Re: Die Unendliche Geschichte namens BER oder BBI 14.01.2013 14:31 |
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Beförderungsfall Nr. 8821
Das Flugzeug ist auf den meisten Strecken nicht ersetzbar. Nach New York wird die Atlantikquerung recht schwierig. Manche Länder möchte man auch nicht auf dem Landweg queren (Afghanistan wäre da zu nennen). Auf anderen Strecken, wo der Zug sinnvoller ist, gibt es auch meist keine Flüge (z.B. Hamburg<->Berlin). Und gegen die BahnCard 100 kommt kein Flieger jemals preislich an.
Re: Die Unendliche Geschichte namens BER oder BBI 14.01.2013 14:45 |
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Beförderungsfall Nr. 8821
Das würde lange dauern, daher nur mal so in Stichpunkten: Der gewerbliche Flugverkehr ist wie die Schifffahrt von einigen Steuern und Abgaben ausgenommen, da es sich um Transportmittel für den internationalen Verkehr handelt.
Zum Einen behandelt man dadurch diese internationalen Dienstleistungen ähnlich wie Warenexporte, auf die z.B. auch keine USt anfällt, zum Anderen werden fairerweise alle während eines Fluges über- oder angeflogenen Ländern über andere Abgaben (Strecken-, Überflug-, Anflug-, Abstell-, Landegebühren etc.) beteiligt. Von der Mineralölsteuer würde hingegen nur das Land profitieren, in dem getankt würde.
Es existiert ja auch eine Luftverkehrsabgabe, die eine fixe Höhe hat (in drei Abstufungen, je nach Entfernung). Billigtickets werden dadurch prozentual höher belastet als Business-Class-Tickets. Vor allem trifft das natürlich die Gering- und Normalverdiener.
Das Flugzeug ist auf den meisten Strecken nicht ersetzbar. Nach New York wird die Atlantikquerung recht schwierig. Manche Länder möchte man auch nicht auf dem Landweg queren (Afghanistan wäre da zu nennen). Auf anderen Strecken, wo der Zug sinnvoller ist, gibt es auch meist keine Flüge (z.B. Hamburg<->Berlin). Und gegen die BahnCard 100 kommt kein Flieger jemals preislich an.
Re: Die Unendliche Geschichte namens BER oder BBI 14.01.2013 15:02 |
Re: Die Unendliche Geschichte namens BER oder BBI 14.01.2013 15:09 |
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Lopi2000
Die derzeitige Preisgestaltung - die aufgrund zahlreicher Fehlsteuerungen zustande kommt - führt u.a. dazu, dass man preiswerter von Berlin nach London fliegt als man von Berlin nach Hamburg mit der Bahn fährt. Ob dies nun historische Hintergründe hat oder nicht, es bleibt ein durchaus diskutierenswertes Ergebnis der absurden Finanzpolitik.
Re: Die Unendliche Geschichte namens BER oder BBI 14.01.2013 17:23 |
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Beförderungsfall Nr. 8821
Der Transfer in die Innenstadt alleine kostet z.B. von Stansted so viel wie eine Zugfahrt Berlin-Hamburg zum 29,-- Sparpreis.
Re: Die Unendliche Geschichte namens BER oder BBI 14.01.2013 21:23 |
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Beförderungsfall Nr. 8821
Okay, dann biete ich dagegen das Schönes-Wochenende-Ticket für 42,-- für 5 Personen, um nach Hamburg und zurück zu kommen - ÖPNV in Hamburg inklusive ;-)
Re: Die Unendliche Geschichte namens BER oder BBI 15.01.2013 04:28 |
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Jay
Was passiert, wenn wir versuchen Investoren anzulocken, sollte doch nun eigentlich ausreichend durchexerziert sein. Am Liebsten hätten sie das Grundstück (nahezu) umsonst hinterhergeworfen, Extrawürste bei der Baugenehmigung und möglichst Ausnahmen bei der Steuer. Am Ende zahlt der Steuerzahler drauf.
