Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 14.05.2012 23:17 |
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der weiße bim
Der Bau von U-Bahnstrecken wurde in der Vergangenheit immer lange untersucht und genau erwogen. Jedenfalls wurden in Berlin bereits Eisenbahnstrecken, auch elektrische S-Bahnstrecken aus verschiedenen Gründen dauerhaft stillgelegt, auch viele Strecken der Straßenbahn aber in über 100 Jahren noch nie eine U-Bahnlinie.
Prinzipiell steckt in allen Omnibus-Metrolinien Potential für den wirtschaftlicheren Betrieb einer Schienenbahn, auch in Spandau.
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 15.05.2012 00:39 |
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 15.05.2012 01:54 |
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Bovist66
Die U10 war von vornherein eine absolute Fehlplanung, ebenso die Linienführung der U4 konsequent am Zentrum (Wittenbergplatz, Kurfürstendamm) vorbei.
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 15.05.2012 16:03 |
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Bovist66
Die Aussage, dass in über 100 Jahren noch nie eine U-Bahnlinie in Berlin stillgelegt wurde, stimmt so nicht. 1972 wurde der U-Bahnverkehr Wittenbergplatz-Bülowstraße-Gleisdreieck eingestellt. Darüber hinaus gab es seitdem immer wieder Gedankenspiele der BVG, U-Bahnstrecken oder zumindest Teilabschnitte stillzulegen. Glücklicherweise sind sie aber nie umgesetzt worden. In diesem Zusammenhang darf man aber auch nicht übersehen, dass das Berliner U-Bahnnetz erst in der Nachkriegszeit eine solche Ausdehnung erfahren hat, um mit Straßenbahn und S-Bahn "mithalten" zu können.
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 15.05.2012 16:19 |
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 15.05.2012 20:29 |
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dubito ergo sum
Es reicht ein Blick auf die diversen Straßenbahnlinien Ende der Zwanziger Jahre im Verlauf der Linie F, um ihren seinerzeit hohen prognostizierten Verkehrswert zu untermauern.
Die Schöneberger U-Bahn wurde zu Zeiten gebaut, als dein "Zentrum" noch Pampa war - die Fehlplanung war also eher, das umgebaute Gleisdreieck nicht so auszulegen, dass man nach Mitte kommt.
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 21.05.2012 18:45 |
Richtig, die heute als U10 bezeichnete Verbindung zwischen Lichterfelde über Steglitz - Potsdamer Platz - Alexanderplatz nach Weißensee ist keine Nachkriegsplanung. Sie geht auf Beschlüsse der demokratisch gewählten Berliner Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahr 1929 zum Ausbau des Städtischen Schnellbahnnetzes zurück, die wegen des Kapitalmangels durch die Weltwirtschaftskrise leider nicht umgesetzt wurden. Damals amtierten Stadträte und Politiker, die vorausschauend die Verkehrsentwicklung der Deutschen Hauptstadt (damals drittgrößte Stadt der Welt) aktiv gestalteten, wie Ernst Reuter, dem Mitbegründer und ersten Aufsichtsratsvorsitzenden der BVG.Zitat
Bovist66
Die Planung der U10 reicht in eine Zeit zurück, als die verkehrspolitischen Voraussetzungen ganz andere waren als in der Nachkriegszeit. Wie soll man es denn anders als eine Fehlplanung bezeichnen, dass am Bau der U10 auch in Zeiten der Teilung Berlins festgehalten wurde, als höchstens ein Linienfragment realistischerweise erreichbar war?
Die Wannseebahn zur Erschließung der Siedlungsschwerpunkte von Lichterfelde, Steglitz, Friedenau und Schöneberg für den Schnellbahnverkehr ist nur die zweitbeste Lösung, da die Bahnhöfe zu den Zentren einfach zu weit entfernt liegen. Die 1874 gebaute Strecke war ja ursprünglich für den Fern- und Vorortverkehr trassiert worden und sollte möglichst geradlinig und preisgünstig die Entfernungen überbrücken und erhielt selbst eine Umsteigemöglichkeit zur Ringbahn erst während der Elektrifizierung. Eine in den 1930er Jahren gebaute U-Bahnlinie F wäre heute genauso stark freuquentiert wie die U2 und U5 bis U9. Vielleicht wäre die Wannseebahn heute eine elektrifizierte Regionalexpressstrecke mit Halten in Zehlendorf, Steglitz und Potsdamer Platz zum Hauptbahnhof mit vom Autoverkehr unschlagbar kurzen Fahrzeiten.Zitat
Bovist66
Der Berliner Senat hatte in den späten 60er/frühen 70er Jahren nicht einmal pro forma versucht, über eine Integration der S-Bahn in das West-Berliner Nahverkehrsnetz zu verhandeln. Dies wäre aber allemal sinnvoller gewesen als Millionen und Abermillionen von DM für letztlich nutzlose Vorleistungen in den Steglitzer Sand zu setzen. Die Wannseebahn war (und ist es natürlich auch noch heute) immer die gegenüber der U10 bessere Lösung.
Die heutige U4 wurde nicht von der Hochbahngesellschaft, sondern von der Stadt Schöneberg errichtet. Sie sollte die Stadt Schöneberg nicht mit der ebenfalls rasch wachsenden Stadt Charlottenburg, sondern mit Berlin verbinden. Daher sah man schon in den ersten Entwürfen einen Kreuzungsbahnhof am (die Grenze zwischen Berlin, Schöneberg und Charlottenburg bildenden) Nollendorfplatz vor, um unabhängig vom Anschluss an die Stammstrecke der Hochbahn auf einer zusätzlichen unterirdischen Strecke bis direkt nach Berlin hinein zu fahren.Zitat
Bovist66
Bei der U4 wünschte sich die damalige Hochbahngesellschaft durchaus eine Führung zum Wittenbergplatz, und die Gegend war 1908 auch nicht mehr unbedingt "Pampa", sondern entwickelte sich rasant. 1907 hatte übrigens bereits das KaDeWe am Wittenbergplatz eröffnet - so viel zum Thema Pampa.
