 9 Euro heißt, dass es unter bestimmten Umständen (diese wären bei Ryanair: Buchung im Februar, Abflug am Silvesterabend, etwa 23 Uhr, Zielort: irgendeine schwachsinnige Stadt, in der die Busse in jener Nacht leider etwas unregelmäßiger als sonst fahren, weil gerade Militärputsch ist oder viele Fahrer durch den plötzlichen Ausbruch der Pest später zur Arbeit erscheinen) möglich ist, eine Fahrkarte zum Preis von 9 Euro zu erwerben.

Ich bin die letzten Monate fast wöchentlich Berlin - Leipzig gefahren, mit IC, Interconnex und Fernbussen. Bei den Fernbussen habe ich selbst drei Stunden vor Abfahrt per Smartphone noch den günstigsten Preis bekommen. Das sind also nicht unbedingt Lockangebote, kommt auch auf den Anbieter an (bei FlixBus vielleicht schon, aber mit denen fahre ich nicht).

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Nicht-dynamische Signatur



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.05.2014 17:27 von Lehrter Bahnhof.
Zitat
Nicolas Jost
Ab 9 Euro heißt,
eigentlich "mindestens". So wie in: "Wir wollen soviel nehmen wie möglich, aber unter bestimmen Umständen können wir bis auf 9 Euro runtergehen. Drunter aber niemals!"

Und statt dem ebenso beliebten "bis" (wie in "bis 30% für Ihren alten Wagen") sollte man ehrlicherweise "allerhöchstens" schreiben.

Vor ein paar Jahren las ich in einer Präsentation vor Pressevertretern die Worte des damaligen Chefs von DB-Fernverkehr, daß es darauf ankommen eine Preiswahrnehmung zu erzeugen. Dazu dienen diese Flimmerworte "ab" und "bis" anstatt "mindestens" und "höchstens".


immer noch keine richtige sig
Könnte aber auch eher nachteilig sein, wenn die "Preiswahrnehmung" einen geringen Preis impliziert, und der potentielle Fahrgast dann vor dem Rechner oder am Automaten hintenrüber fällt und dann doch lieber Auto fährt. Er könnte sich durchaus veräpelt fühlen. Wie gesagt: So krass ist es beim Fernbus eben gerade nicht, das kommt schon hin. Bei der Bahn dagegen bedeutet der Preis in der Werbung gar nichts. Das vertreibt eher Kunden als es sie lockt!

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