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Ingolf
Und wenn ein Flughafen mitten in der Stadt liegt, dann haben wir gleich mal einige hunderttausend Menschen, die sich im Lärmbereich einer Einflugschneise befinden. Warum haben wir denn sonst Diskussionen um Flugrouten? Warum ist eines der Kernargumente für die Plangenehmigung von Schönefeld (neu), dass die anderen beiden Berliner Flughäfen geschlossen werden?
Die Lärmproblemastik ist eines der gewichtigsten Argumente, warum Flughäfen an der Peripherie der Städte gebaut werden - und eben nicht mittendrin.
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Dafür benötigen aber wir weder Tegel noch Tempelhof - In Schönefeld gibt es dafür genug Platz un Kapazitäten,auch wenn das konzeptionell bisher nicht ausreichend berücksichtigt wurde.
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Der Vergleich mit "Spaßfliegerei" bezog sich darauf, dass in dieser Diskussion schon kleine Sport- und Segelflugzeuge als relevante Größe herangezogen wurden, um die angebliche Harmlosigkeit der Verlärmung durch Flugverkehr darzustellen.
Das Vorhalten eines (übrigens dann subventionierten) Innenstadtflughafens für die General Aviation gehört mit Sicherheit nicht zu entscheidenden Standortvorteilen, auch wenn das Medien etc. gerne kolportieren.
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Auch dazu gibt es hinreichend wissenschaftliche Untersuchungen, die weit über das Niveau von Schlagzeilen von Klientelverbänden mit überdurchschnittlichem Anteil Privatfliegern hinausgehen.
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Übrigens sind es dann genau diese Verbände, die sonst jegliche öffentliche Subvention verdammen, aber für eine Einrichtung, die überdurchschnittlich ihrer Klientel dient, selbstverständlich eine großzügige öffentliche Finanzierung einfordern und das dann als Standortpolitik verkaufen wollen.,,
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Jeder, der sich ernsthaft beruflich mit Standortpolitik beschäftigt, erkennt schnell, dass tatsächlich gute Standortbedingungen nur wenig mit der Bereitstellung von Einrichtungen für öffentliches Geld zu tun haben, die zuallererst die Wünsche des obersten Managements zufriedenstellen.
Auch wenn so mancher in dieser Branche längst jegliche Bodenhaftung verloren hat (sind ja auch nur Menschen), hängen Standortentschediungen großer Unternehmen zum Glück nicht allein von von dieser Ebene ab. Die Eigentümer (auch Hedgefonds) schauen da lieber, ob die Gesamtbilanz stimmt, und nicht darauf, dass die von ihnen eingestelleten Manager durchschnittlich 10-15 Minuten schneller am Firmenjet sind.
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Selbstverständlich ist es Aufgabe des Staates, Geschäftsmodelle zu prüfen,
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wenn öffentliche Interessen beeinträchtigt werden.
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Und im Falle von Tempelhof haben alle (!) kolportierten Geschäftsideen darauf aufgebaut (1) öffentliche Güter in Anspruch zu nehmen (zum Beispiel mindestens durch kostenlose Übernahme des gesamten Areals oder die Sanierung des riesiegen Gebäudes)
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und (2) den Flugbetrieb massiv ausbauen zu dürfen, was dann gegenüber dem vorherigen Stand zu einer massiven Ausweitung der Verlärmung ganzer Stadtquartiere geführt hätte. Es wäre also mitnichten eine Fortschreibung des Status Quo als den von vielen als gemütlich empfundenem Innenstadtflughafen. So etwas konnte übrigens nur gedeihen, weil der Staat die Verluste daraus übernommen hat.
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Das sagt der Raumordnunsgbericht. Dieser hat übrigens ursprünglich Sperenberg als einzelnen Standort favorisiert - was ja bekanntermaßen dann per politischem Beschluss gekippt wurde.