Ja sicher gibt es Strecken mit mehr Potential, für die Netzwirkung sind jedoch etwas schwächere Äste ebenfalls wichtig. Wenn sich die Gelegenheit bietet, sollte man diese Abschnitte weiter entwickeln und nicht amputieren. Dafür hat die BVG eine Reihe von Schubladenprojekten vorbereitet, falls irgendwann mit unserem Geld nicht länger Eisenbahnstrecken und U-Bahnlinien in Griechenland und Spanien finanziert werden müssen.Zitat
Bovist66
Auslastung von U-Bahnstrecken: Rein von der Nachfrage her sind die U2 West, die U3 Süd und die U4 durchaus problematisch, um es so auszudrücken.
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 21.05.2012 20:06 |
Kannst du zu den Schubladenprojekten etwas mehr sagen? U2 west irgendwann doch bis Rathaus Spandau?Zitat
der weiße bim
Ja sicher gibt es Strecken mit mehr Potential, für die Netzwirkung sind jedoch etwas schwächere Äste ebenfalls wichtig. Wenn sich die Gelegenheit bietet, sollte man diese Abschnitte weiter entwickeln und nicht amputieren. Dafür hat die BVG eine Reihe von Schubladenprojekten vorbereitet, falls irgendwann mit unserem Geld nicht länger Eisenbahnstrecken und U-Bahnlinien in Griechenland und Spanien finanziert werden müssen.
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 21.05.2012 20:14 |
Nein, ich kenne zwar nicht alle Schubladen der BVG, aber dafür ist diese Sache doch zwei Nummern zu groß.Zitat
hansaplatz
Kannst du zu den Schubladenprojekten etwas mehr sagen? U2 west irgendwann doch bis Rathaus Spandau?
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 21.05.2012 20:37 |
Zitat
der weiße bim
Die Wannseebahn zur Erschließung der Siedlungsschwerpunkte von Lichterfelde, Steglitz, Friedenau und Schöneberg für den Schnellbahnverkehr ist nur die zweitbeste Lösung, da die Bahnhöfe zu den Zentren einfach zu weit entfernt liegen. Die 1874 gebaute Strecke war ja ursprünglich für den Fern- und Vorortverkehr trassiert worden und sollte möglichst geradlinig und preisgünstig die Entfernungen überbrücken und erhielt selbst eine Umsteigemöglichkeit zur Ringbahn erst während der Elektrifizierung. Eine in den 1930er Jahren gebaute U-Bahnlinie F wäre heute genauso stark freuquentiert wie die U2 und U5 bis U9. Vielleicht wäre die Wannseebahn heute eine elektrifizierte Regionalexpressstrecke mit Halten in Zehlendorf, Steglitz und Potsdamer Platz zum Hauptbahnhof mit vom Autoverkehr unschlagbar kurzen Fahrzeiten.
Die heutige S1 kommt ohne starke städtischen Verkehrslinien im Straßenzug Schloßstr. - Rheinstr. - Hauptstr. - Potsdamer Str. nicht aus, die seitens des Landes Berlin als Omnibusverkehr hohe Betriebskosten verursachen, als Straßenbahn oder U-Bahn hohe bzw. zu hohe Investkosten erfordern würden.
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 21.05.2012 23:03 |
Sorry, aber was habe ich denn unter dieser Aussage zu verstehen? Es gibt Pläne, die hier aber (noch) nicht genannt werden sollen?Zitat
der weiße bim
Nein, ich kenne zwar nicht alle Schubladen der BVG, aber dafür ist diese Sache doch zwei Nummern zu groß.Zitat
hansaplatz
Kannst du zu den Schubladenprojekten etwas mehr sagen? U2 west irgendwann doch bis Rathaus Spandau?
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 22.05.2012 00:01 |
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 22.05.2012 00:43 |
Zitat
hansaplatz
Sorry, aber was habe ich denn unter dieser Aussage zu verstehen? Es gibt Pläne, die hier aber (noch) nicht genannt werden sollen?
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 24.05.2012 13:58 |
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 24.05.2012 15:18 |
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Wuhletal
Die Idee, eine U-Bahn auf einer S-Bahnstrecke weiter zu führen (wenn auch auf eigenen Gleisen), hat sich ja wohl erledigt, oder?
Wäre es eigentlich ein großer Aufwand, Großprofil-U-Bahn und S-Bahn miteinander zu vereinen?
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 24.05.2012 16:01 |
Zitat
Wuhletal
Die Idee, eine U-Bahn auf einer S-Bahnstrecke weiter zu führen (wenn auch auf eigenen Gleisen), hat sich ja wohl erledigt, oder?
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 24.05.2012 18:54 |
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 25.05.2012 00:10 |
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Wuhletal
Die Idee, eine U-Bahn auf einer S-Bahnstrecke weiter zu führen (wenn auch auf eigenen Gleisen), hat sich ja wohl erledigt, oder?
Wäre es eigentlich ein großer Aufwand, Großprofil-U-Bahn und S-Bahn miteinander zu vereinen?
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 25.05.2012 01:07 |
Re: U-Bahn-Netz der Zukunft 26.05.2012 16:45 |