Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Umbau S-Bahnhof Warschauer Straße - Thema beendet (Überlänge)
geschrieben von Stefan Metze 
Zitat

"dubito ergo sum" am 2.7.2012 um 17.54 Uhr:

[...] Nach dem Krieg wird die Straßenbahnbrücke nicht wiederaufgebaut, ...

Es gab bereits einmal eine separate Brücke für die Straßenbahn? Gibt es dafür Beweise? Im Wikipedia-Artikel zum Bahnhof ist ein Bild aus dem Jahr 1930 verlinkt, auf dem eine Straßenbahn auf der (normalen) Warschauer Brücke zu sehen ist.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
morgiger Artikel im Tagesspiegel
[www.tagesspiegel.de]
Zitat

"phönix" am 2.7.2012 um 22.55 Uhr:

morgiger Artikel im Tagesspiegel
[www.tagesspiegel.de]

Nö, das ist der oben bereits erwähnte gestrige Artikel mit der Druckadresse. Die Online-Adresse lautet <http://www.tagesspiegel.de/6821276.html>.

Die gedruckte Variante hat folgende Überschrift und Einleitung:

Zitat

Laufen, laufen, laufen

Ob Nikolassee, Ostkreuz oder Warschauer Straße: Auch S-Bahnfahrgäste legen lange Wege zurück

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
phönix
morgiger Artikel im Tagesspiegel
[www.tagesspiegel.de]

Der Artikel wurde hier im Thread schon diskutiert.

Was ietzt genau in Warschauer Straße gebaut werden soll oder ggf. warum nicht, sollte jetzt bitte vom Abgeordnetenhaus abschließend geklärt werden. Man sollte nämlich normalerweise schon davon ausgehen können, dass Dokumenten wie dem STEP-Maßnahmenkatalog eine gewisse Verbindlichkeit innewohnt...

Wer kontaktiert also jetzt MdA's und/oder IGEB & Co.?

Viele Grüße
Arnd
Zitat
krickstadt
Zitat

"dubito ergo sum" am 2.7.2012 um 17.54 Uhr:

[...] Nach dem Krieg wird die Straßenbahnbrücke nicht wiederaufgebaut, ...

Es gab bereits einmal eine separate Brücke für die Straßenbahn? Gibt es dafür Beweise? Im Wikipedia-Artikel zum Bahnhof ist ein Bild aus dem Jahr 1930 verlinkt, auf dem eine Straßenbahn auf der (normalen) Warschauer Brücke zu sehen ist.

Gruß, Thomas

Die Diskussion hatten wie hier schonmal, finde sie aber nicht wieder.
Mich irritiert immer wieder, dass die Widerlager beidseitig wesentlich weiter nach Osten reichen als die aufliegende Brücke.
Das suggeriert natürlich eine früher breitere oder zweite Brücke.

Das Bild aus dem Bundesarchiv und diese Stadtplanausschnitte sehen allerdings so aus, als wenn die Warschauer Brücke in der deutlich breiteren Warschauer Straße früher rechtsbündig(östlich) lag, während sie heute linksbündig(westlich) liegt.
Der heutigen Lage der Brücke wäre das ehemalige westliche Empfangsgebäude des S-Bahnhofs im Wege, während vor dem östlichen zu DDR-Zeiten deutlich mehr Platz war, als auf dem Bild.

Irgendwas scheint dort verschoben, angebaut oder zurückgebaut worden zu sein - und da vermutet man schnell den Krieg als Ursache.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.07.2012 19:07 von dubito ergo sum.
Zitat

"dubito ergo sum" am 5.7.2012 um 18.12 Uhr:

Irgendwas scheint dort verschoben, angebaut oder zurückgebaut worden zu sein - und da vermutet man schnell den Krieg als Ursache.

OK, Du weißt es also nicht, sondern vermutest es aufgrund Deiner Beobachtung. Na gut. Was hälst Du von der Idee, dass die Verlängerung des südöstlichen Widerlagers der Warschauer Brücke eine Vorleistung für die Verlängerung der U1 Richtung Frankfurter Tor sein könnte? Hier ein aktuelles Foto dieses scheinbaren Widerlagers:


(aus <http://thomas.krickstadt.de/s-bahn/2012-06-28-ok+wrs>)

Ich kann es nicht beweisen, aber seitdem die Brücke existiert (also seit 1875), hatte sie diese Ausdehnung. Sie wurde zwar mehrfach rekonstruiert, aber nicht so verändert, dass die auf ihr verlaufenden Straßenbahngleise eine andere Lage hatten, als in der Brückenmitte (siehe auch den Wikipedia-Artikel über die Warschauer Straße).