Neben der Lärmproblematik (die selbstverständlich auch monetarisiert werden kann) spielt das Fluggastpotenzial der Region eine gewichtige Rolle - und dieses lässt sich in den hier möglichen Größenordnungen volkswirtschaftlich am effizientesten mit einem Flughafen bedienen.
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Zwischen dem Bereitstellen eines innerstädtischen Flughafens zuallererst für die General Avaiation und kluger, langfristiger Standortpolitik liegt ein himmelweiter Unterschied.
Da werden wir sicher auch unterscheidlicher Meinung bleiben...
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Wer behauptet das? Um so etwas einzufordern, kenne ich die Londoner Bedingungen viel zu wenig, um da ein Urteil abzugeben, welches ich guten Gewissens vertreten kann.
Aber Du möchstest- indem Du mir das Wort im Munde umdrehst - sicher auf Temepelhof anspielen...
Der Londoner City-Airport ist aufgrund seiner innerstädtischen Lage bezüglich seiner Wachstumsmöglichkeiten sehr begrenzt. Diese Einschränkungen sorgen dafür, dass er dort überhaupt existieren darf.
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Doch zurück zu Berlin:
Ein Weiterbetrieb von Tempelhof hätte entweder in (1) Form einer Fortschreibung des Status Quo als alljährlich öffentliches hochsubventioniertes Unternehmen und relativ wenigen Flügen oder (2) in privater Form mit einem kräftigen öffentlichen Zuschuss für die Übernahme und dann einem massiven Ausbau des Flugverkehrs erfolgen können. Dies gänge nur (2a) zu Lasten der anderen Flughäfen (der Fluggastkuchen in Berlin ist auch bei weiterem Wachstum begrenzt) und (2b) unter möglichst vollständiger Aufhebung aller Einschränkungen für Tempelhof mit den entsprechenden Folgen für das Umfeld. Dahingegen wäre der Londoner City-Airport wohl ein kleiner "Spaßflughafen" ;-))
Re: Die Unendliche Geschichte namens BER oder BBI 15.01.2013 05:01 |
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Nicolas Jost
Was mir aber mittlerweile vollkommen alternativlos erscheint, ist der Parallelbetrieb von TXL und BER, bis das zweite BER-Terminal eröffnet wird.
Re: Die Unendliche Geschichte namens BER oder BBI 15.01.2013 06:34 |
Re: Die Unendliche Geschichte namens BER oder BBI 15.01.2013 07:52 |
Ich sehe es eh schon kommen: Sobald TXL schließen sollte, "explodieren" in den Gegenden die Mieten und die Bewohner müssen in günstige Gegenden rund um den BER ziehen. :-)Zitat
Anton Banasch
Ich hoffe doch inständig, das dieses Szenario gesetzlich nicht möglich ist! Tegel verursacht derzeit schon genug Lärm für Hunderttausende leidgeplagte Berliner, die eigentlich schon seit Monaten ihre Ruhe haben sollten!
Re: Die Unendliche Geschichte namens BER oder BBI 15.01.2013 11:14 |
Zitat
Anton Banasch
Zitat
Nicolas Jost
Was mir aber mittlerweile vollkommen alternativlos erscheint, ist der Parallelbetrieb von TXL und BER, bis das zweite BER-Terminal eröffnet wird.
Ich hoffe doch inständig, das dieses Szenario gesetzlich nicht möglich ist! Tegel verursacht derzeit schon genug Lärm für Hunderttausende leidgeplagte Berliner, die eigentlich schon seit Monaten ihre Ruhe haben sollten!
Re: Die Unendliche Geschichte namens BER oder BBI 15.01.2013 12:01 |
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Nach meinen Infos Schönhagen statt Strausberg angedacht, weswegen das Land Brandenburg für Schönhagen einen Instrumentenanflug plant. In Strausberg geht hingegen nur Sichtflug, was für viele gewerbliche Flüge ein Hindernis ist.