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
OK, Du weißt es also nicht, sondern vermutest es aufgrund Deiner Beobachtung. Na gut. Was hälst Du von der Idee, dass die Verlängerung des südöstlichen Widerlagers der Warschauer Brücke eine Vorleistung für die Verlängerung der U1 Richtung Frankfurter Tor sein könnte? Hier ein aktuelles Foto dieses scheinbaren Widerlagers:

Dieses offensichtliche nordöstliche Widerlager liegt so dicht an der derzeitigen Brücke, dass man für die U1 die östliche Fahrbahn der südlichen Warschauer Str. und die derzeitige Bahnhofshalle planieren müsste, statt sie, wie seinerzeit vorbereitet und bis heute geplant, östlich zu umfahren.

Ausserdem endet es exakt an der Fluchtlinie der nördlichen Warschauer Str. und hat exakt die richtige Höhe für eine Verbreiterung der Brücke auf die Maße der Straße - unwahrscheinlich, dass für ein U-Bahnbrückenwiderlager solche Parameter gewählt werden.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat

"dubito ergo sum" 5.7.2012 um 20.24 Uhr:

[...] unwahrscheinlich, dass für ein U-Bahnbrückenwiderlager solche Parameter gewählt werden.

Genau, weil es nämlich gar kein Widerlager ist. :-)

Die südöstliche Seite der nordöstlichen Warschauer Straße (bzw. die südöstliche Rampe der Warschauer Straße bis zur Revaler Straße) wird zwar immer noch als Trasse für eine U-Bahn-Verlängerung freigehalten, aber Vorleistungen dafür gibt es keine (genausowenig, wie es Vorleistungen für eine oder Reste einer separaten Brücke für die Straßenbahn gibt).

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Das mag sein @Thomas, aber da Du es auch nicht genau weißt, habt ihr mal darüber nachgedacht, dass hier der Rest eines Brückenzustandes vorliegt, der vor dem Bau der Hochbahn existierte? Die Bogenkonstruktion ähnelt ja eher dem Viadukt der Stadtbahn, sie könnte einen sehr alten Zustand repräsentieren. Wie kommt man hier an Informationen? Umsonst stehen diese Bögen sicher nicht da, irgendeine echte Funktion müssen sie gehabt haben. An eine Vorleistung für die U-Bahn allerdings glaube ich auch nicht. Und weiter hat ja die andere Seite der Brücke, also die südöstliche Seite an der U-Bahn ebenfalls eine enorme Breite und hier dürten durch das dort vorhandene Widerlager bzw. Stützwerk mehrere alte Bauzustände vorhanden sein. Evtl. sogar eine Vorleistung, eher aber das Relikt einer alten Brücke, die weiter östlich lag.
Zitat

Heidekraut am 5.7.2012 um 21.17 Uhr:

Umsonst stehen diese Bögen sicher nicht da, irgendeine echte Funktion müssen sie gehabt haben.

Also, ich erkenne auf meinem Photo oben, dass da Räume unter den Bögen vorhanden sind. Eventuell Räume, die früher vom RAW gebraucht wurden? Vielleicht sollte man mal die "Szene" auf dem ehemaligen RAW fragen, was da in den Bögen so getrieben wird.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
dubito ergo sum
Dieses offensichtliche nordöstliche Widerlager liegt so dicht an der derzeitigen Brücke, dass man für die U1 die östliche Fahrbahn der südlichen Warschauer Str. und die derzeitige Bahnhofshalle planieren müsste, statt sie, wie seinerzeit vorbereitet und bis heute geplant, östlich zu umfahren.

Wenn mich nichts täuscht war der Bahnhofsbau des U-Bahnhofs nie als langfristiges Bauwerk beabsichtigt. Das lässt sich auch im geringen Stationsabstand zur einstigen Station Stralauer Thor ablesen. Der Bahnhof Warschauer Brücke sollte stets als Provisorium dienen, um bei einer etwaigen Verlängerung der U-Bahn Richtung Friedrichshain unkompliziert rückbaufähig zu sein, damit er über den Bahngleisen neu entstehen kann.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Räume unter Bögen sind typisch für den gesamten Viaduktbau der Stadtbahn und weiterer Bahnstrecken in Berlin. das besagt noch nicht, dass sie aus anderen Gründen errichtet worden sind.

Es bringt uns zwar zunächst nicht direkt weiter, aber ich zitiere hier mal Louise-Berlin über die Brücke:

"Da die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn und die Ostbahn im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts die Straße 11, Abt. XIV des Bebauungsplanes (ab 1874 Warschauer Straße) bereits mit fast 30 Gleisen kreuzten, entschloss man sich 1872, eine Straßenbrücke zu errichten. Sie wurde 1875 in Betrieb genommen und hatte eine Länge von 217 m und eine Breite von 16,80 m. Im Süden wurden die ersten drei Gleise des Bahnkörpers zunächst durch ein massives Gewölbe überbrückt, bevor sich eine genietete Trägerkonstruktion anschloss. Sie ruhte auf drei massiven Pfeilern. Zwei weitere Gewölbe bildeten im Nordteil den Abschluss der W. Durch starken Rangierverkehr nahmen die Korrosionsschäden in der Folgezeit zu, so dass 1938 mit einem Neubau begonnen werden musste. Das Projekt sah eine 230 m lange und 25 m breite Stahlträgerbrücke über zehn Öffnungen vor. Durch Mangel an Arbeitskräften wurden die geplanten Arbeiten 1941 eingestellt. Bombentreffer machten die W. 1945 unpassierbar. Doch schon Ende des Jahres war sie wieder für Fußgänger und ab 1948 bei eingeschränkter Fahrbahnbreite für den Fahrzeugverkehr freigegeben. Verbliebene Kriegs- und Korrosionsschäden führten 1965 zu einer Lastbeschränkung auf 6 t, so dass eine Generalreparatur durchgeführt werden musste. In den 1970er Jahren wurde der Straßenbahnverkehr über die W. eingestellt und erst ab dem Jahr 2000 mit der Straßenbahnlinie 20 wieder aufgenommen."

An den Breiten kann man ausmachen, dass es auf jeden Fall Veränderungen wenn nicht Verschiebungen gegeben haben muss. Auf jeden Fall wurde die erste Brücke 1872 lange vor dem U-Bahnhof und wohl auch noch vor dem Viadukt für die Hoch-Bahn gebaut.
Zitat

"Heidekraut" am 5.7.2012 um 21.51 Uhr:

An den Breiten kann man ausmachen, dass es auf jeden Fall Veränderungen, wenn nicht Verschiebungen gegeben haben muss.

Tut mir leid, ich lese zwar sowohl in dem von Dir zitierten luise-berlin.de-Text als auch im fast gleichlautenden Text in der Wikipedia, dass die Brücke einst eine Breite von 16,80 m hatte und auf eine Breite von 25 m gebracht werden sollte (heute hat sie eine Breite von 27,64 m), aber ich kann beim besten Willen keine Verschiebung oder sogar eine zweite Brücke für die Straßenbahn herauslesen oder am Ort erkennen. Bis ich handfeste Beweise sehe, braucht Ihr wahrscheinlich keine Hilfe mehr von mir, oder?

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Nein, kann man auch nicht, daher habe ich ja auch geschrieben "wenn nicht". aber es gab doch massive Veränderungen, so ist eine Verschiebung der Brücke nicht auszuschließen. Von einer Straßenbahnbrücke habe ich jedenfalls nicht gesprochen, das scheint mir auch eher unwahrscheinlich. und wer hilft hier eigentlich wem? Was ist das den für ein Zungenschlag?
Wenn ich mir den Plan von 1932 anschaue, das RAW war also mal die Hauptwerkstadt der Ostbahn. Und das Gleis der Ostbahn, das dort hineinführt, endet genau an den Bögen. insofern ist es tatsächlich möglich, dass hier Räume dieser Hauptwerkstadt vorhanden waren. Der ältere Plan zeigt eigntelich, dass es eine Planung gab, die Brücke eher nach Norden zu verbreitern. Dennoch die Massiven Stützkonstruktionen in südwestlicher Richtung stehen da nicht ohne Grund.
Wenn ich mir das Foto von Thomas angucke, dann sehe ich auf der rechten Seite in der Flucht plötzlich höhere Bögen. Das passt in keiner Weise zur Brücken-Theorie. Gibt es da ein Bild aus alten Zeiten? Ich könnte mir vorstellen, dass da mal ein Haus drauf stand und die Bögen daher so massiv ausgeführt sind.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Ich bleib mal noch bei der anderen Seite Richtung Süden. Wie ist denn dieses Bild zu interpretieren. verlief da mal im Rechten Winkel zur Warschauer Brücke eine Straße mit Straßenbahngleisen in Richtung Ostkreuz?
Zitat
Heidekraut
Ich bleib mal noch bei der anderen Seite Richtung Süden. Wie ist denn dieses Bild zu interpretieren. verlief da mal im Rechten Winkel zur Warschauer Brücke eine Straße mit Straßenbahngleisen in Richtung Ostkreuz?

Das ist die Zufahrt zum Betriebshof der Flachbahn der Hochbahngesellschaft, der den unteren Teil der Wagenhalle Warschauer Brücke bildete.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Stimmt, Rampenartig, man sieht es auch mit einiger Mühe auf diesem Bild von 1930 in wikimedia im Hintergrund



Das erklärt dann wohl die massiven Stützmauern.

Nebenbei, wieviele Bahnsteige gab es eigentlich um 1930 im Vorortverkehr, war da auch ein Fernbahnsteig? Da war doch tatsächlich im Vordergrund eine Tankstelle und ein Taxistand. Man sieht außerdem die Gewölbe der Brücke an beiden Enden, und dass dort die Brücke wesentlcih breiter war, als dann auf dem Abschnitt der Stützenkonstruktion. Ob sie allerdings deswegen weiter östlich verlief, bin ich mir nicht sicher.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.07.2012 00:51 von Heidekraut.
Auch auf diesem Foto kann man die Lage der Brücke in etwa ausmachen, ein besonderer Unterschied zu heute erkenne ich nicht. Hier wird gerade "Stralauer Tor" gebaut noch ohne Eierkiste/Univeral.


Dieses Thema wurde beendet.